Der Urlaub mit Familie H für das nächste Jahr ist gebucht – noch nicht bestätigt, aber gebucht. Ich warte mit Bestellung des Schnorchelsets noch bis zur Bestätigung. Ich habe dieses Mal Frau H buchen lassen, sie stellt neuerdings immer unsere Freundschaft in Frage, da ist es mir lieber, sie bleibt am Ende auf der Buchung sitzen. Dass wir gemeinsam verreisen, ist ja sowieso mehr ein Zufall, weil Familie Herzbruch uns unserer gebuchte Reise nach Venedig letztes Jahr einfach nachgebucht hat und dann halt DA war. „Tatsachen schaffen“ nennt man das. Und weil es dort so heiß war, buchten wir dann direkt von Venedig aus etwas kaltes, zusammen, weil wir ja gerade zusammensaßen. Und zweimal ist schon eine Routine. Für mich ist das eine gute Sache, weil das Nähe-Distanzverhältnis gut passt. Alle sind sich so nah, dass man abends auch im Schlafanzug zusammensitzt, gleichzeitig aber gibt es diesen Tick Distanz im Vergleich mit der Paarbeziehung oder der Eltern-Kind-Beziehung, der dazu führt, dass man die eigenen Launen ein kleines bisschen mehr für sich behält, etwas mehr daran denkt, benutzte Teller und Tassen in die Spülmaschine zu stellen, Klorollen auszuwechseln etc. Das finde ich angenehm.
Heute also letzter Zu-Hause-Urlaubstag, M verreist am Dienstag wieder, sie brauchte etwas Hilfe bei den Vorbereitungen, ich gehe morgen wieder ins Büro und musste daher noch ein paar Dinge wiederfinden (Schlüssel, Zugangskarte etc.) und daher aufräumen. Ich dachte, ich würde das über den Tag verteilt tun, vergaß es aber zwischendrin. Keine Ahnung, was ich statt dessen gemacht habe. Vor wenigen Minuten fiel mir auf, dass die Erledigungen nicht, naja, erledigt waren und dann ging es ganz schnell. Jetzt trocknet beim Tippen der Lack auf den Fingernägeln, das stört den Tipprhythmus ein wenig wegen veränderter Handhaltung, ich hoffe, das liest man nicht raus.
Jetzt werde ich noch schauen, wie das Wetter morgen wird (konkret: ob es Radfahrwetter sein wird oder nicht) und dann eine kleine Wette mit mir abschließen, wie viele berufliche Mails ich bis morgen um 9 bekommen haben werde und wie viele davon nicht nur „für den Hinterkopf“ sind sondern eine Handlung erfordern (üblicherweise ca. 1/10).
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(Alles zu WmdedgT wie immer bei Frau Brüllen.)
Weniger los kann an einem 5. eigentlich gar nicht sein. Der Wecker klingelte um 7:30 Uhr, ich war aber schon kurz vorher wach, weil ich es irgendwie geschafft hatte, mich so im Bett hinzulegen, dass der Spann meines rechten Fußes auf der unteren Holzkante des Bettes lag und das tat sehr weh. Ich humpelte unter die Dusche, versorgte die Katzen, weckte M und während sie sich fertig machte, füllte ich zwei Kaffeebecher ab: 4x Espresso und 100 ml Hafermilch für mich, 2x Espresso mit 150 ml Hafermilch und Karamellsirup für M. Damit stiegen wir ins Auto, um zu Opa, also Papa N. zu fahren.
Die Fahrt war ereignislos, davon abgesehen, dass mir – wie erhofft – ein ausgezeichnetes Geburtstagsgeschenk für Frau Herzbruch einfiel. Höchste Zeit, am Geburtstag selbst sind wir uns nicht begegnet, wenig später aber zusammen in den Urlaub gefahren, es ist noch einigermaßen erklärbar, kein Geburtstagsgeschenk in den Urlaub mitzunehmen. Nächstes Wochenende sehen wir uns aber schon wieder und dafür gingen mir nun die Erklärungen aus. Also vor mir selbst. Frau Herzbruch hat nicht nachgefragt.
Ankunft in Düsseldorf, wir brachten dort das lästige Paket aus dem Kofferraum weg und kauften, wie immer, Hefegebäck ein. Ich weiß nicht, was mit den Hessen los ist, die können kein Hefegebäck, man muss nach NRW fahren, um das zu kaufen. Für die nächsten 3 Wochen sind wir jetzt versorgt, danach steht ein weiterer Besuch bei Papa N. an und wir kaufen neu ein. Unten im Haus, im Hinterhof auf einer Bank in der Sonne, trafen wir die alte Nachbarin, die gerade von einem Spaziergang kam, gut gelaunt war und grüßen ließ. Ein Glück, das mit den Grüßen, sonst hätte ich sie nämlich gar nicht erwähnt, erfuhr aber, als ich die Grüße ausrichtete, dass die Nachbarin vermisst wurde und meine Schwester sogar schon mit dem Ersatzschlüssel in ihrer Wohnung gewesen war, um sicherzustellen, dass ihr dort nichts passiert war. So konnten wir ihrer Tochter nun telefonisch Entwarnung geben.
