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    Montag, 17. Januar 2022
    16012022

    Zwei Wochen Urlaub, nicht ein Tag davon ohne Sorgen, dass ich jetzt "erholt" bin würde ich nicht unbedingt sagen. Aber immerhin ausgeschlafen! Ich habe mir angewöhnt, Dinge, die mich besorgen, aber die ich nicht beeinflussen kann, zu verschlafen und so lag ich glaube ich an keinem Tag unter 9 Stunden Schlaf. Letzte Nacht z.B.: 10 Stunden 58 Minuten mit einer Schlafqualität von 89 Punkten. Körperlich bin ich bestimmt doch erholt.

    Wenn man andauernd schläft, hat man übrigens keine Zeit zum Essen, es wird Zeit, dass Frau Herzbruch aus ihren Hosen wieder herausschrumpft, ich brauche die jetzt denn meine rutschen.

    Ansonsten: jo, weitermachen.

    Samstag, 15. Januar 2022
    15012022

    Warte weiterhin auf die Wendung von ALLEM zum Positiven.

    Freitag, 14. Januar 2022
    14012022

    Rundum unglaubliche Dienstleistungserfahrung heute.

    Mein Festnetztelefon ist defekt. Was mein Leben nicht unbedingt schlechter macht, ich telefoniere nur mit exakt 2 Personen auf dem Festnetztelefon und eine davon kann derzeit nicht telefonieren. Ich hatte das Gerät aber extra im Mai 2021 gekauft (wie mir das Internet verriet), weil die Vorgängerversion beim Telefonieren rauschte und knackte und knarzte, sie war so alt wie M und hatte öfters mal ein Bad in Flüssigkeiten genommen sowie diverse Stürze und Flüge erlebt. Deshalb hatte ich das Gerät erneuert und jetzt ist es ärgerlich, wenn das neue schon nach weniger als einem Jahr gar nicht mehr geht, wobei, das ist übertrieben nur halb. Die anrufende oder angerufene Person kann mich hören, ich sie aber nicht. Das reicht mir nicht aus.

    Ich chattete also mit dem Unternehmen, das mir das Gerät verkauft hatte, sie gingen ein paar Features des Geräts mit mir durch (hätte ja sein können, dass ich falsche Knöpfe gedrückt habe), konnten aber nicht helfen und verbanden die technische Hotline des Herstellers auf mein Handy. Davon war ich das erste Mal beeindruckt.

    Die technische Hotline setzte das Gerät mit mir auf Werkseinstellungen zurück, das änderte leider auch nichts am Problem. Daher wurde mir angeboten, per Mail ein Retourenetikett zu erhalten und innerhalb von 3 Werktagen nach Eingang würde entweder ein repariertes Gerät oder ein neues zu mir zurückkommen. Für das Retourenetikett wurde mein Name benötigt - mein Name ist kompliziert, es ist unerfreulich, ihn in Hotlines zu buchstabieren, ich bin dann immer schon dezent angestrengt und nehme mir vor, für alle diese Fälle eine Zweitidentität anzunehmen, was ich dann aber jedes Mal auch wieder sehr schnell vergesse.

    Ich buchstabierte also meine Namen und die technische Hotline reagierte kompetent, wiederholte alles korrekt laut Buchstabiertafel - hier war ich das zweite Mal beeindruckt - und noch während ich mich bedankte kam die Mail an.

    Ich entkabelte das defekte Telefon, steckte es in einen Karton aus meiner umfangreichen Sammlung, die 1/3 des Schlafzimmers einnimmt, aber das nur ganz nebenbei und ich werde das sicher bald aufräumen, klebte das Etikett drauf und ging sofort zur Abgabestelle eine Straße weiter.

    Es handelt sich um eine GLS-Abgabestelle. Ich bekomme sehr wenig Dinge, die irgendwie mit GLS zu tun haben, was ich bedaure - die Abgabestelle ist nämlich ein sehr ordentlicher und angenehmer Kiosk mit einem Garagenhof, in dem man parken kann und das Paket bekommt man dann in den Kofferraum getragen. Also jedenfalls geschah das in den zwei GLS-Fällen, die ich in den letzten Jahren hatte, so.

