Die Aufgabe des Tages heute war, den Koffer zu packen. Ich hatte eine merkwürdige Koffer-Pack–Lähmung, da außer Packen aber nichts auf dem Plan stand, saß ich einfach bis 16 Uhr im Schlafanzug im Sessel und tat überhaupt gar nichts. Zwischendrin las ich in der Zeitschrift, die ich im Probeabo habe, jemand hat aber die ersten 10 Seiten geklaut, es geht bei mir erst ab Seite 11 los, das stört mich merkwürdigerweise, obwohl eine Zeitung ja nun wirklich nicht chronologisch gelesen werden muss und ich zweitens ja sowieso davon ausging, sie überhaupt nicht zu lesen. Als Zeichen meiner Verachtung gegenüber der Situation faltete ich einen Hut aus einer Doppelseite und setzte ihn auf.
Als ich mich mit dem Hut in der Handykamera betrachtete, dachte ich mir „okay, reicht jetzt“. Ich stand auf, ging duschen, zog mich an und packte den Koffer. Es ist noch ziemlich viel Platz darin, mir fällt aber wirklich nichts weiter zum Mitnehmen ein, ich wollte mit Champagner auffüllen aber Frau Herzbruch hat schon Champagner eingepackt. Ich denke, ich nehme ein Kopfkissen mit, damit es nicht so rappelt.
18:30 Uhr war Gesangsstunde, danach gingen wir Essen, um Ms überstandene Abiklausuren, Vatertag und Muttertag zu feiern.
Als wir zurückkamen, hatte sich der Akku der Powerbank, die ich morgen mitnehmen wollte, aufgebläht. Sowas ist ja immer schlecht, was macht man Feiertagsdonnerstagabends mit einem aufgeblähten Akku? Hier in der Wohnung wollte ich ihn nicht haben, schon gar nicht, da ich ja jetzt verreise. Google empfiehlt, ihn in Sand zu lagern, ob Katzenstreu ähnlich gut ist (also: feuerfest) konnte ich nicht feststellen. Ich lief ein wenig planlos umher und hatte dann einen, wie ich finde, ziemlich guten Einfall: der Akku liegt nun in einer Blechdose, die Blechdose steht sehr mittig auf der Steintreppe vor dem Haus im Hinterhof (nichts Brennbares in der Nähe), darauf klebt ein kleiner Zettel „Achtung kaputter Akku“. Es handelt sich bei dieser Firma um einen technischen Betrieb der viel mit Strom und dergleichen macht, ich habe dem Chef eine Mail geschickt und erklärt, warum ich einen kaputten Akku bei denen auf der Treppe aussetze. Die Antwort kam auch schon, sie lautete „Hauptsache kein Auto“, was sich darauf bezieht, dass mir vor ca. 2 Jahren ja mal das Auto auf einem der Firmenparkplatze der Firma, auf dem ich widerrechtlich nur ganz kurz parken, eher halten, wollte, verreckte und da musste ich eine Stunde später in einen Zug steigen und kam auch erst mehrere Tage später zurück, so lange stand das Auto dann also da. Wenn man einen Firmenparkplatz drei Tage lang mit einem kaputten Wagen blockiert, sind die Menschen dankbar, wenn sie beim nächsten Mal nur eine kleine Dose mit einem Akku auf ihrere Treppe finden. Ist ja auch logisch.
Lähmung überwunden, Koffer gepackt, Akkusituation gut geregelt, nun steht meiner Reise nichts mehr im Weg!
Frage in der unverbindlichen Contentvorschlagliste heute: „Sind Sie Wahlhelferin? Warum, bzw. warum nicht?“
Nein, ich bin keine Wahlhelferin. Ich bin froh, wenn ich es ins Wahllokal zum Wählen schaffe, üblicherweise beantrage ich Briefwahl, weil meine Wochenenden sehr dicht belegt sind und ich die Termine – gerade wenn sie mit Besuchen von hilfsbedürftigen Angehörigen zu tun haben – nicht komplett selbst bestimmen kann, daher also sicherheitshalber Briefwahl. Wenn ich wirklich gerne Wahlhelfen würde, ließe sich natürlich ganz bestimmt ein Weg finden. Ich habe aber auch gar keine Lust dazu.
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Ich leide immer fast körperliche Schmerzen, wenn ich berufliche Meetings habe, in denen sich herausstellt, dass die Person, mit der ich spreche, von ihren Mitarbeitenden falsch oder unvollständig informiert wurde und deshalb im Gespräch mit mir dann sehr dumm da steht. Heute ist mir das mit derselben Person zum zweiten Mal passiert – letztes Mal in Abwesenheit des entsprechenden Mitarbeiters, heute in Anwesenheit, was natürlich nichts irgendwie besser gemacht hat, weggucken konnte ich aber auch nicht, es war superspannend und was für eine Selbstbeherrschung mein Gesprächspartner aufgebracht haben muss, um nicht komplett auszuticken. Wahnsinn. Wie einem das gleich zweimal passieren kann, ist mir allerdings auch etwas unklar. Ich bin total gespannt, wie das weitergeht.
Ansonsten ein ereignisloser Arbeitstag, abends räumte ich meine Sachen zurück in den eigenen Raum, die Zeit bei der Kollegin ist jetzt um. Schade um die Gesellschaft, gleichzeitig freue ich mich auf 5 Grad weniger im Raum und auf meine schicken Möbel.
Als ich dann meine Jacke nehmen und nach Hause gehen wollte, konnte ich mich partout nicht mehr klar an den Weg ins Büro – und wo ich zuerst hingegangen und dementsprechend die Jacke abgelegt hatte – erinnern, alle Arbeitstage gingen ineinander über und ich musste mich kurz sammeln, bis ich Raum und Schrank zuordnen konnte.
Weiter geschah nichts. Ich freue mich auf das Ausschlafen morgen und bin total in Form für Wien, ich warte regelrecht nur drauf, dass mir irgendjemand rüde vorwirft, „am Weg“ zu stehen und werde wissen, angemessen zu reagieren, ich bin absolut bereit für diese Stadt. Ich bin für 4,5 Stunden Wagneroper bereit bin, weiß ich hingegen nicht, aber man kann bis 16 Uhr am Vorstellungstag noch im Opernhaus einen Tisch reservieren und ich denke, da schaue ich auf der Zugfahrt mit Frau Herzbruch mal die Getränkekarte an und dann wird sich alles fügen. Ansonsten schlafe ich einfach die 4,5 Stunden, das wird auch kein Problem sein.