Bei Papa N. dann die üblichen Tätigkeiten: Post durchgucken, ein paar handwerkliche Dinge, Mittagessen, gemeinsame Mittagsruhe, Urlaubsfotos zeigen, dann gemeinsam Fernsehen. Um 17:30 brachen M und ich wieder auf und kamen noch rechtzeitig in Offenbach an, um im Supermarkt neuen Limoncello und neues Crushed Ice zu kaufen (beides war vorgestern ausgegangen) und Kohlrabi. Auf der Autofahrt bekam ich nämlich unglaublichen Appetit auf rohe Kohlrabi, die habe ich jetzt, gleich esse ich eine und habe schon Vorfreude.
Spannend ist immer die Parkplatzsuche. M und ich haben seit einigen Wochen ein Ritual, wir sagen bei der Anfahrt in unseren Stadtteil laut „so, und jetzt parken wir gleich in unserer Straße“. Auf dass die Welt sich fügen möge. Bisher tat sie das nicht, wir mussten immer im Hof parken und dann am nächsten morgen gegen 7:30 Uhr, wenn alle zur Arbeit aufgebrochen sind, umparken bevor die Firma, der die Parkplätze im Hof gehören, um 8:30 Uhr öffnet. Heute sagten wir unseren Spruch auch, dann kam ein Parkplatz eine Straße weiter und ich sagte, überzeugt von unserem Konzept, „nee, der ist zu weit weg“. M kniff die Augen zu. In der Straße war dann kein Parkplatz frei, ich war mir aber nicht zu schade, nochmal eine Runde zu drehen und den zuvor verschmähten Platz zu nehmen. Parallel zum Straßenrand rückwärts mit Poller, Laterne und auf den Bordstein hoch. Wenn ich richtig aggro bin, kann ich außerordentlich gut einparken.
Zu Hause die Sachen verräumt, jetzt Sessel.
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Den Tag heute verbrachte ich schlecht gelaunt. Die ganze Wäsche vom Urlaub war getrocknet und musste verräumt werden, außerdem habe ich angesammelte Urlaubszettelwirtschaft auf dem Schreibtisch und da ich ab Montag wieder arbeite, muss das alles langsam mal weg. Dass die Putzfrau ebenfalls frei hat, macht sich langsam bemerkbar, die Katzen sind von der Katzensitterin verwöhnt und schreien mich den ganzen Tag an, weil sie Leckerchen wollen und nach knapp zwei Wochen in Gesellschaft bin ich absolut bereit, auch mal wieder ohne andere um mich herum zu sein. Zusätzlich hatte ich auch nicht besonders gut geschlafen: Alpträume und zu warm und zuknallende Fenster wegen Wind. Die Nachricht, dass nächste Woche Sonne und hohe Temperaturen zurückkehren sollten, tat nichts zu meiner Besänftigung.
Ich lag also einige Zeit im Sessel und las, nämlich: Spare von Prince William. Oder Prince Henry, was weiß ich. Frau Herzbruch sagte, man könne es gut hören, ich kann ja nichts gut hören und wollte als zeitgeschichtliches Dokument zur Kenntnis nehmen, daher las ich es. Es ist nicht besonders fesselnd bisher und ich bin zu 1/3 durch, immerhin habe ich es nicht gekauft sondern in der Bibliothek ausgeliehen. Gefreut habe ich mich, dass der Titel gleich auf den ersten Seiten erklärt wird. Das war bisher aber das einzige Interessante.
Dann hatte ich Gesangsstunde, was auch nicht so viel Spaß gemacht hat, weil ich momentan nicht richtig reinkomme. Entweder bin ich verreist oder der Gesangslehrer hat Auftritte, wir finden keinen regelmäßigen Termin, er oder ich sagen kurzfristig ab, Zeit zum Üben finde ich auch nicht, dadurch zieht sich alles sehr. Ich fühle, dass ich demnächst eine Entscheidung dazu treffen muss.
Weiter litt ich unter meinem momentan enorm verstärkten Geruchssinn. Ich weiß nicht, woher das kommt. Ich kann immer schon ziemlich gut riechen, es war aber nie ein Problem. Seit ein paar Tagen ist es eins. Ich rieche in der Bahn die Leute, die mir im Vierersitz gegenüber sitzen, ich rieche warme Steckdosen, als ich heute im Bad geputzt habe, mit einem Essigreiniger, den ich seit Monaten verwende, habe ich fast gekotzt. Ich rieche das Katzenklo durch die halbe Wohnung und wenn ich im Bett liege noch die Zahnpasta in meinem eigenen Mund, es ist völlig absurd und unfassbar nervig. Und ich habe keine Ahnung, woher das kommt. Ich hatte in den letzten Woche keinen Schnupfen, so dass ich das Riechen jetzt gerade neu entdecken würde, ich habe auch nicht mit dem Rauchen aufgehört oder sowas. Wenn das so bleibt, werde ich lernen müssen, es so wie Geräusche auszublenden, sonst ist mir ab jetzt zu 2/3 des Tages unglaublich übel und zu 1/3 habe ich Gelüste auf irgendwas.
