Update - ohne Worte. m(
Und bevor noch jemand einzeln fragen muss, ob ich überreagiere und Fehler halt einfach mal pasieren:
Nein, ich reagiere nicht über, ich ärgere mich. Wenn ich überreagiere, sieht das ganz anders aus.
Und ja, Fehler können passieren, aber dann muss man angemessen reagieren. Angemessen hier fände ich z.B., dass in der Sendungsverfolgung nicht stehen sollte "nicht zustellbar wegen fehlender Identifikationsdaten" sondern z.B. "nicht zustellbar durch Fehler durch DHL bei der Zustellung". Es würde sich ja - sage ich aufgrund meiner Erfahrungslage - durchaus lohnen, so einen Textbaustein vorzusehen. Weiter könnte dann dort stehen: Bitte kontaktieren Sie den Versender, um nach Eingang der Rücksendung mit dem Code XYZ eine kostenfreie Expresslieferung zum Wunschtermin zu vereinbaren."
Das wäre zum Beispiel eine Variante, bei der ich dann das erbetene Verständnis aufbringen könnte.
Morgens, 8:40 Uhr, eine Bank.
Frau N: Guten Morgen, ich bin angemeldet, mein Name ist Novemberregen.
Empfang: Guten Morgen Frau Novemberregen, hier habe ich Sie in der Liste, haben Sie einen Personalausweis oder Reisepass dabei?
Frau N: Bitteschön.
Empfang: Dann hier noch gegenzeichnen bitte, so, Ihr Besucherausweis, zweiter Stock, die Aufzüge sind gleich dort.
Frau N: Danke.
Empfang wendet sich weiteren Personen zu, ich warte erstmal ab. Ca. 5 Personen später:
Frau N: Ähm, Sie haben noch meinen Ausweis.
Empfang: Ja, den behalten wir ein.
Frau N: Wie bitte?
Empfang: Den behalten wir ein.
Frau N: Ganz sicher nicht!
Empfang: Doch, das ist bei uns so, ich brauche ja eine Garantie, dass Sie die Besucherkarte zurückgeben.
Frau N: Sie haben meinen Namen und wissen, woher ich komme, das sollte wohl für sämtliche Eventualitäten ausreichen?
Empfang: Sehen Sie, die Herrschaften hier geben alle ihre Ausweise ab. Wir benötigen die Ausweise immer als Sicherheit...
Frau N: Sie sind Frau...?
Empfang: Frau Dingsda.
Frau N (channelt Oberchef): Hören Sie, Frau Dingsda - Ihre internen Abläufe interessieren mich nicht. Fakt ist, Sie behalten meinen Ausweis nicht ein. Fakt is auch: ich habe bei Ihnen im 2. Stock um 9 Uhr einen Termin und stehe in Ihrer Besucherliste. Lassen Sie Ihren Vorgesetzten kommen, rufen Sie jemanden an, es ist mir völlig egal, aber finden Sie Ihre Lösung in den nächsten 10 Minuten; ich möchte mich vor dem Termin noch frisch machen.
(Frau Dingsda verschwindet hinter einer halbhohen Wand und telefoniert. Ein mittelalter Mann kommt.)
Mann: Frau Novemberregen?
Frau N: Richtig. Und Sie sind?
Mann: Der Empfangsleiter, Herr XY. Frau Novemberregen, hier, Ihr Ausweis erst einmal, bitte entschuldigen Sie. Darf ich Sie persönlich in den 2. Stock bringen?
Frau N: Natürlich.
(Geht doch.)
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Heute, 17:00 Uhr, Anruf bei der DHL-Servicenummer
Frau N: Sendungsauskunft (...) DHL Paket (...) Mitarbeiter (...) Eins (...)
DHL-Frau: blablabla.. wie kann ich Ihnen helfen?
Frau N: Mein Fall ist etwas komplex.
DHL-Frau: Bitte geben Sie mir zunächst die Sendungsnummer.
Frau N: Ich möchte erst kurz einleitende Worte sprechen. Ich erwarte ein Paket, zu dem ich eine Sendungsnummer habe und eine Auftragsnummer. Die Statusabfrage per Sendungsnummer besagt, dass das Paket auf dem Rückweg zum Absender ist. Die Statusabfrage per Auftragsnummer besagt, dass das Paket morgen zugestellt wird. Ich wüsste gerne, was von beidem stimmt.
DHL-Frau: Bitte geben Sie mir zunächst die Sendungsnummer.
