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    Sonntag, 26. Februar 2023
    26.2.23

    Das Wochenende habe ich damit verbracht, zu Hause wieder eine für mich angenehme Situation herzustellen.

    Sauber ist es zum Glück ja immer, Dank sei der Putzfrau. Es ist aber möglich, trotz Sauberkeit das Gefühl zu haben, im Chaos zu versinken. Ich hatte seit etwa Anfang November keine Zeit mehr, mich zu kümmern, weil es Mama N. nicht gut ging und ich sehr viel Zeit mit Reisen und die übrige Zeit mir Sorgen verbracht habe. So hatte ich keinen Nerv, mir zu überlegen, was in welcher Reihenfolge getan werden muss oder welche Dinge am besten wohin gehören und welche anderen Dinge dafür nicht. Erstaunlich viel Zeug geht ja in so einen Haushalt ein und aus, eher mehr ein als aus, das ist die Wurzel des Problems - ich denke zum Beispiel daran, Lebensmittel einzukaufen, weil das oft ganz unmittelbar wichtig ist, ich denke aber weniger daran, hinten in den Schränken gelagerte Lebensmittel hervorzuholen um sie rechtzeitig zu verbrauchen, weil das eben nicht unmittelbar wichtig ist. Oder ich denke daran, für meine Geburtstagsfeier Getränke zu bestellen, da gibt es einen klaren Termin und eine klare Erwartungshaltung - das Leergut steht aber halt jetzt noch auf dem Balkon, der Leidensdruck ist dahingehend im Februar gering.

    Immerhin war ich dieses Mal klug: ich habe alles, was in den Haushalt einging, zwar nicht richtig verräumt aber den richtigen Räumen zugeordnet. Badezimmerzeug dem Bad, Kleidung dem Schlafzimmer, Papierkram dem Gästezimmer/Büro, leere Kartonagen im Flur, alles rund ums Essen der Küche und das Wohnzimmer blieb von allem verschont, irgendwo muss ich ja entspannt im Sessel sitzen können, ohne dass Dinge mich auffordern, mich mit ihnen zu befassen.

    Die Erfahrung lehrte mich, dass man gut mal 3 Monate lang alles liegen lassen kann aber danach guckt man besser mal, sonst kann es unangenehm werden. Es war nun also an der Zeit und ich bin dieses Wochenende den gesamten Papierkram durchgegangen, habe zwar nicht alles erledigt (so lange ist ein Wochenende dann doch nicht) aber alles, das dringend geworden war und für den Rest habe ich jetzt einen guten Überblick. Um Rücksendungen von Bestellungen habe ich mich auch gekümmert, alles noch rechtzeitig und die Lebensmittelvorräte sind einmal grob durchsortiert. Das ist sehr beruhigend, vielleicht kann ich jetzt auch wieder besser schlafen, das probiere ich heute Nacht gleich aus.

    Als nächstes sind Schränke von innen fällig. Wie gesagt, ich habe die Dinge in den richtigen Räumen untergebracht aber sie sind noch eher in so einer Art Auffanglager hinter irgendeiner Schranktür, haben noch nicht ihre endgültige Bleibe gefunden. Und wie das mit solchen Auffanglagern nun einmal so ist, sind sie überfüllt und schlecht organisiert, was eben auch an der Überfüllung liegt.

    Das Schöne am Aufräumen ist aber nicht nur das gute Gefühl hinterher, auch zwischendrin gab es ganz Wunderbares. Ich habe zum Beispiel meine vermissten Kopfhörer wiedergefunden und mich erst sehr gefreut, dann gesehen, dass sie kaputt sind, das war nicht so schön aber gefreut hatte ich mich ja trotzdem zwischendrin. Ich habe auch Karten und Briefe, die ich vor ein paar Wochen bekommen habe, wiedergefunden und wurde zwar sofort sehr traurig, habe ich mich aber auch wieder sehr darüber gefreut und fühlte mich gut aufgehoben. Ich bin sowieso momentan in einer hormonellen Phase, in der es mich fast zu Tränen rührt, dass die Katze rosa Fußballen hat, der Kater hingegen schwarze. Das ist aber auch enorm niedlich, oder etwa nicht?

    Auch gefunden habe ich meine gesammelten Gutscheine. Schon seit langem möchte ich ja nicht Dingliches mehr geschenkt bekommen, jedenfalls nichts, das sich nicht verbraucht. Deshalb bekomme ich häufig Gutscheine und wegen Pandemie hat sich enorm viel angesammelt, ich habe es schon getröötet aber liste es hier nochmal auf, einfach weil es mich so freut:
    - Teilnahme an einem Escape-the-City Abenteuer
    - Museumsführung (3 Museen zur Auswahl)
    - Privatführung durch das Liebighaus
    - Kaffee und Kuchen und betreutes Lebensmittelshopping in einem italienischen Spezialitätenladen
    - Frühstück mit anschließendem Wellnesstag
    - eine Motorbootfahrt
    - ein Krimidinner
    - ein Abendessen im Steakhaus
    - das "schlechteste Event aller Zeiten"
    - drei Gutscheine für "Eat the world", also kann ich entweder 3x hingehen oder 2 Personen mitnehmen
    - eine gemeinsame Wochenendreise (die haben Schanuf und ich uns gegenseitig geschenkt, wir planen sie also gemeinsam)
    - eine Überraschungswochenendreise

    Für die beiden kleinen Reisen und das Krimidinner gibt es jetzt sogar schon Termine, allerdings noch in gewisser Ferne (1x Frühsommer, 2x Herbst), was aber sehr gut ist, ich kann in der nächsten Zeit nicht allzu oft wegfahren, weil ich zum einen ja noch die Auffanglager mit Zeugs in geordnete Verhältnisse überführen muss und zum anderen viel schlafen muss und drittens eigentlich nichts dringender brauche als ganz normalen ereignislosen Alltag.

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