Puh, überall lauern Abenteuer. Die der letzten Tage erspare ich Ihnen, von dem gerade eben berichte ich umso ausführlicher: die Little Ente ist weg!
Ich bin ganz aufgeregt, ich muss langsamer tippen, sonst verhaspele ich mich. Little Ente ist ein Lokal in Fußwegnähe, das auf vegetarische Ente spezialisiert ist. Aus Seitan. Schmeckt klasse, ich sage dazu, dass ich keine absolute Entenliebhaberin bin und nie im Leben käme ich auf die Idee, Ente in einem Imbiss zu bestellen, viel zu viel kann da schief gehen. Bei Fake-Ente bin ich sofort dabei, ich habe die Entenoptik, ich habe Fleischgefühl im Mund und ich habe null Risiko, auf komische Teile zu beißen.
Heute war ein Tag, an dessem Ende es M und mich nach Little Ente verlangte. Eigentlich schon zur Mitte des Tages hin, die machen aber erst um 17:45 Uhr auf, okay, so lange kamen wir noch zurecht. Zur gebotenen Zeit wollte ich die Bestellung starten, Little Ente liefert heute aber nicht. Nun gut, nun gut, ich klickte auf Abholen „ASAP“, zog Schuhe an und Mantel und ging los, zögerte kurz in welche Richtung, denn Little Ente ist, wenn man die Straßen wie einen Raute sieht, ziemlich genau gegenüberliegend zu uns, ich konnte also beide Wege nehmen. Ich nahm halt den einen und etwa auf Höhe, wo ich Little Ente in Erinnerung hatte, sah ich nichts. Ich möchte dazu sagen, dass ich in dem Lokal nie war. Ich habe mal im Sommer Menschen auf einer asiatisch dekorierten Terrasse Essen sehen, viele Menschen, ob es letzten Sommer war oder vorletzen weiß ich nicht, jedenfalls hatte ich immer angenommen, diese Menschen säßen im Lokal Little Ente. Vielleicht war das ganz unzutreffend. Ich zückte das Hand das zeigte Little Ente in einem Hinterhof an, also ging ich in den Hinterhof. Sehr dunkel da und es roch nicht nach Essen. Ich leuchtete mit dem Handy umher, ein paar Personen waren auch im Hinterhof, bei denen ich nachfragen wollte doch es war schwer, eine gemeinsame Sprache zu finden, ich öffnete GoogleTranslate, tippte mein Anliegen ein und hielt mein Handy hin und hurra, es war eine Sprache, die Translate hat nämlich Somali. Die Menschen waren aber neu eingezogen und wussten nichts von einem kleinen Entenrestaurant, sagten aber, das indische Restaurant auf der anderen Straßenseite würde gut riechen und ich solle doch dort essen.
Ich ging wieder auf die Straße, Lieferautos von Little Ente standen durchaus herum aber ohne Fahrpersonal, ich seufzte und leuchte die Terrasse, an die ich doch so schöne Erinnerungen hatte, mit dem Handy aus – und da hing ein kleiner laminierter Zettel, ca. A6, am Zaun, dass Personen, die bei Little Ente bestellt haben, ihr Essen bei White Elephant abholen können. White Elephant ist das indische Restaurant, das gut reicht. Ich ging zurück in den Hof, um das neue Wissen in Somali übersetzen zu lassen, es wurde applaudiert, dann ging ich in den White Elephant (da war ich schon häufiger) um zu fragen, was um alles in der Welt das nun für eine komische Tierhochzeit ist. White Elephant und Little Ente gehören schon immer zusammen, erfuhr ich. Werde mir gleich erstmal von beiden einen Handelsregisterauszug ziehen, das interessiert mich jetzt, der White Elephant ist schon wirklich ewig da, die Ente ist viel neuer. Das ist alles wie eine Schnitzeljagd für mich und ich liebe Schnitzeljagden, wenn sie gut gemacht sind und am Ende ein Preis winkt, zum Beispiel Pa Naeng Ped Mangsawirat. Entweder das Wort Ped oder das Wort Mangsawirat heißen Seitanente, ich habe keine Ahnung, welches und was der Rest heißt, weiß ich auch nicht, es schmeckt aber sehr gut. Vielleicht finde ich das auch noch raus. Nach der Sache mit dem Handelsregisterauszug.
Jedenfalls, Ente (Entschuldigung, ENTSCHULDIGUNG!!) gut, alles gut, es gibt jetzt Essen.
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