Ich stellte mir heute Abend im Verlaufe eines Gesprächs die Frage, warum die Telefonseelsorge nicht längst genauso per Chat wie per Telefon erreichbar ist. Bitte sorgen Sie sich an dieser Stelle nicht um mich, es handelt sich um eine rein theoretische Überlegung.
Die Telefonseelsorge hat natürlich mittlerweile auch ein Online-Angebot, man muss sich jedoch zunächst registrieren (zwar anonym, schafft aber eine zusätzliche Schwelle) und dann muss man einen Termin und nicht unbedingt ist am selben Tag ein Termin verfügbar.
Das wundert mich, weil ich sehr viele Menschen kenne, die nicht so gern telefonieren und für die ein Chat einfacher wäre. Jetzt frage ich mich, warum das so ist. Ich hatte mir vorgestellt, dass die Seelsorger*innen halt irgendwo sitzen und ob sie ein Headset aufhaben und da hineinsprechen oder ob sie eine Tastatur vor sich haben und da hineinschreiben ist relativ egal, halt wie bei Amazon, da kann ich mit meinen diversen Anliegen (ich habe immer so einige!) ja auch immer wen per Telefon oder per Chat erreichen. So scheint es aber nicht zu sein. Ist das nicht merkwürdig? Was mag es für Gründe haben?
Bei einer (zugegebenerweise flüchtigen) Suche im Netz habe ich für Deutschland nur ein Chatangebot gefunden, krisenchat.de, dieses Angebot richtig sich aber nur an Personen bis 25 Jahre.
Ich denke erst seit kurzem darüber nach, habe aber schon jetzt das Gefühl, dass ich ohne Insiderwissen bei meinen Überlegungen nicht weiterkomme. Also, wer weiß Bescheid, warum das (noch?) so ist? Liegt es an den Ratsuchenden, kann ja sein, dass nur um mich herum so gut wie niemand gern telefoniert? Liegt es an den Ratbietenden oder deren Schulungen? Beim kurzen Drüberlesen des Abschnitts "Bewerbung" scheint es mir so, als ob man entweder Telefon oder Mail/Chat macht, liegt es daran, dass sich für den Online-Bereich nicht genug Personen finden? Oder an etwas ganz anderem, dauern Chats (im Mittel) durch das Tippen länger und das Konzept an sich funktioniert dann nicht mehr, mir ist schon klar, dass die Telefonseelsorge sich auf Ehrenämter stützt?
In einem weiteren Versuch, mich abzulenken und zu entspannen, hätte ich mir heute fast CandyCrush installiert.
Hörer*innen des Podcasts wissen Bescheid: ich habe mir an CandyCrush nicht nur einmal, sondern gleich mehrfach ein Überbein an der Hand erspielt und das ist noch das Geringste aller Probleme. Ich kann mit CandyCrush nicht umgehen, ich träume dann nachts auch davon. Gedanke im ersten Moment: gut, es wäre eine Abwechslung zu den Alpträumen. Aber die CandyCrush-Träume sind auch blöd und enorm stressig, weil es im Traum keine Möglichkeit gibt, das Spiel zu beenden, es geht immer weiter und führt doch nirgendwo hin, hat etwas sisyphosartiges. Ich konnte mich zum Glück rechtzeitig an das Gefühl erinnern, dass mir CandyCrush auch im Wachzustand im Kopf macht: ein schales Gefühl, wie auf Papier beißen.
Ich spiele statt dessen jetzt wieder Wordfeud.
Heute besser. Und diese Nacht werde ich richtig gut schlafen. Und dann, dann...!
Heute Achterbahn. Morgen besser.
Bei der Zugfahrt heute plötzlich festgestellt, das ich - zum ersten Mal seit immer? - jetzt Fingernägel ohne komische fühlbare Rillen darin habe. Alles ganz glatt (bis auf eine winzige Stelle am linken Daumennagel). Fühlt sich völlig verrückt an, ich kann seitdem nicht mehr aufhören, mir selbst über die Fingernägel zu streicheln. Seit wann das wohl so ist??
Im Büro heute war Spaß mit Pflanzen.
Schon vor einiger Zeit war es irgendwie passiert, dass wir vergessen hatten, die Pflanzen im Büro zu pflegen. Vermutlich, weil keiner da war sondern alle zu Hause und bei Rückkehr war die Pflanzenpflegeroutine unterbrochen und daher vergessen.
Es dauerte noch etwas länger, bis das irgendwem auffiel, dann noch etwas länger, bis ein Pflanzenpflegeservice gefunden war und die Dame von diesem Service war zwar guten Mutes, dass die Pflanzen sich erholen, aber halt nicht sofort sondern erst im Frühjahr, bis dahin wurden sie zurückgeschnitten so dass sie ab sofort aussahen wie moderne Kunst.
