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    Donnerstag, 11. November 2021
    Blogging November - 11

    Die Phase, in der ich immer wach bin, mir immer warm ist, ich immer noch einmal aufspringen will um irgendwas zu machen ist (vorerst) vorbei. Lange hat sie gedauert dieses Mal - ich weiß nicht genau, wann es los ging, aber ich schätze, so etwa 6 Monate. Es gab dieses Mal am Ende keinen Crash sondern ich wachte einfach eines Morgens auf und war noch etwas schläfrig, nicht sofort überdreht. Einfach so, als wäre nichts gewesen. Ob das so kam wegen Lerneffekt (ich hatte mehrfach versucht, abzubremsen und, als das nicht ging, zumindest einige wichtige Parameter im Lot zu halten) oder ob es einfach Glück war, weiß ich nicht. Das nächste Mal wird Auskunft geben.

    Derweil bin ich jetzt aber erst einmal ab und an erschöpft und abends müde und alles geht etwas langsamer. Ich bin entspannt, aber das ist irgendwie auch ein bisschen langweilig. Was ich davon halte, weiß ich noch nicht, ist aber vermutlich auch egal. Mal sehen, wie lange das anhält.

    Mittwoch, 10. November 2021
    Blogging November - 10

    Heute war wieder Fußpflege, ich hatte darüber schon berichtet. Ich bin weiterhin sehr zufrieden. Vor jedem Termin denke ich mir "ach naja, an meinen Füßen ist irgendwie ja nix zu tun, ich gehe noch einmal hin und dann spare ich mir das Geld und gehe erst in 3 Monaten wieder hin" und nach jedem Termin denke ich mir "ich möchte immer Füße haben genau so wie jetzt" und mache sofort den nächsten Termin aus. Heute nahm ich Herrn N. mit, der hat auch gleich einen neuen Termin gemacht. Weiteren ca. 15 Personen habe ich schon von der Fußpflegentdeckung erzählt, mehrere davon schrieben mich später wegen der Kontaktdaten an. Vielleicht verschaffe ich mir da irgendwann mal ein ähnliches Standing wie beim Karaoke. Wenn ich darüber nachdenke, fällt mir ein, dass ich meinen früheren Wohnort nach Beendigung des Studiums höchst freudig verlassen hatte, weil er mir zu eng geworden war, weil ich an jeder Ecke auf Personen traf, die ich kannte, weil alles irgendwie mit allem und mit mir zusammenhing. Vielleicht bin ich gerade auf einem Weg, der darin müdet, dass ich nach Beendigung der Berufstätigkeit nochmal höchst freudig in eine neue Stadt ziehe.

    Was war heute noch? Ach ja, ich habe den Käse abgeholt. Ich hatte ja gedacht, in einen komischen schlecht gelüfteten kleinen Kiosk zu gehen, wo ich um mein Paket bitte, dann lange warten muss während es viel rumpelt, dann gesagt wird, das Paket sei nicht da, dann ein bisschen Gerede, mehr rumpeln, die Frage, wie es denn wohl aussähe, schließlich würde man es finden. Der Scanner könnte dann aber den Code nicht scannen und dann müsste was abgetippt werden und ich würde mit einem verbogenen Plastikstift auf einem zur Unleserlichkeit zerkratztem Display eine Hieroglyphe hinterlassen.

    Tatsächlich war es so: wir hielten auf der Straße vor einer verschmutzen Glastür, die in eine Art Passage führte. Die Beleitung sagte "falls es da drin Fleischkäsebrötchen gibt, bring eins mit!" Ich öffnete die Glastür, stand in einer riesigen halboffenen Halle, auf der einen Seite war ein kleiner, hell erleuchteter Kiosk, auf der anderen Seite ein riesiger REWE mit Fleischtheke und Fleischkäsebrötchen. Völlig absurd. Ich kam mir vor, als hätte ich die Tür zum Room of Requirement aufgestoßen, als sei diese leere schmutzige Passage ein magischer Ort, an dem ausgerechnet die zwei Ladengeschäfte erscheinen, derer ich gerade bedarf.

