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    Dienstag, 16. Juli 2013
    Blogging November - 601

    Nun ist der Punkt gekommen, an dem ich sagen muss: so, war schön, aber: ich hatte jetzt für mich persönlich genug Sommer.

    Naja. Allzu lang kann es ja nicht mehr dauern.

    Montag, 15. Juli 2013
    Blogging November - 600

    Eins meiner großen Talente ist es - das ist mir heute wieder bewusst geworden - mich geistig aus Situationen komplett zurückzuziehen. Zahnarztbesuche sind ein gutes Beispiel dafür, uninteressante Gespräche zwischen Personen, derer mich mich nicht umgehend entziehen kann oder auch Autofahrten auf der Rückbank neben mehr als einer weiteren Person, in besonders schlimmen Fällen inklulsive Kindersitzen. Dies war heute der Fall, und zwar saß neben mir (und bald an der Hüfte mit mir zusammengewachsen) Frau Herzbruch und neben ihr Ona Herzbruch im Kindersitz, letzterer hatte noch einen Tobsuchtsanfall, zusätzlich war es heiß und sonnig und die Klimaanlage und Lüftung dröhnten, nur übertönt von inhaltlich wie musikalisch höchst fragwürdigen Frederik-Vahle-Kinderliedern.

    So schloss ich die Augen, lächelte milde und begab mich an einen besseren Ort. Von außen mag es den Anschein gehabt haben, ich wäre eingeschlafen. Das ist natürlich blanker Unsinn.

    Jedenfalls wurde mir vom später eintreffenden Besuch attesttiert, dass ich die einzige Person in diesem Haushalt bin, die heute Abend halbwegs frisch aussieht.

    Sonntag, 14. Juli 2013
    Blogging November - 599

    Das Kind ist wieder da, ich habe nach einem kompetent durchs Haus schweifenden Blick Frau Herzbruchs seit zwei Wochen verschollenen Hosen lokalisiert, es gibt Gegrilltes und gute Getränke. Besser geht es ja gar nicht.

    (Nur die Mücken...)

    Samstag, 13. Juli 2013
    Blogging November - 598

    Sehr lecker gegessen - erst die Hälfte einer Vorspeisenplatte mit verschiedenen Dips, schwarzen Linsen, Melone-Parmaschinken und so, danach Nudeln mit Pancetta, Schafskäse, Oliven und Kirschtomaten und dann am Ende bei der Nachspeise gedacht: man hätte das vorher einfach alles weglassen und statt dessen am Ende nicht einen halben warmen Brownie mit Walnusseis, sondern vier davon essen sollen.

    Warum man auf die besten Ideen immer erst kommt, wen es zu spät ist...

    Freitag, 12. Juli 2013
    Blogging November - 597

    Ich habe heute vier Luftpumpen geschrottet, bzw. eigentlich nicht ich, aber dazu gleich mehr.

    Das Kind ist ja verreist, da hat man Zeit für alles, sogar, das Fahrrad morgens vor der Arbeit aufzupumpen. Das tat ich im Hof. Es kam einer der Mitarbeiter aus dem Hinterhaus vorbei - der, der neulich auch maßgeblich an der Demontage des im Asphalt verankerten Fahrradständers, um das meiner Verantwortung unterstehende Rad mit defektem Schloss zu beseitigen, beteiligt war - und ließ es sich nicht nehmen, mir behilflich zu sein. Nach drei Handgriffen war allerdings die Luftpumpe kaputt.

    Dem Mitarbeiter war das sehr unangenehm. Wir rätselten einige Zeit, was passiert sein könnte, man konnte den Kolben noch rein und raus machen, aber es machte nicht mehr "pfffft". Kennen Sie das? Und dann ist so eine Luftpumpe ja auch nicht aufgebaut, wie ein Kugelschreiber, man kann sie nicht einfach mal aufschrauben und im Inneren nach Feder und Ähnlichem schauen. Schlimm war das aber alles nicht, das Rad war ja nicht platt, es war nur eine gute Gelegenheit zum Aufpumpen gewesen. Doch das Kind ist noch ein paar Tage länger verreist, Zeit genug, eine neue Pumpe zu kaufen und einen neuen Anlauf zu nehmen.

