Ich bin ich.
Das Leben drum herum, das sind nur die Rahmenbedingungen.
Geruch von Regen auf warmem Asphalt.
Wird schmerzhaft vermisst.
Mit so ein bisschen Unterton von nassem Laub.
Immer wieder ertappe ich mich dabei, dass ich bestimmte Entscheidungen, mit denen ich scheinbar ringe, schon längst getroffen habe. Dass ich mich gut genug kenne, um zu wissen, worauf es hinauslaufen wird. Dass ich manche Dinge einfach nicht mache. Dass ich manche Dinge einfach tun muss.
Das schiebe ich aber ganz schnell weg. Und gaukele mir selbst vor, ich würde noch überlegen und abwägen. Und erbitte mir vor anderen Bedenkzeit.
Der Sinn ist vermutlich, dass ich mich mit der Entscheidung noch anfreunden möchte. Oder vielleicht auch, dass ich das Gefühl haben möchte, entscheiden zu können und nicht sowieso schon, durch ein innerliches, (glücklicherweise) nur mir selbst zugängliches, verzwickt-verzweigtes Netz an Erfahrungen, Werten und Charakterzügen, festgelegt zu sein.
Komisch, wie es manchmal Menschen gibt, die einen aus einem völlig anderen Blickwinkel betrachten, die nicht das sehen, was offensichtlich (weil präsentabel) ist, sondern die das sehen, was verschüttet, versteckt, unten drunter ist.
Komisch, wie es weh tut, wenn man ihnen gerade erst begegnet ist und sie diese andere Perspektive haben, von der man manche, die man sehr lange kennt, mühsam überzeugen muss und es dann meist aufgibt, warum auch die Mühe, es ist nichts besonders Gutes, was da zu sehen ist, es ist die andere Seite.
Komisch, wie wichtig es ist, jemanden zu haben, der diese andere Seite sieht, auf den ersten Blick, der sie einen nicht aus dem Auge verlieren lässt, der sie nicht schönredet, aber einem das Gefühl gibt, dass es trotzdem, mit allem anderen zusammengenommen, ok ist.
Mit welcher Hirnhälfte stimmt denn was nicht, wenn man am rechten Ohr absolut gar nicht in der Lage ist, einen Clip-on Kopfhörer zu befestigen, wenn man nicht die linke Hand einmal quer über den Kopf führt, damit links und rechts wieder auf derselben Seite wie beim linken Ohr sind??
Los, Leben
zeig mir heute dein wahres Gesicht
heute kann ich es ertragen
denn darauf kommt es wirklich nicht mehr an.
Los, Freunde
zeigt mir eure Fratzen
heute bin ich in Gönnerlaune
denn morgen ist ein neuer Tag.
Heute
ist ein Tag für Schnitte
für Schlussstriche
Heute
ist ein Tag um durch den Regen zu laufen
um zu frieren.
Keine Harmonie heute
keine Wärme
nicht süß
nicht weich.
Lasst alles raus. Heute, nur heute.
Morgen nicht.
Morgen ist ein neuer Tag.
Im Duden steht unter Freitag: "(...) vgl. Dienstag." Das möchte ich mir doch verbitten. Freitage und Dienstage sind völlig unterschiedlich! Ah, bei Montag steht das auch. Und bei Mittwoch. Und bei allen anderen Wochentagen. Wieso ausgerechnet der Dienstag?
Seit einigen Tagen verwenden Menschen in meiner Umgebung derart inflationär das Wort "mäandern" dass ich mich fast frage, ob Frau Kampusch es eventuell in einem ihrer Interviews ausgesprochen und damit temporär wiederbelebt hat. Aber vielleicht auch doch nicht, denn es begegnete mit nicht nur auf Deutsch sondern gleich auch noch auf Englisch hinterher, und ich weiß gar nicht, ob Frau K. Englisch spricht, ist mir aber auch egal. Am Mittwoch fiel es mir zum ersten Mal auf, dieses Wort. Heute gab es gleich drei "Vorfälle". Die letzten beiden haben mich dazu gebracht, das Wort einmal nachzuschlagen, wobei ich mit Genugtuung feststellen konnte, dass meine bisherigen Auffassung seiner Bedeutung korrekt war und die Abendgesellschaft heute es lediglich falsch verwendet und damit zu meinen Verständnisproblemen beigetragen hat.
