Vielen Dank für die ganzen Tipps zum alten Brot. Ich freue mich, dass ich eine alte Technik ganz für mich selbst neu erfunden habe! Gestern Abend, naja, gegen Mitternacht, habe ich noch aus zwei Scheiben Arme Ritter gemacht. Das schmeckte, sagen wir, wie Arme Ritter aus altem Dinkelbrot. Wenn ich für weitere Experimente bereit bin, werde ich andere Tipps ausprobieren. Für Croutons habe ich die Scheiben zu dick geschnitten, glaube ich, und Semmelbrösel mahlen ist mir zu viel Sauerei, das kenne ich von zu Hause.
Was mir noch eingefallen ist: wir hatten früher immer eine Tüte mit „Entenbrot“ – ja, zum Verfüttern an die Enten im Park, wir wussten es ja nicht besser damals. Ich habe oft aus der Entenbrottüte altes, hartes Brot für mich selbst genommen, zum Knabbern. Ich mochte das gern. Manchmal habe ich es auch in warme Milch gestippt. Vielleicht komme ich wieder auf den Geschmack.
Heute machte ich die erste Kürbissuppe der Saison! Ich tue alles, um den Herbst heranzuwinken, die letzte Nacht zum Beispiel war doof, es war zu warm und zu feucht, mein Kissen fühlte sich vor Feuchtigkeit klumpig an.
Den Abend verbrachte ich mit der Auswahl von Hörbüchern. Ich möchte nämlich mein Audible-Abo kündigen bzw. habe das schon getan und ich hatte noch 6 Guthaben. Und ich höre ja gar keine Hörbücher. Nicht aus Prinzip oder so, ich finde Hörbücher super. Aber ich kann sie nicht hören und etwas nebenbei machen, dann vergesse ich, zuzuhören. Und ich kann sie auch nicht einfach nur hören, ohne etwas nebenbei zu machen, dann schlafe ich sofort ein. Ich höre also entweder nicht zu oder schlafe ein, das ist nicht gut. Eine einzige Situation gibt es, in der ich Hörbücher hören kann: als Fahrerin im Auto. Ich will aber ja überhaupt nie Fahrerin im Auto sein und finde immer bessere Wege, das zu vermeiden. Also höre ich immer weniger Hörbücher, bzw. eigentlich fange ich jeden Abend an, zu hören, aber ich komme nicht weit. Ich stelle den Timer auf 15 Minuten und bemerke nie, wenn er endet, kann mich auch normalerweise an rein gar nichts erinnern. Das Hörbuch, das ich aktuell höre, habe ich gekauft, als ich Corona hatte, also vor ziemlich genau einem Jahr. Ich bin in Kapitel 4. Von 48. Es ist völlig absurd.
Jedenfalls habe ich bis auf ein Guthaben nun alle verbraucht, also sechs Hörbücher (zwei waren halber Preis) gekauft, ein siebtes suche ich in den nächsten Wochen noch aus und das Abo ist gekündigt, was gut ist, denn vermutlich reichen mir diese sieben Hörbücher ja für immer.
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Frau Herzbruch ist gerade wieder abgereist, sie blieb heute extra lang, vermutlich, weil sie ungewohnt viel Sprechanteil hatte. Meine Stimme ist nämlich weg. Sehenden Auges weg, sage ich gleich dazu, sie war ja gestern Vormittag schon weg, kehrte dann mit „Maßnahmen“ zu 80% zurück und dann habe ich halt 4,5 Stunden Karaoke gemacht ohne Rücksicht auf irgendwas. Jetzt ist sie ganz weg. Naja, sie wird zurückkehren – so, wie ich die Situation einschätze, könnte das allerdings ein wenig dauern. Egal, der Abend war es wert.
Der Abend endete um 3:20 Uhr zu Hause, die letzten – ich will nicht übertreiben – 2,5 Stunden davon haben wir mit Angelegenheiten rund um das Fahrzeug verbracht. Zunächst einmal konnte man es nicht mehr ohne weiteres aus dem Parkhaus abholen. Der übliche Zugang war zu, wenn man einmal davor stand, gab es auch kein Netz mehr, um herauszufinden was wohl nachts der korrekte Zugang wäre. Wir liefen die Straße entlang, trafen auf zwei Frauen mit demselben Problem, sie kamen aber, der Kleidung nach zu Urteilen, aus einer anderen Veranstaltung als wir, einer sehr viel schickeren, die eine trug schon ihre Schuhe in der Hand. Gemeinsam liefen wir die Einfahrt zum Parkhaus zu Fuß hinunter, öffneten dabei Türen in der Hoffnung, die würden in ein Treppenhaus gehen bis Frau H eine öffnete, die in einen völlig ungesicherten tiefen Schacht führte. Danach liefen wir einfach nur noch die Auffahrt hinunter bis -1, stiegen dort in den Aufzug zu -4, wollten dort das Parken bezahlen aber beide Automaten waren defekt, fuhren zurück in -3 und zahlten dort, dann konnten wir das Parkhaus verlassen. Das war war die erste halbe Stunde.
