Seit ungefähr einer Woche wache ich jeden Morgen um 5 Uhr ganz von alleine auf und bin fit. Und kann nicht mehr einschlafen. Das ist ganz neulich kann eigentlich immer einschlafen. Gestern Morgen habe ich dann sogar einen Podcast gehört, zuverlässiges Einschlafmittel bei mir, aber an dem Tag blieb ich wach. Wie so ein ganz anderer Mensch. Vielleicht sind es Impfnachwirkungen oder etwas Hormonelles? Ich bin aber weiterhin den ganzen Tag topfit, auch jetzt um 23 Uhr noch, was immer es ist, es kommt mir also sehr gelegen. So ist der Tag länger, hurra!
Ich war heute dementsprechend früh im Büro und da wir ja gestern schon festgestellt hatten, dass ich da überhaupt keine relevanten Aufgaben habe, war ich auch ganz pünktlich um 15:30 Uhr fertig, um M von Flughafen abzuholen. Im Verlauf der Abholangelegenheit stellte sich heraus, dass eine spätere Abfahrt durchaus auch noch gereicht hätte, man wartet am Fraport derzeit ca. 2 Stunden auf Gepäck. M kam mit einem der Gepäckmenschen ins Gespräch und ihr wurde erzählt, dass momentan genau 4 Personen für das ganze Gepäck aus Terminal 1 zur Verfügung stehen. Ich denke, das war geschwindelt, sollte es so sein wäre wohl kaum noch Zeit für ein Gespräch gewesen.
Von 16 Uhr bis 18 Uhr hatte ich also im Flughafengebäude Handyzeit. Wusste aber nicht viel damit anzufangen, NYT Connections war schnell gelöst, ich beobachtete lieber Menschen. Ich lehnte an einer Säule mit Blick auf den Sitzbereich, mitten in dem Sitzbereich war ein Mann, der so tat, als würde er telefonieren und jemandem etwas über Corona erklären, in Wirklichkeit telefonierte er aber gar nicht sondern sprach zu den anderen Wartenden, ich erkannte es daran, dass er sich alle paar Sätze erwartungsvoll umschaute, ob es auch genug Publikum gäbe. Gab es, der Coronaprayer hatte also einen guten Tag. Ein anderer Mann hingegen hatte es schwer, weil ja alles so lange dauerte, also im Grunde genauso schwer wie die übrigen Anwesenden, aber ihn traf es härter, er stieß immer mal wieder heftig Atem aus, manchmal nonverbal, manchmal mit „Mannmannmann“. Er führte auch das eine oder andere echte Telefonat, um sich zu entlasten und den Menschen am anderen Ende des Gesprächs zu erklären, welchen Zumutungen er beim Warten am Flughafen ausgesetzt ist. Auch er schaute immer mal wieder nach Publikum, ich nickte ihm aufmunternd zu, er war verärgert, er zeigte es, das nennt man authentisch sein.
Endlich hatte ich M eingesammelt, wir nahmen noch 3 Freund*innen mit, die Gruppe erzählte, dass sie jetzt in einer Bar in Barcelona Hausverbot haben, ich habe im Chicago Meatpackers in Frankfurt Hausverbot, wir konnten uns gut austauschen, große Kinder sind was Tolles.
Achja, jetzt habe ich eine gute Woche Urlaub. Vergesse ich dauernd, es fühlt sich noch nicht so an.
Frage in der Liste heute: „Was macht die perfekten Socken aus.“ Die perfekten Socken – wie jedes perfekte Kleidungsstück – spürt man nicht. Sie bilden im Schuh keine Falten oder Röllchen, gleichzeitig sind sie nicht zu eng, dazu müssen sie exakt die richtige Länge und Breite haben, das ist schwer zu finden und natürlich höchst individuell. Mir passen oft die Socken von Kunert sehr gut. Weiter brauche ich Socken, die ganz überwiegend aus Baumwolle bestehen. Ich laufe sehr viel herum und Socken mit spürbarem Polyesteranteil machen mir Brandblasen am Fuß. Das ist kein Witz. In Ms Freundeskreis ist es übrigens nicht mehr üblich, zwei gleiche Socken zu tragen. Als es mir das erste Mal bei einer Freundin von M auffiel, fragte ich nach, warum sie zwei unterschiedliche Socken trug. „Warum nicht?“ war die Antwort. Mir fiel darauf nichts ein. M sortiert ihre Socken auch nicht mehr in Paaren zusammen. Ich finde das ganz schlau, habe aber selbst ein haptisches Problem, wenn ich Socken unterschiedlicher Form am Fuß habe, deshalb funktioniert das für mich nicht so gut.
(Kommentare)