Das bemerkte zunächst auch niemand, ich glaube, mit Maske und halbbeschlagener Brille und sowieso wenig Aufenthalt in Allgemeinflächen schaut halt keiner so genau hin. Dann kam aber neulich aus Gründen ein bekannter Fotograf; er erbat vor dem Termin Fotos der Räumlichkeiten, die für ein Foto-Shooting in Frage kämen, wies dann an, verschiedene Möbel woanders und auch ganz anders hinzustellen und als er dann vor Ort war fragte er noch nach dem "Objekt", sie hätten alle gerätselt, um was es sich dabei handele, also um was für ein Material und welche Aussagekraft es habe. Kurz: Das "Objekt" ist aus (vermutlich) totem Holz und sagt aus, dass wir die Pflanzenpflege versäumt haben. Ich sagte in den Raum "Wir bräuchten mal neue Pflanzen."
Das war irgendwann letzte Woche, gestern wurde ich herbeigerufen, weil plötzlich etwas genervte Herren des Sicherheitsdienstes riesige Pflanzen in riesigen mit Steinzeugs gefüllten Gefäßen in einen unserer Lagerräume schoben. Zwei der Pflanzen höher als ich, alle der Pflanzen breiter als ich, man konnte sich darin oder dahinter verstecken, eine Kollegin bahnte sich mit der Machete den Weg zu mir und berichtete, sie habe gehört, dass ein anderer Mieter Büroflächen aufgibt und weniger Pflanzen benötige und die habe sie nun für uns "organisiert". Ich war beeindruckt und ließ allen Beteiligten eine Flasche Champagner geben.
Seit gestern Nachmittag läuft das Verbringen der riesigen Pflanzen an mögliche Bestimmungsorte. Drei sind schon verteilt, bisher hat niemand irgendwie gezuckt oder das Erscheinen der Pflanzen - sie sind wirklich enorm groß! - auch nur kommentiert. Vielleicht habe ich da unbewusst schon mit dem Weihnachtsbaum den Weg geebnet.
Nachdem wir nun dreimal hintereinander montags ein Kind vom Training heimgefahren haben, das am nächsten Morgen in der Schule positiv getestet wurde, haben wir heute einfach mit dem Kind von vor 3 Wochen (mittlerweile genesen) wieder angefangen.
Bin gespannt, wie sich das Scheißvirus dazu verhält!
Kein Frieren heute, ich bin sehr zufrieden!
Ich schlief aus - erst erwachte ich gegen 7:30 Uhr, da waren aber noch jugendliche Gäste in meiner Küche, das Aufstehen erschien mir daher nicht zweckmäßig. Ich schlief weiter bis 10:30 Uhr, da war dann freie Bahn.
Dann verbrachte ich - mit Kaffee - viel Zeit im Sessel, weil ich nämlich immer wieder einschlief. Gemacht habe ich gar nix.
Bis 17 Uhr. Da ereilte mich eine Aktivitätsphase und folgendes fand statt: Betten überziehen, Apfelkuchen backen, Bulgurfrikadellen machen, Möhrengemüse zubereiten, Kühl- und Gefrierschrank durchsortieren, Augenbrauen zupfen, Katze bürsten, 8 Maschinen Wäsche zusammenlegen und in die Schränke räumen. Die Aktivitätsphase dauerte zwei Stunden, dann saß ich wieder im Sessel und tat nichts. Und so wird es bleiben, bis ich ich gleich schlafen gehe.
Alles zu WmdedgT wie immer bei Frau Brüllen.
Gestern vor dem Einschlafen geschah noch etwas Merkwürdiges. Und zwar wurde ich sehr plötzlich sehr müde, ging dann schnell ins Bett und war so unglaublich müde, dass ich es nicht mehr geschafft habe, mich richtig hinzulegen. Beim ersten Versuch (ich lasse mich immer mit Schwung rückwärts/seitwärts ins Bett fallen) endete ich etwas zu weit oben, so dass die Haare das Kopfteil des Bettes streiften. Ich wollte weiter nach unten rutschen aber mein Körper war zu schwer, es war absolut undenkbar, ihn noch irgendwie zu bewegen und ich war darüber kurz verwundert, schlief dann aber ein.
Morgens um 7 erwachte ich mit etwas steifem Nacken, nahm eine Ibu, schlief weiter bis 9 Uhr und fühlte mich dann wunderbar. Ich duschte, zog mich an, ging Brötchen holen bei einem Bäcker weiter weg als der nächste, ging einkaufen und zum Optiker und dann nach Hause zur Gesangsstunde, mit dem Gesangslehrer eine knappe Stunde über unterschiedliche Lippenspannung in unterschiedlichen Sprachen gesprochen, dann tatsächlich auch noch gesungen.
