Fazit 1 Woche "normaler Alltag" spielen:
Das mit dem Kochplan hat okay geklappt. Herr N. hat schmackhaft gekocht, ich selbst habe 2 meiner geplanten 4 Gerichte geschafft, an einem der übrigen Tage hat M. gekocht, am verbleibenden wurde bestellt. Fragen Sie mich nicht was, ich habe keine Erinnerung, so ein Tag war das nämlich, deshalb wurde ja auch bestellt. Achso, doch, ich habe es sogar hier aufgeschrieben, das war der
vegetarische Burger mit Brie und Preißelbeeren. Geht doch!!
Die übrigen Gerichte werden einfach in die nächste Woche geschoben, es waren alles haltbare/tiefgefrorene Zutaten.
Sonntag: Blumenkohl-Erdnuss-Curry
Montag: Herr N. kocht was
Dienstag: Möhren-Kartoffel-Gemüse
Mittwoch: Spinat mit Fischstäbchen
Donnerstag: One-Pot Tex-Mex-Pasta
Freitag: Herr N. kocht was
Samstag: Ofengemüse mit Parmesanpolenta
Gesangsstunde hat geklappt, sogar mit zwei Terminen.
Treffen hat geklappt, mit @fragmente auf einen Kaffee und mit dem Lesedings online.
Abends das Haus verlassen hat noch nicht geklappt, war aber ja auch noch gar nicht fest vorgesehen.
Zeitfenster zum Italienischlernen habe ich mir noch nicht gesucht.
Weiter wusste ich letzten Samstag noch nicht, wollte mir das heute überlegen, weiß es aber immer noch nicht, gehe aber davon aus, jetzt beim Schreiben wird es mir sofort einfallen. Tatsächlich habe ich nächste Woche schon zweimal für abends etwas ausgemacht, einmal Gesangsstunde, einmal Bloggen mit @fragmente. Mehr wird mir abends vielleicht zu anstrengend. Ich könnte aber noch ein "abends draußen herumlaufen" einbringen, am Montag begleite ich M. nämlich, wenn sie sich selbst zum Training fährt und statt 1,5 Stunden im Auto vor der Sporthalle zu sitzen und Nägel zu kaufen werde ich dann einfach spazieren gehen.
Vielleicht finde ich ja auch noch eine Person zum "in echt treffen", das wäre schön.
Dann habe ich heute noch die Gemüsekiste aufgepeppt mit leckerem Obst: Ananas, Papaya, Mango. Das werde ich essen, also tagsüber, was ich ja derzeit immer vergesse, aber das tolle Obst wird mich optisch ansprechen und froh machen und dann vergesse ich es nicht.
Weiteres Vorhaben: ein paar kleine Haushaltstätigkeiten. Wenn ich ständig nicht da oder zwar körperlich an- aber geistig abwesend bin, entwickelt alles ein Eigenleben und ist nicht mehr so, wie ich es will. Ich möchte das zurückerobern. Ein bisschen durchsortieren, ein paar Dinge wegwerfen, Sie wissen schon, so dass wieder alles so ist, dass ich es ohne nachzudenken und im Dunkeln finden kann und mir nicht, wenn ich Thymian suche, zig andere Gewürzdöschen aus dem Schrank in die Pfanne fallen, das nervt nämlich.
Und zuletzt: Nägel lackieren. Das habe ich trotz zahlreicher Videokonferenzen letzte Woche vergessen.
Ich glaube, das wird gut.
Ich habe wieder einmal aus dem Rewe das Gratis-Magazin mitgenommen. Es heißt "Deine Küche", was ich nicht auswendig gewusst hätte, aber es liegt direkt neben mir, ich konnte nachschauen. Habe es tatsächlich schon am Montag mitgenommen, dann auf dem Tischchen neben dem Sessel abgelegt, seitdem nicht berührt.