Frau N: (sagt über 20-stellige Nummer auf)
DHL-Frau: Wo ist das Problem, das Paket können Sie in der Postfiliale abholen!
Frau N: Schön wäre es, das habe ich gestern versucht aber es wurde mir nicht ausgehändigt. Es ist ein Paket mit Post-Ident und der Zusteller hat - so sagte man mir - eine Code falsch oder nicht gescannt, sodass das Identverfahren nun nicht möglich ist.
DHL-Frau: Was für einen Code?
Frau N: Das weiß ich doch nicht, das ist mir auch komplett egal. Ich habe gestern bei Ihnen angerufen und mit einem Kollegen gesprochen. Dieser sagte, er würde eine zweite Zustellung statt der Rücksendung veranlassen.
DHL-Frau: Das sehe ich hier nicht!
Frau N: Ich auch nicht, deshalb rufe ich ja an. Die Auftragsnummer für die zweite Zustellung lautet (9-stellige Nummer). Können Sie da mal reinschauen?
DHL-Frau: Moment - ja. Ja, das ist veranlasst für den 13.11.
Frau N: Und was ist nun richtig?
DHL-Frau: Die zweite Hauszustellung ist veranlasst!
Frau N: Sagt die Auftragsnummer. Und die Sendungsnummer sagt, dass das Paket zurückgeht an den Absender.
DHL-Frau: Ja!
Frau N: Und was ist nun richtig?!
DHL-Frau: Es kann ja nur eins von beidem richtig sein.
Frau N, dem Wahnsinn nah: Ja, aber WAS???
DHL-Frau: Das kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Am Besten ist aber schon, wenn Sie morgen von 8 - 18 Uhr zu Hause sind!
Frau N: Damit liegen Sie VÖLLIG FALSCH - am Besten ist, wenn solche Zustellungen reibungslos und gleich beim ersten Mal in einem sinnvollen Zeitfenster erfolgen!!
DHL-Frau: Ich verstehe Sie, aber da kann ich leider nicht helfen.
Frau N: Das erste interessiert mich nicht, das zweite ist mir seit mehreren Tagen sehr bewusst. (legt auf)
Der aktuelle Status um 21:48 Uhr:
Alle, alle, alle irre.
Esma ist nicht mehr da. Noch bevor Sie mir alle Haare abschneiden und "alles machen" konnte, ist sie vielleicht nach Ägypten oder sonstwohin gegangen und erlebt sicher aufregende Abenteuer.
Ich hingegen tingele nun schon seit geraumer Zeit durch die arabisch-türkischen Augenbrauenzupfösenlädchen, ein bisschen abenteuerlich ist das immerhin auch, und warte darauf, irgendwo hängenzubleiben. Einmal war ich auch bei einer deutschen Kosmetikerin. Das war aber nichts für mich. Erstes bin ich eine Verfechterin des Fadenverfahrens und zweitens des rauheren Umgangstons. "Sie bekommen hier eine klitzekleine Lachfalte... wenn Sie dies Ampullen hier in der Sonderaktion - das reicht bei € 89,90 für glatt zwei Wochen! - mitnehmen möchten..." fesselt mich weniger, als in einem windschiefen Stuhl das Gleichgewicht zu halten und dabei mit meinem bruchstückhaften Türkisch herauszufinden, ob die Belegschaft gerade über mich oder über Gemüseanbau oder über deutsche Fußballspieler spricht. Meistens übrigens letzteres.
Was mich sehr irritiert ist jedoch, dass die Preise im freien Fall sind. Bei Esma hat das Zupfen 8 Euro gekostet, wobei sie immer nur auf 10 rausgeben konnte, 10 Euro bezahle ich auch weiterhin, weil ich es für einen angemessenen Preis halte. Verlangt werden häufig 6 Euro, manchmal 5 Euro, heute sogar nur 4 Euro. Möglicherweise sind Augenbrauensalons in Wirklichkeit Geldwäscheetablissements? Denn von den Einnahmen kann man doch sicher kein Ladenlokal in der Innnenstadt aufrechterhalten, selbst, wenn man sich die Einrichtung beim Sperrmüll zusammenklaubt.
Egal, ich zahle jedenfalls 10 Euro, die Damen freuen sich dann, sie würden sich sicher auch freuen, wenn ich wiederkäme, aber leider habe ich die neue Zupföse meines Herzens noch nicht gefunden.
Flüchtig bekannte Mutter: Wie ist bei Ihnen denn die Klassenarbeit heute gelaufen?