Frage in der täglichen Contentvorschlagliste heute: „Verlorene“ Freund:innen – denken Sie oft an sie?
Nein, eigentlich nie.
https://novemberregen.de/2024/05/08/8-mai-2024/
Heute war Ms dritte und letzte Abi-Klausur, also habe ich noch einmal drei Wecker gestellt und bin gleich morgens um 7 zum Bäcker gefahren, um das notwendige Klausurfutter zu beschaffen. Anschließend begleitete ich M noch per Rad zur Schule, mittlerweile nieselte es etwas, nunja, ich kam etwas zerzaust im Büro an, immerhin hatte ich aber heute mit der Kleidung vorgesorgt. Ich habe mich für ein paar Tage zu einer neuen Mitarbeiterin gesetzt und der ist immer kalt, so dass in dem Raum geheizt wird, ächz. Einen Tag noch, dann kehre ich in meinen normaltemperierten Raum zurück.
Der Arbeitstag war etwas zerfranst und voll mit Personen, die sich über andere Personen aufregen und das dann ausgerechnet mir erzählten, statt der Person, mit der sie den Beef haben. Ich fragte nach, zu welchem Zweck mir das jetzt mitgeteilt wird, die Antwort war „weil ich es mal loswerden möchte“, so dass ich gut eingreifen und antworten konnte „okay, bitte nicht bei mir“. Was ist das, dass Leute irgendwas loswerden wollen und dann denken, andere sollten das gedanklich entgegennehmen? Soll das normal sein? Was soll ich mit dem Ärger anderer? Meine Güte. Sollen sie sich doch ein Blog anlegen.
Am Mittag kam Fragmente mich besuchen, um die neuen Möbel anzuschauen und auch die neue Etage, vorzeigbar ist sie immerhin, wenn auch weiterhin Stein des Anstoßes im Verhältnis zwischen Vermieter, Hausverwaltung, Projektleitung und uns. Einer der Steine des Anstoßes. Heute entglitten mir sehr kurz die Finger auf der Tastatur, morgen treffen wir uns. Mal sehen, ob wir gut weiterkommen. Ich denke mal, vor meiner Mail standen die Chancen für ein gutes Weiterkommen besser, allerdings hätte es ohne die Mail gar keinen Termin gegeben, auch nicht zuträglich also. Wir werden sehen.
M hatte – wie bei den zwei Klausuren zuvor – angekündigt, mich sofort nach Abgabe anzurufen um zu erzählen, wie es gelaufen ist. Wie auch schon bei den anderen beiden Klausuren rief sie nicht an, ich war dadurch beruhigt, wenn sie nämlich sofort andere Dinge im Kopf hat ist es offensichtlich gut gelaufen und ich werde nicht benötigt. Ich fand bei Heimkehr Spuren einer Haarfärbeaktion und eines ausführlichen Mittagessens vor.
Abends war Chor, ausnahmsweise dienstags. Normal proben wir ja freitags, finde ich immer etwas blöd, Freitag ist doch eigentlich ein Ausgehtag. Nun finde ich heute, dass eine Dienstagsprobe bis 22 Uhr auch nicht ganz optimal ist und da spielt mir mein Kopf einen ganz unlogischen Streich. Fairerweise ergänze ich, dass ich mir nämlich mindestens die Hälfte des Tages sowieso nicht in Bezug auf den Wochentag sicher war, es hätte genauso gut Freitag sein können, wenn überhaupt, dann könnte ich morgen früh sagen, dass Dienstagsproben bis 22 Uhr nicht optimal sein und nicht schon jetzt. Was man sich immer so alles einredet.
Frage in der täglichen Contentvorschlagliste heute: „Könnte es sein, dass bei Ihnen die Wechseljahre begonnen haben?“
Sehr lustig. Ich bin Jahrgang 72, ich würde es als sehr gesichert betrachten, dass bei mir die Wechseljahre begonnen haben. Wann, wenn nicht jetzt?!
<(Kommentare)
Ich sitze noch einmal mit Fragmente am Küchentisch und wir bloggen, wie in Vor-Corona-Zeiten und irgenwann zwischendrin auch, so genau bekomme ich das nicht mehr auf die Reihe, viel präsenter sind mir die Videocall-Blogabende. Es gab ein Curry mit Mandeln und Kokosmilch zu essen, früher, auch vor Corona, war das noch mit Huhn, jetzt war es mit Kichererbsen und Like-Chicken, ein großer Unterschied war nicht feststellbar, so wenig Unterschied, dass es mir vermutlich nur mit Kichererbsen noch besser schmecken würde. Das probiere ich ein andermal aus.
Heute war ich zu allen nett, also so vollkommen unnötig nett, es entsprach nicht so ganz meiner Natur. Ich hatte das Gefühl, die Kapazitäten reichen gerade dafür aus, also habe ich es mal ausprobiert. Schon früh morgens im Büro war ich nett zu Vermieter/Hausverwaltung, denen ich nicht nur die Pistole auf die Brust setzen sondern mittlerweile auch abdrücken könnte. Habe ich aber nicht gemacht, ich habe einfach beschlossen, noch bis morgen zu warten.
Statt dessen bin ich ein paar Treppen gestiegen und als ich zurückkam, war ich schon wieder nett. Eine Mitarbeiterin hatte gerade einen Workshop im Themenfeld Gesundheitsprävention besucht, sie berichtet begeistert davon, wie man mehr Bewegung in den Alltag integrieren könne, also nicht abends ins Fitness-Studio gehen sondern einfach so mitten im Tag, zum Beispiel mehr Wege zu Fuß zurücklegen und mehr Treppen steigen und das könnte sie ja eigentlich gleich am Arbeitsplatz anfangen, mal Sachen selbst zu jemandem bringen, statt sie in die Hauspost zu legen oder in der Mittagspause mal ein paar Stockwerke Treppen steigen. Ich stimmte zu, dann wurde sie zögerlich, es könnte sein, dass sie dann gerade in wichtigen Momenten zufällig nicht am Arbeitsplatz wäre und es könnte auch sein, dass sie sich im Gebäude verirrt oder im Treppenhaus komischen Menschen begegnet. Was dann genau geschah, weiß ich nicht mehr aber wir gehen jetzt gemeinsam jeden Tag um 10:30 und um 16 Uhr ein paar Stockwerke Treppensteigen und danach eine Runde durch ein Stockwerk, damit sie da mehr Orientierung gewinnt und sich nicht sorgen muss, in einem kritischen Moment nicht erreichbar zu sein, schließlich ist sie ja dann mit mir unterwegs und damit ist alles gut.
