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    Mittwoch, 4. September 2019

    Nach wie vor finde ich die Tage zu kurz: ich benötige 30 Stunden, nicht 24. Dass das nicht mal endlich gesamtgesellschaftlich aufgegriffen wird, verstehe ich einfach nicht.

    Ich weckte das Kind eine Stunde zu früh, nämlich um 6.30 Uhr - den neuen Stundenplan habe ich noch nicht verinnerlicht. So konnte ich mich aber in aller Ruhe und trödelig fertigmachen und brach danach auf, um das Auto zur Werkstatt zu bringen wegen Tüv. Ich erwartete keine Probleme, aber ein Lämpchen der Nummernschildbeleuchtung ging nicht, das bat ich zu beheben. Schon um 10 Uhr kam auch der Anruf, es sei alles in Ordnung, Untersuchung ohne Mängel abgeschlossen.

    Ansonsten eben Unaussprechliches von 9 bis 16:30 Uhr, unterbrochen von einer kurzen Mittagspause mit Gnocchi in Käsesoße mit Tomaten und Babyspinat - sehr ekelhaft obwohl es der italienische Koch empfohlen hatte, ich aß nur ein paar Gabeln voll.

    Rechtzeitig vor Werkstattschluss kam ich an, um das Auto wieder abzuholen. Es war noch eine kleine Extragebühr zu zahlen, denn Tüv wäre eigentlich vor 2 Monaten gewesen, aber wie gesagt, was kann ich dafür, wenn der Tag keine 30 Stunden hat? Ich sehe mich da wirklich nicht in der Verantwortung. Als ich vom Hof fuhr schlug das Auto allerdings wieder Alarm wegen defekter Nummernschildbeleuchtung. Nun befindet sich die Werkstatt aber an einer Straße, an der man nicht einfach umdrehen kann (Grünstreifen in der Mitte), man fährt also eine Weile, wendet dann, dann war Stau, ich brauchte satte 20 Minuten, bis ich wieder zurück war und nun war es auch recht kurz vor Feierabend für den Automenschen. Im Grunde kann ich mir nur so das Folgende erklären: erst sagte er, der TÜV hätte das halt übersehen und woher sollte er wissen, dass er das dann trotzdem reparieren soll, naja er-würde-es-halt-jetzt-machen-Einbau-umsonst-das-ist-ne-Kleinigkeit, dann kramte er nach einer Ersatzbirne und hatte keine und ging "zum Nachbarn", um von dort eine zu bekommen, der hatte aber auch keine, ich fragte ihn, ob er nicht noch "zum Nachbarn auf der anderen Seite" gehen könnte, das wollte er nicht, weil der ihn nicht mag, aber ich könnte ja, schlug er vor. Tat ich natürlich, also ich ging bei einem völlig fremden Autohändler (Skoda glaube ich) ein Leuchtmittel schnorren. Zurück beim Automenschen baute der es ein (d.h. er steckte es in einen Steckkontakt und klemmte die Halterung wieder dahin, wo sie hingehörte) und sagte "Birnchen kostet 1,50". "Äh", sagte ich, und "das Birnchen habe ICH besorgt und das hab ich umsonst bekommen!" "Aber ich habe es eingebaut!" antwortete der Automensch und nun war ich genervt und sagte "na dann zieh es halt wieder raus und ich mache es selbst rein, wenn es darauf jetzt ankommt!" So wurde es getan. Ich habe also nicht nur ein Leuchtmittel geschnorrt sondern auch selbst verbaut, drei Automenschen standen dabei um mich herum und begutachten mein Vorgehen, daher habe ich ihnen dann drei Euro in die Kaffeekasse geschmissen und "ein Eis für jeden" gesagt. Man macht was mit!

    So war ich mal wieder spät dran zu Hause und konnte kein Essen mehr machen, denn abends war ja schon wieder Sport. Nach dem Sport fuhr ich bei der Pizzeria vorbei, Abendessen holen, aber man kann drei Pizzen natürlich nicht hochkant in den Fahrradkorb stellen, das Leben ist einfach unglaublich kompliziert. Irgendwie ging dann aber doch alles, irgendwie geht ja immer alles, irgendwie bringt man dann auch doch immer noch irgendeinen Gemeinplatz in einem Text unter, und so weiter, wie auch immer, Schaukelstuhl, Pizza, viel Wasser, Katzen kraulen und lesen, das muss reichen!

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