    Der Kiosk war innen sauber, geräumig, hervorragend organisiert. Das Paket lag sofort bereit, die Unterschrift war auf einem glänzenden Pad zu leisten, das danach sofort desinfiziert wurde. Begrüßung und Abschied herzlich-höflich, Verweildauer unter 3 Minuten. Anschließend ging ich in den REWE (wegen Fleischkäsebrötchen), der Laden war groß, gut sortiert, leise Musik, sauber und außer mir gab es keine Kundschaft. Erst an der Kasse stieß ich auf einen weiteren Kunden und auch an die Grenzen des magischen Erlebnisses: die Kartenzahlung funktionierte bei ihm nämlich nicht. Ich war wie immer ungeduldig, bot daher an, den Herrn einzuladen (sehr kleiner Betrag, unter 5 Euro), Herr und Kassiererin hielten das für einen Scherz, auch meine Beteuerungen, das sei völlig ernst gemeint, konnten sie nicht davon abbringen. Es war nicht mehr möglich, die Situation ohne größere langatmige Erklärungen zubereinigen, das war mir aber schon in meiner Vorstellung langweilig, also entfernte ich mich geistig und harrte aus. Irgendwann war alles fertig.

    Auf dem Weg aus der Passage nach draußen sah ich noch einen weiteren Laden, der in meiner persönlichen Wunschpassage aber fehlplatziert war: "Chicken Tolsn". Also - ich dachte morgens er hieße so, bis vorhin hatte ich den Namen völlig vergessen, googelte ihn für diesen Eintrag gerade und erkenne, dass er "Chicken Town" heißt. Das W ist irgendwie komisch verschlungen. Herr N. teilt mir in diesem Moment mit, dass es sich bei dem W um ein Huhn oder einen Hahn handelt. Sie haben nun live erlebt, wie es ist, wenn eine Person (ich) keine Bilder erkennen kann.

    Wie auch immer, ich werde diese Passage in absehbarer Zeit noch einmal aufsuchen. ich bin gespannt, welche Ladengeschäfte sie mir dann hinter der verschmutzten Glastür zeigt!

    (Chicken Tolsn aka Town hat ganz gute Google-Bewertungen, vielleicht gehe ich da auch mal hin.)

    Mittwoch, 10. November 2021
    Blogging November - 9

    Der 9., völlig verrückt, ich könnte schwören, dass ich heute diverse Male irgendwas mit Datum 8.11. und auch 7.11. unterzeichnet habe, aber ganz sicher nicht mit 9.11. Ist vermutlich aber egal.

    Aus irgendeinem Grund hat DHL ein Paket für mich an einen Zustellpunkt geliefert. Ich weiß gar nicht, was ein Zustellpunkt sein soll. Für ganze 2 Tage liegt die Sendung dort (wtf??) und ich muss meinen Personalausweis mitbringen. Meines Wissens habe ich Parmesan bestellt. Muss man dafür jetzt 18 sein? Das ist alles sehr eigenartig.

    Viele Menschen um mich herum waren heute auch sonst sehr verrückt. Erst dachte ich, es liegt vielleicht am Tag an sich. Dann fiel mir auf, dass mein Tag relativ ruhig war, ich konnte die Task-Liste von einem unübersichtlichen Scrollereignis runterarbeiten auf eine Bildschirmseite - vielleicht sind alle immer so verrückt und ich hatte nur ausnahmsweise ausreichend Zeit, es zu bemerken? Ich muss mich zukünftig besser beschäftigt halten.

    Sonst nichts erlebt. Aber morgen werde ich versuchen, an das Parmesanpaket zu kommen. Das nächste Abenteuer wartet schon am Horizont!