Weitere Personen haben sich auch schon gefunden, um 10:30 Uhr waren wir noch allein, um 16 Uhr schon zu acht. Meine Güte. Das ist eigentlich das letzte, was ich noch brauche, ich schnüffele ja schon völlig ausreichend im Gebäude umher und steige immer Treppen, wenn ich verärgert bin, was halt häufig vorkommt. Ich werde das so drehen müssen, dass sich da ein Spin-off von dieser Treppengruppe bildet, sich selbst ermächtigt und mich zurücklässt, Freitag habe ich sowieso schon Urlaub und ja auch immer mal Termine, da lässt sich sicher etwas in die richtige Richtung schubsen.
Später im Auto war ich total nett zu Fragmente, sie fragte nämlich, was wir essen, ich berichtete von meinem Plan und sie hatte Appetit auf etwas anderes, so dass ich den Einkaufszettel änderte, um das andere zu kochen (also: das Curry).
Und im Supermarkt war ich schon wieder nett! Die Kassierin war fürchterlich aufgebracht, als ich an die Kasse kam, sie sprach mit sich selbst und sie sprach mit einer Kollegin, wenn so etwas nochmal passiert, würde sie kündigen, sowas lässt sie sich nicht gefallen, sowas darf man zu ihr nicht sagen und so weiter. Mein Default-Modus ist ja eher Genervtheit, es ist gerade ein Job zu erledigen, man möge sich zusammenreißen und das später klären. Heute aber sagte ich „Ohje, was ist denn passiert?“ und ob das gut war, weiß ich nicht, die Kassiererin fing nämlich an zu weinen und berichtete, dass eine betrunkene Kundin schlimme Worte zu ihr gesagt habe. „Das tut mir total leid, dass Ihnen das passiert ist“, sagte ich und wir schimpften gemeinsam auf die betrunkene Kundin, immerhin hörte sie dann auf zu weinen und ich ging weg, ich hoffe, sie hat nicht hinterher wieder angefangen.
Die tägliche Contentvorschlagliste fragt heute nach meiner Lieblingssüßigkeit: Haribo Phantasia.
(Kommentare)
Alles zu WmdedgT wie üblich bei Frau Brüllen.
Ah, es ist der 5., ah, es ist Sonntag, ah, es ist Mai, ah, es ist 2024. Ich bin mir da nie ganz sicher derzeit. In Bezug auf das Jahr seit der Pandemie nicht mehr, in Bezug auf den Monat wegen Wetter nicht, in Bezug auf den Wochentag wegen der Feiertage nicht und in Bezug auf die Nummer des Tages weiß ich eigentlich nie Bescheid, wenn ich nicht arbeite und Sachen unterschreibe. Ich könnte eine Tageszeitung abonnieren, um das zu lösen. Allerdings kommt die gerade an Feiertagen, an denen ich sie am notwendigsten für die Verortung in der Zeit bräuchte, dann nicht. Ich habe kürzlich ein Probeabo für eine Wochenzeitung abgeschlossen, die kommt jetzt 7 Mal, hilft mir bei der Feststellung des Tages natürlich auch nicht. Schon jetzt finde ich mein Probeabo dumm. Ich wüsste nicht, wann ich diese Wochenzeitung lesen sollte, ich habe dafür keinen freien Slot in meinem Alltag und ich hatte sie bestellt, weil ich demnächst ja Fenster putzen will und dann braucht man Zeitungspapier, das letzte Zeitungspapier hatte ich beim Probeabo der Lokalzeitung im Weihnachten herum. Allerdings was dieses Probeabo kostenlos. Ich bezahle jetzt 7 Euro für Papier, was genau betrachtet überhaupt kein guter Deal ist. Ich hätte auf CucinaCasalinga hören sollen, die sofort sagte, ich soll kein Probeabo machen, hatte aber das Fensterputzen im Kopf, da hätte ich mir auch einfach eine beliebige Zeitung für 2 Euro kaufen können, ich will ja jetzt nicht STÄNDIG die Fenster putzen. Da hatte ich einen Denkfehler.
Ich schlief heute aus, das war bis 8:30 Uhr. Natürlich hätte ich noch weiterschlafen können, das bekommt mir derzeit allerdings nicht gut und ich war auch wach, neuerdings wache ich nachts ja nicht mehr auf und 8 Stunden ununterbrochener Schlaf scheinen mir auszureichen. Also stand ich auf, alle anderen schliefen noch, ich machte mir einen Tee und setzte mich zum Lesen in den Sessel, die Katze schlief auf mir ein, dort saß ich bis halb 12, alle anderen waren nun wach und wir hatten Frühstückshunger.
Nach dem Frühstück verräumte ich Zeugs, das sich die Woche über in Flur und Küche angesammelt hatte. Einkäufe von gestern, eine größere Drogeriebestellung mit Waschmitteln und dergleichen, Katzenfutter und -streu, ein neuer Duschvorhang und so weiter und so weiter. Ich hatte gedacht, ich hätte heute Lust, den Wechsel von Winter auf Sommer im Schuhregal und an der Garderobe vorzunehmen, das war aber nicht der Fall, also ließ ich es bleiben. Auch auf Umräumen des Kleiderschranks hatte ich keine Lust, wobei das auch sehr unwichtig ist, ich habe nicht so viel Kleidung, dass ich da was auslagern würde sondern räume nur vom ganz leicht zugänglichen Teil in den weniger leicht zugänglichen Teil. Egal. Mache ich, wenn es beginnt, mich zu stören, ansonsten ist es ja sowieso Quatsch, das zu tun, wenn ich es genau überlege, bin ich total froh, dass ich es heute nicht gemacht habe, denn es ist mir ja offensichtlich nicht nur nicht wichtig sondern komplett egal UND ich hatte keine Lust dazu, es wäre regelrecht dumm gewesen, es zu tun. Glück gehabt!
