Der Arbeitstag begann heute mit Arbeitsverweigerung, und zwar meiner. Mein Raum war nämlich schmutziggeputzt worden, also: dreckiger, als ich ihn hinterlassen hatte. Ob durch falsches Putzmittel oder durch dreckige Lappen weiß ich nicht, aber Sie kennen das vielleicht noch aus der Schule, wenn der Tafelschwamm nicht richtig sauber war und überall Streifen hinterlässt? So war das. Auf Schreibtisch, Besuchstisch, Sideboard und so weiter. Ich habe dunkle Büromöbel. Keine Ahnung, wie man das übersehen konnte, eventuell wurde im Dunkeln geputzt, anders ist es eigentlich nicht erklärbar. Ich wollte es aber sowieso nicht erklärt haben sondern entfernt und ließ daher den Vorarbeiter kommen und beheben.
Später am Tag brachte ich dem Chef etwas in sein Büro und seine Tische sahen genauso aus. Er hatte auch schon ganz weißliche Sakkoärmel. „Meine Güte, wieso sagen Sie denn nichts?!“, fragte ich und er sagte jammernd-resiginiert „Ich hatte keine Zeit, darüber nachzudenken, wem!“. „Mir, immer mir, sagen Sie alles mir!“, erwiderte ich. Er seufzte nur. Was ist mit den Leuten?!
Dafür auch gute Nachricht: M geht es deutlich besser. Die kombinierten Grippe-Corona-RSV-Tests kamen heute an, sie hat das aber alles nicht – oder es war heute, 4 Tage nach Krankheitsbeginn, nicht mehr nachweisbar. Warum auch immer, ist ja egal, Hauptsache nichts mehr da.
Dann schrieb mir noch die Stadtsparkasse wegen meines Online-Zugangs für das Konto vom Chor. Den konnte ich ja nicht einrichten, weil ich die Angelegenheit verschludert hatte und dann das Einmalpasswort abgelaufen war, weshalb ich um Zusendung eines neuen Einmalpasswortes bat. Sie schrieben mir im ersten Versuch, ich sollte doch einfach in der Filiale vorbekommen und dann wären sie mir bei der Einrichtung der App auf meinem Mobiltelefon behilflich. Ich antwortete, ich käme natürlich sehr gern, allerdings nur, wenn sie mir zusichern, dass sie dann auch vor Ort das Einmalpasswort neu generieren können, denn ansonsten ist es ja nicht möglich, die App einzurichten, und da die Stadtsparkasse nur während meiner eigenen Arbeitszeiten geöffnet hat, wäre es für mich und damit auch für alle anderen Beteiligten sehr unschön, wenn ich umsonst käme. So antworteten sie im zweiten Anlauf, ich bekäme per Post ein neues Einmalkennwort zugestellt und könne, falls es noch Probleme gäbe, jederzeit gerne kommen. Sehr freundlich.
Abends hatte ich noch eine Verabredung mit zwei Frauen aus der Weiterbildung. Wir schilderten uns gegenseitig bizarre und für uns unbegreifliche Situationen und versuchten, gemeinsam zu verstehen, wie sie entstehen und wie sie vielleicht aufgelöst werden können. Für die Situation, die ich schilderte, lautete die Hypothese „zu viel Freiheit“. Ich drehe ja durch, wenn mir jemand sagt, was ich und wie ich es tun soll. Andere drehen durch, wenn man ihnen nicht sagt, was sie wie tun sollen. Ich werde diese Hypothese in den nächsten Wochen einem Test unterziehen!
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Ha, ich habe es geschafft, auszuschlafen, indem ich die kleine Katze um 7 Uhr hartnäckig ignoriert habe – als ich gegen halb 10 aufwachte, lag sie dann neben mir und schnorchelte vor sich hin, sehr niedlich, jegliches Theater zweieinhalb Stunden vorher also völlig unnötig.
Der Morgen plätscherte so dahin, ab mittags erledigte ich Dinge und kümmerte mich um das genesende Kind, das am frühen Nachmittag plötzlich Heißhunger auf Burger entwickelte. Immer ein gutes Zeichen, wenn der Appetit mit Macht zurückkehrt. Ungefähr seit demselben Zeitpunkt ist sie auch fieberfrei. Vermutlich war es doch keine Grippe, dafür war es zu harmlos; eine ihrer normalen Erkältungen war es aber auch nicht, das rieche ich, nicht übertragen gemeint. Ich rieche, wenn das Kind krank ist. Vermutlich riecht man die Bakterien? Oder ihre Abbauprodukte? Haben Bakterien überhaupt Abbauuprodukte? Weiß ich alles nicht, ich weiß nur, dass ich rieche, wenn das Kind einen bakteriellen Infekt hat.
Ansonsten viel Korrespondenz. Einmal für Papa N – wie Schmeißfliegen rufen nämlich Vertriebler von Pflegehilfsmittelpaketen bei älteren Menschen an, um denen am Telefon ihre Leistungen aufzuschwatzen. Die älteren Menschen verstehen oft nicht so genau, worum es geht, sagen dann irgendwas wie „jaja, machen Sie was sie wollen aber lassen Sie mich jetzt in Ruhe Bares für Rares gucken“ und das wird als Zustimmung gewertet und dann kommt das Paket – das aber ja schon seit Jahren woanders beauftragt ist. Muss man dann alles wieder rückabwickeln, die Annahme verweigern und so weiter und so weiter, man hält sich gegenseitig beschäftigt.
Außerdem bin ich enttäuscht, dass der CDU-Abgeordnete meines Wahlkreises mir zwei sehr einfache Fragen nicht beantwortet. Überrascht allerdings nicht. Nur enttäuscht. Die Fragen lauten:
„Können Sie mir verbindlich zusichern, dass Sie als Abgeordneter niemals einer Koalition mit der AfD zustimmen würden?
