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    Dienstag, 8. September 2015
    Blogging November - 1405

    Am letzten Ferientag gerade noch alles schnell erledigt, was ich vor mir hergeschoben hatte, nämlich hauptsächlich: Katzen zum Tierarzt geschafft zwecks Impfung.

    Katzen zum Tierarzt ist anstrengend, die beiden sind zwar so naiv vertrauensvoll, dass sie sich ohne Widerstand in die Transporttaschen setzen lassen, aber dann muss man sie tragen. Auf der einen Seite knapp 7 kg, auf der anderen Seite knapp 4 kg. Und dann ist man beim Tierarzt und lauter Leute lassen ihre Hunde an den Katzentaschen schnuppern, weil, der Hund will ja nur schnuppern. Die Katzen wollen aber nicht, dass da ein Hund schnuppert, letztes Jahr sprang der Katzer ja dann inklusive Tasche auf einen Schäferhund und es gab große Aufregung im Tierarztwartezimmer, dieses Jahr bin ich klüger und sage auf "der Hund will ja nur schnuppern" rasch: "Ich will aber nicht, dass der Hund schnuppert!"

    Die Katze hat einen braunen Fleck im Auge, das machte mir ein bisschen Sorge, das heißt eigentlich nicht, ich kenne nämlich drei Menschen, die auch so einen braunen Fleck im Auge haben und die mir alle drei versicherten, es sei halt ein Pigmentfleck, also warum sollte es bei der Katze anders sein. Aber natürlich, eines Tages habe ich es gegoogelt und laut Katzenforen sind Katzen mit braunem Fleck im Auge quasi sofort in der nächsten Nacht schon tot. Daher wies ich die Tierärztin auf den Fleck hin, sie sagte, "naja, ein Pigmentfleck halt, haben ja viele Menschen auch", notierte "auf 11 Uhr" und zeichnete einen ungefähren Umriss in die Akte, wiederkommen, wenn es sich deutlich verändern sollte, ansonsten seien die Augen vom Kater viel interessanter, nämlich vielleicht entzündet, also noch nicht, aber eventuell beginnend, hier, sehen sie, verklebt, Schmock im Augenwinkel und sehr tränend. Recht hatte sie, definitiv hatten die Augen vom Kater aber am Morgen noch nicht getränt, mysteriös. Auch da, beobachten und wiederkommen für Salbe, falls das Tränen schlimm wird, aber gerade eben habe ich dem Kater nochmal die Augen in alle Richtungen aufgezogen und angeschaut und da ist nix: keine Tränen, keine Rötung mehr, keine Verklebung, kein Schmock. Vielleicht eine Tierarztallergie.

    Und, sagte die Tierärztin, die Katzen wären wohl etwas moppelig. Da war ich nun wirklich irritiert, ich finde meine Katzen außerordentlich schlank. Gut, die kleine Katze sieht neuerdings nicht mehr aus wie ein Jungtier, ist aber ja jetzt auch schon drei, und der Kater wiegt zwar ca. 7 kg, ist aber, wenn er sich streckt, auch fast so lang wie das Kind. Ich solle das Futter mal abmessen, nach Packungsangabe. Habe ich heute Abend gemacht, siehe da, ich füttere weniger, als sie eigentlich bekommen sollten, und davon lassen sie noch was übrig.

    Gelobt wurde das glänzende Fell, auch der Zahnstein bei der kleinen Katze ist besser geworden (überraschend, denn ich habe nichts dagegen unternommen), der Allgemeinzustand sei sehr gut.

    Also Impfung, wieder nach Hause, schlepp schlepp, die Katzen aus den Taschen gelassen, konsterniert stolzierten sie in der Wohnung umher, kaum legte sich die eine gemütlich bei mir zurecht, sprang die andere fauchend auf sie, dasselbe bei Mademoiselle, also verließen wir die Wohnung, als wir nach ein paar Stunden zurückamen, schliefen beide tief und fest. Tierarzt ist anstrengend, ich sage es ja.

    Montag, 7. September 2015
    Blogging November - 1404

    Also ja, 6 Wochen Ferien schön und gut, aber wenn der Punkt, kommt, an dem das Kind um 22 Uhr in einem Zimmer eine halbe Stunde lang im Kreis läuft, dann ist es vielleicht auch ganz schön, wenn bald der Alltag wieder einkehrt. Da hat sie nämlich keine Zeit für sowas.