Achso, Glück gehabt habe ich auch noch zweimal. Einmal heute, mir fiel ein Brötchen herunter und zwar nicht auf die Butterseite, ich sprang vor Freude kurz in die Luft und erinnerte mich, wie ich am Freitag auch Glück hatte, da ging ich ins Büro und es war frischer, als ich dachte, also schloss ich einen Knopf am Blazer, als ich aus dem S-Bahnhof kam, es war sehr stürmisch, als ich vor dem Eingang des Büros stand, fehlte der Knopf. Ein stoffbezogener Knopf in Farbei des Blazers (blau), bisschen ärgerlich, andererseits hat der Blazer insgesamt nur zwei Knöpfe, also nicht allzu aufwändig, zwei neue zu kaufen, vielleicht sogar besonders schöne, aus Glas, dabei fiel mir ein, dass ich – vermeintlich – einen schönen Stein unterwegs gesehen hatte, blau, hachja, ich hatte kurz überlegt, ihn aufzuheben aber hatte mich dagegen entschieden, weil wozu genau. Ich ging den Weg also wieder zurück, hielt ausschau nach dem „Stein“ oder etwas anderem Blauen, ging bis zur S-Bahn, fand nichts, drehte um und fand den „schönen Stein“ kurz vor der letzten Ampel und ja, das war der Knopf. Glück gehabt. Oder wer weiß, Glasknöpfe wären auch schön gewesen. Oder silberne, mit Verzierung.
Ach ja, was habe ich heute gemacht? Ich habe Herrn N zu seinem Fahrrad gefahren, das er gestern nach einer Kneipentour stehen ließ und dann wollte ich die Buchhaltung vom Chor machen, es gab aber zu viele offene Fragen und fehlende Belege, da muss ich erst auf Antwort warten, also sortierte ich nur die Dinge in die richtige Reihenfolge und beließ es dabei.
Ein Telefonat mit einer Schwester, sie verreist morgen, ein Telefonat mit Papa N, er möchte in einer Woche nochmal erinnert werden, Spargel zu essen, denn er hat derzeit noch keinen Appetit drauf, will die Saison aber nicht verpassen. Vier Waschladungen Wäsche von der Maschine erledigen lassen, Kartonagen zerkleinert und entsorgt. Abendessen vorbereitet und alle Vorbereitungen gestoppt, weil M noch spazieren gehen möchte und Spargel mit Kartoffeln ja nun wirklich nicht gewinnt durch Abkühlen, es gibt das Abendessen also etwas später, sie meldet sich eine halbe Stunde vor Ankunft, dann passt das.
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So, ich habe was gelernt in der Nacht, nämlich dass „mir ist den ganzen Tag kalt“ auf einen Migräneanfall hinweisen kann, genauso wie neulich „ich bin so unendlich müde den ganzen Tag“. Das stellte sich dann nachts um 2 heraus, ich hatte schon mehrere Stunden geschlafen und wachte aus einem Traum auf, in dem ich mit dem Kopf unter das Rad eines LKWs geraten war. Ganz so schlimm fühlte es sich im Wachzustand zwar nicht an, doch half Tablette 1 nicht und Tablette 2 drei Stunden später nur ein wenig und erst Tablette 3 weitere drei Stunden später brachte Ruhe rein. Tagsüber noch einmal nachgelegt, jetzt ist wieder alles allerbestens. Meine Güte. So ein Quatsch.
Den Tag verbrachte ich zunächst im Sessel, aber gar nicht mal wegen Migräne sondern wegen der kleinen Katze. Die lag morgens gemütlich in der Sonne auf dem Sofa, wurde aber vom Kater da vertrieben und kam, nachdem sie sich leidend maunzend mehrfach an verschiedenen anderen Sitzflächen versucht hatte, auf meinen Schoß. Zum dritten Mal in ihrem Leben! Geistesgegenwärtig schaltete ich die Heizdecke, unter der ich saß, ein und legte die Beine hoch, so verbrachten wir vier Stunden, einmal schlich ich mich zwischendrin weg (indem ich die Decke samt Katze anhob und auf den Fußhocker legte, hinterher, als ich Kaffee hatte, wieder zurück. Nach diesen vier Stunden erwachte der Kater auf dem Sofa und war wieder auf den Platz der Katze neidisch, alle waren nun aber auch ausgeschlafen und es begann Getatze und wilde Jagd. Das nutzte ich, um aufzustehen und gemütlich allerlei Dinge zu tun – die Maschinen arbeiten zu lassen, die Taschen von gestern auszupacken, Leergut zu ordnen, Dinge zu bestellen (Großbestellung bei DM, neuen Duschvorhang, den ich leider kaputtgewaschen habe, Katzenfutter) das Angebot vom Installateur (ich schreibe immer „Installateuer“, dabei ist der erstaunlich preiswert!) durchzusehen, Termine zu machen, mir Mails ins Büro zu schicken mit Dingen, die man nur zu üblichen Arbeitszeiten klären kann, achja und der Sammelklage gegen Vodafone habe ich mich angeschlossen und so weiter, es war alles sehr enspannt.
Frage heute in der täglichen Contentvorschlagliste: „Schwankt der Turm in dem Sie arbeiten wirklich? Ab welchem Stockwerk merklich? (Post vom 15.4.)“
Ja, der schwankt, alle Hochäuser schwanken im Sturm mehr oder weniger, Kopfauslenkung nennt man das. Ich selbst spüre das nicht, höre natürlich, wenn der Wind an die Fenster drückt aber Bewegung merke ich nicht, andere meinen, es zu spüren, es handelt sich um ein paar cm.
Sehr moderne Hochhäuser fangen die Schwankungen noch weiter auf, z.B. durch entsprechende Architektur wie Fassadendrehungen, um die sich dann der Wind dreht, statt dagegenzuknallen. Und es gibt auch Gebäude mit Tilgerpendeln zum Schwankungsausgleich, der Berliner Fernsehturm hat z.B. eins.