Am Abend waren wir – auf Wunsch von M – vietnamesisch Essen. Gerade, als wir los wollten, gab es einen heftigen Wolkenbruch. Der Weg dauert mit dem Rad aber nur 4 Minuten, wir fuhren also trotzdem und ich erfuhr, dass junge Menschen (also zumindest der Freundeskreis von M) bei Regen auf dem Rad Skibrillen trägt, damit das Augenmakeup nicht zerstört wird. Ich selbst trug eine lustige Schirmmütze, weil ich keine Regentropfen auf der Brille mag. Das Essen war sehr lecker, am besten war der Kaffee am Ende.
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CucinaCasalinga hatte angewiesen, ich solle um 9 Uhr aufstehen um sie mal wieder zu sehen. Also fand ich mich um Punkt 9 Uhr im Videostream ein und sie kam gegen halb 10 gemütlich dazu. Der Vormittag verging dann sehr schnell und schon musste, nein, durfte ich los zum Frisiertermin, sehnlichst erwartet. Der Friseur war unerwartet sperrig und fand, man könne mal ein paar cm mehr dran lassen, die Farbe sei gerade so schön (ausgebleicht durch Salzwasser und Sonne halt) und als ich sagte „je länger desto schlechter“ sagte er „ich glaub das sieht ganz süß aus“, gefolgt von irgendwelchen höchst uninteressanten Details zu Symmetrien und Hinterkopf und so weiter. Was ich hauptsächlich beim Friseur will ist ja, mich nicht befassen, weder mit dem Vorgang vor Ort noch für die nächsten Wochen mit den Haaren auf dem Kopf. Sie sollen nach dem Waschen einfach so trocknen, dass es höchst absichtsvoll wirkt. Diese beiden Wünsche wiederholte ich noch einmal und schloss den Wunsch an, das Sprechen damit einzustellen und zum Schneiden überzugehen oder zumindest beides parallel zu tun. Vielleicht sehe ich jetzt „süß“ aus.
An den Rückweg kann ich mich nicht mehr erinnern, weil ich morgens das Frühstück vergessen hatte und es mittlerweile 15 Uhr war. Also gab es zu Hause erst einmal Käsebrot, mit richtigem Käse, nicht Kinderkäse. Den hatte ich im Dänemark-Urlaub sehr vermisst. Als mein Gehirn wieder richtig funktionierte, widmete ich mich der Organisation einiger weiterer Reisen (München, Kassel, Genua, Marseille für’s Kind). Für eine Person, die gar nicht so begeistert verreist, bin ich überraschend viel unterwegs.
Der Nachmittag verging mit Erledigungen. Herr N hatte sein Fahrrad zur Inspektion in einer anderen Stadt, wir fuhren alle gemeinsam per Auto dorthin und setzten ihn ab, damit er das Rad zurückfahren kann, auf dem Rückweg per Auto wollten M und ich noch ein großes Paket wegbringen. Das passte dann aber nicht in die Packstation. Dann wollte das Auto auch noch Benzin, alles lästig wie immer, wir brachen alle Ansinnen ab und fuhren wieder nach Hause, das Auto steht unbetankt mit Paket im Kofferraum in der Garage, ich habe sowieso eigentlich weder mit dem Paket noch mit dem Auto irgendwas zu tun und werde diese beiden Themen jetzt aus meinem Gehirn löschen
Eine andere Thematik warf mein Gehirn dafür vorhin im Sessel aus. Man kennt das, nach einiger Zeit Urlaub werden plötzlich Kapazitäten frei und man kommt auf Ideen. Allen Chefs, die ich bisher hatte, ging das auch so. Sie begannen den Urlaub, es war eine Woche ruhig, man stellt sich auf Lotterleben ein und ab Woche 2 prasseln Mails mit neuen Konzepten und Strategien herein, weil plötzlich Zeit zum Nachdenken ist und der Blick sich weitet. Meine Thematik war aber nicht beruflicher Natur sondern betrifft Karaoke – ich bedauerte es, dass wir nicht von Tag 1 an immer eine Setlist erfasst haben. Das wäre einfach gewesen, es hätte ausgereicht, immer mal die Queue auf dem Gerät abzufotografieren. Es würde mich jetzt interessieren, mir das nochmal anzuschauen. Geht aber nicht, ist weg. Vielleicht möchte ich das ab jetzt machen, mit Fotos. Aber vielleicht auch nicht, weil es jetzt nicht mehr so interessant ist, wie es von Anfang an gewesen wäre. Glaube ich.
Zum Abendessen gab es wiedergefundenes Chili aus dem aufgeräumten Froster, sehr praktisch. Dazu servierte das Kind Limoncello Spritz.
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Spontane Erlebnisse sind die besten – während ich heute Vormittag einer Gefälligkeit innerhalb der Familie nachkam, schreib mir Violinista, sie sei auf Durchreise und ob ich Lust auf Singen habe. Hatte ich natürlich, die Kommunikation gestaltete sich im Fortlauf etwas schwierig, weil sie nicht ans Telefon ging, ich aber im Auto war und daher nur die Diktierfunktion nutzen konnte, die aber immer die Navigationsansagen mitdiktierte. So kam es zu Nachrichten wie „ich weiß nicht ob die andere Nachricht eben durch kam aber ich habe vergessen dass ich um 19 Uhr ein Videocall habe dem Streckenverlauf anderthalb Kilometer folgen“.