    Samstag, 5. September 2015
    Blogging November - 1403 (Wmdedgt 9/2015)

    (Was das ist und die übrigen Wmdedgts finden Sie hier.)

    Ich war gestern ziemlich lange wach, weil ich auf Twitter noch verfolgt habe, wie es mit dem March of Hope weitergeht. Die Zeit hat eine Liste von Accounts von Journalisten, Aktivisten etc. zusammengestellt, die teilweise mitgelaufen sind, mit in den Zügen und Bussen gefahren sind. Dabei habe ich mir große Sorgen gemacht, ob die Busse, die die Menschen auf der Autobahn und am Bahnhof eingesammelt hatten, wirklich zur Grenze fahren und was passieren könnte, wenn nicht. Mich trifft dieses Thema wie lange keins mehr. Schlimme Bilder oder Berichte von Einzelfällen merkwürdigerweise eher nicht so, aber wenn ich mir vorstelle, wie Tausend oder mehr seit Wochen unterversorgte Menschen etwa 300 Kilometer auf eine Grenze zuwandern von der ungewiss ist, ob sie sie übertreten dürfen, wird mir körperlich schlecht.

    Wann ich schlafen ging, weiß ich nicht, igendwann kam auch Herr N. heim, das habe ich aber nicht bemerkt, ich wachte morgens gegen 8 Uhr auf und zwar: ohne Kopfschmerzen. Schmerzfreies Aufwachen am Morgen ist etwas, was man selten so wertschätzt, wie es das verdient.

    Mit Mademoiselle hing ich dann ein bisschen auf der Couch ab, das machen wir gern morgens so, wir lesen, gucken Sachen auf unseren Handys, zeigen uns lustige Bildchen oder Filme. Ich ging irgendwann Brötchen holen und erledigte dabei auch schnell den Wochenendeinkauf, als ich zurückkam, kündigte Herr N. Besuch für 13 Uhr an, gerade so eben schafften wir es, um diese Zeit alle geduscht und angemessen bekleidet zu sein.

    Zum Mittagessen hatte die Familie Möhren-Kartoffel-Stampf mit Frikadellen beschlosen. Jetzt gibt es hier in Wirklichkeit gar kein Mittagessen, wer um 11 Uhr frühstückt, sitzt ja nicht um 13 Uhr wieder am Tisch. Am Abend war ich aber verabredet, also auch kein gemeinsames Abendessen, und so fing ich irgendwann gegen 14 Uhr an, zu kochen, was an sich komplett uninteressant ist bis auf eine grandiose Idee: Nämlich erlitt ich ja neulich beim Braten von Hunderttausend Fischstäbchen schon akustische und nervliche Verletzungen, das wollte ich heute nicht mit Frikadellen wiederholen und ich erinnerte mich dunkel aus Kantinenzeiten an eine Art Laib aus Hackfleisch, das man im Ofen backt. Der Name fiel mir nicht sofort ein, dann doch: Hackbraten. Verrückt, gerade Braten muss man doch nichts, und Hackback würde sowieso viel besser klingen. Also bereitete ich Hackback zu und dabei fiel auch noch eine Soße ab, Soße zu Fleisch gibt es hier so gut wie nie, weil zwei Familienmitglieder so eine kleine Zwangsstörung beim Essen haben, durch die sie es bevorzugen, wenn sich verschiedene Essenssorten nicht gegenseitig berühren.

    Um Hackback im Ofen muss man sich null kümmern, also erfrug ich bei Frau Herzbruch telefonisch ihren Geisteszustand, die Befraung fiel mittelmäßig beruhigend aus und dann war auch das Essen fertig, zu einer relativ unpassenden Zeit, nämlich waren Herr N. und der Besuch gerade weg, aber auch wieder passend, denn Mademoiselle und ich waren hungrig. Herr N. muss sich dann sein Hackback eventuell später noch aufbraten, was weiß ich, das Leben ist halt nicht immer ganz einfach.