    Heute hatte ich ja etwas recht Kleines abzugeben, war also zu Fuß. Vor der Tür des Kiosks war ein Mann, der mir, als ich in den Laden ging, sofort folgte und sich mehrfach entschuldigte - er war der Besitzer. Mir war unklar, warum oder wofür er sich entschuldigte und ich erfragte es: es sei unhöflich, dass er hinter mir her in den Laden geht statt entweder an seinem Arbeitsplatz darin zu sein oder zumindest voranzugehen und mir die Tür aufzuhalten - hier war ich das dritte Mal beeindruckt.

    Ich bin ein bisschen glücklich, dass das Telefon kaputt gegangen ist. Sonst hätte ich diese drei schönen Erlebnisse gar nicht gehabt.

    Freitag, 14. Januar 2022
    13022022

    Ich würde jetzt dann gern die Wendung von ALLEM zum Positiven nehmen, vielen Dank.

    Mittwoch, 12. Januar 2022
    12012022

    Wie schön es ist, wenn der Weihnachtsbaum nicht mehr in der Wohnung herumsteht! Und jedes Jahr wundere ich mich wieder, wie das sein kann: erst große Freude auf und dann über den Baum, ein paar Wochen später große Erleichterung, wenn er weg ist. Rational ist das nicht.

    Rational war auch meine Vorgehensweise bei der Lichterkette nicht. Zur Erinnerung: am 23.12. gegen 23 Uhr funktionierte die Lichterkette beim Test in der Packung, nach Anbringen am Baum dann aber nicht mehr. Die Lichterkette ist die meiner Kindheit, ich habe also eine emotionale Bindung. Auf der Packung steht "84 DM". Vor einigen Jahren habe ich auf Ebay mühevoll Ersatzlichter besorgt, die Kette hat ja natürlich noch Glühbirnchen, kein LED und hat daher ein sehr warmes, festliches Licht.

    Ich wollte die Lichterkette daher gern wieder in Gang setzen und zu diesem Zweck so lange Lichter austauschen, bis sie wieder geht (Ersatz, wie gesagt, habe ich genug). Dazu war es aber erst einmal notwendig, die Kette wieder zu entheddern, damit ich weiß, welche Lichter schon getauscht sind. Allein das dauerte ca. 30 Minuten. Bei genauer Sichtung fand ich zwei defekte Birnchen, die tauschte ich aus, die Kette ging nicht, ich wechselte einmal ein frisches Birnchen durch die gesamte Kette ein, sie ging weiterhin nicht, an diese Punkt erschöpfte sich meine Emotion und ich kehrte zur Rationalität zurück. Elektroschrott.

    Weiter sortierte ich die Baumkugeln durch, warf sehr hässliche weg und befand auch, dass es keine gute Idee ist, Gebäckanhänger im Keller zu lagern. Die verbleibenden Kugeln passen jetzt in einen Stiefelkarton, das ist schön. Wenn ich irgendwann einmal in der Vorweihnachtszeit wirklich Zeit habe, werde ich Weihnachtskarten schreiben und auch den Baum selbst schmücken mit Schmuck, den ich ausgewählt habe. Ich glaube in Silber. In den letzten 17 Jahren hatte ich aber in der Vorweihnachtszeit keine Zeit, es wäre also übereilt, jetzt schon die alten Kugeln gegen neue auszutauschen.