Ab welchem Stockwerk der Rapunzelturm in wieweit schwankt, weiß ich nicht. Wir arbeiten ja darin und fahren nicht umher und stellen uns, wenn es stürmt, in verschiedene Etagen, um da irgendwas zu erspüren.
(Kommentare)
Ich wachte heute total gestresst auf. Meine Güte, gut, dass der Schlaf vorbei war, insbesondere der Traum. Wir hatten nämlich die Katzen mitgenommen zu einer riesigen Geburtstagsfeier auf einem Bauernhof, im Freien, und sie zwar während der Party beaufsichtigt (wie auch immer) aber dann, als wir schlafen gegangen sind, wollten wir die Katzen mit rein nehmen in unser Schlafzimmer auf dem Bauernhof und dann musste aber irgendwer immer aufs Klo und machte die Tür auf und danach war unklar, ob die Katzen noch drin sind und meistens waren weitere, andere Katzen vorhanden, Bauernhofkatzen und immer alle schwarz. Meine Güte. Das war stressig.
Dagegen komplett easy war das Wecken von M zur ersten Abiklausur. Auch das, dass das easy würde, zeichnete sich schon nachts ab. Gestern war M nämlich krank, mit Fieber und allem drum und dran, die Nacht war aber gut, sie schlief ruhig ohne Husten und ohne Herumlaufen und so war klar, dass sie auf jeden Fall ausreichend gesund sein würde, mitzuschreiben. Und so war es auch. Kein Fieber, Augen halbwegs klar und kein Röcheln mehr. Wir verfolgten exakt den Plan, frühstückten gemeinsam und ich durfte sie dann wirklich mit dem Rad zur Schule bringen, mit viel Luft vor dem „Tür abschließen“ waren wir da.
Was dann geschah, weiß ich nicht, die Halsschmerzen sind nämlich ein wenig zurück und die Stimme wird für Freund*innen aufbewahrt. Ich bekam nur eine WhatsApp mit dem Inhalt „lief gut“. Alles andere werde ich ein andermal erfahren.
Im Büro lauter Momente, in denen für verschiedene Dinge die Richtung plötzlich klar wurde. Kennen Sie das, man arbeitet und überlegt wochenlang an Dingen herum und der Weg ist nicht klar, alle Stimmen scheinen sich zu widersprechen, immer wenn ein neuer Aspekt klar wird, kippt er andere, es ist eine Mischung aus Waten in Morast und plötzliches verkatertes Erwachen in den Überresten einer Party. Und heute ergaben sich Dinge plötzlich, durch ein neu aufgedecktes Puzzleteil wurde das Bild klar und damit, wie alles an seinen Platz gehört. Die nächsten Wochen habe ich jetzt viel zu tun – und immerhin weiß ich jetzt, was. Darauf freue ich mich.
Weiterhin nicht gefreut habe ich mich auf die Chorprobe und schon gar nicht auf das Konzert am Sonntag, ich dachte, es sei nachmittags, es ist aber morgens und ich habe wirklich, wirklich keine Lust, schon wieder für einen Gottesdienst früh aufzustehen. Bzw. wegen des Gottesdienstes ja schonmal sowieso nicht, wenn dann wegen es Singens, dafür wird es aber sicher demnächst mal wieder Gelegenheiten nach 15 Uhr und ohne „Gotteslob“ (ja, auch diesmal wieder mit Songs aus diesem Werk) geben. Dementsprechend ging ich zur Stimmbildung und sagte dabei gleich meine Teilnahme an Probe und Konzert ab und habe nun ganz unerwartet frei, sowohl jetzt in diesem Moment als auch am Sonntag. Von der Stimmbildung ging ich also statt zur Probe zur Pizzeria, um Abendessen zu beschaffen, in der Pizzeria war Live-Musik, nämlich ein alter italienischer Mann, der mit Mikrophon italienische Songs per Karaoke-App sang. Da sang ich dann mit, dazu hatte ich wieder Lust. Irgendwie beruhigend. Ich habe nicht den Gefallen am Singen per se verloren, nur ein bestimmtes Format bockt mich derzeit nicht.
Frage in der täglichen Contentvorschlagliste heute: „Ihr Job bei der Firma, die jetzt im Rapunzelturm ist – war das Ihr erster Job nach dem Studium? Wie haben Sie ihn gefunden (z. B. Anzeige, Blindbewerbung, Tipp von jemand, Headhunter)?“
Nein, der jetzige Job ist nicht mein erster Job nach dem Studium (ich habe übrigens auch vor und während des Studiums gearbeitet). Und ich wurde von einer Headhunterin dorthin gebracht.
(Kommentare)
Schon wieder morgens auf der Baustelle hinter dem Haus das Gespräch gesucht, schon wieder kam die Security dazu. Ich bin mir langsam nicht mehr sicher, wen die da eigentlich retten wollen.
Sowieso war heute eher Streit als Humanismus angesagt. Der Möbelmensch schickt mir ständig hübsche Bilder (also: Entwurfszeichnungen und 3D-Visualisierungen für Inneneinrichtung) und schreibt keine Preise dazu. Wir drehen damit mittlerweile die dritte Runde. In jeder Runde sage ich: „Ich kann nichts entscheiden, wenn ich die Preise nicht kenne.“ Dann schickt er die Preise. Heute rief ich an und sagte „Was soll der Scheiß?“ Der Möbelmensch antwortete irgendwas, das besagte, ich würde die Preise der Möbel ja aus anderen Bestellungen kennen und könnte mir das ja aus diesen Bestellungen heraussuchen und daneben schreiben woraufhin ich vorschlug, ich könne sehr gern selbst Preise festsetzen, wenn wir uns jetzt im Vorfeld bereits einigen, dass die dann auch Gültigkeit haben. „Das geht ja nicht“, sagte der Möbelmensch und ich sagte „Also dann wiederhole ich meine Frage: was soll der Scheiß?“ Die Antwort bleib er schuldig, immerhin die Preise nicht, die Antwort brauche ich ja in Wirklichkeit auch gar nicht.