    Was macht man am Wochenende sonst? Dies und das. Wäsche natürlich immer, telefonieren, Kram verräumen, Sachen sortieren. Einen Koffer voller Wintersachen habe ich noch aus dem Kleiderschrank sortiert, die ich im letzten Winter schon nicht getragen habe, dicke Pullis mit Rollkragen und dergleichen, mir ist einfach nie so kalt bzw. ich mache ja keine Outdoortouren, ich bin zwischen Wohnung, Geschäften, Bahn und Büro unterwegs oder eben auf dem Fahrrad, da brauche ich Handschuhe, aber keinen dicken Pulli unter dem Mantel. All das, weil bei den Nachbarn ein Paket mit dünneren langärmligen Sachen wartet, die Platz im Schrank brauchen. Und mit einem neuen Badeanzug, übrigens, der alte ist aufgetragen. Ich habe einen Badeanzug aufgetragen, das ist auch was, das ich nie erwartet hatte, aber er ist wirklich komplett verwaschen. Die Nachbarn sind aber seit zwei Tagen nicht erreichbar, nunja, auch das wird sich lösen.

    Jetzt gehe ich gleich mit einer Schüssel Hefeteig unterm Arm zur Kraulschwimmpartnerin. Wir werden dort Germknödel essen, Überraschungsbier (also Bierflaschen, von denen die Etiketten abgefallen sind) trinken glaube ich und natürlich über Kraulschwimmen fachsimpeln. Was sonst passiert, weiß ich natürlich noch nicht, ebensowenig, ob ich das später noch berichten will oder kann.

    Samstag, 5. September 2015
    Blogging November - 1402

    Heute war so ein Tag, an dem ich morgens um 6 mit rasenden Kopfschmerzen aufwachte und diese Kopfschmerzen gingen den ganzen Tag nicht weg, jedenfalls nicht für länger als 1,5 Stunden. Und dann war der Tag mit unglaublichem Irrsinn angefüllt, so, als wäre irgendwas in der Luft oder im Wasser oder vielleicht auch in beidem. Quasi im Halbstundentakt erlitten Personen in meinem nächsten Umfeld Tobsuchts- oder Heulanfälle und kündigten Besuche fürs Wochenende an oder sagten sie ab, waren besorgt, ob ich böse sei ob der Absage und dann offenbar gekränkt, dass ich nicht böse war. Eine lose-lose-Situation! Und alle 1,5 Stunden wieder ein Schraubenzieher hinter dem rechten Auge, Tabletten, ab Mittags Magenschmerzen wegen der Tabletten.

    Ich hätte nie gedacht, dass ich das je sagen würde, aber die besten 60 Minuten heute verliefen wie folgt: ich hatte ein Baby auf dem Schoß. Das Baby zeigte auf ein Bildchen auf seiner Hose, ich sagte "Hund". Das Baby zeigte auf ein Bildchen auf seinem Pullover, ich sagte "Tukan". Hund. Tukan. Hund. Tukan. Hund. Hund. Hund. Tukan. Hund. Tukan. Tukan. Tukan. Tukan. Hund. Und so weiter. Eine Stunde lang. Tukan. Hund. Hund. Hund. Tukan. Tukan. Das hat mir sehr gut getan.

    Hund.

    Tukan.

    Donnerstag, 3. September 2015
    Blogging November - 1401

    Hmhm, die Sonne ist also nochmal zurückgekommen und hat die Tomatensoße aus Mademoiselles Shirt gebleicht. Da will ich dann auch noch eine Sache aufschreiben, die am Sommer sehr schön einfach war, nämlich: schlafen.

    Sehr unkomplizierte Sache. Man sitzt eh in irgendeiner Labbershorts und Top auf dem Sofa und macht Dinge, bis man müde ist. Ist dieser Zeitpunkt eingetreten, läuft man schnell ins Schlafzimmer, legt sich schlicht aufs Bett und schläft bis zum nächsten Morgen.

    Jetzt hingegen ist die Standardbekleidung am Tag doch etwas ausführlicher. Die lange Hose zum Schlafen nicht bequem, Socken gehören auch weg, also zieht man sich einmal komplett um. Und dann ist doch irgendeine Art von Decke gefragt. Die muss man sich beschaffen und am Morgen dann auch wieder zusammenlegen und dergleichen.

    Also schlafen, einfach so, aus vollem Lauf einfach nur hinlegen und weg - das hatte schon was.

    Donnerstag, 3. September 2015
    Blogging November - 1400

    Kraulschwimmkurs für Fortgeschrittene!!!