Irgendwie kamen wir zusammen. Meine Gefälligkeit, zu der ich übrigens ohne Kaffee, ohne Frühstück, gerade mal geduscht und nur mit Jeans, T-Shirt, Schuhen (und Unterwäsche) bekleidet aufgebrochen war, verzögerte sich, ich hatte zu Hause eigentlich gar keine Zeit mehr, nahm mir sie aber noch, um mich nochmal trocken anzuziehen und kam dann mit einer Viertelstunde Verspätung, heftigem Unterzucker, dem Schirm in der Bahn liegenlassen aber immerhin beim Bäcker ein Käsebrötchen gekauft beim Karaoke an.
Dass ich den Schirm in der Bahn vergessen habe, war ungeplant aber macht mich froh. Er ist nämlich seit langem ein bisschen kaputt, nicht so kaputt, dass ich ihn wegwerfe aber so kaputt, dass ich mir häufig die Finger daran klemme, was mich dezent nervt. Das unabsichtliche Vergessen ist eine elegante Lösung.
Beim Karaoke ärgerte ich mich kurz darüber, dass das Tablet zur Songauswahl blöd an der Wand befestigt ist und dass es auf den Toiletten keine Papierhandtücher sondern Luftdinger gibt, dann erinnerte ich mich aber, dass mir Karaoke Spaß macht und dass gerade kein scheiß Sommer ist und ich hatte sofort wieder hervorragende Laune. Und noch mehr, als ich feststellte, dass einige Songs, die ich als Recommendations geflaggt hatte, hinzugefügt wurden (d.h man kann sie jetzt da singen).
Um 15:45 Uhr war unsere Zeit um. Zu Hause erwartete mich ein großes Paket mit Socken. Vor mehreren Jahren hat mir Joriste einmal Socken geschenkt, als Gastgeschenk. Seitdem sind das meine Lieblingssocken, ich hatte damals, vor Jahren, mal geschaut, ob ich mir noch mehr bestellen möchte aber eigentlich brauchte ich keine und für „ich brauche keine“ waren sie mir damals zu teuer. Das entsprechende Sockenpaar hatte ich im Urlaub in Dänemark dabei und stellte beim Anziehen mit Bedauern fest, dass es an der Ferse dünn wird. Ein weiteres Leben ohne diese Socken erschien mir unerfreulich. Den Preis hatte ich mittlerweile vergessen, schaute also nochmal nach und siehe da, es gab ganz viele Exemplare im Sonderangebot (3,90 pro Paar) und dann gab es noch genau an diesem Tag eine 30-%-Aktion. Ich kaufte sehr viele Socken, ich kaufte auch Socken für Ms Adventskalender, immerhin ist ja schon August und heute kamen diese Socken nun alle an.
Ich bin sehr glücklich.
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Länger geschlafen heute aber abrupt aufgewacht. Ich habe gestern beim Betten überziehen eins meiner Kopfkissen zerrissen, aus Versehen natürlich, keine Ahnung, warum das geschehen ist, es hat vielleicht mit einem Energieüberschuss durch Urlaub zu tun. Sowieso tut mir der Urlaub erstaunlich gut. Ich war vorher nicht gestresst oder so, kein Hecheln auf dem letzten Atem zum letzten Arbeitstag oder sowas, aber trotzdem bemerke ich, wie der Blick schon nach einer Woche (es kommt mir viel, viel länger vor) weiter geworden ist. Das ist schön. Dass ich das Kissen zerrissen habe, ist weniger schön, ich schlafe gern mit drei kleinen Kissen und jetzt habe ich nur noch zwei (bitte keine Kissen schicken, Amazon schickt schon eins). Ich habe eins unter dem Kopf und eins unter dem Handgelenk und weil ich mich immer mal umdrehe, habe ich auf jeder Seite von mir eins für das Handgelenk liegen, also drei. Eins fehlte, ich drehte mich morgens um, meine Hand fiel auf etwas weiches, kissenartiges, ich fand es bequem bis es kratzte und fauchte. Der Kater schlief derweil auf mir, also war es die kleine Katze, die eigentlich gar nicht ins Bett kommt, aber da war sie, in meine Hand verbissen.
Den Morgen über tat ich nicht viel, gegen Mittag brach ich aber in große Aktivität aus, weil ich backen und kochen wollte, es ist ja angenehmes Wetter, die Backofennutzung also hier im Haushalt erlaubt und ich wollte Cannelloni machen und Orangentarte. Cannelloni habe ich vor zig Jahren mal gemacht und mittendrin die Nerven verloren, alles in eine Auflaufform gekippt und Käse drüber und dann schmeckte es auch gut. In der jetzigen Urlaubsentspannung, dachte ich, könnte ich es nochmal versuchen, Halbflüssiges mit einem Spritzbeutel in Nudelröhren zu füllen.