Sollten die CDU mit der AfD eine Koalition eingehen würden Sie dann Ihre Parteimitgliedschaft niederlegen?“
Für die Antwort auf diese Fragen könnte man doch auch ein Musterschreiben haben.
Abends traf ich mich noch mit einer Freundin und bestellte im Lokal einen Linseneintopf, der einfach unglaublich schlecht war. Viel zu viel Balsamico drin, er schmeckte säuerlich. Ich habe festgestellt, dass ich „sauer“ als Geschmack nicht besonders mag, in Zusammenhang mit „süß“ geht es noch aber in Zusammenhang mit „würzig““ finde ich „sauer“ ekelhaft. Ich mag auch „bitter“ nicht. Ich mag „süß“, „scharf/würzig“ und „cremig“, am Liebsten alles zusammen, also gerne scharf-würzige Speisen mit Trockenfrüchten/Obst drin und Joghurt/Sahne/Kokosmilch.
Also: der Linseneintopf war nichts für mich und das Brot kam aus der Packung und war auch nix, ehrlich gesagt schmeckte mir die Bio-Rhabarber-Limo ebensowenig. Vielleicht lag es auch an mir.
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M ist weiterhin krank. Armes Mäuschen. Ich war etwas unruhig, sie allein zu Hause zu lassen, denn bei Fieber neigt sie zum Umkippen, wenn sie ins Bad geht oder dergleichen. Ich war aber mit Papa N. verabredet, also beließ ich es bei eindringlichen Worten, vor dem Aufstehen auf der Bettkante immer etwas Beingymnastik zu machen.
Bei Papa N. gab es zu tun. Die Heizung im Bad ging nicht, musste wohl entlüftet werden, allerdings steht ein Schrank so dicht am Heizkörper, dass man mit dem Entlüftungsschlüssel nicht drankommt. Also baute ich den Schrank ab – er ist nicht schwer und lediglich mit einem Winkel an den Fliesen befestigt, der Abbau also keinerlei Problem und beim Wiederaufbau das größte Problem, das Loch für die Schraube wieder zu treffen (es gelang im 2. Anlauf).
Bei der Gelegenheit putzte ich aber gleich hinter dem Schrank und auch im Schrank und sortierte Dinge dort aus, gemeinsam mit Papa N:
Ich: Guck mal. Eine Flasche Franzbranntwein, die ihr Mindesthaltbarkeitsdatum am 13. August 1985 überschritten hat!
Papa N: Ich glaub, die ist noch gut!
Ich: Ich glaube auch. Und zusätzlich glaube ich noch, dass du in den letzten 40 Jahren keinen Franzbranntwein gebraucht hast!
Papa N: Willst du damit sagen, dass ich in den nächsten 40 Jahren auch keinen brauche?
Ich: Das könnte sein.
Papa N: Und 41 mach ich nicht mehr! Dazu bin ich zu alt!
Papa N. wird diesen Monat 88. Die Flasche wurde entsorgt.
Dann ging ich zur Nachbarin, um ihr die Zeitung vorbeizubringen. Die Nachbarin weinte, ich fragte, was denn los sei. „Ich habe ein Tief“, sagte die Nachbarin, „es ist alles so trübselig, draußen in der Welt und vor dem Fenster und ich habe mir den Arm gebrochen und damit ist alles anstrengend aber sag meiner Tochter nicht, dass ich geweint habe, sonst sorgt sie sich noch mehr um mich!“ Ich fragte, was ich denn tun könne, ob ich sie mal umarmen soll? Das sollte ich. wie ein kleines Vögelchen fühlte sie sich an. Sie weinte dann noch mehr. „So war das aber nicht gedacht, dass du dann noch mehr weinen musst!“, sagte ich. „Jetzt ist es vor Freude!“, sagte die Nachbarin. „Das kannst du auch meiner Tochter sagen!“
Mannmannmann. Die Nachbarin ist 89.
Der Vermieter schrieb Papa N neulich, das Treppenhaus sei so empfindlich, daher dürften darin keine elektrisch betriebenen Tragestühle verwendet werden. Derzeit baut der Vermieter eine Wohnung aus. Das Treppenhaus stand voller Baumaterialien, war von oben bis unten verdreckt mit Staub, Schutt und Schmutz, Abdeckungen verrutscht und abgerissen. Auch die Einhaltung der allgemeinen Vorschriften zu Fluchtwegen ist als sehr zweifelhaft zu beurteilen. Ich musste sehr lachen. Und Fotos machen. Einer weiteren Auseinandersetzung zum Thema Tragestuhl sehe ich gelassen entgegen, die größte Herausforderung wird, wieder einmal und wie so oft im Leben sein, „Sie haben doch einen an der Waffel, wollen Sie mich verarschen?“ geschäftsmäßiger zu formulieren. Aber dazu haben wir ja ChatGPT und Konsorten.
Achja, ich habe jetzt einen anderen Entlüftungsschlüssel bestellt, nicht diesen mickymausartigen sondern einen, der eher wie ein Kaffeebecherumrührstäbchen aussieht, als man die noch hatte. Dann muss in Zukunft auf kein Schrank mehr abgebaut werden.
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Sehr eigenartiger Tag. Ich hatte kaum geschlafen. Keine Ahnung warum. Ein paar Nächte pro Jahr habe ich das, ich schlafe einfach nicht und wache ständig wieder auf. Da ich heute keine wichtigen Termine hatte, schaltete ich den Wecker einfach aus. Das nützte aber auch nichts, ich wachte ja auch ohne auf und hatte auf das Hin und Her, Schlaf, wach, Schlaf, wach, Schlaf, wach, irgendwann keine Lust mehr und stand auf. So war ich pünktlich im Büro, auch recht munter, vielleicht war der Schlaf einfach nicht notwendig.