    Ich bekomme selbst jedes Jahr ein paar Weihnachtskarten, über die ich mich immer total freue. Von einer befreundeten Familie eine mit Familienfoto, das ist wunderschön und z.B. dieses Jahr von der Italienischlehrerin eine Karte auf Italienisch. Lange Jahre dachte ich immer, dass ich ganz bestimmt auch Weihnachtskarten schreiben werde, habe daher eine gewisse Menge im Schrank, bis zum Kauf kam ich schon, nur an der Umsetzung scheiterte es bisher. Ich hatte aber schon vor einigen Jahren die Idee, dass ich dann zumindest Neujahrskarten schreibe, besonders aber nicht nur an die, über deren Weihnachtskarten ich mich so gefreut habe. Ich habe daher auch eine gewisse kleinere Menge an Neujahrskarten im Schrank, bin aber auch bei diesem Projekt noch nicht bis zur Umsetzung gekommen. In einem oder in zwei Jahren dachte ich auch, dass ich - wenn ich schon keine Weihnachts- oder Neujahrkarten schaffe - über das Jahr einen dieser schönen Postkartenkalender haben könnte mit einer Karte pro Woche und die würde ich dann jeweils an eine Person schicken, das wäre doch eine Überraschung! Ich glaube, in irgendeinem Jahr habe ich auch tatsächlich drei oder vier solcher Karten verschickt, dann blieben die Kalender unabgerissen. Dieses Jahr kurz vor Weihnachten war ich wieder einmal kurz davor, mir einen Postkartenkalender zu kaufen um in der Phantasie zu schwelgen, über das Jahr hinweg Karten an zu lange nicht getroffene Freund*innen und Bekannte zu verschicken. Aber auch da wurde die Emotion von der Rationalität eingefangen: Irgendwann werde ich eine Lebenssituation mit mehr Muße erreicht haben aber noch ist das nicht der Fall. Ich freue mich aber schon darauf.

    Mittwoch, 12. Januar 2022
    11012022

    Das Gefühl, bei einem großen Wollknäuel im Kopf endlich den Anfang gefunden zu haben, mit dem es sich auflösen lässt.

    Dabei fällt mir allerdings ein, dass die Lichterkette für den Weihnachtsbaum, die am 23. abends ihren Dienst versagte, noch völlig verwirrt unter das Gästebett gekickt liegt. Die wollte ich auch noch wieder auflösen und in ihre Kiste zurücksortieren.

    Montag, 10. Januar 2022
    10012022

    Halte es momentan für ein gangbares Konzept, nicht nur am 31.12. eines jeden Jahres, sondern auch am letzten und gerne auch am 10. Tag eines jeweiligen Monats auf der Straße zu stehen und sinnlos zu brüllen bis mir die Stimme wegbleibt.

    Sonntag, 9. Januar 2022
    09012022

    Einige Erkenntnisse heute.

    Die erste: ich schlafe momentan unter anderem so viel und so lang, weil ich dadurch die anstrengende Situation aufschiebe, mir aktiv keine Sorgen zu machen und etwas anders, fruchtbareres zu tun. Das Schlafen tut mir gut, keine Frage, es kommt sonst ja oft zu kurz bei mir. Aber so langsam reicht es. Zumal ich dann, wenn ich aufstehe, noch ein paar Stunden in Sorgenstarre verharre. Heute dauerte es bis 14 Uhr, bis ich mich zu anderem aufraffen konnte. Was für eine grandiose Zeitverschwendung. Morgen peile ich schlafen bis 9 an und "was anderes machen" ab spätestens 12 Uhr!

    Die zweite: ich beobachte in meinem Umfeld, dass viele aus den Augen verloren haben, dass der politische Umgang mit der Pandemie nicht zum Ziel haben kann, im Sinne des Individuums zu handeln sondern gesamtgesellschaftlich die beste Lösung heraustarieren muss. Es scheint nicht allen ohne weiteres möglich zu sein, sich kognitiv auf diese abstraktere Denkebene zu begeben. Das ist ein Problem - nicht nur in Bezug auf die Pandemie.

    Die dritte: mir tut dieser Urlaub trotz allem Sorgenstress sehr, sehr gut. Den ganzen Tag über sortieren sich Dinge im Kopf, werden klarer und besser greifbar, so als ob aus einer präurlaublichen Ursuppe langsam eine weiterentwickelte Form meines Ichs hervorstiege.

    Die vierte: der gemütlichste Urlaubsmoment bisher war, als M mit Freunden in der Küche saß, sie Karten spielten und Sachen aßen und ich saß derweil in einem anderen Raum und hörte die Stimmen und Geräusche. Werde versuchen, dies so oft wie möglich zu reproduzieren.

    Die fünfte ist noch nicht gesichert, bisher nur ein Gedanke: es ist möglich, dass die Balkonbepflanzung mir mehr Stress als Freude bereitet. Mal sehen, ob ich daraus noch weitere Schlüsse ziehe.