Frau N: Ähm?!
FbM: Wir hatten doch heute Deutscharbeit!
Frau N: Ah??
FbM: Hatten Sie das denn mit diesem Subjekt und Prädikat drauf?
Frau N: Subjekt und Prädikat kann ich!
FbM: Dann wird es bei Ihnen ja gut gelaufen sein. Wir haben immer Probleme mit Subjekt und Objekt.
Frau N: Nein, ich nicht, die kann ich gut auseinander halten.
FbM: Haben Sie denn fleißig geübt? Wir saßen das ganze Wochenende dran!
Frau N: Mh, nein, eigentlich gar nicht.
FbM: Na dann: toi, toi, toi!!
Frau N: Genau. Ihnen auch.
Ähmja. Ich kann mich gar nicht erinnern, heute eine Klassenarbeit geschrieben zu haben. Aber wenn es um Subjekt, Prädikat und Objekt ging, habe ich das bestimmt ganz gut hinbekommen.
(alle irre)
Die letzten zwei Nächte habe ich richtig, richtig gut geschlafen und das Aufregendste, was ich heute getan habe, war, einen Würfel Frischhefe mit Haltbarkeitsdatum 30.10.2014 zu verwenden. Auch das ging aber gut, der Pizzateig gelang ganz hervorragend.
Insofern: ich bin erholt und das trifft sich gut, denn ich glaube, für dieses Jahr war das jetzt das letzte unverplante Wochenende.
Heute gab es zwei leckere Sachen, naja, eine davon wird erst morgen richtig lecker sein, aber egal.
Die erste war ein Curry, auf Wunsch von Mademoiselle, und zwar die denkbar simpelste Variante, in die alle Gemüsereste aus dem Kühlschrank hinein können und das immer gut schmeckt. Dieses Curry haben wir erstmalig im Haushalt von Melody gegessen und sein Geheimnis ist die gelbe Currypaste. Diese Currypaste nämlich, die seitdem zu unserer Standard-Küchenausrüstung gehört. Heute war im Curry noch Huhn, rote Paprika, Karoten, Süßkartoffeln, Brokkoli und Lauch. In rot ist diese Paste auch sehr lecker, in grün ist sie uns zu scharf.
Dann buk ich noch den Philadelphia Cheesecake (oder New York? Keine Ahnung, ist ja auch egal) aus Basic Baking. Ich habe eine Menge Koch- und Backbücher, die ich alle irgendwann einmal kaufte, weil ich gerne darin lese. Es gibt aber nur drei, die ich tatsächlich erwende, das eine ist Basic Baking, das zweite heißt Currys, das dritte stößt mich seit Jahren von Namen her ab, seit Jahren lese ich aber bei einer Freundin immer wieder interessiert darin, so dass ich es seit mehreren Monaten auch besitze und nicht mehr missen möchte: Die Stuber. Warum der Name mich so stört, kann ich nicht erklären, er löst in mir aber eine sofortige Abwehrhaltung aus. Dass ich das Buch trotzdem des Inhalts wegen gekaut habe, ist damit recht aussagekräftig.
Zurück zum [US-Stadt-]Cheesecake - warm ist er so okaaaay, durchgekühlt dann außerordentlich lecker. Ich habe ihn spontan und jahreszeitlich angemessen mit Spekulatiusboden gemacht. Vielleicht kommt morgen noch die Toffee-Soße aus der letzten Delinero-Box darüber, vielleicht aber auch Sauerkirschen. Ich tendiere zu Sauerkirschen. Ich tendiere aber ja immer zu Sauerkirschen und generell zu Obst in und am Essen.
Heute möchte ich nichts schreiben. Heute möchte ich einfach nur hier sitzen.
Mailwechsel:
IT: Ich weiß nicht, ob ich es wegen Streik morgen schaffe. Kannst Du sonst die Einwahl zur Videokonferenz regeln?
Frau N: Klar.
IT: Wann bist du denn da?
Frau N: Um x
IT: ?
Frau N: Sorry. Um 0.
IT: ??
Frau N: Sorry0. Kann ichx0 dir nicht sagen, Tastatur geht ni00ht, weißt ja.
IT: ...
Frau N: x0x0x!!