Alle außer mir waren allerdings total eigenartig heute, extrem unentspannt, sie gerieten sich alle andauernd in die Haare wegen rein gar nichts. Ich saß gechillt dazwischen und fand es alles ein wenig lächerlich. Ist doch nicht notwendig, dass alle Beteiligten bei allen Kleinigkeiten gleich in die Luft eskalieren, man könnte doch auch einfach die Eigenartigkeit der anderen Person mit einer wohlwollenden Neugierde betrachten. Am Abend gingen alle frustriert heim, „gut dass diese Arbeitswoche zu Ende ist, hoffentlich wird es Montag besser“. Naja, macht es halt besser? Stimmung erzeugt sich schließlich nicht von selbst, die ist immer gemacht.
Ich entschloss mich, heute nicht zum Chor zu gehen. Gestern war ich ja schon so lange unterwegs, morgen bin ich den ganzen Tag weg, Sonntagabend auch schon wieder, Montag auch, auch Dienstag- und Mittwochabend Termine, ich glaube, ich habe erst nächste Woche Donnerstag mal wieder nichts vor, kann das jetzt aber auch nicht beschwören. Lieber zwischendrin mal einen Abend im Sessel verbringen. M liegt sowieso mit Fieber im Bett, ist also auch nicht so, dass ich das arme Kind ganz allein unter die vielen alten Menschen gehen lasse.
Appetit auf Abendessen hatte ich bislang nicht, vielleicht brüte ich doch auch irgendwas aus, nicht schlafen, nicht essen, ich bin sonst in beidem sehr gut, in Schlafen wie in Essen. Ich presse gleich ein paar Orangen aus, das wird uns allen gut tun.
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Puh, langer Tag. Ich kann mich schon gar nicht mehr an den Anfang erinnern. Aber an die Mitte, da stellte ich nämlich fest, dass ein berufliches Projekt, das von Anfang an völlig aussichtslos erschien aber doch irgendwie so weit wie es eben mit Ach und Krach gehen könnte, vorangetrieben werden sollte bzw. musste, wohl in ein paar Wochen komplett abgeschlossen sein wird. Ich bin selbst ganz überrascht. Nur 9 Monate lang muss man reden und reden und reden und reden und hartnäckig immer wieder nachfragen und erklären und reden und nachfragen und erklären und schon kippen die Dominosteine und alles wird gut. Ich habe es noch niemandem so richtig gesagt, wir sind jetzt bei ca. 95 %, ich warte die übrigen 5 % lieber noch ab, so wenig kann ich das glauben. Aber hey: Schampus!
Der Ausklang des Arbeitstages fand in einem Lokal statt – außer uns waren fast nur Männer anwesend. Sehr eigenartig. Ich habe grob durchgezählt. Rund 120 Personen, davon maximal 20 Frauen (wir 6 davon). Wie kommt das denn? Immerhin gab es dadurch keine Schlangen an den Toiletten. Als wir gegen 22 Uhr das Lokal verließen, piepsten meine Ohren von dem Stimmengewirr, das im Raum geherrscht hatte, und mir fiel auf, dass ich heute Abend wohl zum ersten Mal seit Corona in einer solchen Menschenansammlung in einem geschlossenen Raum nicht an Corona gedacht habe.
Der Heimweg war eigenartig: es kam eine S-Bahn, die gar nicht im Fahrplan stand, auch nicht in der App und sie war blitzsauber, sah eigentlich aus wie komplett neu und roch auch so. Und sie war ganz leer. Mitten in der Frankfurter Innenstadt. Das habe ich noch nie erlebt, ich wäre gerne noch länger gefahren, freute mich aber auch auf zu Hause, so dass ich dann doch wie geplant ausstieg.
Zum Glück: die Katze war nämlich beinahe schon verhungert, im Napf war nur noch unzumutbares Trockenfutter vom Morgen.
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Alles zu WmdedgT wie immer bei Frau Brüllen.
Der Tag begann mäßig gegen 3 Uhr: ich wachte mit migräneartigen Kopfschmerzen auf, nahm alles dafür Verfügbare ein (und erfreute mich kurz am perfekt aufgeräumten Badezimmer- und Medikamentenschank) und legte mich wieder ins Bett. Nächstes Aufwachen um 20 vor 7 mit dumpfen Kopfbrummen, relativ ignorierbar. Also das normale Morgenprogramm inklusive noch ein paar Sachen verräumen (Schwimmbrille, Kurzflossen, Badeschuhe, die mit mir geduscht hatten, damit der Chlorgeruch aus ihnen verschwindet sowie 11 kg minus 2 Stück Orangen, die noch im Karton auf dem Küchentisch standen), denn heute kam die Putzhilfe. Heute kam sie später als gewöhnlich, wobei ich das eigentlich ja gar nicht weiß, ich bin sonst sowieso immer schon weg, wenn sie kommt, also vielleicht kommt sie auch immer um diese Zeit und hat das nicht gesagt, weil es ja auch völlig egal ist, wenn sowieso niemand hier ist. Ich war nur kurz in der Zeit verwirrt, ich hatte nämlich im Kopf „um 9 kommt sie und dann ziehe ich Schuhe an etc. und gehe los“, nur kam sie halt nicht um 9 und so saß ich um 20 nach 9 noch am Rechner und arbeitete, dann wurde es etwas hektisch mit Schuhe anziehen etc. Dennoch brachte ich noch mit der neuen Tragehilfe ein Paket in den Keller, das wollte ich unbedingt machen. Die Gemüsekiste, die schon unten im Hausflur stand, konnte ich dann aber nicht mehr nach oben bringen und nochmal neu losgehen, das hätte nicht funktioniert.