Die nächsten 2 Stunden vergingen damit, das Fahrzeug zu laden. Naja, nicht ganz, eine halbe Stunde standen wir auch in der Durchfahrt von McDrive, weil ich meine Stimmbänder als 1. Hilfe mit Eis versorgen wollte. Dafür hatten wir aber am frühen Abend schon ein etwa halbstündiges Ladeerlebnis gehabt, der eigentlich Plan war nämlich, im Parkhaus zu laden, dort gibt es aber nur ganze 2 Ladeparkplätze pro teurer Parkebene und auf den billigen Parkebenen gar keine. Also fuhren wir, warum auch nicht, eine halbe Stunde zum Parkplatz eines abgelegenen Stadions in der Erwartung, dort würde schnell geladen, was aber nicht der Fall war. Bei den Apps gibt es evtl. noch Verbesserungsbedarf. Jedenfalls musste das Laden abgebrochen und später fortgesetzt werden, Karaoke war ja für 19:30 Uhr gebucht und der Rückweg in die Innenstadt dauerte eben. All das geht in der Erinnerung schon in einen leicht wirren unerklärlichen nervigen Traum über, jedenfalls fuhren wir gegen 2 Uhr nachts wieder zu einem vermeintlichen Schnellader, dieses Mal auf dem engen Parkplatz eines Autohauses in einer dunklen Sackgasse. Das Ladegerät verkündete, das Logbuch sei voll, also fuhren wir auch dort wieder unverrichteter Dinge weg und fanden eine Tankstelle mit Schnelladesäulen.
Das hat mich als Konzept sofort überzeugt. Die Tankstelleninfrastruktur ist ja hervorragend, ich sehe gar keinen anderen Weg, als an alle Tankstellen auch e-Ladesäulen zu stellen und zwar erstmal ein paar („unsere“ Tankstelle – ich sage das so, weil ich vorhersehe, dass der Besuch dieser Tankstelle ein festes Ritual mit Frau Herzbruch wird) hatte vier Säulen, davon waren nachts um 2 mit uns drei Säulen belegt) und dann, wenn die e-Fahrzeuge mehr werden, immer mehr, weil man ja den längeren Ladevorgang einkalkulieren muss. Was ich auch schon Voraussehe: Ladesäulengespräche. Die zwei Fahrzeuge neben uns, also ihre Betreibenden, waren schon in Kontakt gekommen, Frau Herzbruch stieg nach Einstöpseln schnell wieder ein. Ich berichtete ihr von meiner Vorahnung der Ladesäulengespräche, ähnlich wie unter Personen, die Hunde ausführen. Frau Herzbruch – große Anhängerin der e-Fahrzeuge – wollte vehement abstreiten, erinnerte sich aber dann selbst schon mit einem Tesla-Fahrer an einer Ladesäule in ein Gespräch über Autos verwickelt worden zu sein.
Was mir an der Ladesäule auffiel: es wurde kein Preis angezeigt. Was mir auch auffiel: Man soll diese Akkus ja nur bis 80 % laden, halt wie andere Akkus auch, am Handy, am Laptop etc und ich frage mich wirklich warum zum Teufel es uns notwendig gemacht wird, uns damit zu befassen. Das kann der Hersteller doch wohl softwareseitig so einrichten, dass bei 80 % Schluss ist, also 80 % 100 % sind und wenn man warum auch immer akkuschädigend vorgehen und mehr laden möchte, gibt man das extra frei. Warum ist zur Vernunft immer noch ein Extraschritt nötig? Das geht mir unglaublich auf die Nerven. Der sinnvolle Weg muss leicht gemacht werden, das ist doch wirklich soziologisches Grundwissen.
