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    Donnerstag, 1. Dezember 2022
    1.12.22

    Wir machen jetzt nicht nur Quatsch hier, nein, anders gesagt, nicht nur eine Sorte Quatsch. Weiterhin widme ich mich selbstverständlich den Themenstellungen aus dem GoogleDoc, insofern ich nicht anderes zu tun habe.

    Heute hatte ich unfreiwillig anderes zu tun, ich wollte (freiwillig) von Offenbach bis Kassel mit der Bahn fahren und die Bahn hielt in Bad Soden Salmünster, es gab eine genuschelte Durchsage der zu entnehmen war, dass man den Zug verlassen muss, dann standen ganz viele Menschen im Dunkeln auf dem Bahnsteig und weit und breit war niemand, der irgendwie zur Bahn an sich gehörte. Sowas kann doch eigentlich gar nicht sein, jemand hat ja den Zug dahin gefahren und meistens läuft ja sogar noch jemand im Zug herum und kontrolliert Fahrscheine. Diese Personen waren aber unauffindbar, im ganzen Bahnhof waren nur gestrandete Reisende. Alles sehr merkwürdig. Das Gerücht kam auf, es würden Busse kommen und man solle auf den Bahnhofsvorplatz gehen, dort gingen wir hin und standen eine knappe Stunde, kein Bus kam, dann Schienenfahrzeuggeräusche und ein RE kam, der nun offensichtlich wieder fahren konnte, die schnellen Menschen mit wenig Gepäck rannten zu diesem Zug, stiegen ein und der Zug fuhr ab. Keine Durchsage, kein Warten, bis alle eingestiegen sind oder Information an die Zurückbleibenden. Mehr als Schulterzucken fiel mir dazu auch nicht mehr ein.

    In Fulda musste ich dann nochmal umsteigen, das gelang in 2 Minuten wieder mit Rennen, ich weiß echt nicht, wie Personen, die nicht gut zu Fuß sind das alles überhaupt bewältigen.

    Egal, das war nicht gefragt, gefragt war, ob es da, wo ich arbeite, Frauenförderung gibt. Ich kann über Jobdinge nicht en detail berichten, das habe ich unterschrieben, daher nur grob: Ja, das gibt es für die Arbeitsbereiche, in denen Frauen unterrepräsentiert sind, in zarten Anfängen seit ein paar Jahren vor Pandemie und immer mehr, mittlerweile gibt es ein recht solides Angebot und es zeigt auch Wirkung.

    Und es zeigt auch das ganze andere Gedöns, dass damit immer einhergeht, ab hier spreche ich allgemein: ältere Frauen finden es doof, dass jüngeren der Weg jetzt "leichter" gemacht wird, Frauen in Bereichen, in denen sie nicht unterrepräsentiert sind finden es doof, dass sie nicht auch frauengefördert werden, Männer finden es doof, dass Frauen gefördert werden etc. etc. Man muss da an der Wurzel eingreifen und zu wenige machen dass, wenn jemand sagt "Ach ist heute wieder Kaffeeklatsch" wenn ein Meeting im Bereich Frauenförderung stattfindet, dann muss man "was meinst du damit?" fragen, wenn jemand "dann brauchen wir in dem Stockwerk jetzt noch einen Schrank für die ganzen Kosmetiktäschchen" sagt kann man "das ist schön, dass du so aufmerksam bist, ich nehme das gerne auf - hast Du weitere Ideen?" sagen - Sie verstehen, wo die Reise hingeht. Und nein, das sind keine Sprüche von Männern sondern von anderen Frauen. Ich möchte jetzt nicht weiter darüber nachdenke, ich habe jetzt ja Feierabend und kriege davon Sodbrennen.