Mit dem Fahrrad zur Therapiestunde, dann von dort aus weiter mit der Bahn ins Büro. Dort viel Irrsinn. Vermutlich war das immer schon so und ich bin nur durch den Urlaub entwöhnt. Und meine Reaktionen sitzen nicht mehr gut. So brach ich, als mir jemand den Case vortrug, der Arbeitgeber solle doch im Sinne des Umweltschutzes den Mitarbeitenden kostenlose E-Ladeplätze für PKW zur Verfügung stellen (an einem Arbeitsplatz mitten in der Innenstadt mit allen möglichen Verkehrsmitteln angebunden – und das Deutschlandticket wird komplett gezahlt), in schallendes Gelächter aus und ging einfach weg. Und antwortet auf eine Mail, in der ein neues Programm angekündigt wurde inklusive Trainings dafür, alle irgendwann am Nachmittag New Yorker Zeit (also bei uns deutlich nach der üblichen Arbeitszeit) und ich auf meine Rückfrage, ob es wohl auch Slots a.m. New Yorker Zeit gäbe die Antwort „the vendor provides the training and they only offer p.m. sessions“ bekam, sehr schnippisch: Thanks, very disappointing for Europe. Ich kenne es ja sowieso so, dass Dienstleister das anbieten, wofür man sie bezahlt. Vielleicht ist das in den USA (jetzt) anders.
Wo wir bei Politik sind: der Bundestagsabgeordnete bzw. sein Büro haben nicht mehr geantwortet. Auch very disappointing.
Zwischendrin noch ein paar Telefonate mit dem Pflegedienst von Papa N, eins mit M, die nicht wusste, was sie auf ihrem Stipendiati*innendinner anziehen soll und an einem Brief an Papa Ns Hausverwaltung gefeilt. Feierabend um 18:30, zurück mit der Bahn zum Rad, noch in den Supermarkt auf frische Tulpen, Hagelzucker, Speisequark und Bagels, zu Hause stand unten im Hausflur immer noch die Gemüsekiste plus ein weiteres Paket plus Sachen im Briefkasten und das plus Arbeitstasche und Einkaufstasche machte mir echt megaschlechte Laune, es gibt, wenig, dass ich mehr hasse, als Dinge zu schleppen. Immerhin hatte ich ja noch die Transporthilfe in der Handtasche.
Zu Hause erst noch eine Wäsche gestartet mit den Putzlappen und Artverwandtem, dann gingen die Telefonate weiter mit Schwester N, die über die Angelegenheiten von Papa N. informiert wurde, währenddessen kochte Herr N und servierte mir im Sessel ofengebackenen Blumenkohl in Dal-Soße und gebackene Kartoffelscheiben, getoppt mit Babyspinat und Joghurt. Das versöhnte mich ein wenig.
Die Katze forderte vehement Bürsten mit der Haarbürste ein und grunzte und schnaufte-schnurrte dabei wie eine ganz andere Tierart, ich stelle mir ein Trüffelschwein akustisch ungefähr so vor.
Jetzt gleich hänge ich die Wäsche auf und dann, naja, gehe ich schlafen, denke ich.
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Es war eine Nacht des Quiekens. Herr N quiekte wegen eines Krampfes im Bein, die Katze quiekte aus unbekanntem Grund, zwischendurch hatte ich Alptäume von Frau Herzbruch. Um kurz nach 6 stand ich genervt auf. So war ausreichend Zeit, Orangensaft frisch zu pressen, es ist nämlich eine neue Kiste mit Orangen angekommen. Ich esse jeden Tag ungefähr 5 Stück: eine kleingeschnitten im Müsli, zwei geschält und in Stücken einfach so und zwei als Saft gepresst. Das ist jetzt die letzte Lieferung (von dreien mit jeweils 11 kg), ich werde sie vermissen. Also das denke ich jetzt. Wenn ich die jetzige Lieferung aufgegessen habe, ist es erfahrungsgemäß auch mal genug. Ich esse die nämlich allein, M mag sie zwar, ist aber zu faul zur Zubereitung und isst sie nur, wenn ich serviere, das findet maximal an einem Wochenendtag statt. Und Herr N steht nicht auf Obst.
Im Büro war es weiterhin ruhig, mittags gab es einen Vortrag mit frappierend schlechtem Catering, am Nachmittag erinnerte man sich plötzlich wieder an mich und wollte sich mit Anliegen an mich wenden, da war ich aber schon mit Fragmente zum Schwimmen verabredet und ich verließ den Turm schon um 16:30 Uhr. Das angedachte Schwimmbad hat allerdings Dienstags zu, ich habe das gerade gegoogelt und da machen sie Grundreinigung. Weshalb wir da demnächst am Mittwoch hingehen werden, grundgereinigte Schwimmbäder sind mir sympatisch.
Fragmente hatte schon ein anderes Schwimmbad ergoogelt, im Taunus, es stellte sich als Erlebnis heraus. Von außen ein 70er-Jahre-Bau, von innen auch
Das Schöne an dem Schwimmbad war ein Außenpool mit verschiedenen Strudeln, Wirbeln, mit viel Blubber und Licht. Dort konnte man sehr gut baden. Schwimmen war leider nicht so gut möglich, denn das Schwimmbecken drinnen hatte nur 25 Meter von denen ungefähr 5 Meter auch nur 1 m tief waren, dazu gab es nur vier sehr überfüllte Bahnen. Ich konnte aber zwei Frauen und den Herrn, den sie angemietet hatten, um ihnen das Kraulschwimmen beizubringen, beobachten. Das Schwimmtraining der beiden machte mich sehr froh, der Herr sagte nämlich dieselben Dinge, die mir auch auffielen, die Art, wie ich das Kraulschwimmen erlernt habe, scheint nicht irgendeine Einzelerfindung gewesen zu sein. Eine der beiden Frauen hatte einen Schwimmschnorchel. Das schien mir eine super Idee, um auf einzene Bewegungsabläufe besser achten zu können, ohne sich gleichzeitig mit der Atmung zu befassen. Gab es damals in meinem Kraulschwimmkurs nicht, schade!