Ich habe bisher zweimal in meinem Leben ein kostenloses Supermarktkassenmagazin mit nach Hause genommen: einmal im ersten Lockdown (auch von Rewe glaube ich, vielleicht aber auch vom Penny) und nun eben am Montag.
Davor habe ich einmal aus dem Hauseingang zwei Exemplar der dort "zu Verschenken!" liegenden Zeitschrift "Haus und Garten" (oder so ähnlich, auch das weiß ich nicht genau) mitgenommen, das war als Herr N. sehr krank war.
Gelesen habe ich diese ganzen Magazine nicht. Sie lagen alle längere Zeit in Griffweite herum und verschafften mir ein gutes Gefühl für den Fall, dass ich plötzlich ganz niedrigschwellige Zertreuung suchen würde. Ich könnte dann einen einspältigen Bericht mit Bild über ein Kochrezept oder einen Deko-Tipp lesen und im Sessel sitzend darüber sinnieren, ob ich mein Leben an dieser kleinen Stelle im Sinne des Magazins neu ausrichte. Das würde mir ein Gefühl von mindestens Selbstwirksamkeit, möglicherweise aber sogar Aufbruch geben. Wie gesagt, bisher kam es aber auch nicht dazu und ich plane, irgendwann am Wochenende das aktuelle Rewe-Magazin ins Altpapier zu werfen und mir Selbstwirksamkeit und Aufbruch anderweitig zu verschaffen.
(Den Titel "Deine Küche" finde ich übrigens auch ganz unangenehm. Ich werde mit Titeln ungern direkt angesprochen und schon gar nicht geduzt. Ich besitze ein Kochbuch, das ich enorm schätze, da es alle möglichen Grundrezepte enthält, es ist also eher ein Nachschlagewerk, aber es trägt den unglücklich passiv-aggressiven Titel "Ich helf Dir kochen". Würde es anders heißen, würde ich viel öfter mal reinschauen.)
Hänge gedanklich immer noch bei der Mail vom Chor, abends schaue ich mehrfach in das angehängte GoogleSheet. Zuerst schaute ich, wer sich da so einträgt. Aber mittlerweile hat sich meine Aufmerksamkeit auf ganz andere Dinge eingeschossen:
Sie müssen sich das Dokument als eine sehr einfache Tabelle vorstellen, oben ein Datum, dann in einer Spalte die Stimmgruppen, in denen man sich zeilenweise eintragen kann. Mehr nicht.
Dennoch werden gleich drei verschiedene Schriftarten und auch drei verschiedene Schriftgrößen verwendet, die aber nicht etwa mit der Schriftart korrelieren würden, es wird einfach nach unten alles immer größer. Die Spaltenbreite ist nicht ordentlich definiert. Manche Personen tragen sich mit Vornamen ein, manche mit Vor- und Nachnahmen, manche mit Initialen. Manchmal wird völlig sinnlos eine Spalte freigelassen oder auch nicht. Möglicherweise ist die Schrift bei einem Wort sehr dunkelblau statt schwarz. Ansonsten werden immerhin keine Farben verwendet, dafür bin ich dankbar. Neben dem Blatt mit dieser Übersichtstabelle gibt es ein weiteres Tabellenblatt, das keinerlei Informationen enthält und aber "Tabellenblatt 6" heißt - die Blätter 2-5, strenggenommen 1-5, gibt es nicht. Es ist kein Druckbereich definiert. Irgendwo mitten auf dem Blatt hat eine Person einen Kommentar ohne Inhalt hinterlassen.
Das alles macht mich komplett wahnsinnig (im Büro würde ich das als vollkommen inakzeptables Arbeitsprodukt umgehen retournieren) aber gleichzeitig wunderbar glücklich, denn es funktioniert ja, es ist völlig inkonsistent aber das ist auch ganz egal und wie toll es ist, sich über solche irrelevanten Kleinigkeiten aufregen zu können!
