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    Sonntag, 14. Januar 2024
    14. Januar 2024


    Ich habe heute alles gemacht und nichts und Unerwartetes, unter anderem habe ich einen Mittagsschlaf auf dem Fußboden gemacht, weil ich beim Katze bürsten eingeschlafen bin, wobei das nicht ganz korrekt ist, das Bürsten ist an sich nicht so einschläfernd aber ich wollte ein Interview dabei hören, hatte also Kopfhörer auf und es geschah, was immer passiert, wenn ich etwas höre, ohne mich dabei (maßgeblich) zu bewegen: ich schlafe ein.

    Der Rest kam daher durcheinander aber ist ja nicht schlimm, letztendlich ist alles gut. Der Baum ist weg, hurra, so viel Platz, den Katzen gefiel es auch, sie mochten den Baum nicht. Aller möglicher Kleinkram ist erledigt, sehr uninteressant aber muss halt und morgen muss ich mich weiter mit Kleinkram befassen, nämlich den Installateur anrufen, die IT sitzt mir damit im Nacken. Das ist erklärungsbedürftig. Unsere Telefonanlage wählt manche Nummern nicht an, eine Mitarbeiterin beschwerte sich zu Jahresbeginn, dass sie die Nummer ihrer Schwester nicht anwählen könne, gut, das ist auch nicht notwendig vom Büro aus, es wurde aber in meinem Beisein von der IT erwähnt als Absurdität, dass das nicht ginge, angeblich, das könne ja gar nicht sein und ich sagte „naja ich kann dauernd irgendwelche Nummern nicht anrufen und mache das dann halt vom Handy“. Unerwarteterweise handelt es sich aber um ein Problem, das – aus wiederum ganz anderen Gründen, die hier zu weit führen – bei der IT mit einer sehr hohen Lösungsmotivation versehen ist und ich wurde nach Nummern gefragt und sagte „was weiß ich, Krankenkasse, Rentenversicherung, ach ja und mein Installateur, den wollte ich vor Weihnachten anrufen aber da ging das nicht“, wurde sofort gefragt, ob ich den Installateur denn dann jetzt nochmal anrufen wollte, ja, das will ich, das Gäste-WC und diverses andere ist ja immer noch defekt und seit dem werde ich gechased, ob ich endlich den Installateur angerufen habe. Schlimmer noch als von Frau Herzbruch und das will was heißen. Ich konnte mich erst herausreden, dass wenn ich den anrufe der ja im Idealfall auch kommt und dann muss ich zu Hause sein und das bin ich ja nicht, weil ich es hasse, von zu Hause zu arbeiten und Urlaub habe ich nicht. Nun habe ich aber übernächste Woche vermutlich Urlaub und werde mittlerweile zwei bis dreimal täglich gefragt, ob ich jetzt mal da anrufen will, weil „übernächste Woche!!“. Meine Güte. Ich mache das morgen, damit diese bizarre Situation endet.

    Frage in der täglichen Contentvorschlagliste: Notlügen. Ah. Ich bin generell nicht der Typ für Lügen, nicht wegen Moral sondern wegen Durcheinander. Ich hab Sachen gerne klar und in sich stimmig, Ich könnte auch nicht das Gefühl haben, gut verstanden zu werden, wenn ich lüge, es würde dann ja eine andere Version von mir verstanden, die ich aber nicht bin, das würde mir nicht gefallen.

    Jetzt sprechen wir ja von Notlügen, ich kann mich nicht so richtig an eine Notlage erinnern, in der mir eine Lüge weitergeholfen hätte. Ich denke, da würde ich abwägen. Wenn es um Leben und Tod ginge, würde ich natürlich lügen, in so einem Notfall war ich aber noch nicht. Mir fallen keine passenden Notsituationen ein. Was mir einfällt ist, dass ich manchmal wirklich nicht die Wahrheit sagen möchte und dann sage ich das, also „das will ich nicht sagen“, daraus entwickeln sich manchmal zwar unangenehme Situationen, manchmal aber auch recht charmante. Kurz vor Weihnachten hatte ich ein Geschäftsessen und vergessen, den Tisch zu reservieren, am Eingang sagte ich also „einen Tisch für 2 Personen bitte“ und die Person dort „haben Sie denn reserviert?“ und ich sagte „das möchte ich nicht beantworten“ und die Person sagte, sehr irritiert „warum?!“ und ich dann „weil ich dabei nicht gut wegkomme und ich weiß doch schon exakt, was ich essen will und freue mich seit zwei Tagen drauf, ich habe online geschaut und kann jetzt sofort hier an der Tür bestellen, ich nehme…“ und ja, natürlich bekamen wir einen Tisch. Das war lustig und fühlte sich sehr viel besser an, als eine Reservierung zu behaupten, die es nicht gibt, damit eine anderen Person in Stress zu bringen, weil vermeintlich was schief gelaufen ist etc.

    Ansonsten Notlagen, ich weiß nicht. In echten Notlagen ja klar, aber wann begegnen wir schon echten Notlagen, in denen eine Lüge weiterhilft, wir sind ja alle nicht Mafia oder so. Vermutlich. Wenn es nur um Unannehmlichkeiten geht, würde ich auch bedenken, dass eine unbequeme Wahrheit ja manchmal auch Vertrauen schafft. Das kann sehr hilfreich sein, genauso wie z.B. sich mal mit irgendwas ans Messer liefern oder einfach klein machen lassen von Personen, die sehr misstrauisch sind, das kann Wunder bewirken und sie total öffnen und zutraulich machen. Egal, das ist ein anderes Thema.

    Notlügen im Sinne von diesen kleinen Sprüchen, um gesellschaftliche Konventionen aufrecht zu erhalten, finde ich doof und Leuten, die sagen „oooh der Kuchen ist aber lecker“, wenn er scheußlich schmeckt, haben nichts anderes verdient, als genau diesen Kuchen immer wieder vorgesetzt zu bekommen. Man kann ja auch anders formulieren, so ein Mittelding zwischen „boah nee wie ekelhaft“ und „bester Kuchen der Welt“, auch bei sowas hilft es, finde ich, immer ganz konkret zu werden wie z.B. „der riecht super und der Teig ist total lecker, nur Rosinen mag ich nicht, ist es ok, wenn ich die rauspicke?“ oder was auch immer Sache ist. In solchen Fällen zu lügen ist noch nicht einmal Quatsch sondern einfach nur Bequemlichkeit und von Bequemlichkeit halte ich generell nicht viel

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