Danach gab es ein abendliches Telefonat mit Familie Herzbruch, Frau Herzbruch ist in den letzten Tagen ganz unglaublich nett zu mir, ich vermute sehr, sie bekommt wieder die guten Medikamente.
Zu Hause hatte M gekocht. Wie wunderbar ist das denn, wenn man vom Schwimmen nach Hause kommt und es gibt Nudeln mit Tomatensoße! Ich sitze seither im Sessel, habe noch gar nicht geduscht, obwohl mit heftigster Chlorschnupfen plagt (es schien mir, als sei heute mehr Chlor im Wasser gewesen als bei meinen letzten Schwimmbadbesuchen – oder die Unverträglichkeit liegt an der höheren Wassertemperatur). Wobei ich ja gelernt habe, dass man Chlor erst riecht, wenn es mit Bakterien reagiert und Chloramine bildet. Ich freue mich schon auf die Badesee-Saison!
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Heute also wieder Büro. Ich wurde schon um kurz nach 6 vom Katzenwecker geweckt, es lohnte sich nicht, nochmal einzuschlafen und mir war sehr kalt in der Wohnung (knapp 16 Grad), so dass ich erst einmal heiß duschen wollte. Danach nochmal schlafen ist ja auch Quatsch. Der Sonnenaufgang war schön, rosa-hellblau pastellig, später eine orangefarbene Kugel über frostbedeckten Wiesen. Mir fiel dabei ein, dass Violinista am Samstag eine Fleecjacke trug, von der man hätte sagen können, sie sei grau-rosa, allerdings hieß die graue Farbe „Delphin“ und grau/rosa ist jetzt in meinem Kopf als Delphin/Shrimp abgespeichert.
Ein Problem, das ich über den Urlaub ganz vergessen hatte: eingefrorene Fahrradgangschaltung. Und schon wieder im ersten Gang. Mein Weg von zu Hause zur Bahn führt sehr leicht bergab, aber ausreichend, um eine Geschwindigkeit zu erreichen, bei der ich im 1. Gang mit dem Treten nicht mehr mitkomme. Die Autofahrenden hinter mir haben sich vermutlich gefragt, wieso die Trulla auf dem Fahrrad so gechillt mit den Beinen baumelt mitten im Berufsverkehr.
Ich war sehr bepackt. Zum einen mit Krempel von zu Hause, den ich im Büro nutzen möchte: restliche Weihnachtskekse, neue Kulis (die im Büro sind mir nicht gut genug), ein Klemmbrett und ein Stapel Papier zum schreddern. Dann die Schwimmtasche, die ich morgen benötige und heute schonmal mitnehmen wollte, haben ist besser als brauchen und wer weiß, wie konfus ich morgen früh bin. Dann musste ich natürlich neue Nahrung ins Büro transportieren, vor dem Urlaub hatte ich alles aufgegessen. Orangen, Äpfel, eine Birne, Joghurt, Käse, Butter, eine neue Müslipackung. Und frische Blumen brauchte ich natürlich auch. Ich hasse es, Sachen zu schleppen.
Der Arbeitstag war erstaunlich ruhig. Das bestätigt meine These: die Dinge laufen viel besser, wenn jemand lange Urlaub macht statt nur ein paar Tage. Bei ein paar Tagen bleibt alles mögliche liegen, man denkt sich, naja, die Person kommt ja bald zurück, ich schicke ihr das trotz Abwesenheit mal. Und wenn die Person dann zurück kommt, hat sie eine unfassbare Menge kleiner Aufträge, die alle nicht supereilig sind aber jetzt eben doch schon eiliger und es wird echt anstrengend.
Bei knapp drei Wochen hingegen schickt am Anfang niemand etwas, weil es bis zur Rückkehr ja viel zu lange dauern würde und dann später schickt niemand was, weil alle längst vergessen haben, wenn man denn wiederkommt, wie lang das noch ist. Ein oder zwei große Themen kommen natürlich, die in das eigene Spezialgebiet fallen, alles andere wird versucht, anderweitig zu lösen, was auch schön ist, da werden manche bisher ganz unbekannte Kompetenzen entdeckt! Erst ein paar Tage nach Rückkehr, wenn man wieder sichtbar wurde, tröpfeln die Sachen so langsam wieder rein. Insofern gab es heute zwar viel zu reden, zu lesen, zu schauen aber gar nicht allzu viel zu tun. Ein paar Themen wurden mir angereicht, zu denen ich schon vor meinem Urlaub meine Ansicht dargestellt hatte – die hat sich nicht geändert (ganz im Gegenteil – eher verfestigt, es ist überraschend, wie viel klarer Dinge manchmal mit etwas Abstand erscheinen!) und ich bat darum, mit diesen Themen jetzt kein drittes Mal behelligt zu werden.
Am späteren Nachmittag tagte die Taskforce Herzbruch zu einem ersten Termin mit der Anwältin.
Auf der Rückfahrt mit dem Rad waren die Bremsens nicht mehr gefroren, ich plante, das Rad im 3. Gang im Hof für morgen abzustellen. Bin aktuell aber nicht mehr sicher, ob ich das wirklich getan habe. Statt der Bremsen stieg aber mein Handy temperaturbedingt aus, so dass ich fast den Anruf von Frau Herzbruch verpasst hätte. Ging dann aber nochmal gut, Herr Herzbruch und ich berichteten, Frau Herzbruch traf Entscheidungen.
