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    Donnerstag, 7. April 2022
    07042022

    Heute neues Besuchssystem der Hausverwaltung erstmalig genutzt.

    Ich: In der Bestätiungsmail, die das System verschickt, steht "Sie sind als Besucher für Frau N. angemeldet, geben Sie am Terminal Code xxx ein." Ich habe aber eine Besucherin angemeldet. Würden Sie das bitte korrigieren?

    HV: Ähm, das ist so der Standard.

    Ich: Können Sie es so einstellen, dass ich die Mail, die rausgeht, selbst editieren kann?

    HV: Nein, das ist nicht vorgesehen.

    Ich: Sie erinnern sich, dass wir "als Besuch angemeldet" oder "sind zum Besuch bei xxx angemeldet" programmiert haben wollten, richtig?

    HV: Ja, aber niemand anders wollte das so.

    Ich: Das ist anekdotisch ganz interessant aber in der Sache irrelevant. Ich kann Ihr System so nicht nutzen, mein Besuch wird sich also weiterhin persönlich bei Ihrem Empfangspersonal anmelden, nicht am Terminal.

    HV: Die Möglichkeit besteht natürlich weiterhin.

    Ich: Wunderbar, dann ist ja alles gut, tschüss!

    HV: Also vorerst!! Perspektivisch möchten wir schon in der Zukunft ankommen!

    Ich: In der Gegenwart reicht ja erstmal, auch mit der Ansprache des Besuchs!

    HV: Ja und auch mit dem System.

    Ich: Genau. Wenn Sie das entsprechend geändert haben, geben Sie mir Bescheid, ja?

    HV: Nein ich meine, dass sich alle am Terminal anmelden.

    Ich: Das ist mir auch recht, mir ist nur wichtig, dass ich meinen Besuch im Einladungsschreiben korrekt anspreche.

    HV: Frau N. wollen Sie da jetzt wirklich so eine große Sache draus machen?

    Ich: Durchaus.

    HV: Das System ist ja auch noch gar nicht fertig, wir sind ja noch in der Erprobungsphase.

    Ich: Das finde ich einerseits schön, weil Sie dann nicht bei einem fertigen System so nachlässig waren, diesen Punkt zu übersehen. Andererseits finde ich es nicht schön, dass Sie mir hier etwas Unfertiges vorsetzen, ich habe auch weder Zeit noch Lust, Dinge zu testen und dann über die Funktionalität zu diskutieren und schon gar keine, die mir über die Nebenkosten in Rechnung gestellt werden.

    HV: Vielleicht möchten Sie mit meinem Vorgesetzten darüber sprechen?

    Ich: Immer sehr gern, er darf einen Termin schicken.

    HV: Dann melden wir uns morgen.

    Ich: Gerne, und sonst melde ich mich am Montag. (legt auf)


    *augenzucken*

    Mittwoch, 6. April 2022
    06042022

    Welches Datum ist denn? Achso, es steht ja auf dem Coronatest.

    Es ist auch wieder Blogtag mit Fragmente, schon vor zwei Wochen hat es mich genervt, dass wir wieder Videobloggen statt gemütlich beisammen zu sitzen und wie Sie alle wissen hat sich die Situation seitdem dramatisch verschlechtert, denn jetzt kann ich mir noch nichtmals mehr aussuchen, wo in der Wohnung ich sitzen möchte, jedenfalls nicht, wenn ich keine Maske tragen möchte. Wer weiß, was beim nächsten Blogtermin noch dazugekommen ist. Lassen wir unsere kriegs- und pandemiegeübte Phantasie spielen!

    On another note hat sich die Teilnahme an dem Ball neulich und dass Frau Herzbruch da betatscht wurde gelohnt, ich habe nämlich von einer auf dem Ball gemachten Bekanntschaft Passionsfrüchte, die selbst in Brasilien am Baum (Strauch? Wie wachsen die eigentlich?) gepflückt wurden geschenkt bekommen und habe nun eine davon in ein Glas gelöffelt und mit Sekt aufgegossen. Die Frucht ist viel größer und gelber als die, die ich von hier kenne und das Innere etwas säuerlicher und noch viel aromatischer. Ich bin sehr begeistert.