Sie sehen, ich bin vom Stand der Elektromobilität noch nicht ganz überzeugt. Da müssen wir noch ein bisschen dran arbeiten und dabei nicht aus dem Kopf verlieren, dass es zwar die umweltfreundlichere Variante des Autofahrens ist, aber eben auch nur „ere“. Und, ich sagte es heute schon zu Frau Herzbruch: ich möchte auch wirklich nicht an jedem zweiten Parkplatz in der Stadt noch eine Ladesäule rumstehen haben. Was ich eigentlich möchte ist, dass jedes zweite Auto verschwindet. An dieser Stelle fällt mir ein, dass ich neulich auf der Seite der Tagesschau, glaube ich, einen Bericht las, dass die Infrastruktur der Bahn jetzt aber mit deutlich mehr Fahrgästen wirklich nicht vereinbar sei. Jetzt ist aber auch echt mal genug Bahn gefahren, sozusagen. Keine Ahnung, was dazu noch zu sagen ist, vielleicht ist die Botschaft so etwas Ähnliches wie "löscht euch doch einfach".
Jetzt zu etwas völlig anderem: ich hatte neulich ein halbes Brot, das schon vier oder fünf Tage lag, also nicht mehr eingefroren werden konnte. Es war absehbar, dass wir es in den nächsten Tagen paar Tagen nicht essen könnten und auch, dass es im Brotkasten bald anfangen würde, zu schimmeln. Weder wollte ich das Schimmeln abwarten noch ein noch gutes Brot wegwerfen, also habe ich es in Scheiben geschnitten und (schimmelfrei) trocknen lassen. An dieser Stelle weiß ich jetzt aber nicht weiter, was kann ich denn aus einem halben getrockneten Graubrot in Scheiben machen?
Ich stellte mir keinen Wecker für diesen Tag, um auf jeden Fall ausreichend Schlaf zur Eliminierung der möglichen Erkrankung zu bekommen. Um 8 Uhr wachte ich auf und fühlte mich gut, schaute dann den Wetterbericht im Handy an und fühlte mich schlecht (30 Grad und Sonne), ich beschloss, die Wohnung nicht zu verlassen. Das heißt, ich arbeitete von zu Hause - ich hasse Sommer tatsächlich noch mehr als von zu Hause arbeiten, wer hätte das gedacht. Außerdem bestellte ich die Lebensmittel, die ich eigentlich einkaufen wollte. Rückkehr des Sommers nicht mit mir.
Der Arbeitstag war tendenziell ereignislos. Ich glaube, ich war in diesem Jahr früher im Urlaub als alle anderen, die sind also jetzt weg und entsprechend bekomme ich weniger Anrufe, Fragen, Anliegen. Ich konnte also weiterhin den Urlaubsberg abtragen, ohne, dass viel Neues hinzukam. Gegen 15 Uhr wurde ich aber wieder müde, machte also Feierabend, um nochmal ein Ründchen zu schlafen.
Zsammenfassend ist meine Unpässlichkeit jetzt definitiv in einem Stadium, indem ich sie komplett ignorieren kann. Das ist angenehm.
Morgen wird ein sehr guter Tag. Am späteren Mittag treffe ich mich mit Besuch aus dem Internet. Ich werde aus dem S-Bahn-Tunnel hervorstoßen direkt am richtigen Eingang, der nur wenige Meter vom Hotel des Besuchs entfernt liegt. Dann werden irgendetwas Wetterkompatibles unternehmen. Vielleicht Barbie im Kino gucken oder Schwarzlichtminigolf, kein Fußweg dabei länger als 5 Minuten im Freien. Dabei werden wir unseren Standort mit Frau Herzbruch teilen und zu gegebener Zeit fährt sie mit einem klimatisierten Fahrzeug vor und wir begeben uns damit zu McDrive und zu einem Supercharger, während das Auto lädt essen wir dann im Fahrzeug bei angenehmen Temperaturen, fahren dann in eine Tiefgarage ein und gehen durch das Gebäude zum Karaoke. Dort bleiben wir, bis es dunkel ist und noch länger.
Außerdem kommt morgen M aus Marseille zurück, da sie erst abends eintrifft, sehe ich sie aber erst übermorgen. Ich freue mich trotzdem sehr.
Und jetzt gehe ich schon wieder schlafen, der Wecker klingelt morgen um 12 Uhr!
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Ich bin beleidigt aber dann auch wieder nicht. Und zwar wurde ich heute am späten Vormittag plötzlich krank.
Was für eine Krankheit es ist, weiß ich nicht. Ich fühle mich einfach nicht gut und muss ab und an niesen, zunehmende fühlte ich mich dann so, als müsse ich umgehend sehr lange schlafen. Also verließ ich mittags das Büro, ging nach Hause, zog mich um, putzte mir die Zähne und legte mich ins Bett und schlief bis 17:30 Uhr. Danach war alles besser, nicht hervorragend gut aber: passabel. Mal sehen, was daraus wird. Der Coronatest war negativ und die Katzen lagen beim Schlafen bei mir, das tun sie bei richtigen Krankheiten normalerweise nicht, insofern kann man vielleicht von einer Unpässlichkeit sprechen, die morgen schon wieder weg ist.