    Nach der Arbeit fuhr ich also beim Fahrradladen vorbei, der Inhaber war aber ungnädig und wollte mir nicht die Pumpe verkaufen, die ich haben wollte, also fuhr ich wieder weg. Ich ging dann Haargummis kaufen - auch so eine gute Gelegenheit, ich besitze ungefähr 20 identische schwarze Haargummis, die ich aber alle immer verlege, so dass ich jeden Morgen etwa 5 Minuten verzweifelt eines suche (ich muss immer ein Haargummi bei mir tragen, sonst fühle ich mich nicht wohl). Möglicherweise verbessert sich die Situation, indem man weitere 40 Haargummis in den Haushalt einbringt? Wir werden es bald wissen. In der Drogerie gab es jedoch auch einen Bereich "Fahrradzubehör" und natürlich Luftpumpen. Billige Luftpumpen, zugegeben. Ich kaufte eine.

    Gleich vor dem Laden wollte ich mein Rad aufpumpen, durfte aber nicht, ein Herr wollte das für mich tun. Ich habe das glaube ich schon einmal geschildert: es ist in dieser Stadt nicht möglich, ein Rad selbst aufzupumpen. Nach mehreren Situationen, vielen Worten und auch ein bisschen Gerangel habe ich das verstanden und lasse seither die Freiwilligen vor, die meine Reifen mit Luft befüllen, mein Gepäck mit kreativen Mitteln sichern und so weiter. So sei es.

    Der Freiwillige machte jedoch schon nach den ersten paar Pumphieben die neue Pumpe kaputt. Selbes Problem wie bei der (teuren, aus dem Fahrradladen) von heute morgen. Ich beruhigte und trug die Pumpe in den Laden zurück, bekam sogleich eine neue. Trug sie hinaus, wollte zu pumpen beginnen, jemand schritt ein und pumpte für mich und die Pumpe ging gleich darauf wieder kaputt.

    Wieder in den Laden, nächste Pumpe. Die Filialleitern ließ es sich nicht nehmen, es dieses Mal selbst zu probieren. Zapp, Pumpe kaputt. Wir waren noch nichtmals beim Vorderrad angekommen! Die Filialleiterin wollte mir die nächste Pumpe reichen, ich zierte mich mit den Worten, mein Vertrauen in die Pumpen der Drogeriekette sei zerstört. Ruppig gab mir die Filialleiterin das Geld zurück und rückte mir eine weitere Pumpe in die Hand, wobei sie "Ich schenk Ihnen die!" grollte.

    Ich fuhr nach Hause. Die Pumpe habe ich noch nicht ausprobiert. Vielleicht ist heute einfach kein guter Tag, um Fahrräder aufzupumpen.

    Donnerstag, 11. Juli 2013
    Blogging November - 596

    Wie anstrengend das ist, wenn das Kind verreist ist - der Tag hat keine Struktur und Essen wird auch nicht gekocht. Man hangelt sich von Café zu Restaurant zu Kneipe und geht zwischendrin shoppen, im Büro ist man mal früh, mal spät, mal den ganzen Tag, es ist ja alles vollkommen egal. Das sind keine geordneten Verhältnisse. Und dabei bin ich großer Fan von geordneten Verhältnissen! Ich bin völlig erledigt.

    Dienstag, 9. Juli 2013
    Blogging November - 595

    Heute im Einkaufszentrum:

    Frau H: Komm, wir gehen noch in den Klamottenladen.

    Frau N, etwas nörgelig: Ich kann in diesem Laden nichts kaufen. Das ist alles ganz knapp an meinen Farben vorbei und für Leute mit kürzeren Armen und Beinen.