    Kulinarisch bin ich sowieso gut aufgestellt, ich hatte ja irgendwann letztes Jahr ein Reisfeld adoptiert und eine Kuh und so kam diese Woche ein Paket mit 10 Säcken Reis und eins mit 3 Riesenstücken Parmesankäse, der Amazon-Lebensmittellieferdienst hat Mehl gebracht und einen Rutsch quer durch das Süßigkeiten- und Snacksortiment und Freitag kommen noch aus Gründen, die ich gedanklich nicht ganz durchdringen konnte, Cake-Pops. Wenn man eine Sorge nicht mehr hat, schließt sich ja oft gleich iene weitere an. Bei mir jetzt: komme ich am Ende dieser intra-haushaltlichen Isolation überhaupt noch durch die Tür aus diesem Zimmer wieder hinaus? Ich habe nur knapp 4000 Schritte zurückgelegt heute, dafür aber hervorragend gegessen, Herr N. hat gekocht!

    Naja, wie gesagt, mal sehen, wo wir in einer Woche sind. Allzu weit vorausplanen lohnt sich derzeit nicht.

    Mittwoch, 6. April 2022
    05042022

    Alles zu WmdedgT wie immer bei Frau Brüllen.

    Ich erwachte wieder im Gästebett, morgens gegen halb 5, weil die Vögel draußen sehr laut herumschrieen, die Fenster und die Balkontür sind ja auf wegen Corona. Sonst schlafe ich auch bei geöffnetem Fenster, aber zur Straße raus, die Geräusche da bin ich gewohnt. Dass man sich im Schlafzimmer zum Garten der Nachbarn hin morgens um halb 5 vorkommt, wie in einer Voliere, war mir bislang nicht bewusst. Frau Herzbruch und Frau Violinista haben das nie erwähnt. Grauenhaft. Außerdem war mir auch sehr kalt, ich legte also eine dritte Decke über mich, schloss die Balkontür und schlief nochmal bis 7 Uhr.

    Dann Maske auf und das Kind wecken und gucken, ob Herr N. noch lebt, Katzenbrunnen einschalten, Katzen füttern, Katzenklo saubermachen, duschen, merken, dass die Maske noch drauf ist, Augenrollen, Zähneputzen, während die Haare antrocknen die Spülmaschine ausräumen, Haare föhnen und an den Schreibtisch.

    Dort eine Milliarde Mails. Gestern hatte ich ja frei. Am Freitag habe ich mir einen Zettel gemacht mit 5 Dingen, die definitiv heute erledigt werden müssen. Erst muss ich aber Coronamaßnahmen ergreifen und ein paar Dinge sehr schnell geraderücken und dann ruft der alte Oberchef an und stellt sich schwierig, weil ihm langweilig ist.

    Dafür mache ich eine richtige Mittagspause. Eigentlich wollte ich in der Mittagspause Fahrkarten für eine private Reise buchen, dann kommt aber M gerade aus der Schule und wir verquatschen uns, während wir alle noch herumliegenden Orangen zu Saft pressen.

    Mir ist weiterhin unglaublich kalt, der Kater kratzt zig mal an der Balkontür und immer, wenn ich sie öffne, guckt er kurz raus und befindet das Wetter für seiner Präsenz unwürdig, geht also wieder hinein. Die kalte Luft ist aber trotzdem drin. Mein Schreibtisch ist direkt neben der Balkontür. Auf meiner einen Decke schläft der Kater, auf meiner anderen Decke schläft die Katze, ich nehme mir daher ein Katzenschlafhäuschen, lege eine Wärmflaschen rein und stecke meine Füße da hinein. Das funktioniert erstaunlich gut. Die Katzen, die sonst NIE in diesem Häuschen liegen, gucken vorwurfsvoll. Von meinen Decken aus.

    Dröhnende Kopfschmerzen habe ich auch seit dem Aufwachen und sie reagieren auf die üblichen Schmerzmittel nicht. Möglicherweise vom Schulternhochziehen wegen Kälte, migränig fühlt es sich nicht an. Möglicherweise aber auch von komischer Kieferhaltung, ich beobachte mich dabei, unter der Maske Bewegungen mit dem Mund zu machen, die ich sonst nicht mache. Ich versuche, das zu stoppen, indem ich Gummibärchen kaue.