Das letzte Mal war ich im August letzten Jahres krank, für 5 Tage, da hatte ich Corona. Wann ich davor krank war, weiß ich nicht mehr. So beleidigt ich über Krankheit generell bin, wenn schon, dann finde ich es im August ganz passend, denn da ist ja eh Sommer und man verpasst nur Tage, die durch Hitze sowieso verdorben sind. So einer soll ja auch morgen kommen, 30 Grad, da gibt es für mich nichts zu tun, ich bin schon präventiv schlecht gelaunt.
Später am Abend war noch Lesezirkel, aber recht kurz und ich fand das Buch, das wir gelesen hatten, unfassbar schlecht, hatte daher nicht viel dazu zu sagen. Und dann habe ich noch ein Paket mit Strickjacken geöffnet, eigentlich hatte ich keine Lust, aber in den nächsten Tagen wird es ja nicht mehr möglich sein, Strickjacken anzuprobieren und am Ende ist dann die Rücksendefrist abgelaufen, blablabla. Die Jacken sind aber alle super, ich hätte sie also gar nicht heute anprobieren müssen. Und möchte jetzt noch dringender Strickjackenwetter.
Und jetzt gehe ich wieder schlafen und stelle keinen Wecker, damit der Körper mit seiner eigenartigen Anwandlung heute sich holen möge, was er an Schlaf braucht.
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Einen Anschlag auf mein Leben hatte ich gestern unterschlagen bzw. vergessen, obwohl gerade diese Situation doch zu ganz viel anderem führte. Also ich vom Schreibtisch aufstand, um hochwichtigen Angelegenheiten nachzugehen, blieb ich nämlich mit dem Fuß in einem Kabel hängen, was dazu führte, dass ich rückwärts zurück in den Stuhl fiel (soweit unspektakulär), aber es war das Netzwerkkabel vom Telefon, ich riss also das Telefon nach hinten und es knallte gegen einen Bildschirm. Diese Bildschirme sind überhaupt nur Schuld an der ganzen Sache gewesen. Während ich im Urlaub war, wurden meine vorherigen Bildschirme gegen größere getauscht und weil mein Tisch so ein komisches L-förmiges Modell ist, ist er halt eher nicht ganz so breit und die beiden Riesenbildschirme darauf saßen eher knapp und ergaben, dass das Telefon weiter an die Seite gerückt werden muss, der Bodentank ist aber auf der anderen Seite, das Kabel war nicht ausreichend lang und führte also unter Spannung in ca. 40 cm Höhe unter dem Schreibtisch entlang.
Als ich das am Montag sah war mein erster Schrei natürlich „ARBEITSUNFALL INCOMING!!!“ und es wurde Nachbesserung versprochen, Versetzung des Bodentanks, andere Verkabelung, sowieso ist das alles nur vorübergehend, weil ich zum Jahresende eine ganz neue Einrichtung bekomme. Ich hatte dann an den ersten Tagen nach Urlaub auch wirklich keine Lust auf Handwerks- oder Technikpersonen, die in meinem Fußraum herumkriechen, ich schob alle Angebote also auf „etwas später“ und, nunja, gestern trat dann also die vorhergesehene Konsequenz ein. Immerhin kein Personenschaden, der Bildschirm hat aber jetzt eine Macke im Display. Ich wollte keinen Bildschirm mit Macke im Display und verlangte in rechtschaffener Empörung sofortigen Austausch und Behebung der Situation, also wurde dann gestern – neben dem defekten Computer – auch noch ein Bildschirm getauscht, ein Bodentank versetzt und neu verkabelt und dabei fiel mir auf, wie hässlich viele Dinge auf meinem Schreibtisch sind, Stifteköcher zum Beispiel oder Aufbewahrungsding für Büroklammern und merkwürdige angesammelte Gegenstände wie defekte Winkekatzen, von Besuchskindern bemalte Steine, Werbeplüschtiere und hässliche ewige Kalender. Das ultimative Troll-Utensil vermutlich, ein hässlicher ewiger Kalender. Ich warf einfach alles sofort weg, nahm eine Tasse mit Firmenlogo für die Stifte und bestellte eine pinkfarbene Kugel für die Büroklammern, fand die Schreibtischlampe hässlich und ließ sie entfernen und stellte am Ende noch alles, was rechts war nach links und umgekehrt.