M hatte Lust, mitzukochen, wir machten also parallel die erforderlichen 3 Soßen und den Teig und die Füllung für die Orangentarte (mit Blindbacken) und dann füllte M die Nudelhülsen und sagte, es sei gar nicht so schwer. Ich wischte im Hintergrund Spinat-Ricotta-Matsch von der Waschmaschine, vom Boden, von der Arbeitsplatte, von meinen Füßen und weil es ja nicht so schwer war, probierte ich auch nochmal aus, so ein Röhrchen zu füllen. Es war einfacher als beim letzten Mal, ich vermute, es liegt daran, dass wir zum einen einen besseren Mixer und zum anderen einen besseren Spritzbeutel haben als beim letzten Mal (vor ca. 10 Jahren). Dennoch fiel mir nach 2 Röhrchen nichts mehr ein, was ich weniger gern tun würde, als weiter Nudeln zu füllen. Ich übergab zurück an M und widmete mich weiter dem Aufwischen.
Der Rest ging dann einfach und alles schmeckte vorzüglich, die Tarte war einen Tick zu lang unter dem Grill aber trotzdem noch sehr gut. Und, wichtig: alles überlebte den Transport, ich fuhr nämlich die Hälfte von allem als „Essen auf Rädern“ zu Schanuf, dort verzehrten wir es bei gutem Gespräch und hervorragendem Mineralwasser (ich habe noch Dänemark-Trauma und will vermutlich nie mehr etwas anderes trinken als Wasser mit Kohlensäure).
Jetzt ist der Tag schon wieder um und zum Abschluss schauen wir die letzte Folge von Good Omens.
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Jaja, der Urlaub geht noch weiter. Wir haben einen zweiten Sessel ins Wohnzimmer geholt, aus Ms Zimmer, damit wir alle gemeinsam die 2. Staffel von Good Omens schauen können. Zwar haben wir auch ein Sofa. Aber wir sind ja 5. Neben Herrn N. auf dem Sofa sitzt auf jeder Seite eine Katze. Und M und ich sitzen dann jetzt jeweils in einem Sesse.
Wegen verschiedener Verpflichtungen haben wir heute aber nur zwei Folgen geschafft. Dabei war ich schon um 7 Uhr aus dem Haus, um das Auto umzuparken. Als der Wecker klingelte, dachte ich, ich müsse sterben, aber schon nach 15 Minuten fand ich es ganz schön, früh wach zu sein und viel vom Tag zu haben. Ich habe ja unglaublich gerne einen langen, vollen Tag. Gleichzeitig schlafe ich aber auch unglaublich gerne. Ich kann mich da nie so richtig entscheiden, was aber ja nicht schlimm ist, denn ich finde ja beides gut.
Heute Nacht werde ich dann auch noch in einem frisch bezogenen Bett schlafen, das aber – man kennt diese Vorgänge aus dem Internet – leider zum jetzigen Zeitpunkt zwar abgezogen, aber noch nicht wieder neu bezogen ist. Ich schwöre, es handelt sich hierbei nicht um einen Fall von Prokrastination, ich bin ja überhaupt kein Mensch, der prokrastiniert, im Gegenteil, ich bin eine Person, die man ausbremsen muss. Beim Bettenbeziehen ist das so: ich ziehe die alten Laken ab und habe – wirklich! – unbändige Lust, sofort die neuen Laken aufzuziehen, damit alles schön und frisch ist. Aber es gehört ja zum guten Stil beim Bettenbeziehen, die Bettwäsche bei weit geöffnetem Fenster auslüften zu lassen. Während das geschieht werde ich vom Strudel des Tages hinweggerissen und erinnere mich zwar immer mal kurz wieder an das Bett, mache dann aber immer gerade etwas anderes, so wie ich mich beispielsweise gerade jetzt erinnert habe, aber jetzt blogge ich ja.
Ansonsten habe ich heute den Tag über sehr viel Wäsche gewaschen und die Wohnung ausgeräumt, also: das ganze Gepäck wieder verräumt. Ich liebe das, wenn die Bedingungen stimmen. Urlaubsgepäck verräumen ist dabei eine besonders dankbare Aufgabe, es besteht in der Regel hauptsächlich aus Dingen, die schon vorher im Haushalt waren und einen festen Platz haben. Einkäufe oder gar Geburtstagsgeschenke sind schwieriger. Am besten ist es aber, wenn niemand sonst in der Wohnung ist, weil mir sonst immer wer im Weg steht oder mich am Ende auch noch anspricht, was ich nicht will, denn mein Ordnungsverfahren ist hochgradig komplex, ich trage Dinge in wilden Kombinationen hin und Herr und es sieht über längere Zeitdauer aus, wie das Chaos des Jahrhunderts und dann, plötzlich, löst sich mit ein paar Handgriffen, die einem Taschenspieltrick gleichen, ganz plötzlich alles auf. Ein magischer Moment!
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Wir sind zurück. Heute morgen sind wir aufgestanden, haben uns fertig gemacht, sind ins Auto gestiegen und damit gefahren und nun sind wir eben wieder ausgestiegen, machen uns jetzt wieder fertig und gehen ins Bett. So betrachtet wirkt das regelrecht grotesk. Andererseits, mit einer Kutsche früher wäre es auch nicht besser gewesen, nur weniger komfortabel. Und alle anderen Verkehrsmittel (Pferd, Rad, Wandern etc.) kommen nur in Frage, wenn der Weg schon das Ziel ist.