    Ja, heute war es so weit: der Kraulschwimmkurs für Fortgeschrittene begann. Fortgeschrittene, das sind wir, die Kraulschwimmpartnerin und ich. Und sechs andere, nämlich die nette Frau, die Streberoma, ein Elektriker, zwei bisher unauffällige weitere Frauen (Hanni und Nanni heißen sie, glaube ich) und jemand, der bisher nur auf dem Papier existiert. Der Elektriker hat den Fortgeschrittenenkurs schon einmal gemacht, war aber mit dem Ergebnis noch nicht zufieden. Ob die übrigen Teilnehmerinnen auch aus einem Fortgeschrittenenkurs oder aus einem anderen Anfängerkurs stammen, konnten wir noch nicht feststellen. Auch nicht am Schwimmstil, merke ich hier gerne an.

    Wir schwimmen jetzt immer von allem vier Bahnen. Das machen Fortgeschrittene so. Erst gab es einarmiges Schwimmen mit Haifischflosse, dann nur Kraulbeine, dann Haifischflosse auf der Seite, dann einarmiges Schwimmen mit Reißverschluss, dann Kraulabschlag, dann immer erst mit jedem Arm eine Zug, dann zwei, dann drei, dann vier und so weiter. Dann normales Kraulschwimmen. Wir übten besonders die Armbeuge, sagte der Kraulschwimmlehrer, und dass das jetzt in jeder Stunde so wäre, dass wir irgendwas besonders üben. Das kam wenig überraschend. Aber eine richtige Struktur offenbarte der Aufbau der Übungen mir nicht. Der Kraulschwimmlehrer war auch irgendwie nicht gut drauf. Der Elektriker bot zwischendurch eine Kiste Bier für diejenige, die ihn ins Wasser schubst, aber keine von uns traute sich. Es ist ja auch zu vermuten, dass ein aufgebrachter Kraulschwimmlehrer im Wasser wendiger ist als wir alle zusammen. Pick your battles.

    Mein Ziel, nicht aus der Puste zu geraten, hatte ich bei der dritten Bahn "nur Kraulbeine" schon verfehlt, aber dann fing ich mich sehr schön wieder und erinnerte mich ans langsam schwimmen. Dann lief es wirklich sehr gut. Ob die Übung während der Ferien sich tatsächlich ausgezahlt hat, oder ob es Tagesform war in Verbindung mit dem wirklich viel angenehmeren Wetter als bei den letzten Schwimmstunden vor den Ferien - ich weiß es nicht, aber ich konnte meine Bahnen mit Atmen auf 3 schwimmen, ohne aus der Puste zu geraten.

    Schön war auch, dass der Schwimmlehrer mich nicht einmal bei irgendwas verbesserte. Aber vielleicht hat er mich auch einfach übersehen.

    Mittwoch, 2. September 2015
    Blogging November - 1399

    Ich habe heute ein bahnbrechende Entdeckung gemacht - wobei ich ziemlich sicher bin, dass ich sie schon mehrmals vorher gemacht, aber immer wieder vergessen habe, trotzdem möchte ich sie teilen. Dabei fällt mir auf, dass ich sie möglicherweise sogar auch schon hier aufgeschrieben habe, aber ich will mal ganz offen sein: es gibt Themen, die kommen immer wieder. Liebesromane haben letztendlich immer dieselbe Story, in der Bundesliga gibt es immer mehr oder weniger dieselben Begegnungen und mehr oder weniger dieselben Ergebnisse und auch über das Wetter reden wir jedes Jahr neu, mich selbst eingeschlossen, und ja, auch wenn ich mein selbst gesetztes Ziel, dieses Jahr dem Sommer gegenüber absolute Contenance zu wahren, auf den letzten Metern verfehlt habe, strebe ich für den Sommer 2017 ein "fail better" an. Insofern scheint es nicht verwerflich, nein sogar naheliegend wenn nicht gar schon verpflichtend, auch die bahnbrechenden Entdeckungen wenn auch nicht jährlich, so doch öfter als einmal anzusprechen.