Zum Tagesabschluss noch eine Gesangsstunde, dann Sessel, ich fand eine Mail „meines“ CDU-Wahlkreisabgeordneten bzw. seines Büros vor, in der mir vorgeschlagen wird, nicht weiter per Mail zu diskutieren sondern sich persönlich zu treffen. Zum Beispiel in der Bürgersprechstunde (ich nehme an auch für Bürgerinnen), die aber erst nach der Bundestagswahl wieder stattfinden wird, oder aber am Wahlkampfstand. Also antwortete ich, dass ich mich sehr gerne persönlich treffe und wann der Herr denn am Wahlkampfstand anzutreffen sei. Ich bin gespannt!
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Das war der letzte Urlaubstag. Das bedrückt mich nicht sonderlich, ich mag meinen Alltag mit Job und allem drum und dran. Allerdings war mir auch nicht eine Sekunde langweilig, ich hätte noch für mehrere Woche weitere Vorhaben und Pläne. Ich möchte öfters Urlaub zu Hause machen, das gefällt mir gut, weiß ich ja auch schon und mache das öfters, nur in den letzten Jahren leider immer völlig falsch geplant, nämlich im Sommer. Im Sommer bin ich bekanntlich permanent schlecht gelaunt und kann sowieso nichts machen, außer dahinvegetieren. Dafür muss ich mir keinen Urlaub nehmen. Ich werde zukünftig immer die Monate Januar/Februar in Auge fassen.
Heute schlief ich nochmal bis zur Mitte des Vormittags, sonderlich lang war es trotzdem nicht, ich war erst gegen 2 Uhr oder später eingeschlafen. Wenn ich nach Hause komme, gehe ich ungern sofort ins Bett, ich möchte ja erst einmal alles Erlebte sacken lassen. Dementsprechend spät wurde es gestern.
Den Rest des Vormittags und einen Teil des Nachmittags verbrachte ich mit Telefonaten: mit meiner Schwester, mit Violinista, mit Herrn und Frau Herzbruch. Es gibt so viele Dinge zu tun und zu regeln – es ist gut, dass ich nicht mehr so unfassbar erschöpft bin wie im letzten Jahr und, Stand jetzt, wenn ich jeden Tag nur eine einzige Sache mache, bin ich schon Mitte April durch!
Außerdem wurde das neue Waffeleisen ausprobiert und es ist wunderbar: klein, leicht, handlich, einfach zu reinigen, schnell in der Produktion. Gut, dass ich das alte, grauenhafte verschenkt und das neue angeschafft habe! Und Zeit für einen kleinen Spaziergang war noch – schon im Dunkeln aber das macht ja nichts, es war knackig kalt, die Mondsichel scharf gezeichnet am Himmel und viele Sterne.
Jetzt ist alles startklar für die nächste Woche. Die Betten frisch bezogen, sämtliche Wäsche gemacht, der Kühlschrank durchsortiert, die Gemüsekiste bestellt, der Schreibtisch aufgeräumt. Die Schwimmtasche steht gepackt bereit und eine weitere Portion Dinkelkörner weicht im Kühlschrank ein. Kann losgehen, würde ich sagen!
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Heute war ich mit Violinista beim Skispringen in Willingen. Ich interessiere mich null für Skispringen. Ich interessiere mich aber enorm für Event und Unterhaltung – unter vielen Menschen stehen, Schnee sehen, heiße Getränke trinken, die Stimmung aufsaugen, Personen kompetent durch die Luft segeln sehen – das alles finde ich toll.
Wir waren am 28.1.2017 schon einmal gemeinsam dort, ich hatte aber keine genaue Erinnerung, wusste nur noch, dass ich es kurzweilig fand, es viel zu sehen gab und später waren wir komplett durchgefroren in einem griechischen Lokal. Das war supertoll. Also versuchten wir uns mit den Mitteln, die wir so haben (Bildrecherche, Google-Timeline-Recherche, WhatsApp-Verlauf) zu erinnern und machten dann in diesem Lokal wieder eine Buchung.
Nunja. Dass sich das Lokal acht Jahre gehalten hat ist ja schon einmal gut. Möglicherweise hat sich mein Geschmack verändert oder wir waren nicht so hungrig und durchgefroren wie beim letzten Mal. Es kam jedenfalls bei weitem nicht an meine Erinnerung heran.
Das Skispringen war dafür besser als in meiner Erinnerung. Wir hatten dieses Mal Plätze am Auslauf unten (letztes Mal am Hang), dort stand man sehr komfortabel, hatte genug Platz zum Zappeln um sich herum, auch die Getränkebeschaffung war einfach (die Getränke – es nannte sich „Punsch“ – allerdings sehr eklig, es schmeckte nach lauwarmem Zitronentee aus Granulat mit einem Schuss Rum) und gleichzeitig perfekte Sicht auf die Flugphase.
Und obwohl ich ja in meinem Schrank keinen Pullover oder vergleichbares Kleidungsstück gefunden hatte, war mir nicht zu kalt. Ich trug nämlich – das kam vermutlich auch vor 8 Jahren zum letzten Mal vor – ein Unterhemd. Krasse Sache, wie so ein kleines Stück Stoff als zusätzliche Schicht aufwärmt. Kalte Zehen hatte ich zwischendrin (mir wurden von unserer Rezeptionistin kürzlich noch Heizsohlen als Schuheinlage empfohlen, aber ich die hatte ich natürlich nie gekauft) und kalte Fingerspitzen trotz Handschuhen, beides ging aber recht schnell durch Bewegung wieder weg. Der Trick bei Temperaturen um Null und 4 Stunden Aufenthalt im Freien ist für mich also: Unterhemd.