    Montag, 8. November 2021
    Blogging November - 8

    Dieser Tag ging extrem schnell vorbei. Ich könnte schwören, ich wäre vor einer knappen Stunde erst aufgestanden!

    Einen kleinen zusätzlichen Tag könnte ich diese Woche gut brauchen, dann wäre sofort wieder alles unter Kontrolle. Ohne diesen kleinen zusätzlichen Tag eher nicht, heute kam ich noch nicht einmal mehr dazu, alle Mails anzuschauen, sie scrollten einfach immer weiter runter während ich mich bemühte, das Kinn über dem Papierstapel zu halten. Das fühlt sich erstaunlich unspektakulär an. Ich hätte gedacht, es würde mich stressen, aber vielleicht habe ich in den letzten 1,5 Jahren wirklich etwas gelernt: wenn alles viel zu viel ist, auf feste Arbeitszeiten und gute Routinen achten. Denn viel zu viel ist noch viel mehr zu viel, wenn man sich selbst komplett heruntergerockt hat. So machte ich heute eine Mittagspause ganz abseits des Arbeitsplatzes und einen ganz pünktlichen Feierabend. Morgen sehen wir weiter.

    Ansonsten geschah sehr wenig. Das Essen war ja schon vorgekocht, irgendwelche weiteren Aufgaben standen nicht an, ich verabredete mich also mit Frau Herzbruch zu Podcast-Aufnahmen. Wir hatten eigentlich gedacht, 2-3 Folgen zu schaffen, aber nachdem wir fast 1,5 Stunden über das Thema "Haushalt" gesprochen hatten, beschlossen wir, kein wirklich interessantes Thema mehr anzuschließen, das bei der heutigen Stimmungslage dann vielleicht 5 - 6 Stunden in Anspruch nehmen würde.

    Später diese Woche werde ich noch entweder ein kurzfristiges Problem lösen und dabei möglicherweise ein langfristiges schaffen oder ein kurzfristiges Problem nicht lösen und dafür langfristig vielleicht kein Problem schaffen. Dazwischen gibt es nichts. Ich bin selbst sehr gespannt.

    Verabredungen machen wird jetzt wieder kompliziert, stelle ich fest. Zum Draußen sitzen und kalt, zum Drinnen sitzen zu Pandemie. Vielleicht wird es der Winter der Spaziergänge mit Heißgetränken.

    Montag, 8. November 2021
    Blogging November - 7

    Dieser Tag war bis auf einen ganz kleinen Ausfälle für mich der Inbegriff eines erholsamen Sonntags.

    Erst schlief ich aus, bis ca. 10 Uhr, saß dann etwa zwei Stunden bei einer (großen) Tasse Kaffee im Sessel. Dabei ereignete sich der kleine Ausfall des Tages in Form eines Anrufs. Ich hatte in den letzten Tagen ja einiges an "Crazyness" erlebt und war ganz, ganz sicher gewesen, das Ende der Fahnenstange sei erreicht. Aber: ich hatte mich geirrt. Der Anruf belegte dies. Ich beendete ihn schnell.

    Anschließend tat ich "Dies und Das". Dies und Das tun entspannt mich enorm. Ich verarbeitete Äpfel zu Apfelkompott, wusch den Duschvorhang und schrubbte die Fliesen ab, telefonierte eine halbe Stunde mit der Bank in dem Versuch, das Online-Banking auf meinem Telefon wieder herzustellen - erfolglos, man wird einen Papierbrief schicken müssen - bezahlte Rechnungen und plauerte im virteullen Büro über die Verrücktheiten dieser Welt. Nebenher gab es Porridge, frisches Apfelkompott und Bananenquark.

