Ich wachte heute total gestresst auf. Meine Güte, gut, dass der Schlaf vorbei war, insbesondere der Traum. Wir hatten nämlich die Katzen mitgenommen zu einer riesigen Geburtstagsfeier auf einem Bauernhof, im Freien, und sie zwar während der Party beaufsichtigt (wie auch immer) aber dann, als wir schlafen gegangen sind, wollten wir die Katzen mit rein nehmen in unser Schlafzimmer auf dem Bauernhof und dann musste aber irgendwer immer aufs Klo und machte die Tür auf und danach war unklar, ob die Katzen noch drin sind und meistens waren weitere, andere Katzen vorhanden, Bauernhofkatzen und immer alle schwarz. Meine Güte. Das war stressig.
Dagegen komplett easy war das Wecken von M zur ersten Abiklausur. Auch das, dass das easy würde, zeichnete sich schon nachts ab. Gestern war M nämlich krank, mit Fieber und allem drum und dran, die Nacht war aber gut, sie schlief ruhig ohne Husten und ohne Herumlaufen und so war klar, dass sie auf jeden Fall ausreichend gesund sein würde, mitzuschreiben. Und so war es auch. Kein Fieber, Augen halbwegs klar und kein Röcheln mehr. Wir verfolgten exakt den Plan, frühstückten gemeinsam und ich durfte sie dann wirklich mit dem Rad zur Schule bringen, mit viel Luft vor dem „Tür abschließen“ waren wir da.
Was dann geschah, weiß ich nicht, die Halsschmerzen sind nämlich ein wenig zurück und die Stimme wird für Freund*innen aufbewahrt. Ich bekam nur eine WhatsApp mit dem Inhalt „lief gut“. Alles andere werde ich ein andermal erfahren.
Im Büro lauter Momente, in denen für verschiedene Dinge die Richtung plötzlich klar wurde. Kennen Sie das, man arbeitet und überlegt wochenlang an Dingen herum und der Weg ist nicht klar, alle Stimmen scheinen sich zu widersprechen, immer wenn ein neuer Aspekt klar wird, kippt er andere, es ist eine Mischung aus Waten in Morast und plötzliches verkatertes Erwachen in den Überresten einer Party. Und heute ergaben sich Dinge plötzlich, durch ein neu aufgedecktes Puzzleteil wurde das Bild klar und damit, wie alles an seinen Platz gehört. Die nächsten Wochen habe ich jetzt viel zu tun – und immerhin weiß ich jetzt, was. Darauf freue ich mich.
Weiterhin nicht gefreut habe ich mich auf die Chorprobe und schon gar nicht auf das Konzert am Sonntag, ich dachte, es sei nachmittags, es ist aber morgens und ich habe wirklich, wirklich keine Lust, schon wieder für einen Gottesdienst früh aufzustehen. Bzw. wegen des Gottesdienstes ja schonmal sowieso nicht, wenn dann wegen es Singens, dafür wird es aber sicher demnächst mal wieder Gelegenheiten nach 15 Uhr und ohne „Gotteslob“ (ja, auch diesmal wieder mit Songs aus diesem Werk) geben. Dementsprechend ging ich zur Stimmbildung und sagte dabei gleich meine Teilnahme an Probe und Konzert ab und habe nun ganz unerwartet frei, sowohl jetzt in diesem Moment als auch am Sonntag. Von der Stimmbildung ging ich also statt zur Probe zur Pizzeria, um Abendessen zu beschaffen, in der Pizzeria war Live-Musik, nämlich ein alter italienischer Mann, der mit Mikrophon italienische Songs per Karaoke-App sang. Da sang ich dann mit, dazu hatte ich wieder Lust. Irgendwie beruhigend. Ich habe nicht den Gefallen am Singen per se verloren, nur ein bestimmtes Format bockt mich derzeit nicht.
Frage in der täglichen Contentvorschlagliste heute: „Ihr Job bei der Firma, die jetzt im Rapunzelturm ist – war das Ihr erster Job nach dem Studium? Wie haben Sie ihn gefunden (z. B. Anzeige, Blindbewerbung, Tipp von jemand, Headhunter)?“
Nein, der jetzige Job ist nicht mein erster Job nach dem Studium (ich habe übrigens auch vor und während des Studiums gearbeitet). Und ich wurde von einer Headhunterin dorthin gebracht.
(Kommentare)
Schon wieder morgens auf der Baustelle hinter dem Haus das Gespräch gesucht, schon wieder kam die Security dazu. Ich bin mir langsam nicht mehr sicher, wen die da eigentlich retten wollen.
Sowieso war heute eher Streit als Humanismus angesagt. Der Möbelmensch schickt mir ständig hübsche Bilder (also: Entwurfszeichnungen und 3D-Visualisierungen für Inneneinrichtung) und schreibt keine Preise dazu. Wir drehen damit mittlerweile die dritte Runde. In jeder Runde sage ich: „Ich kann nichts entscheiden, wenn ich die Preise nicht kenne.“ Dann schickt er die Preise. Heute rief ich an und sagte „Was soll der Scheiß?“ Der Möbelmensch antwortete irgendwas, das besagte, ich würde die Preise der Möbel ja aus anderen Bestellungen kennen und könnte mir das ja aus diesen Bestellungen heraussuchen und daneben schreiben woraufhin ich vorschlug, ich könne sehr gern selbst Preise festsetzen, wenn wir uns jetzt im Vorfeld bereits einigen, dass die dann auch Gültigkeit haben. „Das geht ja nicht“, sagte der Möbelmensch und ich sagte „Also dann wiederhole ich meine Frage: was soll der Scheiß?“ Die Antwort bleib er schuldig, immerhin die Preise nicht, die Antwort brauche ich ja in Wirklichkeit auch gar nicht.
Zu einem sehr späten Mittagessen traf ich mich um 14:30 Uhr mit Fragmente. Die üblichen Lokale sind dann total leer, das finde ich praktisch, ich habe früher sowieso noch keinen Appetit. Ich könnte mir vorstellen, das jetzt immer so zu machen. Allerdings ist der Nachmittag dann nach hinten raus ein wenig kurz.
Zudem musste ich pünktlich los, weil abends eins meiner Lesedingse war und ich war mit Moderieren an der Reihe. Wir sprachen über die ersten 40 Seiten von „The Future“ von Naomi Alderman. Und jetzt lese ich die noch übrigen 10 % des Buches, die ich vorher nicht mehr geschafft hatte.
Frage in der täglichen unverbindlichen Contentvorschlagliste: „Wer fehlt?“
Mama N. natürlich, wer sonst.
(Kommentare)