(chrchr)
Die aktuelle Delinero-Box - also die schonmal erwähnte Lebensmittel-Überraschungsksite - haut mich nicht so vom Hocker. Das Thema der Box ist "England" und wenn die Produkte auch alle sehr lecker sind, ist das Ganze arg süßlastig und auch wenig abwechslungsreich: 3x was mit Toffee, 2x was mit Tee, Honig, Marmelade, was mit Pfefferminz, Tüte Chips, ein Müsliriegel. Hmja. Was ist mit Cider, Stilton, Scones, Clotted Cream, Cadbury Roses, einem weihnachtlichen Plumpuding?
Hm.
In zwei Angelegenheiten möche ich Ihnen heute eine Entscheidung abnehmen und bei dem Themenbereich handelt es sich um unerwünschte Tierchen in der Wohnung.
Jetzt ist es ja an der Zeit, die Wintersachen wieder hervorzuholen und ich wohne in einem Altbau mit allem drum und dran, 100-jährigem Parkett und Sauerkrautdecken und dort wohnen außer den 9 Eigentümerparteien noch außerordentlich viele andere Lebewesen, das haben insbesondere Altbauten so an sich. Wenn ich die Wintersachen verstaue, lege ich also immer so ein Blättchen Motten-Teppichkäfer-etc-Papier mit in die Kiste. Das wirkt auch gut, wenn ich die Kleidung wieder hervorhole, so wie neulich, habe ich wirklich ausschließlich tote Tierchen mit in der Kiste. Die Kleidung ist unangetastet, ich wasche drei Wochen lang und dann ist alles wieder gut.
Wenn Sie also auch gerade Kleidung für den nächsten großen Jahreszeitenwechsel verräumen und darüber nachdenken, ob sie diese einfach luftdicht verpacken sollten, dann denken Sie einfach nicht weiter: TUN SIE ES. Es ist deutlich weniger nervig, jetzt die Dinge einzeln in Tüten fest zu verschließen, als im Frühjahr wieder drei Wochen lang zu waschen. Und weniger eklig ist es obendrein.
Ein verwandtes Gebiet - hier nicht akut - ist der KÜchenschrank mit Gewürzen und angebrochenen Packungen von veschiedenen Mehlsorten, Speisestärke, Zucker, Polenta, Grieß, Couscous, Bulgur, Linsen, Nüssen und Saaten, Kräutern etc. Bestimmt wissen Sie, dass man die am besten in luftdichte Gefäße vepackt. Vielleicht war Ihnen das aber auch bisher zu anstrengend und gut passende luftdichte Gefäße schüttelt man auch nicht aus dem Handgelenk. Ich habe das aber dreimal durchexerziert und kann relativ genau sagen, dass ein Einkaufswagen mit den von mir durchschnittlich vorrätig gehaltenen Produkten etwa 70 Euro kostet. Für 70 Euro kann man ziemlich viele Aufbewahrungsboxen kaufen, für 140 Euro noch mehr, bei 210 Euro habe ich es dann ja auch begriffen.
Ansonsten steht bei uns vor und hinter dem Nebenhaus zur Zeit ein Gerüst, denn dort werden die Gauben erneuert. Neulich dachten wir schon, es schneit - waren dann aber nur Sägespähne. Ein bisschen unbehagen bereitet mir das Gerüst, man könnte nämlich nicht nur auf der Straßenseite vom Gerüst aus relativ elegant auf unseren breiten Wohnzimmerfenstersims hüpfen, sondern auch auf der Hofseite völlig entspannt vom Gerüst aus auf den Balkon überwechseln. So finde ich mich im 2. Stock nun plötzlich in der Situation, Rolläden als Sicherheitsaspekt verwenden zu müssen und genau aus diesem Grund wollte ich nie in einem Einfamilienhaus oder einer Wohnung im Erdgeschoss leben. Gestern Nacht war es dann auch so weit, ich ging gegen 22:30 Uhr vom Wohnzimmer ins Arbeitszimmer, sah durch dort befindliche Balkontür in den Nebel und erblickte eine Gestalt, die gerade von der Brüstung auf den Balkonstuhl stieg.
Hätte ich gleich erkannt, dass diese Gestalt einen royalblaues Fake-Wildleder mit puscheligem schwarzen Kunstfellkragen trägt, hätte ich mich vermutlich nicht ganz so sehr erschreckt. Das entging mir aber im ersten Moment und so riss ich mit einer zum Schlag erhobenen Wasserflasche die Tür auf und fand mich Auge in Auge mit meinem dort zum trocknen aufgehängten Wintermantel wieder. Die toten Tierchen, Sie wissen ja.
Insofern: luftdichte Plastikverpackungen - eindeutig ja.