(Ich werde mich nicht eintragen und auf die Mail auch nicht antworten. Es gibt ja auch gar nichts mehr dazu zu sagen. Es ist alles bekannt, die einen treffen ihre Entscheidung so, die anderen eben anders und das ist völlig okay.)
Heute kam eine Mail, dass der Chor ab Freitag wieder probt. Kurz war ich versucht. Ich singe ja sehr gern im Chor, habe auch keine spezielle Sorge, mich dort mit Corona zu infizieren, was aber im Wesentlichen daran liegt, dass mein Corona-Einfallsrisiko natürlich das Schulkind ist, der Chor hingegen nur eine sehr nachrangige mögliche Infektionsquelle.
Umgekehrt bin ich dadurch aber natürlich ein Riskofaktor. M berichtet mir jeden Tag von 2-3 neuen Personen die selbst oder deren Geschwister positiv getestet wurden (ich wusste gar nicht mehr, dass wir so viele Menschen kennen!) und immer, wenn ich irgendein Kind vom Sport oder sonstwo im Auto mit nach Hause nehme, hat es am nächsten Tag garantiert einen positiven Schnelltest, das haben wir jetzt schon mehrere Male durchgespielt. Immer ohne eigene Infektion, vermutlich dank FFP2-Maske im Fahrzeug, aber das wird ja auch nicht ewig gut gehen. Die Corona WarnApp ist - nachdem sie ja bis Ende 2021 so gut wie nichts bei mir anzeigte, seit 2022 dauerrot.
Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist, wenn ich zu Chorproben gehe.
Dafür werde ich das wöchentliche Bloggen mit @fragmente wieder aufnehmen (bitte Wiedervorlage falls bis 5.2. nicht umgesetzt). Das haben wir heute bei einem Draußen-Kaffee beschlossen. Zu dem Draußen-Kaffee gab es ein Gebäck, das sehr lecker war und es wurde vom Verkäufer auch detailliert beschrieben, wegen Maske und beschlagener Brille habe ich die Beschreibung aber nicht richtig aufnehmen können. Es mag ja sein, dass man besser hört, wenn man die Augen bewusst schließt. Wenn man aber dringend versucht, etwas zu sehen, und darauf alle mögliche Konzentration verwendet, kann man gar nicht mehr gut hören. Also ich jedenfalls. Es war irgendwas Außen karamellisiertes und Innen mit Vanillecreme und es war französisch.
Dann hatte ich am frühen Abend noch einen Video-Kennenlerntermin mit dem neuen Oberchef eines Dienstleisters, mit dem wir in hochwichtigen Themen zusammenarbeiten. Wir alle waren im Call, dieser Oberchef kam aber nicht, war auch nicht erreichbar und wir lästerten, wie deppig das denn ist, eine Vorstellungsrunde einzuberufen und dann den Termin zu vergessen. Später stellte sich aber heraus, dass der Organisator des Termins vergessen hatte, diesen Oberchef einzuladen. Da waren wir nun die Deppen. Auch mal schön.
Heftiges und auch erfolgreiches Bemühen heute, die Spur zu halten!
Trotz müde (und müde trotz 7,5 Stunden Schlaf) zur richtigen Zeit aufgestanden. Auf dem Arbeitsweg zweimal verfahren aber dann doch richtig angekommen und sogar einen Parktrick in der Tiefgarage entdeckt - es gibt zwei Parkplätze, in die man eigentlich überhaupt nicht reinfahren kann, die sind auch immer frei. Wenn ich aber einfach ein Stockwerk tiefer fahre, da wende und wieder hochfahre, kann ich in den einen davon sozusagen geradeaus einparken. Das wird nun mein Stammparkplatz. Im Geradeauseinparken bin ich grandios!