Die Katzen sind wohlauf und wirken gar nicht beleidigt. Wir haben schon drei Plätze in der Wohnung identifiziert, an denen sie sich bevorzugt aufgehalten haben: auf Ms Bett, auf Herrn Ns Bettseite und im Sessel. Da werden wir morgen mal mit dem Fellhandschuh und Fusselrolle tätig werden.
Im Briefkasten erfreulich wenig Post, aber die Post kommt hier ja auch nur ein- oder zweimal pro Woche. Und einen Parkplatz auf der Straße gab es nicht, ich werde also morgen früh um halb 8 unter großem Gejammer umparken. Und dann Brötchen mitbringen und so Dinge wie Käse, Müsli, Obst, Gemüse - das hatte ich nicht bedacht, als wir vor Abreise alle Vorräte aufgegessen haben: dass dann bei Rückkehr halt auch wirklich rein gar nichts da ist. Frau Herzbruch hat uns aber noch ein Überraschungspäckchen für die Weg gepackt, unterwegs brauchten wir nichts, so dass wir jetzt noch Müsliriegel, Chips und Pralinen knabbern können und das mit Cola Zero aus Minifläschchen (noch nie vorher so klein gesehen) hinunterspülen.
Eine Sache ist vor dem Schlafengehen noch zu tun: die erste Folge der neuen Staffel von Good Omens anschauen. Morgen und die nächsten Tage schauen wir dann weiter und lassen nebenher die Waschmaschine laufen, packen die Taschen aus und was man halt so macht, wenn man von einer Reise zurückkehrt.
Das war ein schöner Urlaub!
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Im Wesentlichen befassten wir uns heute mit der Suche nach einem Anwesen für den nächsten Urlaub. Wenn man einmal so residiert hat, wie wir es aktuell tun, gibt es kein zurück mehr. Die Möglichkeiten sind mannigfaltig: ehemalige Kirchen mit einem Bett direkt vor dem Altar, Landhäuser mit hoher Aktivität an paranormalen Phänomenen, Säle mit 50 Betten darin. Um nur ein paar zu nennen. Wir sind noch unentschlossen.
Kurz zwischendrin heute dachte ich auch, dass sich alles, also: ALLES nochmal ganz anders entwickelt als bisher gedacht. Wir hatten nämlich Pizza bestellt und dann kam die Pizza und dann war Herr Herzbruch verschwunden. Es war alles unerklärlich, Frau H vermutete aber, dass es Herrn Herzbruch unangenehm gewesen war, kein Trinkgeld zu haben (Sie wissen ja: Fremdwährung) und er daher in Aufwühlung das Haus verlassen hatte, um zu einem Geldautomaten zu gehen und dann den Pizzaboten nochmal abzufangen und es ihm auszuhändigen. Das hielt ich für möglich, genauso möglich aber, dass der Pizzabote schon längst mit einer neuen Bestellung unterwegs ist, wenn Herr H in der Pizzeria eintrifft. Dann hätte man ihm dort ein Getränk angeboten, er wäre mit den EInheimischen ins Gespräch gekommen. Das eine hätte das andere ergeben, Sie kennen solche Geschichten, es hätte in einem fulminanten Fest gemündet, man hätte das Fest nach Herrn H benannt, vielleicht einen Nationalfeiertag eingerichtet, wenn wir in ein paar Jahren zufällig wiederkämen, wäre sein Vorname Platz 1 der Jungsnamen in Dänemark geworden. Ich sah alles ganz genau vor mir.
Das ist nun der letzte Abend, wir haben gepackt, dann haben Frau H und ich im Doppelkopf gewonnen, was gut ist, weil sie angekündigt hatte, dass der Urlaub nicht endet, bis wir ganz vorne stehen. Ich bin ja gar nicht gerne lang im Urlaub. So kommt alles gut aus. Okay, 1 oder 2 Tage hätte ich noch angehängt, mehr aber nur sehr ungern. Mir liegen Kurzurlaube sehr gut, danach fange ich an, Dinge nicht mehr zu finden, weil sie nicht ihren gewohnten Platz haben und ich möchte andere Sachen nutzen, als ich eingepackt habe, ich kann ganz gut vorhersehen, was und wie ich eine Woche lang sein möchte, für länger aber nicht. So ähnlich wie Wetterbericht, das geht ja auch nicht mehr als eine Woche im Voraus wirklich gut.
Morgen steigen wir also wieder in den Tourbus. Meine Aufgaben neben Brillenservice und Tischreinigung werden noch Spülen und Müll wegbringen sein, außerdem mache ich um 8 den Weckdienst, werde dann hart pushen damit allerspätestens um 9:55 Uhr alle im Auto sitzen.
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Ich war heute nicht schwimmen, weil ich keine Lust hatte. Eine völlig ungewohnte Erfahrung für mich, ich werfe mich aber ja immer gern in neue Situationen, also tat ich zur Abwechslung mal etwas nicht. Ich ging nicht schwimmen.
