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    Donnerstag, 5. Januar 2023
    WmdedgT 1/2023

    (Alles über WmdedgT bei Frau Brüllen)


    Der heutige Tag begann gleich mit dem Aufwachen sehr spannend, denn ich wusste ja nicht, in welchem Gesundheitszustand ich mich befinden würde. Die Nacht hatte ich 10 Stunden lang quasi reglos unter drei Decken geschlafen - ich bin eigentlich die Freundin der Antigewichtsdecke, im Sommer lege ich mich ohne irgendwas auf's Bett und schlafe, aber gestern Abend war mir bis auf die Knochen kalt, also legte ich alles, was ich fand, einfach über mich und schlief dann ein. Als ich mich morgens aus all dem Zeug hervorgearbeitet hatte, fühlte ich mich eigentlich ganz gut, mein Körper war aber außerordentlich produktiv in Bezug auf Rotz und Schleim. Ich befürchtete, unter Menschen geächtet zu werden und blieb daher zu Hause.

    Das Aufwachen war gegen 8:30 Uhr, um 9 Uhr saß ich am Schreibtisch, um 10 Uhr musste ich den Schreibtisch verlassen, weil ich so unglaublich irrsinnigen Hunger hatte und sofort Toast mit weichgekochtem Ei essen musste. Ich aß zwei Toast und zwei Eier und es fühlte sich in meinem Magen maximal so an, als hätte ich einmal tief geatmet. Also machte ich einen Coronatest, diesen krass übersteigerten Hunger hatte ich mit Corona ja zuletzt, der Test ist aber negativ und die aktuelle Unpässlichkeit fühlt sich auch komplett anders an, nämlich wie eine leichte Bronchitis mit verstopften Nebenhöhlen, das Gehirn ist aber ganz normal und die Müdigkeit nicht mehr als einem leichten Erkältungszustand angemessen. In einer Übersprungshandlung montierte ich daher den Duschvorhang ab, schrubbte die Wand hinter der Dusche, reinigte den oberen Fenstersims und im ganzen Bad die Kante zwischen Fliesen und Tapete und brachte einen neuen Duschvorhang an.

    Dann kehrte ich an den Schreibtisch zurück, tat so dies und das, zwischen dem dies und das rief der Bestatter wieder an, ich rief meine Schwestern an, meine andere Schwester rief mich an, ich rief Papa N an und ich rief den Bestatter an, was man halt so gut. Dann hatte ich wieder grauenhaften Hunger und bestellte Pizza, schaffte davon aber nur ein Viertel, was nicht schlimm ist, denn ich esse gerne kalte Pizza und muss mich jetzt nicht vor der Nacht sorgen.

    Die Arbeit war trotz Unterbrechungen entspannt, es macht viel aus, wenn man nicht den ganzen Tag "ohgott-ich-muss-das-Wichtigste-jetzt-sofort-machen-weil-wer-weiß-was-passiert-und-evtl-muss-ich-beim-nächsten-Anruf-ins-Auto-springen-und-komme-erst-eine-Woche-später-zurück". Das war ja jetzt schon, jetzt kann ich also ganz normal arbeiten und Sachen, die in drei Tagen dringend sind, in einem oder in zwei Tagen noch machen und nicht unbedingt heute. Also theoretisch, praktisch nicht, übermorgen ist ja Wochenende und da werde ich im Bett liegen und Antikörper ausbrüten denn mein Plan mit der Impfung morgen steht immer noch. Ich habe das recherchiert, bzw. es wurde für mich recherchiert: ein leichter Infekt mit Körpertemperatur unter 38,5 Grad spricht nicht gegen eine Impfung.

    Ich arbeitete so entspannt, dass ich um 16:45 Uhr sogar bemerkte, dass ich plötzlich echt müde war, so richtig erkältungsmüde, also wechselte ich in den Sessel, warf mir die Heizdecke über und schlief wieder eine Runde. Danach fand ich im Sessel heraus, das der Weihnachtsbaum heuer (Achtung, falls Sprachprofiler*innen unterwegs sind, dieses Blog wurde nicht gekapert, ich habe mir nur "heuer" angewöhnt, weil es gefälliger zu Tippen ist als "dieses Jahr", besonders das "ses" fällt mir etwas schwer, weil ich mir beim Fußball mal am linken Ringfinger einen Kapselriss zugezogen habe und dann weder noch richtig Triller auf der Blockflöte spielen konnte noch halt jetzt in mir angenehmen Tempo "ses" tippen), also jedenfalls muss er erst am 19.1. um 6 Uhr morgens vor der Tür liegen. Das kommt mir gelegen, ich habe ihn nämlich noch nicht ausreichend angeschaut, erst haben wir ihn ja selbst gefällt, dann kurz keine Zeit gefunden, ihn aufzustellen und dann noch weniger Zeit als je zuvor gehabt, er stand dann zwar aber wurde nur mit Licht geschmückt und dann war ich halt sowieso gar nicht mehr da. Er ist noch sehr schön, der Weihnachtsbaum, und ich freue mich, dass ich ihn jetzt noch fast zwei Wochen vom Sessel aus anschauen kann, er nadelt nämlich noch gar nicht, oh da fällt mir ein, ich gieße ihn dann jetzt nochmal.

    So. Jetzt habe ich den Baum gegossen und daneben gegossen und kann nun berichten: wenn ich ausreichend enerviert bin, kann ich einen 2,50-m-Baum inklusive gefülltem Ständer mit einer Hand hochheben und quer durch den Raum an eine andere Stelle tragen. Diese Aktion hat mich jetzt wieder hungrig gemacht - zum Abendessen gab es Kartoffel-Kohlrabi-Gratin und es war noch etwas übrig, das esse ich jetzt noch und glaube, dann gehe ich wieder schlafen. Vielleicht nochmal mit drei Decken. Ob ich morgen für die Arbeit das Haus verlasse, entscheide ich spontan je nach Gefahr der Ächtung morgen früh.

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