Durch zwei Anrufe und eine Chatnachricht kurz geklärt, ob irgendetwas wirklich DRINGENDES ansteht, also sowas, das keinesfalls noch einen halben Tag warten kann. Das war nicht der Fall. Dementsprechend einen halben Tag full throttle gemacht bis ich wieder einen Überblick hatte, was auf dem Tisch ist. Die Eiligsten Dinge erledigt, geplant früher Feierabend wegen Termin mit Kind.
Leider vergessen, während der Videokonferenz die Nägel zu lackieren (sieht man nicht, sieht aus, als würde ich interessiert Notizen machen).
Konsequent Sorgen gegen Realität aufgewogen und verdrängt, das war gut. Leider vergessen, zu essen, das war schlecht aber wird jetzt gleich nachgeholt.
Während Ms Termin im Auto gesessen und Buch gelesen, das war auch sehr, sehr gut. Außerdem überlegt, welche meiner 6 Freundinnen ich mir für einen gepflegten Komplettzusammenbruch aussuchen - das ist auch ein gutes Zeichen, Komplettzusammenbruch kommt bei mir immer erst nach der akuten Phase, also quasi auf dem Heimweg, wenn schon fast alles gut ist. Bin aber noch unschlüssig.
Daran gedacht, Getränke zu bestellen und daran gedacht, für die Putzhilfe Geld bereitzulegen. Und daran gedacht, den Blutspendetermin zu verlegen, es erscheint mir nicht schlau, den diese Woche zu machen, wenn ich doch dauernd das Essen (und auch Trinken) vergesse. Vielleicht nächste Woche.
Mich mit der Energie ein bisschen verzockt und es nicht mehr geschafft, zu kochen, dafür aber beim Bestellen daran gedacht, dass ich a) nicht essen muss, was ich immer esse und so zu einem Burger mit vegetarischem Pattie, Brie und Preißelbeeren gekommen und b) dass ich gelieferte Pommes nicht mag und die daher gar nicht erst bestellen muss. Also werde ich gleich sehr zufrieden sein!
Daran gedacht, die Schuhe zu putzen, die ich seit Tagen anziehen möchte, aber die eben zuvor geputzt werden müssen, wofür mir morgens die Zeit fehlt. Und daran gedacht, den Nagelpflegebeutel wieder in die Handtasche zu packen, denn morgen ist auch wieder eine Videokonferenz.
1,5 Stunden in einer Vollsperrung mit Hubschraubereinsatz gestanden, danach erstmal rausgefahren und auf einem Parkplatz 45 Minuten komatös geschlafen, dann nochmal 3 Stunden gefahren. So kriegt man die Tage natürlich auch rum.
Alptraumzersetzte Nacht, ich hasse das sehr, aber um es positiv zu betrachten: offenbar habe ich ausreichend geschlafen, so dass es über die notwendigen komatösen Stunden hinaus ausrecht. Und auch positiv: der Kopf setzt sich offenbar in der Nacht auseinander, da kann ich tagsüber andere Dinge tun.
Heute war ein ganz überraschend entspannter Tag. Überraschend, weil das Grundgerüst des Tages inklusive Autobahnkilometern viel Potenzial für Stress bot, das hat sich aber nicht realisiert. Ich wurde positiv überrascht! Das gibt es noch! Nicht vergessen!!
Es muss hier sehr, sehr dringend in all dem Chaos wieder normales Leben stattfinden! Ich weiß nur noch nicht so genau, wie. Zuallererst habe ich deshalb einen Kochplan für die nächste Woche gemacht und dafür eingekauft. Zu Fuß. In der Innenstadt. Kann mich nicht erinnern, wann ich dort das letzte Mal war.
Die Läden waren sehr leer, keine Ahnung, ob das an der Uhrzeit lag (Samstag gegen 17 Uhr). Also, leer von Menschen. Der Supermarkt allerdings auch recht leer von Produkten, es kann gut sein, dass das eine mit dem anderen zusammenhängt und die fehlenden Personen die fehlenden Produkte einfach vor 17 Uhr gekauft hatten. Es gab keinen Blumenkohl mehr. Ich werde also nächste Woche nochmal irgendwo einkaufen, hoffentlich Blumenkohl.