    Gegen 15 Uhr komme ich dazu, die wirklich wichtigen 5 Sachen zu machen und gegen 19 Uhr sind sie fertig. Also mache ich Feierabend und koche schnell etwas: ein kleiner Wirsing muss weg. Etwas lustlos brate ich eine Hand voll Schinkenwürfelchen an, Knoblauch und Zwiebel dazu, den Wirsing in Streifen und drei Karotten in Scheiben drauf, in etwas Gemüsebrühe andünsten, mit einem Becher saurer Sahne verrühren und dazu Nudeln und Parmesanhobel. Gewürzt mit Chilipulver. Von Abschmecken kann man nicht sprechen, ich koche ja mit Maske, das ist alles unglaublich lästig.

    Nach dem Essen (im Einzelzimmer natürlich) 2 Meter vom Schreibtisch zum Sessel, gleich 2 Meter vom Schreibtisch zum Bett (nicht, dass sie denken, der Raum wäre so groß - die Bewegung findet in einem gleichschenkligen Dreieck statt, dessen Basis die Balkontür ist.

    Achja, draußen war ich auch! Ich habe den Müll rausgebracht. Und der zweite Strich auf den Tests von Herrn N. ist jetzt ganz blass. Ich hoffe, das hat was zu bedeuten.

    Montag, 4. April 2022
    04042022

    Karl-Also-Lauterbach kommt ein bisschen rüber wie "Neeeein, natürlich müsst ihr nicht Sonntag (Luftgänsefüßchenanfang) früh (Luftgänsefüßchenende) aufstehen und zu uns zum Mittagessen kommen, aber schön wäre es schon, wenn ihr euch mal wieder die Zeit nehmt!" Ich sag es nur.

    Ansonsten habe ich schon wieder einen Autozwischenfall zu berichten, Sie erinnern sich sicher noch an die peinliche Gestankwolke von neulich, heute war schon wieder was, so ein Auto ist wie ein Kleinkind, bei dem man sich dauernd wegen der Betreuung notfallmäßig Gedanken machen muss weil Streik ist oder krank oder pädagogischer Tag oder anderer Firlefanz, jedenfalls schrie das Auto heute auf den letzten Kilometern Autobahn. Also auf meinen letzten Kilometern Autobahn der Hinfahrt zu einem Termin, nicht den letzten Kilometern Autobahn der Welt, auch das sage ich nur sicherheitshalber dazu, man weiß momentan ja nie.

    Das Auto schrie also, naja fiepte durchdringende Warntöne. Es zeigte aber kein Bildchen dazu. Sie wissen schon, diese bunten Leuchten, eins sieht aus wie was von Aladdin, eins wie ein Föhn und so weiter, mein Gehirn kann ja keine Piktogramme erkennen aber ich habe deshalb immer das Autohandbuch greifbar und schlage sowas nach. Es gab aber nichts nachzuschlagen, weil nichts angezeigt war. Ich überlegte kurz, lang überlegen war wegen des Tons nicht möglich, kam zu keinem Ergebnis, zum Glück hörte der Ton dann auf und ich hätte lang überlegen können, entschied mich aber, das Erlebte zu verdrängen und so zu tun, als sein nichts gewesen. Da erklang der Ton erneut, diesmal kürzer, dann wieder weg. Dann nochmal, wieder weg. Das ganze mehrere Kilometer lang. Ungefähr wie Wehen, in den Wehenpausen überlegte ich jetzt doch nochmal angestrengt. Der Tank war voll, der Ölwechsel erst kürzlich erledigt und eine Inspektion auch, das Fahrgefühl war nicht anders als sonst, auf dem Nebensitz stand keine Tasche und lag kein Felsbrocken, alle Türen waren zu, sehr mysteriös, PIIIIIIIIIIIIIIEEEEEEEEEEEEEEEPPPP

    Ich verließ die Autobahn und fuhr die letzten Kilometer (meiner Reise) durch die Stadt, um im Zweifel komfortabler anhalten, die Nummernschilder abmontieren und das Fahrzeug zurücklassen zu können. Schaffte es aber bis zu meinem Zielort, kehrte nach meinem Termin ein paar Stunden später zum Fahrzeug zurück und kontrollierte Öl und Kühlflüssigkeit (alles gut), kontrollierte die generelle Leuchtfunktion der komischen Bildchen (gingen beim Start alle an und danach aus, wie es sich gehört), ging ins Menü des Autos, in dem es mir sonst Nachrichten wie "Ölwechsel", "Wartung", "Filter wechseln" hinterlässt, wenn ich sie ein paar Mal weggeklickt habe. Ich fand keinen Defekt.