    Es schloss sich die Aufzeichnung einer Podcastfolge zum Thema "Natur" an, danach befasste ich mich mit dem Finanzplan für ein Projekt des Gesangslehrers, in der anschließenden Gesangsstunde gingen wir den Plan noch einmal kurz durch und dann, beim Versenden, verschwand er. Das war sehr mysteriös. Ich fand ihn wieder, das Problem war, dass der Computer plötzlich befand, er habe mehrere Speicherorte, die "Desktop" heißen.

    Dann machte ich noch einen Friseurtermin, auch während der Gesangsstunde, was aber nur daran lag, dass der Gesangslehrer verspätet war, ich mir daher die Zeit vertrieben hatte und die Eingabemaske gerade geöffnet war und ich dann einer Entscheidungsschwäche unterlag. Sowieso war ich erst einmal froh, online buchen zu können, es ist nämlich so, dass ich eigentlich eine Friseurin habe, die hat sich aber den Arm gebrochen, so dass ich letztes Mal ihren Salonkollegen aufsuchte und dies war der erste Friseur in meinem Leben, bei dem kein Dauertheater in Bezug auf "ich hatte mir das etwas kürzer vorgestellt" notwendig war sondern der nach einmaliger Rückfrage die Haare tatsächlich so kurz geschnitten hatte, dass ich kurz die Luft zwischen den Zähnen einsog.

    Das will ich natürlich wieder so haben, ich hatte aber die Befürchtung, bei einem Anruf im Salon die möglicherweise zurückgekehrte Friseurin am Telefon zu haben. Durch die Online-Buchung kann ich das Problem zwar nicht vermeiden, aber bis zum Besuch selbst aufschieben. Nun war am Donnerstag nächster Woche ein Termin frei und am Donnerstag übernächster Woche. Nächste Woche passt es mir nicht ganz so ideal, bis übernächsten Donnerstag sind es aber noch knapp 2 Wochen und ich glaube nicht, dass ich so lange noch warten kann, zumal die Gefahr, dass die Kollegin zurück ist, ja mit jedem einzelnen Tag steigt (wie ich beim übernächsten Termin vorgehe, überlege ich mir dann ein andermal...). Hier hing ich gedanklich fest, fragte dann den Gesangslehrer und er riet zum früheren Termin. Erstens sei es immer besser, möglichst bald wieder gut geschnittene Haare zu haben, wenn man einmal anfängt, sie als Problem zu empfinden und andererseits geht sich ein früherer Termin dann mit Weihnachten/Silvester besser aus. Da hat er natürlich völlig recht. Ich habe für nächsten Donnerstag gebucht. Drücken Sie die Daumen, dass die Frisörin noch nicht wieder da ist, natürlich nicht wegen Arm sondern wegen irgendetwas Schönem. Urlaub vielleicht!

    Achja, Abendessen gab es auch, zubereitet in vier Töpfen/Pfannen, das ist hier immer etwas ganz besonderes, ich werde normalerweise ungehalten, wenn mehr als zwei erforderlich sind. Und nochmal achja, ich machte sogar "MealPrep", also: Vorkochen. Morgen oder so soll es nämlich Grünkohleintopf geben und das schmeckt natürlich viel besser, wenn es mindestens einen Tag durchgezogen ist und dann aufgewärmt. Also ist der jetzt auch schon einmal fertig.

    Problem des Tages: es gibt in diesem Haushalt kein Duschgel mehr. Aber es gibt natürlich Seife, fiel mir dann ein, also ist es gar kein Problem. Vielleicht kaufe ich bei Gelegenheit neues ein.

    Sonntag, 7. November 2021
    Blogging November - 6

    Heute Morgen geschah mir etwas sehr ungewohntes: ich wachte gegen 8 Uhr auf, wollte wieder einschlafen und es geschah nicht. Das ist mir bisher nur ganz extrem selten passiert. In Ermangelung anderer Ideen stand ich auf. Dafür schlief ich dann am frühen Nachmittag im Sessel noch einmal zwei Stunden.

