Weitere 6 Termine haben Einzug in meinen Kalender gehalten, nämlich: Termine bei der Zahnärztin. Zwei davon sind für 2,5 Stunden angesetzt. Eine weitere Gelegenheit für mich, mal einen Podcast zu hören?
Jedenfalls, die Nachricht zum abgebrochenen Zahn war generell gut, nämlich: kein Karies und noch ausreichend Substanz vorhanden, um ihn zu überkronen. Dafür wurde heute vorbereitet und da der Zahn eh schon viele Jahre (wie lang weiß man nicht, ich gehe seit 2002 in diese Praxis und da war er schon wurzelgefüllt) tot ist, tat auch nichts weh. Einmal roch es komisch, als mir elektrisch Zahnfleisch verschmurgelt wurde (Fachbegriff: Elektrotom), um irgendwas passgenau zu machen. Ein weiterer Termin besteht also darin, dass die uralte Wurzelfüllung nochmal neu gemacht werden muss, beim Endo-Kollegen, da sie jetzt ja mit allem Möglichen in Kontakt kam und nicht mehr steril ist.
Die weiteren Termine ergeben sich aus dem Verhalten des Milchzahns. Er hat keine Funktion mehr, richtet aber Schaden an, nämlich am gegenüberliegenden Zahn, der jetzt kein Gegenstück mehr hat und daher ein bisschen die Orientierung und Contenance verliert. Auch der ist schon wurzelgefüllt und nun ein wenig entzündet, den muss man also auch nochmal neu machen (1 weiterer Termin, auch beim Endo-Kollegen, da kann durch die vorhandene Krone gebort werden und hinterher kommt da nur eine kleine Kunststofffüllung drauf, also außer sie geht versehentlich dabei kaputt).
Dann gibt es einen Termin zum Scannen von allem Möglichen in Vorbereitung für das Implantat (bei der Jungzahnärztin), das den Milchzahn ersetzen wird. Und dann einen weiteren Termin, um eine ausführliche Zahnreinigung zu machen (bei der ZMP), denn das muss vor der OP sein. Und dann den Termin zur OP, bei der der Milchzahn extrahiert und sofort das Implantat gesetzt wird (Direktimplantat), bei der eigentlichen Zahnärztin, die sich mittlerweile auf Implantologie spezialisiert hat. Dann hoffentlich 3 Monate Ruhe zum Einheilen und dann kommt im 6. Termin der Aufbau oben drauf, wer das macht, weiß ich nicht, aber dann ist ja auch schon Herbst, wer weiß heute was im Herbst ist, außer: hurra, Sommer vorbei, ich freue mich jetzt schon!
Was bei der Zahnärztin wirklich sehr schön war: ich wurde gebeten, den Anamnesebogen nochmal digital auszufüllen und kam zu Frage #5: Haben Sie vor oder während der Behandlung Angst? Ich hatte mir die Zahnärztin damals extra ausgesucht, weil sie unter Angstpatient*innen einen sehr guten Ruf hatte, ich hatte nämlich eher schon Panik als Angst. Das ist über die Jahre weggegangen. Ich überlegte also hin und her bei Frage #5. Ich fand keine Angst in mir, weder in der Erinnerung an die letzten Tage seit Abbruch des Zahns noch aktuell im Wartezimmer. Also kreuzte ich „Nein“ an. Und freute mich darüber.
Die Zahnsache nahm den kompletten Vormittag in Anspruch und das, obwohl es alles nur provisorisch ist, nunja, es sieht jetzt schon alles so aus, als hätte ich an der entsprechenden Stelle wieder einen ganz normalen Zahn, wirklich, was man alles in so einem kleinen Behandlungszimmer zurechtbasteln kann, wenn man nur weiß wie. Die Zahnmedizin hat seit den 80ern wirklich ganz enorme Fortschritte gemacht und ich habe den Eindruck, meine Zahnärztin ist da ganz vorne mit dabei. Heute lernte ich noch den Fachbegriff „Chairside-Behandlung“.
Um 13 Uhr war ich wieder im Büro, dort war es aber deutlich weniger spannend als in der Zahnpraxis.
Wieder zu Hause erwarteten mich Autoangelegenheiten, nämlich muss ein Fahrzeug dringend zum TÜV, soll vorher aber gewaschen werden, was ich möglicherweise morgen auf dem Weg zum Schwimmen machen könnte? – benötigt übrigens auch eine planmäßige Inspektion, dazu fand das andere Auto keinen Parkplatz und steht ihm Hof, muss da morgen früh weg, ob ich vielleicht, weil ich ja als erste das Haus verlasse. Es ist wirklich unglaublich, ausgerechnet ich, die Person, die Autos verachtet, soll als Nanny für diese Dinger tätig werden. Ich habe natürlich alles verweigert.
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