Auf dem Hinweg entdeckte ich schon, dass die Zeugs-zu-Verschenken-Kiste im Hausflur so gut wie leer war, nur noch 3 Bücher und ein Make-up Pinsel darin. Das machte mich sehr froh, vor der Wohnungstür war nämlich fast nichts weggegangen (Inhalt waren mehrere Trinkbecher, Metallschilder, Halloween-Dekoration, Bücher). Unten jetzt aber schon, sehr schön, und als Sahnehäubchen nahm Violinista dann vorhin auf dem Rückweg noch meine Aussortierten Klamotten mit, um zu sichten, ob für sie etwas dabei ist. Wieder eine freie Ecke mehr in der Wohnung, hurra!
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Heute wurde ich um kurz vor 8 sanft wachgetatzt. Mit einer Katzenpfote, die mein Gesicht immer wieder anstupste. Schon sehr niedlich!
Ich hatte noch einige Dinge einzukaufen, abzuholen, wegzubringen, damit verbrachte ich den Vormittag außer Haus. Ich ging extra mehrfach durch die Fußgängerzone, aber es gab keine Wahlwerbungsstände, an denen ich hätte lästig werden können. Sehr schade. Schöne Tulpen gab es auch keine, vielleicht weil Freitag ist? Bekommen die Blumenläden Samstagmorgen erst ihre Wochenendlieferungen? Ich möchte jetzt häufiger Blumen zu Hause haben, das gefällt mir.
Als ich wieder zurück war und mich mit Frühstück in den Sessel setzte, war die Bundestagsdebatte zum Zustromsbegrenzungskonzept gerade unterbrochen worden. Die Unterbrechung zog sich über Stunden, was meinen Zeitplan ziemlich durcheinander brachte. Irgendwann gingen die Reden weiter, ich hörte sie mir an und war sehr underwhelmed, meine Güte, was für ein Hickhack, ist das wirklich das Beste, das wir zu bieten haben?
So ging der Tag sehr schnell vorbei. Am Nachmittag erledigte ich noch ein paar Punkte von meiner Liste, die ich wirklich mal abgehakt haben wollte: neuen Termin zum Haare schneiden, Urlaube mit Unterkünften in den Kalender eintragen (inklusive Stornofristen), eigentlich wollte ich noch die Papierablage des Stapels des letzten Jahres machen, dazu reichte die Zeit dann aber nicht mehr und ich sortierte nur vor. Vielleicht mache ich das morgen früh schnell in die Ordner, mal sehen.
Am Abend war nämlich noch Chor und M hatte tatsächlich wieder Lust mitzukommen, da sie von da aus dann gleich zur Abendaktivität aufbricht, wollte ich gern, dass es vorher noch essen gibt. Für mich nicht so wichtig, ich kann sonst auch nach dem Chor noch was essen, aber M eben nicht. Es gab Nudeln mit Tomatesoße, das essen wir immer, wenn Herr N außer Haus ist, weil wir das nämlich einfach am Liebsten essen.
Als Chorleitung gab es heute eine Vertretung, die schwierige Passagen vorsang, das macht mich immer etwas wahnsinnig, denn die allermeisten Personen treffen die Töne ja nicht in allen Stimmen ganz exakt und das erzeugt für mich mehr Konfusion als Klärung. Verstehe nicht, warum das dann nicht einfach auf dem Flügel vorgespielt wird, das wäre doch viel einfacher. Ich muss das immer komplett ausblenden, sonst habe ich hinterher falsche Töne im Gehirn. Was vermutlich daran liegt, dass mein Gedächtnis ja am allerbesten akustisch funktioniert, wenn mir jemand also etwas sagt oder vorsingt bleibt bei mir nicht nur die reine Information im Kopf sondern exakt das, was akustisch ankam, mit allen Nebenaspekten, so wie eine Tonaufnahme halt. So wird das bei mir abgespeichert und kann wieder abgerufen werden. Eine super Sache beim Sprachenlernen, eine Katastrophe, wenn jemand ungenau vorsingt.
Das war also der Januar. 925 km Bahn gefahren, 295 km Auto, 37 im zu Fuß gegangen, 18 km Rad. 5x Essen gegangen, 3 sonstige Abendverabredungen, 3x Gesangsstunde, 2x im Hotel übernachtet, 2x Chor, 2x Schwimmen gegangen, 1x Papa N. besucht, 1 Frühstücksverabredung. Durchschnittlich pro Nacht 7 Stunden 9 Minuten geschlafen. 19 Tage um Frau Herzbruch gesorgt.
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Ich hatte beschlossen, heute mal nicht so früh aufzustehen wie in diesem Urlaub bisher (immer so gegen 7 Uhr). Schlafen kann ich ja immer, wenn ich mich dazu entschließe. So schlief ich insgesamt 9 Stunden und stand gegen 9:30 Uhr auf. Das war aber recht langweilig und fühlte sich auch nicht besser an als 7 Stunden Schlaf, nur mehr Zeit verloren. Das werde ich nicht wiederholen. Wecker aus und dann halt aufstehen, wenn ich sowieso aufwache, ist besser für mich.
Den Vormittag verbrachte ich mit Mailverkehr, ich schrieb diejenigen in der SPD, die gestern nicht mit abgestimmt hatten, an und fragte warum. Außerdem fragte ich noch bei Herrn Wanderwitz nach, aus persönlichem Interesse und ich bedankte mich bei Frau Tillmann für ihre Haltung. Von den sieben SPD-Abgeordneten, die nicht mit abgestiimmt haben, waren 2 verhindert wegen familiärer Themen, 1 langfristig krank, 1 gerade jetzt krank, 1 hatte eine Fehlentscheidung getroffen. Zwei Antworten stehen noch aus, auch die von Herrn Wanderwitz.