    Dazwischen nichts Interessantes, nur dezent Verwunderliches: im Supermarkt war ein Mann mit Maske am Kinn, die Dame an der Kasse sagte, er solle die Maske richtig aufsetzen sonst würde sie nicht kassieren. Der Mann weigerte sich und die Kassiererin kassierte dann doch. Das habe ich nicht verstanden.

    Unendlich viele Podcast-Aufnahmen mit Frau Herzbruch und nach jeder einzelnen sagt sie "das war langweilig, das müssen wir nochmal machen" und ich sage dann "ich spreche über alles nur einmal". Wir werden sehen.

    Und eigentlich wollte ich heute eine Art Sonntagsessen machen, es kamen dann aber Jugendliche und besetzten die Küche. Erst grämte ich mich kurz, dann fiel mir ein, dass ja sowieso erst Samstag ist. Sonntagsessen am Sonntag ist ja noch viel besser.

    Jetzt wieder müde.

    Samstag, 6. November 2021
    Blogging November - 5

    Ach Du meine Güte, heute ist auch noch WmdedgT, das hat mir gerade noch gefehlt, denn mit meinem Tag heute könnte man Bücher füllen, allerdings erst posthum, sonst würde es mich viel Geld kosten.

    Ich erwachte gegen 6:30 Uhr nach gut 4 Stunden Schlaf, da es gestern beim Karaoke unerwartet lustig und dadurch unerwartet spät geworden war. Ich fühlte mich einigermaßen ausgeschlafen, nur enorm hungrig. Dann ging mir aber irgendwie ein Stück Tag verloren und als ich auf die Uhr schaute, war es fast 8:30 Uhr - um 8:30 Uhr sollte ich aber schon in einem anderen Stadtteil sein, das hatte ich so angekündigt. Es ging alles irgendwie noch so grob auf, gegen 9:15 waren wir im Büro, es erwarteten mich diverse verpasste Anrufe und Nachrichten vom alten Oberchef. Ich rief ihn vor dem ersten Kaffee zurück, hörte mir ein paar Minuten an, was er zu sagen hatte und beschied dann, ich könne dazu kurzfristig nichts sagen und er könne wieder anrufen, wenn ich Zeit hatte, einen Kaffee zu trinken. Dieser Anruf erfolgte dann, als eigentlich Italienischstunde war, ich war nicht nur deshalb sehr wenig amused.

    Den Vormittag verbrachte ich in wechselnden Gesprächen mit dem OC und dem nOC, Crazyness hat ein neues Level erreicht. Im Anschluss ging es um Unregelmäßigkeiten in Bezug auf viel Geld, denen ich nachging (die Klärung gelang, immerhin) und dann wollte ich vom nOC eigentlich nur noch wissen, ob er lieber von Meeting A früher weggeht oder zu Meeting B zu spät kommt, denn beides gleichzeitig zu vermeiden war nicht möglich und statt einer Antwort bekam ich das Leid der Welt geklagt, das war auch unerfreulich.

    Mittags gab es in der Kantine Lachsforelle, die aber Seelachs war mit eisgekühlter Rote-Bete-Creme gebackener gelber Bete. Ich habe zunehmend den Eindruck, dort wurde jetzt Kochpersonal von KäptnCook angestellt, ich finde da anstrengend. In der Kantine waren fremdsprachige Gäste anwesend, die von den Kartoffeln wollten, die Kartoffeln waren aber die gelbe Bete, "was heißt denn gelbe Bete auf Englisch, was heißt denn gelbe Bete auf Englisch??" riefen alle durcheinander. Es heißt natürlich "beetroot", das sagte ich auch, erst wollte mir niemand glauben, den beetroot sei ja rot, höchst genervt ergänzte ich, dass "root" sich zwar "rot" liest aber sich nicht "rot" spricht und auch nicht "rot" bedeutet, "beetroot" kann eine Bete jeglicher Farbe sein, eine Bete ist einfach nur eine Rübe und dann bekam ich mein Essen umsonst. Ob als Anerkennung oder als letztes Mittel, das Gespräch abzubrechen, bleibt offen.