Folgendes wird hier gespeist:
Heute kochte Herr N.
Morgen bin ich abwesend
Montag: Paprika-Schafkäse-Pfanne
Dienstag: Möhren-Kartoffel-Gemüse
Mittwoch: Spinat mit Fischstäbchen
Donnerstag: Blumenkohl-Erdnuss-Curry
Freitag: Herr N. kocht was
Samstag: Weiße-Bohnen-Porree-Suppe
Sonntag: Herr N. kocht was
Was Herr N. an den betreffenden Tagen kochen wird, ist mir nicht bekannt, werde ich aber ja dann rechtzeitig bemerken, wenn es mir serviert wird.
Weiter in Bezug auch wiederherzustellende Normalität habe ich mit dem Gesangslehrer vereinbart, dass wir nun auch wirklich wieder Gesangsunterricht machen und nicht abwechselnd den Termin vergessen und dann, wenn wir uns mal zusammen finden, uns gegenseitig volljammern. Heute war also auch Gesangsstunde, die nächste ist am Donnerstag.
Drittens werde ich - noch nicht sofort nächste Woche, da ist alles noch sehr durcheinander, aber danach - dafür sorgen, dass ich mindestens einen Abend irgendwo draußen herumlaufe (zum Beispiel zwecks Einkauf oder Erledigungsgang, wobei "Gang" wichtig ist, nicht Auto) und versuchen, mindestens einmal eine Person, die nicht der eigenen Familie angehört, zu treffen. Das erscheint mir auch sehr wichtig für die geistige Gesundheit.
Festgestellt habe ich auch, dass ich in Italienisch deutlich weiter sein könnte, wenn ich mich ab und an mal wirklich damit beschäftigen würde. Vielleicht suche ich mir dafür ein regelmäßiges Zeitfenster.
Weiter weiß ich noch nicht., das überlege ich mir dann nächstes Wochenende.
100 Jahre schlafen, irgendwann, anfangen mit ein paar Stunden ab jetzt gleich.
Sehr aufregender Tag, wobei, vielleicht auch nicht, was weiß man, meine Nerven sind ja insgesamt durch. Ich konnte jedenfalls den Vormittag über nichts mit der Hand schreiben, weil die immer so zitterte (es zitterten beide, aber mit der linken kann ich sowieso nie schreiben, also egal). Ich will aber ja gar nichts mit der Hand schreiben, also auch egal. Ich weiß nicht, warum ich das überhaupt erwähne.
Dann rief meine Zahnärztinnenpraxis an, aber die Buchhaltung, deren Nummer ich nicht eingespeichert habe. Wenn fremde Nummern auf meinem Handy anrufen denke ich ja immer sofort, jemand stirbt. Dementsprechend angespannt antwortete ich. Es war, wie gesagt, die Zahnärztinnenpraxis, wenn Ärzte und Ärztinnen anrufen denke ich auch immer sofort, jemand stirbt, also war ich höchst alarmiert, betastete mit der Zunge meinen reparierten Zahn und überprüfte im Kopf die Möglichkeit, ob die Zahnärztin über den aktuellen Zustand dieses Zahnes mehr weiß als ich und er bald explodiert und mich mittels Sepsis tötet oder - noch wahrscheinlicher - dass sie auf dem Röntgen- (ich dachte irgendwie immer, Röntgen würde man ganz schwierig schreiben, dabei schreibt man es einfach nur, wie man es spricht, was ist da passiert??), also jedenfalls, dass sie auf dem Röntgenbild noch einen Zufallsbefund wie Kieferkrebs entdeckt hätte, als sie das Bild meines Zahns Nr. 27 abends im Bett nochmal vor ihrem inneren Auge Revue passieren ließ.
