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    Dienstag, 4. Dezember 2007

    Ich muss da mal wieder was schreiben, denke ich mir jetzt schon seit Tagen. Dann fallen mir immer tausend Sachen ein, aber meistens, wenn kein Computer in der Nähe ist, und so mit Stift und Papier, ach, naja.

    Hinzu kommt eine ausgewachsene Paranoia. Beispielsweise heute morgen, als ich den Lottoschein abgab, da drehte ich mich dann um und hinter mir stand eine Frau, die mich so giftig anschaute, als hätte sich mich und meine Zahlen schon komplett abgespeichert, um mich ausfindig zu machen und mich um die Ecke zu bringen, wenn ich morgen den Jackpot bekomme. Ich seh mich schon die Tür öffnen, schön zurecht gemacht weil ich ja schon recht sicher bin, dass die Lotto-Fee (wobei, das ist doch immer so ein Mann mit Anzug und Geldkoffer, oder?) bei mir klingeln wird, naja, und wenn nicht, kommt immerhin morgen der Gemüsemann, so viel steht fest. Und dann wird da statt einem der erwarteten Herren diese giftige Frau stehen und einen spitzen Gegenstand in mich stoßen, sodann meine Papiere (inklusive Lottoschein) an sich nehmen, sich in meinem kleinen frisch geputzten Altbaubad mein Gesicht auf ihres transplantieren und wenig später meine Millionen einkassieren. Was für ein Gemetzel!! Dabei hab ich gestern Abend noch mit Herrn N. besprochen, was wir denn mit dem Geld machen würden. Ich hatte schon einige Bekannte auf meiner Geschenkliste, als Herr N. das Wort "Spende" in den Raum stellte. "Klar, an blogger.de!", rief ich erfreut. Herr N. schaute dann fast so giftig, wie die Frau beim Lotto heute morgen.

    Dann war der November auch plötzlich um, weil sich die Ereignisse überschlugen. Ich erinnere mich, dass ich mir dies letztens sogar mal gewünscht habe, aber mit den Wünschen ist das ja immer so eine Sache. Zum Beispiel habe ich mir zum Jahreswechsel 2003/4 wünschte, meinen jetzigen Job zu bekommen oder schwanger zu werden. Na und da sehen Sie, was passiert ist. Was für ein Gehuddel das damals Anfang Januar war, nur weil jemand ein "oder" übersehen hatte! In diesem Gehuddelzusammenhang kam mir heute morgen auch der Gedanke, das es doch sicher ganz schön wäre, Kioskbesitzer zu sein. Ich kenne mich aus mit Kiosken, habe ich doch mehrere Jahre in einem Kioskhinterzimmer teilzeitgewohnt und kenne daher auch die dunklen Seiten wie die Gaspistole unter dem Tresen und - noch schauerlicher - den Großeinkauf in der Metro. Im Morgengrauen in einem gemütlich beheizten Kiosk zu sitzen und bei einem Morgenkaffee nach Lust und Laune alle Zeitungen durchsehen zu können, stelle ich mir jedoch sehr entspannend vor. Meine Lottoscheine könnte ich heimlich eingeben, entginge also den selbstproduzieren Splatterfilmen meines Gehirns. Der Gemüsemann könnte mich auch im Kiosk beliefern und DSL läge da natürlich auch.

    Achja, naja. Ist ja immer gut, einen Alternativplan zu haben. Bleibt aber wohl doch eher alles beim alten. Mit dem Gehuddel, und mit dem Lotto, und mit dem Blog.

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