So. Vielleicht war heute Morgen die Flaschenpost überrascht und enttäuscht, ich glaube, hoffe fast, nicht, denn dann können sie schlecht nachdenken: wer mit 12 Stunden Verspätung liefert, kann nicht erwarten, die Bestellerin noch zu Hause anzutreffen. Wir versuchen das morgen früh nochmal, das Leergut steht weiterhin vor der Wohnungstür, ich habe die Nachbarn für morgen eingeladen, es schien undenkbar, die Kisten vor der Tür und im Zusammenhang die erwartete große Bestellung zu erwähnen, ohne auch eine Einladung auszusprechen, das war aber nur der Anlass, nicht der Grund, als die Worte aus meinem Mund kamen dachte ich sofort „wieso habe ich die denn nicht schon längst eingeladen, wie eigenartig ich manchmal bin!“
Der Tag im Büro verging rasend schnell. Ich erinnere mich an 11 Uhr, da beschlossen wir, in der Mittagspause Sandwiches zu machen und jemand ging einkaufen und jemand ließ die Rauchmelder in einem Raum außer Betrieb setzten. Dann erinnere ich mich an 15 Uhr, da hatte ich ein Vorstellungsgespräch (Video). Plötzlich war es kurz vor 19 Uhr, da fand ich mich quatschend im Büro einer Mitarbeiterin wieder, blickte auf das Telefon (wegen Uhr) und war schockiert, dass es schon so spät war. Um 19:45 Uhr war nämlich Chor, ich schaffte es gerade so, unpünktlich genau nach dem Einsingen anzukommen.
Im Chor proben wir nun für die Christmette (heißt so, oder, also das, was Heiligabend gegen 23 Uhr stattfindet) und das Weihnachtskonzert am 26.12. Es gib eine Unmenge an kopierten Noten, bisher wurde nicht verraten, was wann gesungen wird, zumal wir Heiligabend Stand jetzt ein Frauenchor mit 3 Personen pro Stimme sind. Vermutlich wurde deshalb noch nichts verraten, es muss ich erstmal herauskristallisieren, wer wirklich kommt und was wirklich in welcher Besetzung funktioniert. Was machen die ganzen Herren Heiligabend um 23 Uhr? Naja, vermutlich die Küche aufräumen.
Schon die Überleitung zu Weihnachten geschafft, das Thema, die Frage, in der Contentvorschlagliste ist nämlich: Weihnachtsessen?
Ja. Es gibt Weihnachten hier Essen. Schwester N hat sich für Heiligabend Rouladen gewünscht, wir sind keine Rouladenfamilie aber ich habe in den letzten 15 Jahren zwei oder dreimal an Weihnachten welche gemacht und die fand sie lecker und wünscht sie sich wieder. Klassisch mit Klößen und Rotkohl, es wird zum Rotkohl noch eine Alternative geben, weil wir den nicht alle mögen, was das sein wird, ist aber noch unklar. Vielleicht grüne Bohnen. Die Vegtarierin im Haus bekommt statt Rouladen Gulasch. Finden Sie jetzt vielleicht merkwürdig, es hat aber eine ganz logische Erklärung: die Vegetarierin isst Fleisch, wenn sie wirklich krasses Verlangen danach hat (was ich äußerst klug finde) und ihr Lieblingsweihnachtsessen ist Gulasch, auf den hat sie also am 24.12. krasses Verlangen, nicht jedoch auf Rouladen, denn die mochte sie noch nie. Gulasch kann man extrem einfach vorbereiten und portionieren und einfrieren, ich mache also irgendwann in den nächsten 3 Wochen mal Gulasch und bewahre M eine Portion für Heiligabend auf. Schon ist alles geregelt.
An den übrigen Weihnachtstagen wird kein Besuch erwartet und wir essen Reste und wenn die Reste alle sind irgendwas völlig normales wie Nudeln mit Tomatensoße oder Käsebrot. Ansonsten gibt es Weihnachten traditionell irgendwann Bratäpfel. Das ist mir sehr wichtig, ich liebe Bratäpfel.
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