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    Sonntag, 11. Dezember 2022
    11.12.22

    Frage in der unverbindlichen Contentvorschlagliste heute: Was tätest du, wenn du im Beruf eine Viertagewoche hättest?"

    Ich bin froh über die Ergänzung "im Beruf". Man stelle sich vor, die Woche hätte insgesamt nur vier Tage. Auf welche wollte man verzichten? Auf Samstag/Sonntag bestimmt nicht, wenn an jedem 4. Tag alle Läden zu sind, wird es aber auch schwierig und es wäre auch eine Herausforderung, noch Erledigungen, Arzttermine, Kurse und dergleichen unterzubringen. Vermutlich würde man sich entscheiden, keinen Montag zu wollen und den Freitag unbedingt erhalten. Ständig wäre also entweder Freitag oder Wochenende und damit Grund zur Freude, das würde mich emotional überfordern. Und wenn man verlängertes Wochenende machen will, weiß man gar nicht, wo man an- und wo man aufhören soll damit. Diese hypothetische Frage stresst mich ganz unangemessen, gut, dass sie so gar nicht gestellt war.

    Was also, wenn ich beruflich eine Viertagewoche hätte? Ich vermute sehr, dass ich dann die Tätigkeiten der jetzigen Fünftagewoche auf vier verteilen würde und daher länger oder schneller arbeiten würde. Am Tag, der dadurch "frei" geworden ist, würde ich dann Haushaltstätigkeiten machen, weil mein Gehalt ja geringer wäre und ich die dann wahrscheinlich nicht mehr bezahlt an die Putzhilfe auslagern würde. Das erscheint mir nicht erstrebenswert, ich arbeite nämlich viel lieber im Büro als im Haushalt. Möglicherweise würde ich mich nach einiger Zeit dazu durchringen, trotz Viertagewoche "haushaltsnahe Dienstleistungen" auszulagern. In dem Fall würde ich zunächst einmal an dem neu freien Tag sehr viel schlafen, weil ich von dem ganzen Gedöns vorher ja so angestrengt bin - hoffentlich kommt an diesem Tag dann nicht die Putzhilfe, das wäre mir unangenehm! Wenn ich mich dann genug erholt habe, würde ich vermutlich an dem Tag im Sessel sitzen und im Internet lesen und zwischendrin denken, dass ich jetzt mal die Wohnung aufräumen sollte oder irgendwas (unbezahlt) für andere Leute machen. Abgesehen davon, dass ich an diesem Tag dann auch häufiger bei Ärtz*innen herumsäße, weil ich die Besuche ja nicht mehr in die Mittagspause oder in Randbereiche der Arbeitszeit schieben würde. Vielleicht wäre hier auch ein bisschen mehr aufgeräumt oder jahreszeitlich dekoriert, ich würde mehr Geburtstags- und Weihnachtskarten verschicken und an Mitbringsel bei Besuchen denken, die Blumen öfter düngen - nicht, dass ich dazu Lust hätte, aber wenn ich die Zeit hätte, würde ich mich vermutlich aufgefordert sehen, das zu machen.

    Das klingt alles bedauerlich uninspiriert, ich sehe das eher realistisch und trage kein zeitaufwändiges Hobby wie Gemälde malen oder Bücher schreiben in mir, das dann zum Vorschein käme. Außer einem - vielleicht würde ich in die Gamer*innenszene einsteigen. Das kann ich mir gut vorstellen.

    Was hatten Sie denn gedacht?

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