Achso, in einem Nachklapp schrieb ich auch noch dem CDU-Abgeordneten Offenbach Stadt, was ich von seiner „Ja“-Stimme halte.
Dann war auch schon Mittag. Good News, der Dinkel ist jetzt gut essbar, so, wie ich ihn in Erinnerung habe. 3 Tage dauert das also. Normal plane ich mein Essen nicht so langfristig. Was kann ich denn noch mit den Körnern machen?
Heute wollte ich noch ein paar private Dinge am Schreibtisch erledigen. Alles dauerte viel länger als erwartet, natürlich nicht meinetwegen sondern wegen nicht funktionierender Apps, nicht vorhandener Downloadmöglichkeiten, Medienbrüchen und so weiter. Alles sehr sehr lästig. Ich werde, wenn es alles länger dauert, immer ganz unruhig und muss mir selbst versichern, dass überhaupt gar nichts passiert, wenn diese Dinge nicht unmittelbar geschehen. Niemand leidet darunter, es wartet noch nicht einmal jemand darauf. Es ist völlig egal, wie lange es dauert. Ich kann mir Zeit lassen und Spaß dabei haben, herauszufinden, wie ich mich durch die Systeme manövriere. Es ist ein Rätselspiel, so ähnlich wie in Escape Room, auch da passiert nämlich überhaupt nichts, wenn man nicht rechtzeitig fertig ist. Die Tür geht dennoch auf und man kann einfach nochmal wieder kommen. Oder auch nicht.
Ich weiß nicht, woher diese innere Unruhe beim Erledigen privater Dinge kommt (beruflich spüre ich das nie). Ich weiß aber, dass ich mir das unbedingt wieder abgewöhnen muss.
(Kommentare)
Was ich nicht verstehe: ich habe verschiedene Kommentare, auch z.B. in der Tagesschau, gelesen, die besagen, dass die CDU/CSU mit ihren Antrag, die Grundpfeiler des Schengen-Abkommens einzureißen und Schutzsuchende zu gefährden, richtig gehandelt hat, weil man den „Radikalen nicht das Feld überlassen“ soll. Ich sehe das anders. Das rechtradikale Gedankengut sollte man, finde ich, unbedingt den Rechtsradikalen überlassen. Das Gedankengut wird nicht weniger rechtsradikal, nur wenn jemand anders es vertritt. Es ist andersherum. Wer rechtsradikales Gedankengut vertritt, ist rechtsradikal.
Ansonsten: ich war heute Morgen schwimmen und habe dabei drei Dinge festgestellt.
Erstens: ich kann nicht vor der Arbeit schwimmen gehen, das geht sich zeitlich ganz sicher nicht aus. Das Schwimmbad öffnet um 8 Uhr, selbst, wenn ich dann vor der Tür stehe, benötigt der Ablauf von Umziehen-Schwimmen-Duschen-Umziehen-Bürotauglichkeit-herstellen-Arbeitsweg ca. 2,5 Stunden. Vom erforderlichen Gepäck mal ganz abgesehen. Es wird also – abseits von Urlaub – bei Abenden bleiben müssen.
Zweitens: ich kann beim Kraulschwimmen nicht gut nach links atmen. Nach rechts gar kein Problem. Nach links geht meine Schulter viel zu weit aus dem Wasser, die Wasserlage wird instabil, ich bekomme auch Wasser ins Ohr, verschlucke mich etc. Das ist doof, denn wenn ich nur nach recht atme, kann ich ja nur entweder alle 6, alle 4 oder alle 2 Atemzüge atmen. Alle sechs ist mir zu lang, alle 2 finde ich einen Tick hektisch und alle 4 ist okay, aber manchmal brauche ich mehr Luft, etwas dazwischen zu haben wäre gut. Ich werde das üben.
Drittens: der Moment, in dem man aus dem Wasser steigt und die Schwerkraft wieder voll einsetzt, ist echt mies.
Später ging ich noch im Einkaufszentrum verloren. In dem, mit dem Supermarkt des Grauens – dort ging ich auch schon mit Frau Herzbruch verloren und auch schon mit M. Mehrfach. Ich war dort, weil ich drei Sachen brauchte und nicht drei Orte anfahren wollte: eine Hermes-Abgabestelle, einen Briefkasten und geschroteten schwarzen Pfeffer. All das gibt es in diesem Einkaufszentrum. Ich wurde verschluckt und kam eine knappe Stunde später wieder heraus mit einer Tüte, Inhalt Waren für ca. 70 Euro. Okay, 1/7 davon für Pfeffer und Nachfüllpacks und weitere 3/7 davon für Sushi und Vorräte an Sojasoße. Mir war nicht bewusst, dass es einen Unterschied zwischen japanischer und chinesischer Sojasoße gibt. Und mir war auch nicht bewusst, was für Scheiß manche Firmen in ihre Sojasoße packen. Ich wählte eine ganz simple, klassische mit vier Zutaten, nämlich Wasser, Soja, Weizen und Salz. Das sollte ja wohl ausreichen. Wahnsinn, was andere Firmen da noch hineinpacken. Ich glaube, allein 40 Minuten lang spazierte ich zwischen zwei Regalen mit Sojasoßen umher, las Zutatenlisten und rechnete Literpreise aus. Wie gesagt, ich gehe immer verloren in diesem Supermarkt
Zu Hause dann Frühstück gegen 13 Uhr und anschließend Mittagsschlaf. Ein richtiger Urlaubstag also.
(Kommentare)