    Es geht darum, dass ich heute irgendwas gemacht habe, was 15 Minuten dauert, was war es noch gleich? Achja, ich habe Wäsche vorbehandelt und das Zeug einweichen lassen. Ein kleiner Exkurs: ich neige dazu, gerade bei Flecken auf weißer Wäsche "Ohje!!" zu denken, das ist ganz und gar unnötig. Flecken gehen nämlich aus weißer Wäsche viel einfacher heraus, als aus bunter, weil man, klar, weiße Wäsche zur Not mit allem Möglichen behandeln kann, bunte aber eben nur mit Zeugs, das die Farben nicht ausbleicht. Sie vielleicht auch, daher: wir müssen bei Flecken auf weiter Wäsche nicht unnötig erschrecken. Ich behandelte heute Tomatensauce auf weißem T-Shirt vom Kind vor, es sollte 15 Minuten einwirken, dann in die Waschmaschine, ich stellte eine kleine Uhr, überlegte, was ich in den 15 Minuten mache (hinsetzen und wieder aufstehen ist immer so anstrengend) und entschied mich, die Wäsche vom Wäscheständer zusammenzulegen.

    Und hier die Erkenntnis: Wäsche vom Wäscheständer zusammenlegen dauert keine 15 Minuten sondern nichtmal 10. Es ist erstaunlich, wie oft ich den Wäscheständer sehe und genervt bin, weil das ja aaaaauuuuuuch noch gemacht werden muss, sicher verbringe ich mehr als nichtmal 10 Minuten in der Woche mit diesen Gedanken. Das will ich nicht mehr tun, lieber schnell zusammenlegen, keine 10 Minuten, viel effizienter.

    Dasselbe gilt übrigens auch für die Spülmaschine, nur noch besser: 3,5 Minuten. Das weiß ich noch von früher, als wir noch eine Mikrowelle hatten, irgendwas darin benötigte immer exakt 3,5 Minuten, ums Verrecken kann ich mich nicht mehr erinnern, was das gewesen ist, was ich überhaupt in der Mikrowelle erhitzt habe. Babynahrung nicht, mein Baby hat ja nie Babynahrung gegessen und nur kalte Sachen getrunken. Essen vielleicht, als ich abends gearbeitet habe, da habe ich mittags gekocht und Herrn N. eine Portion übrig gelassen, aber nun, die habe ich dann natürlich auch nicht 3,5 Minuten lang erwärmt, denn da war ich ja nicht da. Mysteriös. Kein Wunder, dass wir keine Mikrowelle mehr brauchen. Aber an die 3,5 Minuten erinnere ich mich genau, was soll man anfangen in 3,5 Minuten, hm. Die Mikrowelle stand auf der Spülmaschine, ich tat das Nahliegende und weiß daher sehr genau, wie schnell so ein Ding ausgeräumt ist, wenn man erst einmal anfängt.

    Wobei ich hinzufügen muss, das ist wichtig: man kann das Ausräumen bzw. Zusammenlegen auch mit dem Hinweis, dass es keine 3,5 bzw. 10 Minuten dauert, veranlassen. Nur, weil etwas schnell geht, muss man es nicht selbst tun.

    Und die Tomatensoße ist übrigens nicht rausgegangen. Funktioniert ja angeblich gut, wenn man Sachen mit Tomate oder Karotte drauf in die pralle Sonne legt. Ein einziges Mal kann ich Sommer brauchen, und dann ist er gerade vorbei!

    Dienstag, 1. September 2015
    Blogging November - 1398

    Ist es immer noch unangemessen warm? Ja, ist es. Sie sehen hier einen kleinen Hitzestreik. Auf meinem Kopf liegt aber ein Kühlakku, daher wird es für ein paar Sätze gehen. Bzw. für eine Frage:

    Die Flüchtlinge in Ungarn. Warum wollen sie unbedingt weiter? Dass sie gerne weiter möchten, generell, aus verschiedenen Gründen, kann ich mir vorstellen. Aber so sehr, dass sie nochmal ihr Leben aufs Spiel setzen, sich nochmal Schleusern anvertrauen, zu Dutzenden in dubiose Lieferwagen steigen? Wie kommt das? Ist da eine ganz krasse Situation, möglicherweise auch eine lebensgefährliche, die ich übersehe? Oder denkt man sich nach so einem langen Weg vielleicht, dass ein paar Stunden per Lieferwagen jetzt so schlimm auch nicht mehr sein können, wenn die Gesamtlage dafür ein bedeutendes Stück besser wird?

    Zum Glück müssen sie es ja momentan nicht tun und können in einen Zug steigen. Aber trotzdem, wenn Sie mir das erkären können, würde ich mich freuen.