Jedenfalls habe ich beim Nachschlagen ein Wortmuseum gefunden. Suche nun nach einer Person, die ich bei nächster Gelegenheit als saumseliger Hagestolz beschimpfen kann. Vermutlich den, der mir als nächster das Wort "mäandern" vor den Kopf knallt.
Vielleicht ist es aber auch gut und richtig so, Schicksal sozusagen, dass ich dieses Wort immer höre. Vielleicht werde ich eines Tages bei einem großen Quizmaster im Fernsehen zu sehen sein und er wird mich nach dem Ursprung des Wortes "mäandern" fragen, für sagen wir mal 16.000 Euro, und ich werde mich gelassen zurücklehnen, einen Schluck Wasser trinken und souverän den richtigen Buchstaben nennen. Und wenn der Quizmaster mich fragt, ob ich nicht doch lieber jemanden anrufen will, werde ich dankend ablehnen, den gesamten Wikipedia-Eintrag zum Mäander aus dem Gedächtnis zitieren und sagen, dass ich niemanden anrufen sondern allenfalls kurz etwas bloggen möchte.
Oder vielleicht ist der häufige Gebrauch dieses Wortes von Außerirdischen gesteuert? Ich habe da mal so einen Film gesehen, da haben Jugendliche praktisch zwanghaft ein bestimmtes Lied gehört und hinterher stellte sich heraus, dass diese Klänge dazu führen, dass sich deren Haut in eine Art Alufolie verwandelte, was nun wieder sehr wichtig war, denn aus irgendeinem Grund veränderte sich die Sonnenstrahlung auf eine Weise, so dass das Überleben nur noch mit genau dieser Alufolienhaut möglich war. Also auch gut und richtig. Und falls noch jemand diesen Film gesehen hat, bitte melden, denn ich bin mir nicht sicher, ob ich das nicht vielleicht nur geträumt habe. Vielleicht trägt das überproportional häufige Hören des Wortes "mäandern" ja auch dazu bei, dass irgendwann alle eine Papiertüte über dem Kopf tragen, was mir an manchen Tagen gar nicht so unrecht wäre. Bad Hair Day nennt man das wohl. Aber das würde jetzt zu weit führen. Denn eigentlich wollte ich nur etwas zu meinem Öko-Wein schreiben, woher jetzt diese Sache mit dem Mäander kommt, ist mir unklar. Mache ich auch gleich, das mit dem Wein. Aber erst trinke ich noch ein Schlückchen.
"Montag... Dienstag... Mittwoch... tapp tapp... tapp!"
Dies sind bewegende Zeilen aus einem Jugendbuch, das ich irgendwann mal gelesen habe. Da geht es - soweit ich mich erinnere - um zwei Jungs die in die Bretagne fahren und da zelten. Irgendwas Geheimnisvolles geht da vor und letztendlich stoßen sie auf Dynamitfischer. Einer der Jungs wird krank, er bekommt Zwiebelsäckchen auf die Ohren. Zusätzlich huschen mystischen Gruselgestalten huschen herum und murmeln "Montag.. Dienstag... Mittwoch... tapp tapp... tapp!". Und genau das hat meine Schwester mir vor drei Tagen auf den Anrufbeantworter geflüstert, so dass ich es jetzt nicht mehr aus dem Kopf bekomme.
Kenn jemand dieses Buch? Sachdienliche Hinweise bitte in den Kommentaren hinterlassen.
Und an die Berliner hier - ist das mit dem Currywurstmuseum eigentlich ein Fake??
1. Einen Schuh muss man sich anziehen, bevor er drücken kann.
2. Frag nicht, wenn du die Antwort nicht hören willst.
[edit:
3. Wenn du eine Antwort willst, ist es oft der einfachste Weg, die entsprechende Frage zu stellen...]