    Die sechste: ich hatte viele Jahre kleine körperliche Zipperlein, die ich dem fortschreitenden Lebensalter zuschrieb. Also z.B. wenn man nach längerem Sitzen aus dem Sessel aufsteht irgendwie Beinschmerzen, die nach den ersten paar Schritten verschwinden oder einen sehr unrunden Gang nach einer längeren Autofahrt etc. Das ist - ich weiß nicht seit wann, aber seit ein paar Monaten? - völlig verschwunden. Einfach weg. Aufstehen ist gefühlt eine geschmeidige Bewegung, mich vom Sofa aufzuraffen ist kein Aufraffen sondern ein simples, unaufwändiges Aufstehen etc, und ich habe keine Ahnung, wann und wie das gekommen ist. Es ist mir vorgestern erst aufgefallen. Es ist unglaublich angenehm und ich möchte es bewahren!

    Sonntag, 9. Januar 2022
    08012022

    Zu meiner außerordentlichen Verblüffung scheint es immer weiter möglich zu sein, auf eine absolute Erschöpfung noch einen draufzusetzen. Es hat eine gewisse Komik - in einer Fernsehserie wäre die Handlung schon längst unglaubwürdig geworden. Glaube ich, ich kenne mich mit Fernsehserien ja in Wirklichkeit gar nicht aus.

    Wegen Erschöpfung daher heute nichts Neues. Dafür aber was Altes, denn @fragmente wünschte sich neulich bei einem Kaffee, diese Geschichte nochmal online zu sehen.

    Samstag, 8. Januar 2022
    07012022

    Theorie: Wenn man sich über etwas Sorgen macht über längere Zeit und diese Sorge fällt dann plötzlich weg, dann ist nur für einen ganz kurzen Moment alles gut und dann, schwupps, hat sich das bisherige Sorgenpotenzial auf einen anderen Sachverhalt verlagert und man sorgt sich über diesen. Die Lösung dieses Zustandes kann es deshalb nie sein, zu erhoffen, dass die Sorge sich als unbegründet erweist. Die Lösung muss sein, sich nicht mehr zu sorgen, egal was ist.

    Nun ist es nicht allen Menschen gegeben, absolut gedankenlos und im Augenblick verhaftet durchs Leben zu gehen. Aber ich glaube, eine gewisse Sorgenhygiene kann und muss man erlernen. Zumal es ja nichts bringt, die Gedanken immer und immer wieder um insbesondere noch gar nicht eingetretene und auch nicht zukunftssicher eintretende Sachverhalte kreisen zu lassen. Es reicht ja völlig aus, ist sogar sinnvoller, diese Energie einzusparen und sie auf ein Problem zu werfen, wenn es in der Realität überhaupt erst erschienen ist.

    Ich bin darin übrigens schon mittelgut, was daran liegt, dass ich in den letzten Jahren einiges (im Selbststudium) über Sorgenhygiene gelernt habe. Wenn meine Gedanken kreiseln, schreibe ich sie auf, irgendwann wird das Aufgeschriebene repetitiv und damit sehr langweilig (machen Sie hier nicht den naheliegenden Treffer, vielen Dank!) und dann höre ich es auf. Manchmal stelle ich mir auch einen Wecker und mache mit mir selbst ab, bis zum Klingeln dieses Weckers andere Dinge zu tun und erst eben zur voreingestellten Uhrzeit wieder über das Sorgenthema nachzudenken. Das mag verrückt klingen, weil es ja ein weiteres Nachdenken schon festlegt, hilft mir aber, weil es mir den Druck nimmt, mich dem PROBLEM (groß geschrieben weil großes Problem) möglicherweise nicht ausreichend zu widmen, man stelle sich nur vor, ich würde das PROBLEM komplett vergessen und gar nicht mehr darüber nachdenken, nie mehr, was würde dann wohl passieren? (In den allermeisten Fällen natürlich nichts, außer, dass mir irgendwann voller Schrecken einfallen würde, dass ich Problem xy vergessen habe und mich dann schlecht fühle, so wie in einem Alptraum, in dem man sich plötzlich erinnert, dass man ja noch 2 Babys und 3 Babykatzen und 4 Hundewelpen hatte aber das vergessen und sie nie gefüttert hat und nun wagt man nicht mehr, in den Keller zu gehen. Bestimmt kenne Sie diese Träume auch!).

    November seit 6757 Tagen

    Letzter Regen: 19. September 2024, 22:43 Uhr