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    Samstag, 30. März 2024
    30. März 2024

    Mein Gehirn hat ausgeworfen, worum es bei „seta denaro“ geht, also für mich, und ich kann in gewisser Weise Entwarnung geben: ich habe letzte Nacht gegen 3 nicht eine Rückführung in ein vorheriges Leben, in dem es noch Geld aus Stoff gab oder so, erlebt. Die Notiz bezieht sich auf ein Buch, das ich vor etwa einem halben Jahr gelesen habe, Alessandro Baricco: Seta. Und auf eine bestimmte Szene, die mir wohl – nachts um 3 – in den Kopf kam. Warum sie mir in den Kopf kam und warum es mir wichtig genug war, das zu notieren, finde ich wohl nicht mehr heraus. Ich habe die Szene vorhin nochmal gelesen (die Verknüpfung im Kopf entstand erst beim Abendessen) und sie geht so:

    Baldabiou era l’uomo che vent’anni prima era entrato in paese, aveva puntato diritto all’ufficio del sindaco, era entrato senza farsi annunciare, gli aveva appoggiato sulla
    scrivania una sciarpa di seta color tramonto, e gli aveva chiesto:

    – Sapete cos’è questa?
    – Roba da donna
    – Sbagliato. Roba da uomini: denaro.

    Schon sehr schön formuliert, die Art Humor mag ich. Aber nachts um 3? Gehirn, meine Güte.

    Ansonsten war der Tag ruhig. Nacht hatte ich nicht ganz so gut geschlafen, unter anderem war ich morgens in einem Alptraum aufgewacht, der Kater war draußen und wurde dort von einem fremden Kater zerbissen, ich versuchte, ihn zu retten, wachte auf und wurde selbst gerade von meinem Kater – warum auch immer – gebissen, dann war ich der Kater, dann war alles sehr durcheinander, dann war ich ganz wach, der Kater lag auf mir, ob er mich wirklich gebissen hatte oder nicht kann ich nicht zweifelsfrei sagen, ich habe Kratzer an den Händen, aber die habe ich immer. Sehr verwirrend, ich hatte keine Lust mehr, weiterzuschlafen. Irgendwas ist los mit den Nächten gerade.

    Später suchte ich eine Ostertischdecke und fand dabei zwei Schubladen, die mit Dingen gefüllt sind, die ich dort nicht erwartet hatte. Das muss in allernächster Zeit ausgeräumt werden. Heute wollte ich die Schubladen aus einer mir an mir eigentlich fremden konservativen Haltung heraus nicht ausräumen: ich stelle aussortierte Dinge ja immer erst einmal zum Verschenken ins Treppenhaus und es hätte mich gestört, wenn da nun am Ostersonntag Dinge stehen. Und in meiner Wohnung herumstehende Dinge stören mich natürlich noch viel mehr. Also müssen die Sachen zunächst noch in den Schubladen verbleiben, bis entweder Ostern vorbei ist oder meine kleine konservative Phase abgeklungen ist.

    Das Osterlamm ist gut gelungen, ich hoffe, es übersteht morgen auch die Autofahrt. Es ist mit Buttercreme dekoriert – amerikanische Variante. Ich habe ein merkwürdiges Faible für amerikanische Buttercreme auf Kuchen, der nicht allzu süß ist, habe also beim Lämmchenteig etwas Zucker weggelassen und dann kann die Buttercreme so richtig knallen.

    Frage in der täglichen Contentvorschlagliste heute: „Thema Durchsetzungsstärke: Haben Sie schon in Ihrer Schulzeit gerne Ihre Lehrenden in Grund und Boden diskutiert?“

    Ich wollte in der Schule eigentlich gar nicht sprechen, ich fand das immer sehr uninteressant, wenn alle möglichen Leute herumstümpern, statt dass man die richtige Antwort gesagt bekommt oder nachschaut und wenn ich die richtige Antwort wusste, hat mir das eigentlich ausgereicht und ich war nicht so motiviert, sie anderen mitzuteilen. Das hat mir alles immer ein wenig zu lang gedauert, die Themen zu ausufernd besprochen etc, ich habe mich da gerne geistig entfernt. Für die mündlichen Noten war das natürlich nicht so gut, ich erinnere mich an eine Situation, in der ich erfragt habe, wie oft ich denn in einer Stunde etwas sagen müsste für eine gute Note und dann habe ich ab da eine Strichliste geführt und in jeder Stunde exakt so oft (ich glaube, es war 4x) etwas sinnvolles beigetragen. Das war der Lehrerin dann auch nicht recht.

    Insgesamt bin ich ganz gerne zur Schule gegangen, fand den Unterricht meistens interessant und das Lernen ist mir nicht schwergefallen. Ich war aber nicht so richtig „drin“, nicht richtig involviert, Schule war für mich mehr Zweck. Ab ca. 16 Jahren lag mein Freundeskreis komplett außerhalb der Schule, das hat sich dann später nochmal geändert, ich habe mich aber in keiner irgendwie zusätzlichen Sache (Schulzeitung, Schüler*innenvertretung, AGs und was es da alles gibt) engagiert und habe mich auch nicht so sehr für Noten interessiert, was ich zum Glück auch nicht musste, denn die waren eh immer gut.

    Es gab deshalb nichts, worüber ich mit den Lehrenden hätte diskutieren wollen.

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