Ächzi. Ein Tag voller Ereignisse. Neben beruflichem Zeugs geschahen zwei erwähnenswerte Dinge.
Das erste: ich habe den Fahrradtausch vollzogen. Es klappte problemlos, auch ohne Rechnung für irgendwas, so, wie ich es mir gedacht hatte. Nach einer Probefahrt ließ ich den Sattel und Lenker nochmal etwas anderes einstellen, dann verlief die Fahrt zurück zum Büro ohne Probleme, also: das Rad fuhr nicht irgendwie einfach plötzlich elektrisch ohne mein Zutun irgendwohin, wo ich gar nicht hinwollte, sondern verhielt sich weitestgehend normal.
Zu 100% überzeugt bin ich vom E-Bike noch nicht. Muss ich nach Tag 1 von einem Monat Testzeit natürlich auch noch nicht sein. Die Rückfahrt heute war – trotz mäßigem Gegenwind – recht angenehm, dieser Punkt ist also erfüllt. An anderes gewöhne ich mich vielleicht noch, oder eben auch nicht. An den anderen Schwerpunkt des Rades (er liegt viel tiefer) kann ich mich vermutlich gewöhnen. An das viel höhere Gewicht vielleicht, da bin ich nicht ganz sicher. Ich habe ja ein Handgelenksthema und das schwere Ding ging mir ziemlich in die Handgelenke, bis ich zu Hause ankam. Das mag daran liegen, dass der Lenker doch noch nicht perfekt eingestellt ist, ich werde es beobachten. Was mich momentan am meisten stört: die Pedalen sind etwas höher vom Boden als bei dem bisherigen Rad, dadurch sind sie näher am Sattel, weil ich ja nicht automatisch größer werde. Ich habe aber ziemlich lange Beine, die Pedalen sind mir daher ein bisschen zu hoch. So 1-2 cm. Natürlich kann ich den Sattel entsprechend höher machen lassen, dann komme ich aber wirklich nur noch ganz mit den Zehenspitzen auf den Boden und wie gesagt, das Rad ist sauschwer und meine Handgelenke sind empfindlich. Ich fuhr eine größere Runde mit den 1-2 cm mehr in der Sattelhöhe und beschloss, dass mir das momentan zu riskant ist, ich kenne das Rad zu wenig, um instabile Situationen in Kauf zu nehmen. Also wurde der Sattel runtergemacht, jetzt fühle ich mich sicher aber finde, ich kann die Beine nicht genug strecken. Ich werde das beobachten. Vielleicht ist es völlig egal, wenn ich mit dem E-Bike vertrauter bin und dann kann der Sattel weiter nach Oben. Vielleicht nicht, dann haben wir, glaube ich, keine gemeinsame Zukunft.
In Bezug auf DEN HELM gibt es noch Neuigkeiten und zwar habe ich mir nach einer Empfehlung via BlueSky eine Helmtasche gekauft, die man mit einem Drahtseil zuziehen und am Fahrrad anschließen kann. Also natürlich ist das sehr einfach zu „knacken“, wenn man DEN HELM stehlen möchte, oder man schneidet den Beutel einfach auf, aber dann wiederum, wer will denn einen Helm stehlen? Helme erscheinen mir – ich kann natürlich nicht abstreiten, dass ich voreingenomen bin, dafür habe ich in den vergangenen Tagen schon zu viel von meiner Haltung zu Helmen verraten – wenig begehrtes Diebesgut mit quasi keinem Weiterverkaufswert. Meine Annahme ist daher, dass sich DER HELM jetzt immer beim Rad befinden wird, was mir dann bezüglich meiner Theorie, dass man den erwünschten Weg so einfach wie möglich gestalten sollte (und die ich natürlich auch bei mir selbst anwende) in die Karten spielt: wenn DER HELM am Rad wohnt, kann ich ihn zum einen nicht vergessen und zum anderen ist es dann das allereinfachste, ihn zu tragen, was sollte ich sonst damit tun, etwa wieder zwei Stockwerke hochlaufen, nur um DEN HELM wegzubringen? Das ist nun wirklich keine einfache, angenehme Variante. Lieber setze ich ihn auf. Heute hatte ich allerdings eine schlimme Helmfrisur, was aber auch am Schwimmen gestern und der folgenden Haarmaske gelegen haben kann. Sollte das so bleiben mit der schlimmen Helmfrisur benötige ich einen anderen Haarschnitt, aber das können dann die Fachpersonen richten.
A propros Fachpersonen, später am Tag brach mir ein Stück von einem Zahn ab, also genauer gefühlt ungefähr die Hälfte. Bei nichts. Einfach so. Ich habe noch nichtmals mit den Zähnen geknirscht. Die Zahnärztin hat erst am Montag Zeit, sich das anzuschauen, nunja, dann ist es so, es tut immerhin bisher nichts weh. Es handelt sich auch um den Zahn aus dem letzten Quadranten, den wir noch nicht saniert hatten, das ist ein wenig tröstlich, auch wenn die Sanierung ohne den Abbruch vermutlich einfacher geworden wäre. Oder er wäre dann dabei zerbröselt, das kann natürlich auch sein. Am Montag habe ich jedenfalls einen Termin bei der Zahnärztin und ich schätze, das wird der erste von vielen, an diesem aktuellen Zahn wird viel zu basteln sein und dann fiel mir noch auf (als ich vor dem Spiegel stand und suchte, woher das Stück Zahn wohl kam, denn es tat ja nichts weh), dass der letzte verbleibende Milchzahn ein wenig gekippt ist. Auch das kann ich ihm wirklich nicht verübeln, er wird schon seit 40 Jahren totgesagt und ist seit 20 Jahren wirklich tot, hat keine Wurzel mehr und wird nur noch vom Zahnfleisch gehalten und jetzt dann offenbar nicht mehr so ganz perfekt. Ich denke also, wenn der Bruchzahn dann nach einigen Terminen fertig ist, schließen wir den Milchzahn gleich an.
Glücklicherweise habe ich meine Zahnarztpanik ja auf meinem Weg durch die Jahre verloren. Ich weiß gar nicht genau, warum und wie und wann. Ist halt weg. Ich kann mich auch nicht erinnern, wann ich das letzte Mal bei einer Zahnbehandlung Schmerzen hatte. Wozu ich sagen muss, dass ich natürlich immer alles sofort wegspritzen lasse, es gibt ja auch diesen Ansatz, dass man irgendwelche kleinen Behandlungen wohl ohne Spritze aushalten kann, ich möchte aber nichts aushalten, daran habe ich kein Interesse. Generell nicht, ich bin keine Aushalterin, ich bein eine Ändererin oder Lasserin. Spritzen sind mir völlig egal und betäubte Mundpartien auch. Schmerzen hingegen mag ich nicht. Die Zahnärztin hat mir irgendwann auch mal erklärt, warum sie das ungern macht mit ohne Spritze, ich habe aber nicht genau zugehört und mir auch nichts gemerkt, so macht man dass, wenn jemand Argumente vorträgt zu einer Ansicht, die einem eh die Liebste ist: man hinterfragt nicht sondern nickt ab und verbreitet uninformiert weiter. Das ist hiermit getan.
Jedenfalls, in meiner aktuellen Lebensphase freue ich mich ein wenig darauf, ein paar Stunden in einem Stuhl herumzuliegen (es ist ein Zahn im Oberkiefer) und mich um nichts kümmern, noch nicht einmal sprechen zu müssen. Andere sollen alles machen, es ist mir völlig gleichgültig. Und hinterher wird man gelobt fürs Nichtstun. Passt schon.
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