    Frau H: Ich kaufe und du sitzt im Sessel und ruhst dich aus.

    3 Stunden später: Frau N. verlässt den Klamottenladen mit einer doppelt so großen Tüte wie Frau H. Die Verkäuferin ist mit den Nerven am Ende.

    ***

    Später:

    Es wird Essen bestellt, das Essen ist großartig. Kurz darauf eine Mail: "Bewerten Sie Ihre Bestellung bei White Elefant!"

    Frau N. und Frau H., enthusiasmiert: Komm, das bewerten wir, das war sooo lecker!!

    Klicken auf "bewerten".

    Nächster Link: "Registrieren und bewerten"

    Klicken das Fenster weg.

    Lieber White Elefant, dein Essen war super, die Lieferung schnell, die Speisen heiß und der Preis angemessen, aber zum Bewerten registriere ich mich nicht. Außerdem verstehe ich nicht, warum du dich mit F schreibst.

    Deine Frau N.

    Dienstag, 9. Juli 2013
    Blogging November - 594

    Das Maredo-Restaurant, bei dem ich mir in der Mittagspause ab und an Salat zum Mitnehmen kaufe, zeichnet sich besonders dadurch aus, dass die Mitarbeiterinnen ihren Job weder gern noch gut machen: sie lassen mich meist etwa eine Viertelstunde an der Kasse stehen, bis ich "einen Salat zum Mitnehmen" murmeln und 5 Euro bezahlen darf. Diese Zeit füllen sie mit genervten bis verächtliche Blicken, manchmal wird man auch angeherrscht man möge aus dem Weg gehen.

    Heute lief es auch ganz erwartungsgemäß ab, bis aber nach 5 Minuten eine junge Frau ganz ohne Maredo-Uniform herbeilief. Sie trug Jeans und T-Shirt und wickelte den Bestellvorgang schnell, fröhlich und zuvorkommend ab.

    Meine Kollegin glaubt fest, dass diese Person zur Verstärkung aus dem Backoffice kam, vielleicht sogar die Filialleitung ist. Ich weiß aber, wie es sich wirklich zugetragen hat: die Dame im T-Shirt war nämlich ein Gast, der das Elend mitangesehen hat und sich dann nicht mehr zurückhalten konnte, eingriff und es einfach besser machte. Und da bin ich mir absolut sicher, weil ich nämlich selbst schon oft kurz davor war.

    Montag, 8. Juli 2013
    Blogging November - 593

    Ona Herzbruch und ich sitzen gemütlich auf der Terrasse und sprechen über Frösche. Herr und Frau Herzbruch sind drinnen.

    Frau Herzbruch: Au au au au au au AU AU AU!!!!!
    Frau N. und Ona: ?
    Frau Herzbruch: Aaaaauauauauau!
    Frau N: Geh mal gucken was da los ist.
    Ona (nach drinnen laufend): Mama?? Was hast Du denn?

    Gemurmel. Ona kehrt zurück.

    Frau N: Und?
    Ona: Der Papa hat die Mama gekniffen. In die Lippe und in den Arm, ganz ganz fest.
    Frau N: Ah?
    Ona: So wie ein großer Krebs!
    Frau N: Extra?
    Ona: Ja!

    Wenige Minuten später kommt Frau Herzbruch heraus, hält sich erst kühlende Tücher, dann kalte Bierflaschen an Lippe und Hand.

    Man kann sich lebhaft vorstellen, wie das am nächsten Tag im Kindergarten verbreitet wird.

    Sonntag, 7. Juli 2013
    Blogging November - 592

    Einen Tag in der Natur verbracht und was bringt man mit? Unzählige Mückenstiche, einen Blutegelbefall, zwei Zecken. Und eine Kuh hat mir den Nacken ausgeschleckt und dabei fast meine Haare gefressen. Unglaublich.

    Das Leben in der Großstadt erscheint mir deutlich sicherer.

    November seit 7111 Tagen

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