Ansonsten nahm ich an allen Aktivitäten teil. Zunächst waren wir an einer alten Mühle und dort verkaufte uns der Vater des Programmierers von Subway Surfers kleine, dicke, gedrechselte Vögel, was unerwartet kompliziert war, denn die Bezahlung war per MobilePay vorgesehen, das funktioniert aber nur mit einer dänischen Telefonnummer. Wir bekamen schon angeboten, die Vögel einfach mitzunehmen und „irgendwie von Deutschland aus“ zu zahlen, fanden dann aber noch ausreichend Euros in unseren Taschen. Und weil sich ein Gespräch ergab, konnten wir endlich mal jemanden fragen, welcher Arbeit, die Personen in diesem Teil Dänemarks eigentlich nachgehen. Wie erwartet: dort vor Ort eher keiner, sie arbeiten alle in Odense oder sogar Kopenhagen, außer sie arbeiten in der Landwirtschaft. Viel Spaß hatte ich auch daran, ein Huhn zu streicheln, so superweich! Es war ein außerordentlich hübsches Huhn. Und Schafe waren da und schrien ab und an „MÄH“ – Schafe sind meiner Ansicht ja die einzigen Tiere, deren Laute wir wirklich so schreiben, wie sie auch klingen. Kein Hund macht Wau, kein Vogel Piep aber Schafe machen MÄH. Wie Karrikaturen ihrer selbst. Ich könnte mich jedes Mal schlapplachen.
Danach waren wir im Hans Christian Andersen-Museum. Ich mag keine Märchen und ich kann nicht gut in Museen, dennoch hat es mir ausgezeichnet gefallen. Es gab einen schön gestalteten Audio-Guide, der sich je nach Position, an der man stand, mit dem passenden Text, Musik etc. einschaltete. Irritierenderweise gelang es Herrn Herzbruch, etwa eine Stunde länger für den Rundgang zu brauchen, obwohl er natürlich denselben Audio-Guide hatte wie wir anderen und wir nichts übersprungen haben. Ich habe mich zwar nach etwa einem Drittel geistig entfernt, nicht aus Desinteresse, sondern weil mir das alles zu viel war, aber Herr N, neben dem ich ging, hörte alles an. Und ich fügte sogar noch einen Sonderprogrammpunkt ein, nämlich „Handy am Desinfektionsmittelspender liegen lassen und über die Kasse am Eingang zurückerhalten“ – dieser Punkt versetzte mich übrigens kein bisschen in Aufregung, weil ich nämlich vor einer Woche schon einmal glaubte, ich hätte mein Handy verloren und, als das nicht so war, nochmal alles so einstellte, dass eine vollständige Sicherung immer in der Cloud ist und alle sensiblen Inhalte gut geschützt sind. Es wäre also nur eine finanzielle Unannehmlichkeit gewesen. Die Ausstellung, also das erste Drittel, an dem ich mental noch teilnahm, war super, es ging nämlich gar nicht um Märchen sondern um das Leben von H. C. Andersen.
Abendessen gab es in einem Foodcourt, der Essen aus zig Nationen bot uns uns mehrfach empfohlen wurde. War auch gut, aber nichts allzu besonderes im Vergleich mit der Offenbacher Innenstadt. Der Teil von Dänemark, in dem wir uns aufhalten, ist aber unglaublich weiß, für hier ist es vermutlich etwas besonderes.
Und der Tag wurde abgerundet durch die abendliche Doppelkopf-Runde.
Morgen machen wir Gesichtsmasken und Haarkur und finden heraus, wobei es sich bei dem auf GoogleMaps unbeschrifteten großen gelben Gebäude mit Schornstein hier in der Nähe handelt. Ich tippe auf Krematorium.
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Frau Herzbruch ist schon im Bett, entweder, um die Nahtoderfahrung zu verarbeiten, die wir hatten, als uns heute auf der Landstraße auf einer kurvigen Anhöhe auf unserer Spur ein LKW entgegenkam, der in einem Überholversuch neben einem Traktor fuhr, oder um das Doppelkopfdebakel zu verarbeiten, wir haben heute nämlich nicht gewonnen.
Der Tag begann an sich schon etwas holprig mit notwendigen Abläufen, die weitere Entscheidungen blockierten, gegen Mittag saßen wir aber alle gemeinsam im Tourbus, danach hatte es eine Stunde vorher noch nicht ausgesehen. Ich war sehr zufrieden. Wir wären im Zweifel glücklich gestorben, noch besser ist aber, am Leben zu sein. So konnten wir ein Schloss besuchen bzw. hauptsächlich die Gärten drum herum mit unendlich vielen Blumen. Und natürlich schien die ganze Zeit die Sonne, ich habe schon wieder juckende Arme und fühle mich komplett gedörrt. Sehr, sehr schön war der Fuchsiengarten. Ich mag Fuchsien und Fuchsien mögen 16 bis 24 Grad und Regen. Ich bin eine Fuchsie.