    Montag, 31. August 2015
    Blogging November - 1397

    Wäre in meinem Kopf heute irgendwo eine Geschichte gewesen, dann liegt sie jetzt entlang der A3, denn mehrere Stunden Autofahrt dort haben sie herausgeruckelt.

    Dementsprechend bin ich jetzt schlecht gelaunt. Autofahren ist doof, Sommer ist auch doof, beides im Übermaß hier vorhanden heute. Sie hören mehr wenn akzeptable Temperaturen herrschen. Ich bin keine Sommerbloggerin.

    Samstag, 29. August 2015
    Blogging November - 1396

    Gestern sind gleich zweimal Leute vor mir - ja, ähm - weggerannt. Dabei hatten sie mich vorher von sich aus angesprochen.

    Der erste war in der S-Bahn der Kontrolleur. Ich habe ein eTicket - auf den eTickets meines Verkehrsverbundes steht keinerlei Information, man muss sie an ein Gerät halten, um herausfinden zu können, ob die Besitzerin, also ich, sich in einem Tarifgebiet aufhält, für das sie bezahlt hat. Sehr viele Kontrolleure verfügen über einen quasi Laserblick, der ihnen diese Information bereits bei einem kurzen Blick auf das eTicket offenbart. Andere hingegen müssen es tatsächlich an ihr Lesegerät halten, das dauert etwa 10 Sekunden, wenn der Kontrolleur also im Gang steht und zwei Vierersitze kontrolliert, dauert es etwa 80 Sekunden. Das ist für mich schon wertvolle Zeit, die ich ungern damit verbringe, anderen Leuten dabei zuzusehen, wie sie ihre Fahrkarten heraussuchen. Ich suche also meine heraus, halte sie mit der einen Hand Richtung Gang und mit der anderen Hand - Sie ahnten es - spiele ich weiter auf dem Handy Scrabble.

    Dann kam es so: der Kontrolleur gestern sagte: "Ich finde es sehr unhöflich, dass Sie auf Ihr Handy glotzen, während ich Sie kontrolliere!!". Unhöflich will ich nicht sein, also sagte ich: "Oh, das tut mir sehr leid. Wollen wir uns unterhalten? Haben Sie ein Thema? Das Wetter? Bundesliga hat auch wieder angefangen? Oder Flüchtlinge - das beschäftigt mich momentan sehr?!" Dann lief der Kontrolleur - ohne weiter meine Fahrkarte anzuschauen, vielleicht hatte er just in diesem Augenblick den Laserblick bekommen? - den Gang davon, murmelte "hab hier zu tun..." und stieg an der nächsten Station aus.

    An der übernächsten Station stieg ich auch aus, ich hatte unangemessen viel Gepäck, weil ich Diverses aus dem Büro mit heimtragen musste, das Gepäck nervte mich schon seit einer halben Stunde und umso mehr, weil ich damit jetzt auch noch einkaufen musste, ich hasse es, Sachen zu schleppen und ich tue es jeden Tag, umso mehr hasse ich es. Also schleppte ich mein Gepäck, alle Rolltreppen waren kaputt, ich nahm die Treppe, auf der Treppe lungerten prollige Typen herum saßen junge Männer und plauderten, ich schlängelte mich vorbei und der eine sagte: "Ei, Schnegge, musst du mit diesen ganzen Taschen jetzt heir durch??" Ich stellte die Taschen sofort ab, etwas ruppig vielleicht, trat einen Schritt näher und sagte "Pass auf, ich erklär Dir das ganz genau!!" - vielleicht griff ich im Eifer meiner Erklärung nach dem Arm des jungen Mannes, ich weiß es nicht genau, "komm her und hör sehr genau zu" sage ich wohl noch, aber da wich er schon zurück und ein paar Stufen die Treppe runter, seine Freunde begannen zu lachen. "He, warte!" rief ich, aber dann hatte ich doch selbst auch keine Lust mehr, das Offensichtliche zu erklären und ging schulterzuckend weg.

    Erst suchen die Leute das Gespräch und dann doch nicht. Vielleicht hätte ich mich geärgert, aber dann kam die WhatsApp vom indischen Lieferdienst und der Tag war gerettet. Mitterweile sind wir in der Gruppe nur noch 8, das ist schon traurig. Und es gab auch noch gar kein Tagesangebot.

    November seit 6618 Tagen

    Letzter Regen: 06. Mai 2024, 20:48 Uhr