    Also fuhr ich zur nächstgelegenen Werkstatt und schilderte das Problem. Es war dort keine Zeit, das Auto sofort einer eingehenden Prüfung zu unterziehen, ein freundlicher Herr kam aber mit mir raus und führte alle Tests, die ich auch schon gemacht hatte, nochmal durch mit demselben Ergebnis: alles gut. Er riet mir, das Geschehene zu vergessen und einfach nach Hause zu fahren. Sollte das Piepsen wiederkommen - wovon er nicht ausging - könnte ich dann zu Hause in meine übliche Werkstatt fahren.

    Ich verfuhr dem Rat des Experten entsprechend. Das Piepsen kam nicht zurück. Frage mich jetzt, wie laut so ein Tinnitus werden kann?

    Sonntag, 3. April 2022
    03042022

    Gestern hatte ich leider keine Zeit, etwas zu schreiben, ich war nämlich auf einem Ball.

    Ja, da staunen Sie jetzt. Ich staunte auch. Es war Ms Abschlussball, dessen Stattfinden an sich - aus offensichtlichen Gründen - erst seit kurzem definitiv war und dann hatten wir uns die Teilnahme - ebenfalls aus offensichtlichen Gründen - noch bis zum letzten Moment offengehalten.

    Der letzte Moment war dann gestern 14 Uhr und da mussten dann noch Schuhe gekauft werden und Blumen und die große Badezimmerrunde für zwei Damen - der Herr durfte ja wegen Isolation das Haus (bzw. die Wohnung bzw. streng genommen das Wohnzimmer) nicht verlassen. Vom Augenbrauenzupfen aus schrieb ich also um 14:48 Uhr an meine Freundin Herzbruch eine Nachricht, die lautete: "Ich frage nur, damit du nicht sagst "hättest du doch was gesagt" - du willst nicht heute Abend mit mir auf Ms Abschlussball gehen oder? Herr N. kann ja nicht, ein Ticket ist übrig."

    Die Nachricht erreichte Frau Herzbruch während eines IKEA-Einkaufs, aber zwischen 14:48 Uhr und 20:00 Uhr war dann nur noch zu klären, ob es Essen gibt (ja), Kleidungsfragen (Herzbruch hat gerade ihre ganze Garderobe in Kisten irgendwo ausgelagert) und ein paar Logistik- und andere Fragen (was für ein Abschluss überhaupt? Wie viele Leute hast du vor mir gefragt?) und schon saßen wir gemeinsam mit sechs bis dahin fremden Personen an einem Tisch in einer gut gefüllten Stadthalle und die Maskenpflicht war ja gerade gefallen. Hätte mir an irgendeinem Punkt der letzten zwei Jahre jemand gesagt, dass ich bei der allerersten Gelegenheit den Abend ohne Maske und ohne irgendein G-Konzept in einer Stadthalle mit geschätzt 500 anderen Menschen verbringen würde, hätte ich sehr gelacht. Aber so war es.

    Es war ein sehr schöner Ball. Essen gab es keins. Wir hätten auch keins kaufen können, denn man konnte nur mit Bargeld bezahlen, wer kann sowas denn ahnen? Deshalb fuhren wir hinterher, also gegen 1 Uhr, noch zu McDonald's. "Machen wir Drive-Thru oder essen wir im Restaurant?", frage ich. "Wir essen selbstverständlich im Restaurant, wie man das nach einem Ball eben tut!", war die Antwort.