Das alles hatte ich zwischenzeitlich, wie gesagt, vergessen und heute Morgen kam ich dann in ein optisch völlig neues Büro. Das war schön!
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Was für ein vogelwilder Tag! Er ging von Aussichten auf Weltherrschaft über alltägliche Petitessen bis hin zu fast verrecken. Zweimal!
Der Anfang war hervorragend. Ich hatte gestern über die Schwierigkeit, ein Schülerinnenticket für M ab September zu bekommen, berichtet. Heute stand ich um 8 Uhr morgens in einer Verkaufsstelle und war charmant, so charmant, dass insgesamt 3 Personen vor Ort und zwei am Telefon das Problem lösten. Es gibt jetzt zwei Chipkarten, eine aktuelle und eine mit Ticket ab 1. September und für ein Jahr, danach muss ich das nie wieder machen, denn dann ist M keine Schülerin mehr.
Im Büro dann der erste Anschlag auf mein Leben. Es war in der Kaffeeküche, ich hatte schon einen randvollen Becher Kaffee in der Hand, wollte noch eine Müslischale aus einem oberen Hängeschrank nehmen und war in Eile – es waren viele Leute in der Küche, alle wollten an irgendwelche Schränke, ich wollte den Kaffee trinken, ich hatte bald eine Videokonferenz und sowieso bin ich im default in Eile, ich glaube nicht an Gelassenheit. Ich öffnete den oberen Hängeschrank mit den Müslischalen schwungvoll. Zu schwungvoll. Mit so viel Schwung, dass die Tür blitzschnell aufschlug, gegen den Anschlag und zurückprallte Richtung meines Kopfes, es war eine Sache von Millisekunden, instinktiv duckte ich mich, immer noch den randvollen Kaffeebecher in der Hand, nicht ein Tropfen ging daneben, die Schranktür war wieder zu. Die vielen Leute in der Küche starrten mich an, der Mund noch zum Schrei geöffnet, in den Augen schon Bewunderung. „30 Jahre Kampfsport“, sagte ich gelassen. Auch, wenn ich nicht an Gelassenheit glaube, ist sie in manchen Situationen passend.
Dann ging mein Computer kaputt, nämlich die Soundkarte. Das ist schlecht für Telefonie und Videokonferenzen, ich hatte eigentlich ein 3,5-stündiges Webinar. Einige andere Sachen hakten auch, ein neues Gerät wurde vorbereitet, es dauert aber eben ein paar Stunden, bis das Image mit allem drum und dran da drauf ist. In dieser Zeit wanderte ich durchs Büro, ließ mich überall mal zum Plaudern nieder und erfuhr viele sehr interessante Dinge.
Am Abend zu Hause dann der zweite Anschlag auf mein Leben: ich verschluckte mich an einer Erbse, sie steckte direkt in der Luftröhre. Da ich aber jetzt schon die neue Fahrkarte und den neuen Computer bekommen hatte und der Schranktür entronnen war, wollte ich mich der Erbse nicht ergeben, ich stand sofort auf, beugte mich vor, atmete so vorsichtig und kontrolliert wie möglich sein (schwierig!), um dann ganz kräftig zu Husten und dann kam die Erbse aus der Nase (!!) heraus. Widerlich.
Ich bin gespannt auf morgen.
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Es ist genau das eingetreten, was ich vorhergesehen habe, nämlich: einen Papierantrag für ein Jahreskartenabonnement für Schülerinnen an irgendeine zentrale Stelle in Ostdeutschland schicken ist keine gute Idee.
Genau genommen war ich erst in einer Verkaufsstelle vor Ort, um das Abo abzuschließen. Da ich bezahle, muss ich das machen. Weil M aber 18 ist, ist eine Bestätigung der Schule notwendig, auf Papier, aus dem Schulsekretariat. Ich bekam also vor Ort das Papier, gab es M, sie trug es zur Schule und zurück, gab es mir wieder, ich ging wieder in die Verkaufsstelle, dort sagte man mir, ich sei zu früh, denn es war Juni und ich möchte das Abo ab September. Dazu muss man zwischen dem 11. Juli und dem 10. August vorbeikommen. Ich zeigte einen Vogel, mir wurde Beschieden, alternativ könne man den Antrag auch jederzeit, also auch schon im Juni, an eben diese zentrale Stelle schicken.