Anschließend Frühstück im Sessel und danach wurde ich müde und fürchterlich kalt. So mit Zittern am ganzen Körper und Heizung, Decke, Wärmflasche und dicke Socken halfen nicht. Also schlief ich ein, Schlafen ist meine präferierte Lösung für unlösbare Probleme.
Zwei Stunden später weckte M mich, um mir ihr Zeugnis zu zeigen und mir von blöden Verkäuferinnen in einem Laden zu erzählen. Ich freute mich (Zeugnis) und regte mich auf (Verkäuferinnen) und fühlte mich sofort komplett fit und munter, stand auf und machte ein paar Dinge im Haushalt, begab mich in einen Videochat mit @cucinacasalinga und @excellensa und baute mit ihrer Hilfe eine Vogelfuttervorrichtung zusammen, die ich dann mit Hilfe von Herrn N. auf dem Balkon anbrachte. Dann telefonierte ich mit meiner Schwester und kraulte die Katzen, später suchte ich mein Handy und mir fiel ein, dass ich es mit auf den Balkon genommen hatte. Dort lag es, der Videochat lief noch, die Damen waren noch anwesend, ich hoffe, sie haben den schönen Sonnenuntergang gesehen!
@cucinacasalina und ich lasen dann eine neue Geschichte im italienischen Krimibuch, es war sehr aufregend mit Gift, Mafia und allem. Anschließend war ich sehr hungrig und zwar mit exaktem Appetit auf Chicken Tikka Massala, das wurde also bestellt. Kurz vor dem Essen gab es eine neue Episode von zitternd im Sessel unter Heizdecke und mit Wärmflasche aber wieder mit keinerlei Krankheitsgefühl. Jetzt, nach dem Essen, ist es besser, mir ist nur etwas frisch, das ist aber (wie gesagt, Heizung läuft, dicke Socken an den Füßen, Strickjacke, Wärmflasche UND Heizdecke) nicht korrekt so, mir müsste eigentlich total warm sein. Mal sehen, wie sich das am Abend noch entwickelt, ich plane, nicht mehr so häufig aus dem Sessel aufzustehen und, falls erforderlich, die letzten Reserven dafür aufzusparen, mich heute beim Schlafengehen noch korrekt zu positionieren.
Ich habe eine neue Idee. Ja, so ist das, kaum schlafe ich mal eine Nacht ohne Alpträume, habe ich eine neue Idee. Ist ja auch gut so.
Und zwar hat mein Arbeitgeber ein Weihnachtsgeschenk gemacht, man konnte wählen zwischen einer MuseumsuferCard (für nicht-Frankfurter*innen: damit kann man 1 Jahr lang kostenlos 38 Frankfurter Museen besuchen) und einer Geschenkbox für die Astor Film Lounge (damit kann man einmal zu zweit in ein gehobenes Kino gehen und bekommt eine Fingerfoodplatte, eine Flasche Prosecco oder Wein und Popcorn).
Ich gehe ja nie in Museen, bzw. selten und dann meist ungern, weil ich sofort eine Reizüberflututung erleide und nach 15 Minuten das Bedürfnis habe, 15 Jahre zu schlafen. Ins Kino gehe ich ganz gerne mal, weil das für mich die einzige Möglichkeit ist, einen Film zu sehen, ohne zwischendrin zu vergessen, dass ich einen Film schaue und einfach wegzugehen, Spülmaschine einzuräumen oder Zahnzwischenraumpflege zu betreiben oder die Katze zu bürsten, was man halt so macht zu Hause aber im Kino eben nicht.
Ich habe mich deshalb für die MuseumsuferCard entschieden. Es wäre ja total langweilig, das auszuwählen, was ich sowieso schon mache, wofür ich sowieso schon bereit bin, Geld auszugeben.
Zwischen ca. Mitte Februar 22 und Mitte Februar 23 werde ich also in 38 Museen gehen (sollte ich damit überraschend schnell fertig sein, kann ich in solche, die wechselnde Ausstellungen haben, ja auch noch wiederholt gehen). Bin noch unsicher, wie ich vorgehe: alphabetisch? Einem Muster auf dem Stadtplan folgend (dazu müsste ich sie erst in einen Stadtplan eintragen, die Übersichtsseite ist nicht so übersichtlich und hat auch keine Kartenansicht)? Losverfahren? Oder nach Interesse?
Das werde ich noch herausfinden. Fest steht aber ich werde Ihnen von jedem einzelnen Museumsbesuch berichten!