    Wenn ich noch einen kurzen Moment länger nachdenke, würde ich noch ergänzen, dass ich persönlich der Ansicht bin, dass sich Frauenförderung gar nicht so sehr den Frauen widmen muss, die kommen schon klar, es ist wichtiger, sich dem Umfeld zu widmen, die (Kotz-)brocken aus dem Weg zu räumen, egal welchen Geschlechts. Das ist meist leider nicht der Fokus von Maßnahmen, auch Veranstaltungen zum Thema "Wie benehme ich mich nicht wie ein Vollidiot (m/w/d)" sind selten. Die allermeisten bemerken gar nicht, wie sie in die alten Muster immer wieder hineinhauen und die Kerbe vertiefen, durch ganz kleine Dinge wie Bemerkungen und Annahmen, oft sind sie nicht böse gemeint, sie sind aber umso schädlicher. Denn in die direkte Konfrontation zu gehen ist selten das Problem, die ganzen kleinen Tröpfchen im Alltag hingegen zermürben nicht nur sondern lassen sich auch so furchtbar schlecht addressieren. Und sie kommen aus verankerten Haltungen heraus, aus Glaubenssätzen, in denen das alles Sinn ergibt, das sehen Sie schon daran, dass wir jetzt eine Debatte über "Vaterschaftsurlaub" haben - an sich gute Sache aber warum sagen wir jetzt plötzlich "Vaterschaftsurlaub", bei den Frauen haben wir das schon ganz gut verinnerlicht, dass das "Mutterschutz" und "Elternzeit" heißt, bei den Männern ist es plötzlich wieder "Urlaub". Es sind Kleinigkeiten, nur Worte, aber sie bilden eine Gedankenwelt ab. In den Köpfen sitzt noch vieles sehr, sehr fest und es wird sich nur langsam ändern, kontinentalplattenverschiebungsartig langsam. Nicht nur an meinem Arbeitsplatz - da vielleicht sogar eher schneller als im Durchschnitt.

    Der große Adventskalender TP - 1. Türchen (The struggle is real)

    Dies ist Teil I des Adventskalenders. Nichts ist gut, vieles ist schlecht, Herzbruch hat Grippe, Novemberregen ist busy, wir wissen beide nicht, was wir da überhaupt tun.

    All das ist egal.

    Unten der Link zu Teil II.


    H: They still miss me event coverage by tech Candy Crush.

    N: You have to speak English, otherwise it doesn't work.

    H: Okay. I said, it's time to talk.

    N: How on battery Hi What could be better.

    H: I have no idea what you just said, and the transcript doesn't have either.

    N: I said, power on power Terry. Hi. Hi, okay hi Terry, how are you.

    H: Let's talk to Terry.

    N: Yeah. There was something at ?Wer wird Millionär? yesterday and there was something about a Terry.

    H: You don't watch TV, how do you know about that?

    N: Because, you know, other people in my household watch TV, and I pass through the room and the TV says there?s Terry and I say ?oh that's Terry hi Terry, how are you?. Anyway. My day has been crazy so far, you know, like I am Macbeth: sound and fury and no significance. And I keep thinking that it's difficult to explain what we're even doing here and I think how, how can we find a word for it even because it's not a podcast and, well, it's a transcript podcast so it's TP, now insert Beavis and Butthead sound.

    H: The thing is that probably we have to explain TP because people don't find that funny because they don't know what it is, but only if they are too young.

    N: And that's not the group we are aiming at.

    H: Exactly. If you are young you have no business here listening to us

    N: But it's probably on YouTube, so the young people can google YouTube, Beavis and Butthead TP, educate themselves.

    H: And then it would all be clear. So do we want to explain what we?re doing? Or are we just doing things?

    N: Do you think anything will be better when we explain it?

    H: There is no possible way to make it better.

    N: You know, your eyes get fixed to the transcript somehow, no, I don?t mean your eyes. My eyes, oh, yours too, our eyes. Sorry, the phone is ringing, I have to answer the phone.

    H: She is on the phone right now, looking very businessy.

    N: I'm back. I'm such an important person that my phone keeps ringing, really, with sound. You know people call me on the phone, like in movies.

    H: Like in the old days.

    N: Yes, so, me running around with the phone at my ear, yeah actually not at my mouth, usually people hold their phone in front of their mouths, but I don?t, I am old school.

    H: I first recognized people holding phones in front of their mouth in the US, and now I think it's started being used like that over here. My kid?s generation talks like that on the phone. Crazy people who have no idea about product design, because this is not what the designers had in mind!

    N: But sometimes, and this is disturbing I think, people talk, and you don't know that they have a phone anywhere on them, you know they have maybe a headscarf, and they have very small earplugs, and they don't have a visible cable, it?s wireless I assume. And, you know, they run around and they just speak and you don?t know why are they doing that.

    H: I think that's a beautiful improvement. When I was a university student, I had a classmate whose uncle was schizophrenic. And he said that the best invention ever for their family was the mobile phone, because he could run around outside, pretending to be on the phone with someone and talking the entire day.

    N: I think today it wouldn't be an issue even without a phone.

    H: I would prefer people talking less to themselves in public.

    N: Well you would prefer people not to talk at all because you don't want them to talk to you either. You only want to talk yourself.

    H: So every now and then I look at the transcript?

    N: And it's always nonsense, isn't it.

    H: Yeah, it is.

    N: So maybe we should save up all our important topics which we had planned on speaking about for another day. And first evaluate what we can actually do with the transcript. Before you know philosophy and linguistics and ethics and all that starts here in this TP.


    Hier geht es zu Teil II.

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