Zu einem sehr späten Mittagessen traf ich mich um 14:30 Uhr mit Fragmente. Die üblichen Lokale sind dann total leer, das finde ich praktisch, ich habe früher sowieso noch keinen Appetit. Ich könnte mir vorstellen, das jetzt immer so zu machen. Allerdings ist der Nachmittag dann nach hinten raus ein wenig kurz.
Zudem musste ich pünktlich los, weil abends eins meiner Lesedingse war und ich war mit Moderieren an der Reihe. Wir sprachen über die ersten 40 Seiten von „The Future“ von Naomi Alderman. Und jetzt lese ich die noch übrigen 10 % des Buches, die ich vorher nicht mehr geschafft hatte.
Frage in der täglichen unverbindlichen Contentvorschlagliste: „Wer fehlt?“
Mama N. natürlich, wer sonst.
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Sehr viel Menschenzeug heute. Ich habe ein Projekt, von dem Cucinacasalinga der festen Auffassung ist, dass es zum Scheitern verurteilt ist, keine Chance, dass das funktioniert. Ich hingegen bin nicht bereit, das aufzugeben, und wenn ich mich da gegen den Lauf der Welt stemmen muss. Ich will nicht, dass die Welt so ist, wie Cucinacasalinga sie beschreibt (und wie es auch die Faktenlage gerade hergibt), ich möchte das ändern, an exakt dieser Stelle, weil ich es anders besser fände und nicht einsehen möchte, dass das nicht gehen soll.
Ganz grob gesagt geht es darum, dass eine Mitarbeiterin von mir (als Vertreterin der Arbeitgeberin) etwas haben möchte, das für mich erst einmal mehr Nachteile als Vorteile schafft, also: kein Grund für mich, das zu machen irgendwo am Horizont. Das Gespräch bewegt ich derzeit auf dem Niveau „Ich will!“- „Nee“.
Nun sind durchaus Szenarien denkbar, in denen die ganze Sache auch für mich einen Sinn ergeben könnte, die Mitarbeiterin ist aber so sehr bei „Ich will“, dass da kein Raum für ein Arrangement ist. Bedeutungen, Auswirkungen, Folgen, alles komplett egal, da ist nur „Ich will. Ich möchte diese Mitarbeiterin jetzt dazu bringen, erst einmal die Komplexität der Situation zu erkennen, sozusagen einen Überblick über das Spielfeld zu gewinnen, damit sie irgendwie handlungsfähig wird – um sich mit mir auf irgendwas zu einigen, muss sie ja erst einmal begreifen, worum es eigentlich geht. Daran arbeite ich derzeit, zwischen beherzt und genervt. Heute habe ich glaube ich so einen halben Fuß Boden gewonnen in diesem Ansinnen.
Cucinacasalinga hält das für völlig sinnlos, meint, die Person (die sie nicht kennt) sei kognitiv nicht in der Lage und ich auf einer Art Doña Quichotte-Quest. Ich werde das Gegenteil beweisen. Ich will nicht, dass die Realität so ist, dass sich der Denkhorizont nicht erweitern lässt und wenn sie an dieser Stelle so ist, dann will ich die Realität anders hinbiegen.
Möglicherweise bin ich als Baby in einen Topf mit Humanismus gefallen.
Frage in der täglichen Contentvorschlagliste heute: „Was fehlt?“ Mit dem Zusatz: „freie Interpretation“
Ich dachte ja, ich würde hier immer einigermaßen frei interpretieren, auch ohne dazu noch extra aufgefordert zu werden. Naja egal.
Derzeit fehlt mir Entspannung. Ich bin null entspannt, immer in kompletter Alarmbereitschaft, ich fummele an den Fingernägeln herum und ziehe Luft durch die Zähne, schrecke zig Mal am Tag zusammen und sorge mich um einfach alles und vor einfach allem. Einen objektiven Grund dafür gibt es nicht.
Ich fühle mich ständig wie auf Abruf – bin es nicht. Ich mag simpelste Dinge nicht tun, Rechnungen bezahlen, Termine machen zum Beispiel, weil „WEr weiss WAS Passiert!!“ – Ich wüsste nicht, was (und mache das alles natürlich trotzdem). Ich schlafe morgens nicht auf weil „besser stehe ich auf!“ – keine Ahnung, warum das besser sein sollte.
Schlecht gelaunt bin ich dabei nicht, auch nicht unglücklich, nur manchmal dezent genervt, weil alles einen Tick länger dauert, wenn ich mich ständig erstmal kurz wieder einregulieren muss. Ich gehe mal davon aus, das geht demnächst wieder weg und dann fehlt keine Entspannung mehr. Dafür wird dann irgendwas anderes fehlen, fragen Sie in vier Woche nochmal nach.
(Kommentare)
Ich könnte nicht so richtig sagen, was ich eigentlich den ganzen Tag gemacht habe. Zusammenfassend vielleicht: andere Leute reguliert.
Es begann bereits mit betreten des einen Stockwerks, es roch nach Filterkaffee (sehr gut) und faulen Eiern (eher schlecht), ums Eck wurde krakeelt, ich kümmerte mich erst um den Filterkaffee, überlegte dann, ob ich nun Gestank oder Krakeelen wähle, wählte Krakeelen und lag goldrichtig, denn das hatte mit dem Gestank zu tun. Eine Mitarbeiterin hatte einen Ableger Wurzeln schlagen lassen, war etwas unachtsam mit dem Wasserwechsel, über das Wochenende hatte sich Gestank gebildet, sie war schon mit der Behebung befasst. Eine Kollegin bestand nun auf Entsorgung der Pflanze, die andere wollte sie aber behalten, Krakeel, Krakeel. Ich musste auseinandersortieren. Die Pflanze sollte weg wegen Gestank, nun war aber mittlerweile der Gestank von der Pflanze entfernt und einfach noch – ganz unabhängig von der Planze – im Raum, die Pflanze wegzuwerfen hätte nichts verändert, das eigentliche Problem ist, dass das Fenster sich nicht öffnen ließ, obwohl die Witterung es hätte zulassen müssen. Praktischerweise fällt diese Problematik exakt in den Arbeitsbereich der Abteilung, in der dieses Drama stattfand. Ich konnte also anregen, nicht weiter zu Krakeelen sondern zur Arbeit zurückzukehren und so würde sich alles sehr bald in Wohlgefallen auflösen.
