Was für ein vogelwilder Tag! Er ging von Aussichten auf Weltherrschaft über alltägliche Petitessen bis hin zu fast verrecken. Zweimal!
Der Anfang war hervorragend. Ich hatte gestern über die Schwierigkeit, ein Schülerinnenticket für M ab September zu bekommen, berichtet. Heute stand ich um 8 Uhr morgens in einer Verkaufsstelle und war charmant, so charmant, dass insgesamt 3 Personen vor Ort und zwei am Telefon das Problem lösten. Es gibt jetzt zwei Chipkarten, eine aktuelle und eine mit Ticket ab 1. September und für ein Jahr, danach muss ich das nie wieder machen, denn dann ist M keine Schülerin mehr.
Im Büro dann der erste Anschlag auf mein Leben. Es war in der Kaffeeküche, ich hatte schon einen randvollen Becher Kaffee in der Hand, wollte noch eine Müslischale aus einem oberen Hängeschrank nehmen und war in Eile – es waren viele Leute in der Küche, alle wollten an irgendwelche Schränke, ich wollte den Kaffee trinken, ich hatte bald eine Videokonferenz und sowieso bin ich im default in Eile, ich glaube nicht an Gelassenheit. Ich öffnete den oberen Hängeschrank mit den Müslischalen schwungvoll. Zu schwungvoll. Mit so viel Schwung, dass die Tür blitzschnell aufschlug, gegen den Anschlag und zurückprallte Richtung meines Kopfes, es war eine Sache von Millisekunden, instinktiv duckte ich mich, immer noch den randvollen Kaffeebecher in der Hand, nicht ein Tropfen ging daneben, die Schranktür war wieder zu. Die vielen Leute in der Küche starrten mich an, der Mund noch zum Schrei geöffnet, in den Augen schon Bewunderung. „30 Jahre Kampfsport“, sagte ich gelassen. Auch, wenn ich nicht an Gelassenheit glaube, ist sie in manchen Situationen passend.
Dann ging mein Computer kaputt, nämlich die Soundkarte. Das ist schlecht für Telefonie und Videokonferenzen, ich hatte eigentlich ein 3,5-stündiges Webinar. Einige andere Sachen hakten auch, ein neues Gerät wurde vorbereitet, es dauert aber eben ein paar Stunden, bis das Image mit allem drum und dran da drauf ist. In dieser Zeit wanderte ich durchs Büro, ließ mich überall mal zum Plaudern nieder und erfuhr viele sehr interessante Dinge.
Am Abend zu Hause dann der zweite Anschlag auf mein Leben: ich verschluckte mich an einer Erbse, sie steckte direkt in der Luftröhre. Da ich aber jetzt schon die neue Fahrkarte und den neuen Computer bekommen hatte und der Schranktür entronnen war, wollte ich mich der Erbse nicht ergeben, ich stand sofort auf, beugte mich vor, atmete so vorsichtig und kontrolliert wie möglich sein (schwierig!), um dann ganz kräftig zu Husten und dann kam die Erbse aus der Nase (!!) heraus. Widerlich.
Ich bin gespannt auf morgen.
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