    Das Publikum im Restaurant sagte uns nachts um 1 dann aber nicht zu ("Die tragen alle keine Maske!"), so dass wir doch im Auto aßen. Dabei vertrieben wir unabsichtlich mit den Scheinwerfern ein Liebespaar, dann kam wer und pinkelte neben dem Auto an die Fassade und, um noch neu erworbenes Wissen zu teilen, damit es auch anderen nützt: die Erdbeer-Creamcheese-Tasche schmeckt übrigens nicht gut!

    Um 3 Uhr war ich im Bett.

    Samstag, 2. April 2022
    01042022

    Es sind ungefähr minus 100 Grad und wir haben alle Fenster auf und die Balkontür zig Mal am Tag. Draußen schneit es. Ist klar, dass hier wer Corona hat an dem einzigen Tag in den letzten 3 Jahren, an dem es schneit.

    Heute morgen als der Wecker klingelte, nein, das stimmt nicht, ich war vor dem Wecker wach, weil mir so kalt war und dann musste ich aufs Klo aber wollte nicht gehen, weil ich keinen Bock hatte, die Maske aufzusetzen - also irgendann heute morgen war ich für eine Millisekunde versöhnt und dachte "ah ich muss mir gar nicht überlegen, welche Schuhe ich bei Schnee anziehe, ich arbeite ja von zu Hause". Dann begann die Katze irgendwas zu fordern noch während der Rechner hochfuhr, Herr N hustete im Bad (wenn ich ein Geräusch auf der Welt hasse, dann das von Husten, nichts hasse ich mehr!), um 9 klingelte ein Paketbote und warf das Paket unten in den Hausflur, um 10 fragte das Kind ob "wer" Brötchen holen würde. Um 13 Uhr machte ich Mittagspause, die Familie fragte, ob es Essen gebe, ich dachte naja ich kann ja auch mittags kochen statt abends, why not aber die kluge Person ahnt das why und auch das not sofort: am Abend gegen 20 Uhr wird gefragt, ob es eigentlich kein Abendessen gäbe. (Hier erstes Brüllen am Tag.)

    Ganz ehrlich, ich brauche diesen Scheiß nicht, ich möchte mich gar nicht mehr um die Familie kümmern können, weil ich zu Hause arbeite und ich möchte auch keine Vereinbarkeit, wenn das bedeutet, dass Dinge schlicht zeitgleich stattfinden sollen, also Arbeit für die ich bezahlt werde und Katze füttern oder Mittagspause und für irgendwen Essen machen. Daran habe ich kein Interesse. Ich habe ja noch nicht einmal Interesse daran, in der Mittagspause was zu essen, geschweige denn in Gesellschaft. Und Achtung, wenn Sie jetzt einwenden möchten, dass ich mich dann abgrenzen müsse und Vereinbarungen mit der Familie und Regeln und blablabla: daran habe ich AUCH kein Interesse. Ich möchte einfach zu Zeiten, zu denen ich was anderes mache, nicht da sein, ich möchte mehrere von einander getrennte Lebensbereiche haben und nicht eine große Soße, in der ständig in alle Richtungen irgendwas ist und nie der Flow. So - also mit getrennten Bereichen, ganz definitiv auch räumlich - läuft das seit Jahren hervorragend (für alle Beteiligten) und so kann es gerńe in jetzt-noch-6-Tagen wieder sein bis in alle Ewigkeit.

    Also jedenfalls, es sind minus 100 Grad, die Stimmung liegt noch darunter, wer kein Corona kriegt, kriegt dafür mindestens eine Erkältung und es sind erst die ersten 28 Stunden um. Das wird lustig.

    Donnerstag, 31. März 2022
    31032022

    Am letzten Tag im März haben wir die Q-Flagge über den 1. Hilfsstander gesetzt. Seuche an Bord!

    Die Situation: Herr N. hatte am Montag eine rote Warnkachel, fühlte sich ab Dienstag etwas usselig. Mademoiselle M bekam Dienstagabend blöde Halsschmerzen. Mittwoch wachten beide unpässlich auf, Tests alle negativ morgens wie abends. Donnerstag wachten beide etwas verbessert auf, Tests morgens alle negativ, bei Herrn N. am frühen Nachmittag dann aber positiv. Eine Überprüfung bei einer professionellen Rachen-Nasen-Abstrichnehmerin ergab ein negatives Ergebnis bei M und mir und ein positives bei Herrn N., das nun noch auf die Bestätigung durch PCR wartet aber ich denke mal, das ist in Anbetracht der Gesamtsituation nur pro forma.