Die Pflanze kam übrigens ursprünglich von mir, hüstel, ich habe die zur Hochzeit geschenkt bekommen aber habe sie schlecht gepflegt, weil sie giftig ist und daher kinder- und katzensicher stehen musste, d.h. in 3 Meter lichter Höhe und da gieße ich eher selten. Oder sehr selten bis nie. Eines Tages rief die Mitarabeiterin dazu auf, ihr Pflanzen zum Aufpäppeln zu bringen und ich brachte mein Dingens mit, von drei Steckerln wuchs es zu einem gewaltigen Raumteiler heran und jetzt wollen immer mal Menschen Ableger davon. Auch irgendwie schön.
So ging es munter weiter, ich sortierte hier und da, nur keine Gegenstände sondern Themen.
Frage in der täglichen Contentvorschlagliste: „Pizza mit Ananas? Ja oder Nein? (Eigentlich egal, ich weiß was Sie antworten werden.)“
Ich mag gern Ananas auf Pizza, allerdings mag ich keine Pizza Hawaii, weil ich keinen Kochschinken mag. Ananas auf Pizza esse ich gern in Verbindung mit Pilzen, Knoblauch- und Pepperoniöl. Ich mag generell gerne Obst in herzhaftem Essen, vielleicht liegt das daran, dass ich eigentlich lieber Obst mag als herzhaftes Essen, darüber habe ich noch nicht fertig nachgedacht.
(Kommentare)
Vorhin buk ich Muffins mit Banane, Karotte, Apfel und Haferflocken. Ich hatte nämlich schon wieder brauen Bananen und langsam ist mir Banenanbrot über. Gerne wollte ich mich grob an einem Rezept orientieren, dabei fiel mir auf: Muffins mit diesen Zutaten werden erstaunlich oft mit „schnelles Frühstück“ verschlagwortet. Sofort musste mich unglaublich aufregen.
Nichts an Muffins ist irgendwie schnell, außer man hat sie am Vortag schon gebacken, dann wiederum ist natürlich so gut wie alles schnell, da kann ich auch Marmorkuchen oder kalte Pizza frühstücken, ganz genauso schnell, ich schwöre. Und wenn ich die nun – wie vermutlich die meisten es tun, es ist ja Gebäck – am frühen Nachmittag backe, warum soll ich die Übrigen ausgerechnet zum Frühstück essen und nicht, wenn ich halt gerade Bock drauf habe?
Diese ganzen erfundenen Regeln, die dann aber als „normal“ vorausgesetzt werden, gehen mir unglaublich auf die Nerven. Ich habe einen Muffin am Nachmittag gegessen und einen jetzt gerade zum Dessert und morgen früh werde ich garantiert keinen essen, selbst wenn mir der Magen in den Knien hängt nicht. Meine Güte. Es ist schon schwer genug, klarzukommen, völlig unnötig, sich selbst noch in Regelkonstrukte zu wickeln, die keinerlei inhärenten Sinn haben. Vielleicht stelle ich mir extra einen Wecker und esse einen um Mitternacht.
Ansonsten ging der Tag dahin mit entspannten Kleinigkeiten. Ein bisschen ließ ich die Maschinen arbeiten, machte Italienischhausaugaben und ein wenig Schreibtischkram. sortierte Zeugs aus der Geldbörse aus und erstellte den Kochplan für die nächste Woche, informierte mich, was ich nächste Woche für Termine habe (scheint recht easy zu werden), Gesangsstunde war noch und zwei Stunden saß ich im Sessel und las ein Buch. Ein sehr entspannter Tag.
Frage heute in der täglichen Contentvorschlagliste: „Mit welcher „berühmten“ deutschen Person würden Sie gerne einmal drei Tage in eine Hütte in den Bergen oder in den Wald fahren und sich ausgiebig mit ihr unterhalten?“
Gerne würde ich überhaupt mit niemandem außer Freund*innen/Familie drei Tage in einer Hütte verbringen, das ist mir viel zu lang, ich habe ja noch viele andere Interessen und sowieso auch zu tun. Und nur eine begrenzte Zahl an Urlaubstagen pro Jahr.
Sollte es mich aufgrund zwingender Umstände in diese Hütte verschlagen und ich musste mich dennoch nicht um Versorgung/Verpflegung kümmern – komisches Szenario – also jedenfalls wäre es notwendig, nach Survival-Skills zu priorisieren, wäre mir die Auswahl der Person herzlich egal. Wobei gut wäre, wenn sie nicht schlecht riecht.
Ich würde mich mit schlicht allen in einer Hütte drei Tage lang ausgiebig und sicher auch gut unterhalten. Bevorzugt mit Jan Marsalek natürlich, wobei, ist der jetzt Deutscher oder Russe? Das weiß man ja nicht so genau. Egal. Mit jeder beliebigen Person würde ich mich drei Tage in einer Hütte unterhalten, völlig egal, ob berühmt oder nicht und ob deutsch oder nicht, okay, eine gemeinsame Sprache wäre hilfreich und es wäre auch super, wenn es nicht ausgerechnet Thomas Gottschalk ist.