Das tat ich, um nicht zu überreizen Mitte Juli. Und heute schreibt mir jemand, per Mail, sie könnten den Antrag nicht zuordnen und ich solle mich an die Verkaufsstelle wenden. Wozu überhaupt zuordnen, frage ICH mich, warum muss irgendwas zugeordnet werden? Und per Mail fragte ich, ob man mir den Papierantrag mit dem Schulstempel dann jetzt bitte subito retournieren könnte, damit ich das Theater nicht nochmal machen muss.
Immerhin bin ICH etwas besser organisiert und habe vor Absenden des Papier eine Farbkopie gemacht, die quasi echt aussieht. Damit gehe ich morgen in der Verkaufsstelle vorbei, unglaublich genervt schon jetzt, und wieso eigentlich ein Schülterticket für Hessen in Neubrandenburg (was nicht in Brandenburg ist sondern in Mecklenburg-Vorpommern, das setzt dem Ganzen die Krone auf), weiß ich auch nicht, ich könnte da auch nichts „zuordnen“.
Ansonsten war mein Tag angenehm entspannt. Ich hatte es schon kurz getrötet, ich fand nach zwei Wochen Urlaubsabwesenheit nur 991 Mails vor, was etwa die Hälfte weniger ist als in den Vorjahren während des Sommerurlaubs. Wir haben mittlerweile einen Chat und die Vereinbarung, alles, was nur für den aktuellen Tag relevant ist, nicht zu mailen sondern in den Chat zu schreiben. Die Nachrichten dort werden nach 24 Stunden gelöscht. Wenn man also im Urlaub ist oder krank oder sonstwie nicht da hat man dieses ganze Zeug, das sowieso nicht mehr wichtig ist, nicht in der Inbox. Das war wirklich eine meiner besseren Ideen. 991 Mails mag immer noch viel klingen, die meisten muss ich aber nur zur Kenntnis nehmen (was nicht übertragen gemeint ist für „kann ich löschen“ sondern genau das bedeutet, was da steht: zur Kenntnis nehmen). Nur 238 Mails bedurften einer Handlung, grob ein Drittel nur einer kurzen Antwort, die ich sofort geben konnte, ein weiteres Drittel habe ich wegdelegiert und das letzte Drittel nach einer Auswertung bezüglich Dringlichkeit und Komplexität (also: nach Gefühl) über die nächsten Tage zur Beantwortung verteilt.
Dann habe ich noch einen Brief unterzeichnet, mit dem ich eine „Schlechtleistung“ anzeige. Das Wort hatte ich bisher nicht in meinem aktiven Wortschatz, bin demjenigen, der mir den Brief vorgelegt hat, daher dankbar denn ich glaube, das Wort kann ich - ähnlich wie die Farbkopie - noch gut brauchen.
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Der Urlaub mit Familie H für das nächste Jahr ist gebucht – noch nicht bestätigt, aber gebucht. Ich warte mit Bestellung des Schnorchelsets noch bis zur Bestätigung. Ich habe dieses Mal Frau H buchen lassen, sie stellt neuerdings immer unsere Freundschaft in Frage, da ist es mir lieber, sie bleibt am Ende auf der Buchung sitzen. Dass wir gemeinsam verreisen, ist ja sowieso mehr ein Zufall, weil Familie Herzbruch uns unserer gebuchte Reise nach Venedig letztes Jahr einfach nachgebucht hat und dann halt DA war. „Tatsachen schaffen“ nennt man das. Und weil es dort so heiß war, buchten wir dann direkt von Venedig aus etwas kaltes, zusammen, weil wir ja gerade zusammensaßen. Und zweimal ist schon eine Routine. Für mich ist das eine gute Sache, weil das Nähe-Distanzverhältnis gut passt. Alle sind sich so nah, dass man abends auch im Schlafanzug zusammensitzt, gleichzeitig aber gibt es diesen Tick Distanz im Vergleich mit der Paarbeziehung oder der Eltern-Kind-Beziehung, der dazu führt, dass man die eigenen Launen ein kleines bisschen mehr für sich behält, etwas mehr daran denkt, benutzte Teller und Tassen in die Spülmaschine zu stellen, Klorollen auszuwechseln etc. Das finde ich angenehm.