Mein botanisches Interesse an sich ist ja eher gering ausgeprägt. Am Wegesrand sahen wir aber immer wieder eine Pflanze, bei der ich mich schon seit meiner Kindheit oft frage, was das eigentlich ist. Ich hielt es früher für Rhabarber, weiß aber seit einigen Jahren, dass das nicht richtig ist. Ich sehe die Pflanze immer nur im Urlaub, heute auch wieder und ich bat Herrn H, den Tourbus anzuhalten, damit Frau H ihre Pflanzenapp befragen kann. Es handelt sich bei meiner Pflanze um den Gewöhnlichen Pestwurz. Das ist kein schöner Name, das hätte ich lieber nicht gewusst. Ich kann mich jetzt nicht mehr vorbehaltlos über die Pflanze freuen, wenn ich sie sehe, sondern werde immer nebenher "Pestwurz, wie doof" denken. Ich weiß noch nicht, wie ich damit umgehen soll.
Auf der Heimfahrt fragen wir uns, wie es sich auf Fynen wohl lebt. Was arbeitet man dort? Es war Berufsverkehrzeit, die Straßen aber leer, nicht nur leer von Autos sondern auch leer von Menschen. Sowieso sind - außer an den Touristenattraktionen - wenige Menschen zu sehen. Wo sind die alle, wo hängen die Jugendlichen ab? Man müsste in eine Kneipe gehen, dort mit Einheimischen ins Gespräch kommen und sie fragen. Eine Kneipe hatten wir aber auch noch nicht gesehen.
Später schwammen wir wieder im Meer, also nicht alle, nur die Kinder, der Hund und ich. Neben vielen Seesternen und Krabben gab es heute Fische zu sehen, die über die Wellen sprangen, so ähnlich wie man Steine über das Wasser flitscht. Es gelang uns leider nicht, einen zu fangen und näher anzuschauen. Ziemlich kleine Fische waren das, silbrig, ich glaube mit weißem Bauch. Warum springen die da herum, ist es Übermut? Übermütig war auch Fiene. Erst schwamm sie bis zur Erschöpfung und wollte dann immer wieder das neue Quietschie, das wir ihr aus dem Supermarkt mitgebracht haben, geworfen bekommen, wollte es aber gleichzeitig nicht loslassen und ich wollte meine Hand nicht in das Maul eines Hundes stecken, der Zähne so lang wie mein kleiner Finger hat. Ich brauche die Hand ja noch zum Tippen.
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Heute war Ruhetag. Wir haben so ein schönes Haus gebucht, das muss auch genossen werden, indem man sich darin oder darum aufhält.
Mir kam das entgegen, ich hatte nämlich nachts eine Migränesituation und stand morgens als letzte und etwas durcheinander auf. In loser Reihenfolge gab es dann die üblichen Elemente des Tagesablaufs wie „jemand holt Brötchen“, „Frühstück“, „Duschen“, „alle setzen sich irgendwo hin“ und ich kam meinen Aufgaben nach. Neben „Glastisch sauberhalten“ und „Sauberkeit des Fahrzeugs (innen) sicherstellen“ gehört dazu auch die tägliche Brillenreinigung. Heute waren die Sonnenbrillen mit dran.
Im Verlauf des Tages stellen wir die Möbel ein bisschen um, es war nämlich vorher so, dass die aller bequemsten Sessel keinen Ausblick auf das Meer boten. Jetzt doch. Wir hätten auch gern den Esstisch, der ja gleichzeitig Kartenspieltisch ist, optimiert, und zwar durch Reduktion des Durchmessers um 10 oder 15 cm. Wenn das ein Profi macht, der die Tischkante wieder genauso hinschleift, fällt das sicher gar nicht auf, zumal der Vermieter des Hauses in Südamerika ist. Wenn der das nächste Mal kommt, weiß der doch gar nicht mehr, wie groß dieser Tisch nun wirklich war und falls er doch was merkt, findet er es sicher gut, dass nicht nur Leute mit Krakenarmen beim Kartenspiel an die Stiche kommen. Allerdings war niemand bereit, einen dänischen Glaser ausfindig zu machen, der das mal kurz übernimmt (oder auch nur auszumessen, ob die Glastischplatte in den Bus passen würde), so müssen wir uns aufgrund von Lethargie wohl bis Urlaubsende behelfen. Vielleicht schnitzen wir uns aus Treibholz kleine Kratzärmchen, mit denen wir die Karten vom Tisch zu uns scharren können.
Das tägliche Bad im Meer fand natürlich ebenfalls statt, ich schaute mir nochmal einen Seestern genauer an, und der war auf der einen Seite braun-lila und auf der anderen Seite ein helles Ocker. Er fühlte sich an, wie nichts anderes, das ich jemals in der Hand hatte. Fester als eine Schnecke, von der Körperspannung her ein bisschen wie Fisch aber in der Bewegung ganz anders. Sehr spannend. Ich warf setze ihn natürlich bald wieder auf den Meeresboden zurück.
Sonst gibt es für heute wenig zu berichten. Ich las zwei Bücher, das Kochen übernahm M, beim Doppelkopf spielte ich mit Frau Herzbruch zusammen, was erstaunlich gut ging, denn wenn sie eine andere Karte ausspielen will als ich, halte ich die Karte einfach ganz fest.
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