Im Büro war für mich heute so eine Art „Housekeeping“-Tag. Erst einmal habe ich das gesamte Papierzeugs, das sich so angesammelt hat, abgeheftet oder gescannt oder was auch immer, jedenfalls dafür gesorgt, dass es aus meinem unmittelbaren Umfeld verschwindet.
Als nächstes versank ich ein einem Arbeitszeugnis-Tunnel. Seit mehreren Jahren sind unsere Arbeitszeugnisse so, wie sie nun einmal sind, nur die Tätigkeitsbeschreibungen wurden immer mal angepasst, nur auch das nicht so ganz konsistent. Sprache, Ausdrücke, Konventionen entwickeln sich aber weiter und da habe ich heute Ordnung reingebracht und neue Templates erstellt. Die dann bei Bedarf natürlich angepasst und ergänzt werden; es ist jetzt aber nicht mehr nötig, quasi jedes Mal das Rad neu zu erfinden und sich gleichzeitig über Dinge zu grämen, die total ausgelutscht klingen.
Als das fertig war, war schon Mittag und ich machte weiter mit dem Aufräumen im System, in dem Auslagen, Reisekosten etc. abgerechnet werden. Da bleiben immer mal Dinge hängen, entweder zwischen der Person, die das eingereicht hat und der Buchhaltung oder zwischen der Buchhaltung und mir bei der Freigabe, weil irgendwas fehlt, irgendwas offen ist, irgendwer nicht richtig klickt und immer, wenn ich mal Zeit habe, schaue ich mir das, was älter als einen Monat ist genauer an und schicke es dann in die richtige Richtung weiter. Heute hatte ich Zeit dafür und nun ist dort auch wieder Ordnung.
Dann war plötzlich Nachmittag. Den verbrachte ich dann damit, mit Projektteams zu verschiedenen Themen zu besprechen, dass es sehr misslich ist, dass ihre Projekte nicht umgesetzt werden können, weil sie sich nicht zu einem Zeitpunkt, als es sinnvoll gewesen wäre, über die Gegebenheiten und Notwendigkeiten in anderen Ländern informiert haben. Ich verstehe nach wie vor nicht, warum das nicht gemacht wird, also warum man nicht entweder eine Person ins Team holt, die Erfahrung mit internationalen Projekten hat oder aus den eigenen Standorten dann jeweils wen mit dazu nimmt. So, wie es jetzt ist, endet es meist in viel Frustration (verständlicherweise, weil viel Arbeit für die Katz) und viel rausgeworfenem Geld. Ich habe auch nachgefragt, warum das denn nicht gemacht wurde und die Antwort – sehr verblüffend – war: dann wird es immer so kompliziert. Nunja. Wenn in der Abwägung „es wird kompliziert“ und „wir scheitern“ letzteres präferiert wird, dann passt es ja auch wieder.
In der täglichen Contentvorschlagliste steht heute (und ich könnte schwören, gestern stand da noch was anderes?): „Wie konkret stellen Sie sich eine Senkung der Nebenkosten (nicht der Vorauszahlungen – wohlgemerkt) vor? Weniger Wachpersonal, weniger Reinigung? Weniger Stromverbrauch? Weniger Versicherung? Weniger Grundsteuer? Ich bin sehr interessiert. Frdl. Grüße“
Sie beziehen sich auf meine Thematik mit dem Vermieter, daher muss ich konkretisieren: ich schrieb nicht, dass ich mir eine Senkung der Nebenkosten vorstelle. Ich stelle mir eine Minderung der Nebenkosten vor. Ich habe die Miete und die Nebenkosten gemindert, zahle also monatlich weniger Miete und weniger Nebenkostenvorauszahlung. Nun gibt es aber ja irgendwann (üblicherweise hundert Jahre später) dann auch die Nebenkostenabrechnung. Und – das ist mein Anliegen – bei dieser Nebenkostenabrechnung muss meine Minderung berücksichtigt werden. Wenn da die geminderte Vorauszahlung angesetzt wird gegen die tatsächlichen Kosten, dann bringt es mir ja genau gar nichts, ich zahle die Minderung bei der Vorauszahlung dann schlicht hinterher nach. Ich möchte, dass die Minderung der Nebenkosten in der Nebenkostenabrechnung reflektiert wird, indem die Fläche, für die ich Miete und Nebenkosten mindere, bei der Nebenkostenabrechnung (die nach Fläche geschlüsselt ist) entsprechend nicht berücksichtigt, also abgezogen wird. Dann passt alles. Logisch, oder?
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