Heute also letzter Zu-Hause-Urlaubstag, M verreist am Dienstag wieder, sie brauchte etwas Hilfe bei den Vorbereitungen, ich gehe morgen wieder ins Büro und musste daher noch ein paar Dinge wiederfinden (Schlüssel, Zugangskarte etc.) und daher aufräumen. Ich dachte, ich würde das über den Tag verteilt tun, vergaß es aber zwischendrin. Keine Ahnung, was ich statt dessen gemacht habe. Vor wenigen Minuten fiel mir auf, dass die Erledigungen nicht, naja, erledigt waren und dann ging es ganz schnell. Jetzt trocknet beim Tippen der Lack auf den Fingernägeln, das stört den Tipprhythmus ein wenig wegen veränderter Handhaltung, ich hoffe, das liest man nicht raus.
Jetzt werde ich noch schauen, wie das Wetter morgen wird (konkret: ob es Radfahrwetter sein wird oder nicht) und dann eine kleine Wette mit mir abschließen, wie viele berufliche Mails ich bis morgen um 9 bekommen haben werde und wie viele davon nicht nur „für den Hinterkopf“ sind sondern eine Handlung erfordern (üblicherweise ca. 1/10).
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(Alles zu WmdedgT wie immer bei Frau Brüllen.)
Weniger los kann an einem 5. eigentlich gar nicht sein. Der Wecker klingelte um 7:30 Uhr, ich war aber schon kurz vorher wach, weil ich es irgendwie geschafft hatte, mich so im Bett hinzulegen, dass der Spann meines rechten Fußes auf der unteren Holzkante des Bettes lag und das tat sehr weh. Ich humpelte unter die Dusche, versorgte die Katzen, weckte M und während sie sich fertig machte, füllte ich zwei Kaffeebecher ab: 4x Espresso und 100 ml Hafermilch für mich, 2x Espresso mit 150 ml Hafermilch und Karamellsirup für M. Damit stiegen wir ins Auto, um zu Opa, also Papa N. zu fahren.
Die Fahrt war ereignislos, davon abgesehen, dass mir – wie erhofft – ein ausgezeichnetes Geburtstagsgeschenk für Frau Herzbruch einfiel. Höchste Zeit, am Geburtstag selbst sind wir uns nicht begegnet, wenig später aber zusammen in den Urlaub gefahren, es ist noch einigermaßen erklärbar, kein Geburtstagsgeschenk in den Urlaub mitzunehmen. Nächstes Wochenende sehen wir uns aber schon wieder und dafür gingen mir nun die Erklärungen aus. Also vor mir selbst. Frau Herzbruch hat nicht nachgefragt.
Ankunft in Düsseldorf, wir brachten dort das lästige Paket aus dem Kofferraum weg und kauften, wie immer, Hefegebäck ein. Ich weiß nicht, was mit den Hessen los ist, die können kein Hefegebäck, man muss nach NRW fahren, um das zu kaufen. Für die nächsten 3 Wochen sind wir jetzt versorgt, danach steht ein weiterer Besuch bei Papa N. an und wir kaufen neu ein. Unten im Haus, im Hinterhof auf einer Bank in der Sonne, trafen wir die alte Nachbarin, die gerade von einem Spaziergang kam, gut gelaunt war und grüßen ließ. Ein Glück, das mit den Grüßen, sonst hätte ich sie nämlich gar nicht erwähnt, erfuhr aber, als ich die Grüße ausrichtete, dass die Nachbarin vermisst wurde und meine Schwester sogar schon mit dem Ersatzschlüssel in ihrer Wohnung gewesen war, um sicherzustellen, dass ihr dort nichts passiert war. So konnten wir ihrer Tochter nun telefonisch Entwarnung geben.
Bei Papa N. dann die üblichen Tätigkeiten: Post durchgucken, ein paar handwerkliche Dinge, Mittagessen, gemeinsame Mittagsruhe, Urlaubsfotos zeigen, dann gemeinsam Fernsehen. Um 17:30 brachen M und ich wieder auf und kamen noch rechtzeitig in Offenbach an, um im Supermarkt neuen Limoncello und neues Crushed Ice zu kaufen (beides war vorgestern ausgegangen) und Kohlrabi. Auf der Autofahrt bekam ich nämlich unglaublichen Appetit auf rohe Kohlrabi, die habe ich jetzt, gleich esse ich eine und habe schon Vorfreude.
