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    Sonntag, 11. Februar 2024
    11. Februar 2024

    Sehr entspannter Tag. Ich wachte um 7 Uhr auf, beschoss, dass eine weitere Schlafrunde nicht schadet und wachte das nächste Mal um 9 Uhr auf. Ein halber Kaffee im Sessel und Internet dazu, dann bekam ich ganz wider Erwarten Hunger. Das ist sonst um diese Uhrzeit nie der Fall. Es gab Käsebrot und den Rest vom Rhabarbertörtchen von neulich, das hatte ich nicht ganz geschafft. Nun war es 11 Uhr und ich fand, den schlafenden Teenagern könne nun zugemutet werden, dass in der Wohnung jemand die Misatango übt.

    Als ich merkte, dass in meinen Kopf jetzt nichts weiter hineingeht, räumte ich zur Entspannung zwei Küchenschränke und einen Badezimmerschrank aus und auf. Sehr schön jetzt. Entsorgt habe ich unter anderem Filterkaffee. Ich habe ja gar kein Gerät mehr, um den zuzubereiten, also weder eins mit Strom noch ohne. Ich weiß nicht, warum ich das Kaffeepulver so lange aufbewahrt habe. Auch entsorgt habe ich den entkoffeinierten Schwarztee. Der schmeckt mir nämlich nicht so gut wie der normale und ich habe ja überhaupt keine Probleme mit Koffein, zu keiner Uhrzeit. Da ist es Quatsch, den schlechter schmeckenden Tee zu trinken.

    Aus dem anderen Küchenschrank sortierte ich abgelaufene Süßigkeiten heraus und beschloss, keine mehr vorrätig zu halten. Das Konzept taugt offensichtlich nicht mehr, ich meine, abgelaufene Schokolade, das ist ja lächerlich. Außerdem verließen eine Reihe Mitnehmkaffeebecher den Haushalt, einmal Pfandbecher, die ich zurückbringen werde und einmal eigene, die sehr alt (ca. 15 Jahre) und undicht sind. Neulich hatte ich versehentlich einen von denen mitgenommen, das war eine Riesensauerei.

    Aus dem Badezimmerschrank kam gar nichts weg, es wurde nur umsortiert und in Schachteln gesteckt, so dass weniger Chaos herrscht und ich an die Dinge, die ich jeden Tag mindestens 1x brauche, sofort drankomme. Für den Badezimmerschrank habe ich sogar was nachbestellt, nämlich Sonnencreme.

    Anschließend hatte Cucinacasalinga Zeit zum Plaudern und wir schauten gemeinsam das Buchhaltungsprogramm vom Chor an. Mir waren ein paar Dinge unklar, weil ich bisher nur „ganz strenge Buchhaltung“ kenne, also mit Buchungsabschlüssen und aufeinander folgenden Buchungsnummern und keiner Möglichkeit, nochmal was zu ändern, also außer durch eine Stornobuchung. Es gibt aber auch „nicht ganz so strenge Buchhaltung“, in der man natürlich auch alles ordentlich macht und es gleichzeitig nicht so wichtig ist, dass es unveränderbar ist. Eine solche Buchhaltung scheint der Chor zu haben, das hatte ich anfangs nicht verstanden und dachte, es sei alles nicht fertig. Dann überlegte ich mir noch ein paar Dinge, die mir die Arbeit erleichtern, insbesondere sind das solche, die Schreiben mit der Hand vermeiden und zur einfacheren Handhabung ausschließlich A4-Papier verwenden und nicht irgendwelche Zettelchen, egal wie bunt. Nebenher liefen Waschladungen.

    Gegen 16 Uhr kam M nach Hause und hatte Hunger – ich hatte auch schon wieder Hunger! Wir beschlossen, das Abendessen vorzuziehen. Es gab Blumenkohl-Kartoffel-Curry mit Joghurt und Aprikosenchutney.

    Anschließend hatte ich noch Gesangsstunde, telefonierte mit meiner Schwester, holte Herrn N. vom Bahnhof ab und sitze nun tiefenentspannt im Sessel.

    Das Thema in der unverbindlichen Contentvorschlagliste heute lautet: „Umgang mit zu viel Arbeit“.

    Ich habe den Verdacht, dass hier wieder nicht die Frage gestellt bzw. das Thema fokussiert wurde, um das es in diesem Zusammenhang eigentlich geht. Schauen wir mal.

    Der Umgang mit zu viel Arbeit ist eine extrem simple Sache: Ist die Arbeit zu viel, wird ein Teil davon nicht gemacht. Fertig. Mehr ist dazu nicht zu sagen.

    Etwas mehr gäbe es darüber zu sagen, wie sich das im Vorfeld abspielt, wie es zu „zu viel Arbeit“ überhaupt kommt, was die Gründe sind. Ist es mehr Arbeit oder komplexere Arbeit geworden oder ist die Zeit dafür weniger geworden oder ist die Energie dafür weniger geworden oder haben sich die Rahmenbedingungen verändert, kann alles sein, sind alles Faktoren, die man sich am besten anschaut, bevor wir bei „ist zu viel, wird nicht mehr komplett gemacht“ gelandet sind. Oder spätestens, wenn der Zeitpunkt gekommen ist aber bevor das, was nicht mehr gemacht wird, so problematisch wird, dass neue Arbeit daraus erwächst. Dazu muss man sprechen, meistens mit anderen.

    Wir nähern uns dem Punkt, den ich im Verdacht habe, hier das wirkliche Thema zu sein: die Erwartungen. Die Erwartungen der anderen an mich bzw, die Erwartungen, von denen ich annehme, dass andere sie an mich haben und die Erwartungen, die ich selbst an mich habe.

    Kann es sein, dass es eigentlich darum ging?

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