    Als Maßnahme haben wir uns nun in der Wohnung separiert. M bewohnt ihr Zimmer. Herr N hat das Wohnzimmer bekommen, er schaut gern Fernsehen und dort ist der Fernseher. Außerdem habe ich ihm - da er ja die einzige bestätigt kranke Person im Haushalt ist - großzügig das Schlafzimmer überlassen, damit er in seinem gemütlichen Bett rasch gesunden kann. Ich selbst bin ins Gästezimmer, in dem sonst Frau Herzbruch oder Frau Violinista wohnen, eingezogen. Da ich hier aber mehr Zeit am Tag verbringen werde - durch meine eigenen Regelungen darf ich nämlich nicht ins Büro, so lange eine Person im Haushalt positiv ist und arbeite deshalb auch wieder von hier - habe ich etwas umgebaut. Zentraler Umbaupunkt ist, dass ich meinen Supercharger, also den Sessel, hierher getragen habe. Darin sitze ich auch gerade mit Blick auf den weißen Paravent, den ich im ersten Lockdown kaufte und der, wie es sich bewährt hat, abends die Arbeitsmaterialien verbirgt und tagsüber das Bett. Auf dem Bett liegt der Kater, er hat sein Statement in Bezug auf Solidarität schon gemacht und ist bei mir eingezogen. Die Katze hingegen ist einfach da, wo sie immer ist, nämlich im Flur auf dem Sideboard. Dort liegt sie meistens, außer sie schreit gerade jemanden an, weil sie gebürstet oder gefüttert werden soll oder weil eine unerträgliche Veränderung vorgenommen wurde, die umgehend rückgängig zu machen ist (z.B. eine Einkaufstasche, die mitten im Raum steht). Sie liegt dort auf einer Jacke von M, die M nicht mehr passt, schon länger nicht mehr, aber auch, als sie noch passte, konnte M sie nur noch selten tragen, weil die kleine Katze befand, das sei ihre Jacke zum drauf schlafen und nicht Ms Jacke zum drin herumlaufen. Seit wir die Jacke aufgegeben haben, legen wir der kleinen Katze wenn es frisch in der Wohnung ist noch eine Wärmflasche darauf. Dann liegt sie vor Genuss sogar manchmal auf dem Rücken.

    Für die kleine Katze und für M ist also nichts anders, Herr N trägt die Situation mit Fassung, der Kater findet es super, mich in einem relativ kleinen Raum ganz für sich zu haben.

    Mir geht es ausgezeichnet, also körperlich. Launemäßig nicht so.

    Donnerstag, 31. März 2022
    30032022

    Noch so ein Tag.

    Mittwoch, 30. März 2022
    29032022

    Ich sitze an blablabla und Fragmente blablabla, Sie kennen das Prozedere.

    Womit niemand gerechnet hat: ich habe das heutige Online-Treffen mit einem Event eröffnet. Und zwar habe ich einen Bubble Tea (=Spaßgetränk =Spaß) und habe zwei Glückskekse vor die Kamera gehalten, einen für Fragmente und einen für mich, gegessen habe ich natürlich beide aber den ersten öffnete ich für Fragmente, so dass der Spruch für sie galt.

    Der Spruch, den ich vorlas, war vermutlich der allerschlechteste aller schlechen möglichen für sie. Er lautete: "Changes are coming." Fragmente goutiert Veränderungen nicht.

    Mit meinem Spruch bin ich hingegen sehr zufrieden, er besagt "You are ready to fill your head with new ideas". Ich bin generell neuen Ideen gegenüber aufgeschlossen aber readier als momentan, andere Ideen in den Kopf zu bekommen, war ich selten. In meinem Kopf ist nur wenig Erquickliches derzeit. Man kann gut einmal alle Spielsteinchen austauschen. Go!

    Dienstag, 29. März 2022
    28032022

    Möchte nicht schreiben sondern sprechen.

    November seit 6756 Tagen

    Letzter Regen: 19. September 2024, 22:43 Uhr