    Am Nachmittag versuchte ich weiter, meiner eigentlichen Arbeit nachzugehen, es kam aber nicht dazu. Immerhin gab es gute Verpflegung, einmal durch ein Missgeschick, weil irgendjemand in New York gesagt hatte, man solle Essen bestellen und dann irgendjemand in Frankfurt Essen bestellt hat - das müssen Sie genauso wenig verstehen wie ich, es schmeckte aber gut. Dann gab es noch Abschiedskuchen, der war auch sehr gut. Ich telefonierte noch diverse weitere Male mit dem OC und räumte gegen 19 Uhr mehr Papier in den Schrank, als ich hinausgenommen hatte, das ist immer ein schlechtes Zeichen.

    Dann ging ich ins Theater. Meine Güte, war das voll. Die Corona-Einlasskontrolle überzeugte zwar, trotzdem wechselten die Begleitung und ich zu FFP2-Masken. Es gab "Michael Kolhaas", ein Lehrstück über Eskalation, ich fühlte mich sehr verbunden und hatte auch gleich Lust, eine Stadt niederzubrennen, so sehr, dass ich mich gedanklich kurz an diesen Ort, den ich niederbrenne, entfernte und dadurch ein Stück der Vorstellung verpasste und folglich nicht wusste, was für einen kleinen Zettel Kolhaas verschluckt. Zu Hause hätte ich das kurz gegoogelt oder Herrn N. gefragt, im Theater erschien mir googeln situationsfern und Herr N. war nicht dabei. Insgesamt erschien mir Theater ähnlich anstrengend wie Fernsehen, die Vorstellung war 1,5h Stunden, meine Aufmerksamkeit reicht für etwa eine Stunde, danach wäre ich gerne mal aufgestanden, hätte aus dem Fenster geschaut, Sachen herumgeräumt und eine Katze gebürstet.

    Abschließend fuhr ich die Begleitung nach Hause - nachdem ich den Sicherheitsdienst in die Tiefgarage kommen lassen musste, weil sich die Schranke nicht öffnete und nun sitze ich behaglich im Sessel und werde angenehm müde.

    Blogging November - 4

    Heute Morgen bin ich wieder an einer Tür verunfallt, dieses Mal keine Schiebe- oder Drehtür, sondern eine ganz normale. Ich hatte den letzten Monat über einen anderen Arbeitsplatz, dieser lag hinter eine Rauchschutztür, an der ich mir ein paar Tage lang fast das Handgelenk beim "lässigen Aufstoßen mit Kaffetasse in der Hand" brach, bis ich es dann begriffen hatte und mich für weitere 19 Arbeitstage jeweils schimanski-like mit der Schulter dagegen warf. Seit heute bin ich aber wieder an meinem üblichen Arbeitsplatz, der nur eine ganz normale Holz-Bürotür aufzuweisen hat. Mein Körper reagiert aber häufig irgendwie rein vegetativ, er warf sich also gegen diese normale Holz-Bürotür, so dass sie mit exzessivem Schwung aufging, gegen die Wand stieße und zurückprallte bis sie wieder um auf meine Stirn traf. Mir war kurz schwarz vor Augen. Das geschah insgesamt 2,5 Mal - zweimal gegen den Kopf, beim 0,5.-Mal reagierte reflexhaft der Fuß und trat die Tür wieder zurück. Ich lerne durch Schmerz nur mittelschnell. Wie nachhaltig kann ich erst morgen berichten.

    Mittwoch, 3. November 2021
    Blogging November - 3

    Gestern geschahen noch doofe Dinge, der Fingerabdrucksensor am Handy ging nämlich nicht mehr. Ich ergoogelte eine Lösung, führte sie aus, danach ging er wieder, eine halbe Stunde später wieder nicht, also nochmal durchgeführt, alles gut, halbe Stunde später wieder nicht und so weiter. Es schien sich also nicht um ein Hardware-Problem zu handeln, das bedeutet: Factory Reset.