All das war nicht der Fall. Der Buchhaltung war nur aufgefallen, dass der Kostenvoranschlag für 3 Wurzelkanäle war, mein Zahn Nr. 27 aber 4 hat und es deshalb teurer wird. "DAS IST MIR SCHEISSEGAL!!!" hätte ich beinahe in den Hörer gebrüllt, konnte mich aber gerade noch beherrschen (vielleicht sind die Nerven noch nicht ganz durch, nur fast ganz), die Buchhaltung entschuldigte sich mehrfach, ich war fröhlich beschwingt bis enthusiasmiert, den drohenden leidvollen Tod durch Zahlung von irgendwie um die 100 Euro nochmal abwenden zu können und dann war das Gespräch auch schon beendet.
Beim Weiterarbeiten fiel mir aus dem Büroschrank meine diesjährige Sammlung der empfangenen Weihnachtskarten entgegen, ich schaute sie alle noch einmal kurz an und bekam vor Rührung feuchte Augen bei einer Karte die ganz business-standardmäßig verkündete: "Vielen Dank für die vertrauensvolle Zusammenarbeit in diesem anstrengenden letzten Jahr. 2022 wird spannend - wir freuen uns, es mit Ihnen gemeinsam anzugehen!" Von einer Maklerfirma. Ich denke, PMS ist da bei mir auch im Spiel.
Im weiteren Verlauf des Tages teilte ich @cucinacasalinga im virtuellen Büro mit, dass ich nun total verrückt geworden sei. Dies wurde mir wohlwollend bestätigt, @cucinacasalinga selbst ist auch in Ansätzen verrückt geworden. Wir kamen aber überein, dass dies im Wesentlichen auch den Umständen geschuldet ist und wir uns nach der Pandemie noch ein Jahr geben und dann, sollte das alles nicht besser geworden sein, einen Therapeuten der eine Therapeutin suchen und sagen "machen Sie uns wieder so eiskalt wie zuvor!". Vielleicht in Paartherapie, mal sehen.
Am Abend kam mein Telefon mit der Post (eher mit einem Paketdienst, aber ich weiß nicht mit welchem, vermutlich nicht DPD denn sonst wäre es ja nicht angekommen) zurück. Es konnte kein Fehler gefunden werden. Es lag aber ein Zettel bei, dass dies häufig vorkäme und dann meist an "Störungen im Umfeld" läge. Dazu könne man sich beraten lassen, der erste Schritt dazu ist, einen QR-Code zu scannen. Das werde ich auf jeden Fall tun, aber in einem ruhigen Moment, wer weiß, ob man gleich in einen Videochat verbunden wird (vielleicht Therapie??) während man man den QR-Code scannt, das wäre mir nicht recht einfach so ohne Vorbereitung, im Pyjama und beim Abendessen.
Ausprobieren konnte ich das Telefon noch nicht, es lagen nämlich frische, völlig leere Akkus bei, die erst einmal laden müssen. Alle Kabel sind übrigens auch neu.
Mit Ms Notebook hatte ich schonmal einen ähnlichen Fall, das schaltete nach ca. 1 Jahr Gebrauch immer mal den Bildschirm aus und er ließ sich auch erst nach kompletten Neustart wiederbeleben. Beim Einsenden konnte man auch damals den Fehler nicht reproduzieren, das Notebook kam aber völlig wiederhergestellt zurück und hat den Bildschirm nie wieder unerwünscht ausgeschaltet. Vielleicht brauchen diese Geräte auch einfach mal Urlaub. Vielleicht natürlich ist es den Firmen aber auch viel zu mühsam, Fehler zu suchen und zu reparieren und sie schicken einfach neue Sachen raus, wollen das aber nicht verraten, damit das nicht alle jedes halbe Jahr so machen.
Ich werde berichten, ob das Telefon geht, wenn ich mal dazu komme, es zu testen. Wenn es nicht geht ist das Gute immerhin, dass dann auch keine Ärzt*innen darauf anrufen können!