Meine Güte, war die Fahrt anstrengend! Als ich aufwachte, meldete meine BahnApp „Großstörung“, Frau Herzbruch war zu diesem Moment schon am Bahnhof und teilte mit, ihr Zug führe nicht. Ich leitete sie schnell um zu einem anderen, der fuhr dann aber auch nicht, ein dritter möglicher war nicht da. Während sie also in Düsseldorf Trainhopping machte, duschte ich, packte den Koffer fertig und ging zum Bahnhof, um innerhalb der nächsten 1,5 Stunden irgendeinen Zug zu erwischen, der mich die 8 Minuten nach Hanau fahren würde. Dort wollten wir zusammentreffen.
Vorab: so gelang es nicht. Während ich in Hanau stand und auf meinem Gleis „5 Minuten Verspätung wegen Durchfahrt eines anderen Zuges“ angekündigt wurde, fuhr eben dieser Zug mit Frau Herzbruch drin an mir vorbei. Wir wussten nun also sicher, dass sie vor mir war, was den bestmöglichen Fall darstellte, denn sie hätte ja eigentlich schon in Frankfurt in meinen Zug umsteigen müssen – der war aber schon weg, als sie dort ankam. Wie gesagt, nun war sie vor mir (keine Ahnung, wo man meinen Zug so lange zwischengeparkt hatte), nächster gemeinsamer Halt war Würzburg, aber für dort nur 1 Minute zwischen ihrem Zug und meinem angekündigt inklusive Gleiswechsel. Sehr knapp aber wir sorgten uns, dass mein Zug ihren eventuell in Würzburg überholen würde und riskierten es daher und zum Glück ging alles gut. Zum großen Glück, Frau H war nämlich die Person mit dem Frühstück in der Tasche.
Die weitere Fahrt war entspannt und ereignislos, außer dass eine alte Frau fand, Frau H spräche zu laut. Wir tauschten dann die Plätze, also Frau H und ich, so dass sie die Frau nicht mehr sehen musste und da ich die Frau sehr schnell wieder vergessen hatte, war sie damit für uns erst einmal verschwunden.
In Wien wurden wir dann auch gleich wieder gemaßregelt wegen „am Weg stehen“ (in einem 6 Meter breiten Gang, der zu verschiedenen U-Bahnen führte – unser Ansinnen war, uns zu orientieren), als wir dann aus der U-Bahn herauskamen war alles wunderschön. Alle Häuser sehr hübsch, alle um uns herum sprachen, als würden sie extra für uns Österreich-Ambiente produzieren wollen, die Unterkunft super gelegen und einfach zu finden. Dort angelangt stießen wir mit Sekt auf uns und unsere Reise an, räumten die Wohnung ein wenig um und gingen dann die Straße hinunter einkaufen – fast ausschließlich Getränke, wir planen, nur außer Haus zu essen.
Wieder zurück musste Frau Herzbruch überraschend noch etwas arbeiten und es war so spannend, dass ich bei den Recherchen half, ich wurde etwas mitgerissen und fast hätten wir unseren Gansl-Termin verpasst. Der war um 20 Uhr im Plachutta. Es ging sich dann aber noch aus. Sie sehen, wir sind schon etwas integriert. Das Martini-Gansl war hervorragend und wurde begleitet von ausgezeichnetem Rotkraut und den besten Semmelknödeln, die ich je aß. Wir aßen alles auf, dann war Frau Herzbruch erlegt vom Gansl und musste nach Hause transportiert und auf’s Bett gelegt werden, während ich weiter Recherchen durchführte. Und jetzt bin ich angenehm müde. Ich denke, mit einem Mozartkugel-Betthupferl gehe ich jetzt schlafen und lasse Frau H die Nacht durcharbeiten.
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