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Schon wieder Alpträume, langsam wird es etwas öde, es gibt ja noch andere Genres außer Horror und Splatter. Es muss nicht gleich Romanze sein aber so ein solider Quest hat schon was. Ich muss das Einschlafen wieder geordneter angehen, ich habe das gelernt, mich abends quasi ordentlich herunterzufahren, so dass ich keine Alpträume habe, das kostet aber ein paar Minuten (zwei bis drei) an Konzentration und die habe ich im Moment abends nicht. Das liegt an einer Vielzahl von Kleinigkeiten, angefangen davon, dass ich ein Jucken zwischen zwei Zehen habe und da vorsorglich abends eine Fungizidcreme auftrage, dann creme ich mir noch die Füße ein, weil ich bald wieder zur Fußpflege gehen möchte (für den blöden Sommer) und die Frau meckert, wenn man ihre Cremeanweisungen nicht befolgt hat und ihr „Hobel spürt das“, dann stellt irgendwer immer einen Karton, der zurückgesendet werden muss, ins Schlafzimmer (die Putzfrau oder Herr N) und dieser Karton riecht, ich glaube, er war mal in einem Zigarettenhaushalt, jedenfalls ist es nur ein ganz subtiler Gestank, wenn ich herumlaufe, merke ich ihn nicht aber wenn ich im Bett liege sofort, dann ist es windig und das Fenster schlägt manchmal zu und ich muss es wieder öffnen und manchmal verweht der Vorhang blöd und das stört mich und ich muss aufstehen und ihn richten, dann verstopft meine Nase aber ich bin ja auf Entzug und brauche dann eine Creme für die Nase, die in meiner Handtasche ist, weil ich sie ja auch tagsüber brauche, sie sehen, ich bin schwer beschäftigt beim Schlafengehen, stellen Sie sich das alles vor mit einem Hb-Wert von 7,4, naja hoffentlich mittlerweile mehr, da fährt man nicht mehr geordnet herunter, wenn man endlich länger als 10 Sekunden ruhig im Bett liegt, sondern man crasht. Jetzt wissen Sie auch, wie das für Ihren Computer ist, wenn der crasht. Fahren Sie den daher ab und an auch mal geordnet herunter, das ist besser, dann ist er nicht verwirrt und dysfunktional, wenn er wieder hochfährt, so wie ich. Ich überlege gerade, ob ich dieses – meiner Ansicht nach recht eindringliche – Gleichnis im Bürokontext bei Leuten, die nie ihre Rechner runterfahren, verwenden sollte. Vielleicht eher nicht.
Sonst nichts Spezielles, heute viel Zeugs mit der Hausverwaltung und ich blieb konsequent nicht unfreundlich (nur auch nicht freundlich), um Feierabend herum saßen der Mitarbeiter und ich mit einem Bier in den Flächen, deren Mängel es noch zu beheben gilt, sehr gemütlich mit hochgelegten Füßen, da stand die „Gegenseite“ plötzlich vor der Glastür. Wir winkten, baten aber nicht herein. Wie gesagt, nicht unfreundlich aber auch nicht freundlich.
Später war Chor und während ich sang dachte ich „ich habe nicht so richtig Lust auf Chor“. Sehr, sehr merkwürdig. Nach der Probe gab es noch Häppchen, das ist immer am ersten Freitag im Monat (nicht nachfragen bitte!) so. Ich hatte ein Häppchen in der Hand, die Frau neben mir fragte „ist das vegetarisch? Das ist das letzte glaube ich. Ich esse nämlich kein Fleisch“, also gab ich ihr das vegetarische Häppchen und nahm eins mit Fleisch, woraufhin sie zu einer kleinen Predigt anhob, wie blöd Fleischverzehr ist. Eine ganz ähnliche Situation hatte ich neulich mit dem Friseur. Der bot mir einen Kaffee an, fragte, wie ich ihn trinke, ich sagte „mit einem Schuss Milch“, „welche Milch“ fragte er und ich sagte „es ist mir völlig egal“. Da sagte er „Oh das ist gut, ich hab nämlich nur noch ganz wenig Hafermilch und dann gebe ich dir die Kuhmilch, ich trinke keine Kuhmlich mehr, ich finde das irgendwie eklig, die schmeckt so, weißt du, nach Tier, und wegen der Tierhaltung, also ich schmecke da irgendwie auch Eiter…“ worauf ich unterbrach und sagte „O., in unserer aller Interesse halt’s Maul denn sonst sag ich, ich will die Hafermilch und ich bin die Kundin und kriege sie natürlich und du musst den Rest des Tages die Milch trinken, die Dir nach Eiter schmeckt oder vom schwarzen Kaffee Sodbrennen kriegen, das wie Kotze schmeckt, das kannst du dir dann natürlich aussuchen.“ – „Ich meinte Euter“, sagte O., „ich habe mich nur versprochen“. „Na dann ist ja alles bestens“, sagte ich. Heute im Chor hätte es mich zu sehr gelangweilt, exakt dieselbe Situation schon wieder auf exakt dieselbe Art zu spielen, also sagte ich „was hast du denn mitgebracht?“ und die Frau sagte „ich habe das heute nicht geschafft blabla“ und ich sagte „ahhhh, ich auch nicht, ich habe auch nichts mitgebracht, haha wir schmarotzen uns beide so durch und beschweren uns dann noch, was?“ und schubste sie freundschaftlich an der Schulter, freute mich am Gesichtsausdruck und ging dann nach Hause.
Heute wird in der unverbindlichen Contentvorschlagliste gefragt: „Welche Instruktionen gab es fürs Abi (also: für die Klausurtage)?“
Achja stimmt, das Thema hatte ich schon wieder vergessen. Um 7 Uhr soll geweckt werden, es ist nämlich so, dass um 9 Uhr die Schultür ABGESCHLOSSEN wird (ich erhob Einspruch wegen Brandschutz aber wir diskutierten das Thema nicht länger) und wer denn nicht drin ist kann kein Abi schreiben. Also 7 Uhr wecken. M geht dann ins Bad und ich fahre mit dem Rad zum Bäcker und soll etwas kaufen, das mit einer Hand leicht verzehrbar ist und keine Flecken macht, am besten Sesamring, hilfsweise Laugenbrezel, gerne mit Sesam oder Pfeffer. Zusätzlich ein Schokoriegel und eine Flasche mit Wasser, M wird möglicherweise noch Cola oder einen EnergieDrink kaufen, das soll ich dann bereitstellen. Im Falle von schlimmer Krankheit ist ein Attest zu besorgen und die Schule zu informieren, das kriege ich hin. Im Falle von leichter Erkältung ist Wick Daymed im Haus. Ich fragte M im Spaß, ob ich sie zur Schule bringen solle (also: zu Fuß oder per Rad), sie fand die Idee absurd aber auch reizvoll, wir entscheiden das spontan, zumal ich sowieso denselben Weg habe. Ich bekomme ich noch eine Liste, was zu den jeweiligen Klausuren mitzunehmen ist (Taschenrechner, Formelsammlung, Stift und sowas) und soll das abfragen, bevor das Haus verlassen wird – was übrigens um 8:20 Uhr zu geschehen hat.
Das war es auch schon, das kriegen wir alles hin, es ist sehr einfach.
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