    Seufz.

    Danach war alles anders und, so empfand ich, nicht besser. Es ging nämlich nun zwar der Sensor, aber ansonsten wenig, was natürlich daran lag, dass eine Milliarde Apps und Updates und gesicherte Daten neu aufgespielt wurden, aber jedenfalls ging noch nicht einmal mehr die Corona Warnapp und ich sah mich schon mein Leben künftig mit einem gelben Papierimpfbüchlein in der Handtasche leben.

    Ich ging schlafen und erwachte am sehr frühen Morgen mit einem blöden Gefühl im Magen, das besagte, dass die Welt schlecht und das Leben schwer ist. Zum Glück fiel mir aber fast sofort wieder ein, dass nur die Sache mit dem Handy schlecht war und das Problem kann man ja durch eine Fachperson oder einen Neukauf lösen, also hatte ich wieder gute Laune, stellte dann noch fest, dass über Nacht alle Probleme bis auf eine irgendwie andere Optik verschwunden waren, nach dem ersten Kaffee fand ich die irgendwie andere Optik dann besser als die vorherige. Ich bin ein äußerst anpassungsfähiger Mensch, perfekte Anwärterin für das Stockholm-Syndrom.

    Ansonsten hatte ich heute Urlaub, aber viel zu tun, ich möchte hier nur die wichtigste Unternehmung ausführen, nämlich, weil ja "Ostern bis Oktober" schon vorbei ist, das Auto zum Reifenwechsel fahren. Die Sommerreifen sind nun wohl "durch", jedenfalls sagte das der Reifenmann, ich weiß nicht, ob man Reifenleuten da einfach so traut oder ob man ein Werkzeug auf Amazon bestellt und die Profiltiefe nachmisst, ebenfalls weiß ich nicht, worauf bei dem Kauf neuer Reifen zu achten ist (also außer auf den Preis - ich sah, dass es ganze Kataloge über Reifen gibt, die man studieren könnte, und noch mehr über Felgen, meine Güte, wie divers können Interessen innerhalb derselben Spezies sein!!) und ob ich evtl. Ganzjahresreifen möchte - ich weiß aber schon, wen ich frage. Es ist ja noch ein halbes Jahr Zeit.

    Nach dem Reifenwechsel - NACH dem Reifenwechsel, natürlich, sonst hätte ich die Erledigung ja sofort delegieren können - beklagte das Auto einen niedrigen Füllstand der Scheibenwaschanlage. Autos sind so unglaublich lästig, diese ganze Auto-Carearbeit macht mich wahnsinnig. Wie eine geübte Mutter die Wickeltasche habe ich aber immer Scheibenwaschanlagenflüssigkeit im Kofferraum (kein Witz!), also fuhr ich auf einen Supermarktparkplatz und öffnete im Nieselregen die Motorhaube.

    Ein Herr kam herangelaufen und sage, er wolle mir helfen, er hatte einen Regenschirm und ich sagte, er könne mir ganz hervorragend helfen, indem er mir diesen Schirm über den Kopf hält, während ich das Zeugs einfülle. Das tat er, das war sehr nett, danach verschwand er allerdings grußlos.



    (Ach nein alles ist mit dem Handy doch noch nicht gut, das ganze Banking ist kaputt. Werde nur noch per Paypal zahlen können für den Rest meines Lebens.)

    Freitag, 20. März 2020

    Die Gegenwart kam plötzlich: ich habe in den letzten 72 Stunden eine sehr konservative, präsenzorientierte Organisation, der Papiermassen heilig sind auf Homeoffice umgestellt.

    Ich bin sehr müde.

    November seit 6614 Tagen

    Letzter Regen: 28. April 2024, 22:43 Uhr