Spannend ist immer die Parkplatzsuche. M und ich haben seit einigen Wochen ein Ritual, wir sagen bei der Anfahrt in unseren Stadtteil laut „so, und jetzt parken wir gleich in unserer Straße“. Auf dass die Welt sich fügen möge. Bisher tat sie das nicht, wir mussten immer im Hof parken und dann am nächsten morgen gegen 7:30 Uhr, wenn alle zur Arbeit aufgebrochen sind, umparken bevor die Firma, der die Parkplätze im Hof gehören, um 8:30 Uhr öffnet. Heute sagten wir unseren Spruch auch, dann kam ein Parkplatz eine Straße weiter und ich sagte, überzeugt von unserem Konzept, „nee, der ist zu weit weg“. M kniff die Augen zu. In der Straße war dann kein Parkplatz frei, ich war mir aber nicht zu schade, nochmal eine Runde zu drehen und den zuvor verschmähten Platz zu nehmen. Parallel zum Straßenrand rückwärts mit Poller, Laterne und auf den Bordstein hoch. Wenn ich richtig aggro bin, kann ich außerordentlich gut einparken.
Zu Hause die Sachen verräumt, jetzt Sessel.
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Den Tag heute verbrachte ich schlecht gelaunt. Die ganze Wäsche vom Urlaub war getrocknet und musste verräumt werden, außerdem habe ich angesammelte Urlaubszettelwirtschaft auf dem Schreibtisch und da ich ab Montag wieder arbeite, muss das alles langsam mal weg. Dass die Putzfrau ebenfalls frei hat, macht sich langsam bemerkbar, die Katzen sind von der Katzensitterin verwöhnt und schreien mich den ganzen Tag an, weil sie Leckerchen wollen und nach knapp zwei Wochen in Gesellschaft bin ich absolut bereit, auch mal wieder ohne andere um mich herum zu sein. Zusätzlich hatte ich auch nicht besonders gut geschlafen: Alpträume und zu warm und zuknallende Fenster wegen Wind. Die Nachricht, dass nächste Woche Sonne und hohe Temperaturen zurückkehren sollten, tat nichts zu meiner Besänftigung.
Ich lag also einige Zeit im Sessel und las, nämlich: Spare von Prince William. Oder Prince Henry, was weiß ich. Frau Herzbruch sagte, man könne es gut hören, ich kann ja nichts gut hören und wollte als zeitgeschichtliches Dokument zur Kenntnis nehmen, daher las ich es. Es ist nicht besonders fesselnd bisher und ich bin zu 1/3 durch, immerhin habe ich es nicht gekauft sondern in der Bibliothek ausgeliehen. Gefreut habe ich mich, dass der Titel gleich auf den ersten Seiten erklärt wird. Das war bisher aber das einzige Interessante.
Dann hatte ich Gesangsstunde, was auch nicht so viel Spaß gemacht hat, weil ich momentan nicht richtig reinkomme. Entweder bin ich verreist oder der Gesangslehrer hat Auftritte, wir finden keinen regelmäßigen Termin, er oder ich sagen kurzfristig ab, Zeit zum Üben finde ich auch nicht, dadurch zieht sich alles sehr. Ich fühle, dass ich demnächst eine Entscheidung dazu treffen muss.
Weiter litt ich unter meinem momentan enorm verstärkten Geruchssinn. Ich weiß nicht, woher das kommt. Ich kann immer schon ziemlich gut riechen, es war aber nie ein Problem. Seit ein paar Tagen ist es eins. Ich rieche in der Bahn die Leute, die mir im Vierersitz gegenüber sitzen, ich rieche warme Steckdosen, als ich heute im Bad geputzt habe, mit einem Essigreiniger, den ich seit Monaten verwende, habe ich fast gekotzt. Ich rieche das Katzenklo durch die halbe Wohnung und wenn ich im Bett liege noch die Zahnpasta in meinem eigenen Mund, es ist völlig absurd und unfassbar nervig. Und ich habe keine Ahnung, woher das kommt. Ich hatte in den letzten Woche keinen Schnupfen, so dass ich das Riechen jetzt gerade neu entdecken würde, ich habe auch nicht mit dem Rauchen aufgehört oder sowas. Wenn das so bleibt, werde ich lernen müssen, es so wie Geräusche auszublenden, sonst ist mir ab jetzt zu 2/3 des Tages unglaublich übel und zu 1/3 habe ich Gelüste auf irgendwas.
Am Abend waren wir – auf Wunsch von M – vietnamesisch Essen. Gerade, als wir los wollten, gab es einen heftigen Wolkenbruch. Der Weg dauert mit dem Rad aber nur 4 Minuten, wir fuhren also trotzdem und ich erfuhr, dass junge Menschen (also zumindest der Freundeskreis von M) bei Regen auf dem Rad Skibrillen trägt, damit das Augenmakeup nicht zerstört wird. Ich selbst trug eine lustige Schirmmütze, weil ich keine Regentropfen auf der Brille mag. Das Essen war sehr lecker, am besten war der Kaffee am Ende.
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