Einer dieser Siruptage. An denen man sich fühlt, als stünde man bis zum Hals in diesem klebrigen Zeug und alles, was man anfasst, geht zäh. Schlafen scheint nur noch müder zu machen und ständige gedankliche wie körperliche Präsenz bei der kranken Mademoiselle lässt kein Luftschnappen zu. Alles, das sonst leicht von der Hand geht, haftet plötzlich und hängt nach - vielleicht einfach, weil die kurzen Leermomente zwischendrin nicht vorhanden sind.
Vielleicht aus dem Grund am Abend den Weg ins Büro so sehr genossen. An nichts zu denken und einfach zu gehen, den Schritt an niemanden anpassen zu müssen. Den Kopf zwischen die Knie stecken und die Musik aufdrehen, sonst nichts.
Ich weiß nicht, warum diese kleinen, fremdverusachten Abweichungen im Alltagsablauf mich momentan so umhauen. Vielleicht, weil das ganze Konstrukt mit Arbeit und Kind auch nach drei Jahren noch ungewohnt und wackelig ist. Oder vielleicht, weil ich gerade alles stabiler sehe, und jeder dieser Zwischenfälle diesen Optimismus Lügen straft. Oder vielleicht - achwasweißdennich und ich hab auch gar keine Lust, weiter darüber nachzudenken, denn ich langweile mich gerade sehr beim Herumjammern.
Eigentlich wollte ich nur sagen, dass man sich an solchen Tagen am besten irgendwo einen riesigen Kaffee im Pappbecher holt und beim Betreten des Rapunzelturms den Hintereingang nimmt. Da am Sicherheitsstand, wo man eigentlich nicht reinsoll, aber ich darf das, weil ich nämlich an Weihnachten und so denke und den Herren dort schon viel "Spässken", wie man zu Hause sagt, bereitet habe. Als ich beispielsweise mal versuchte, einen ausgewachsenen Golden Retriever in einem Umzugskarton durch das Drehkreuz zu schmuggeln. Was auch gelang, also nicht das mit dem Schmuggeln, aber das mit dem durch das Drehkreuz. Nach einigem Spässken und einigem Schnäppsken. Oder so.
Faden verloren. Stimmung gewonnen. Passt.