Die Häsin, die ich seit gerade in Pflege habe, ist vermutlich nur scheinschwanger. Jedenfalls kann die Tierärztin keine Hasenbabies tasten, obwohl ja schon in der nächsten Woche geworfen werden sollten. Das ist erstmal die wichtigste Nachricht, die mich bei der Rückkehr erwartete, und sie ist nicht unwillkommen. Übrigens verbleiben die Tiere während der Pflegezeit in der Nachbarwohnung, ich gehe nur zum Füttern und Bespaßen hin, nicht zuletzt, weil die Nachbarin noch kein Mittel gefunden hat, Hasenspermaflecken von geöltem Holz zu entfernen. Ob die gängigen Hausfrauenseiten da weiterhelfen können?
Ab morgen ist dann halbtags Ponyhof Reiterhof angesagt. Von Reiterhof bin ich ungefähr so Fan wie von Ballett (es ist von den Anweisungen her ja auch ähnlich: Hacke noch einen halben Zentimeter weiter runter, Rücken gerade, Becken vor, Schulter!! etc.) - während bei Ballett die besserwisserischen Eltern der Hauptnervfaktor sind, findet man auf dem Reiterhof besserwisserische Mädchen jeglicher Altersstufe. Selbst die Kinder, die man als umgänglich kennt, verwandeln sich bei Fahrt in den Hof umgehend in herrische Klugscheißer. Ob ich mir das Ganze wirklich zusehend geben soll, oder ob ich vielleicht einfach selbst in der Zeit Reitstunden nehme, überlege ich noch.
Heute vor zig Jahren:
Wir sind früh morgens (gegen 12 Uhr) gerade im Bad, da klingelt der Installateur. Ich öffne, weil ich schon fertig bin und zeige ihm Pes Zimmer das ziemlich unordentlich ist. Er muss für die Heizungssache aber ins Bad und Pe wird halb bekleidet daraus vertrieben. Abends fahren wir zu Pes Eltern ins Dorf und diskutieren mit denen und ihrer Tante über die Drogenfilme, die gestern kamen.
Gedankenverloren aus der Wohnung laufen und sich nicht auf der Wiese, sondern im Treppenhaus wiederfinden. Barfuß zum Einkaufen aufbrechen und sich über die Blicke der Passanten wundern. Von der Couch aufstehen, eigentlich Richtung Bad gehen aber im Schlafzimmer landen. Und immer der Blick auf die Uhr, ob es wohl gleich 18 Uhr ist und man den Schweineeimer wegbringen kann.
Wie schnell man sich an komplett veränderte Lebensumstände anpasst und wie gewöhnungsbedürftig die Heimkehr ist.
Aber auch: wie angenehm es ist, wenn nicht auf jedem Bissen vom Teller vorher eine Fliege gesessen hat. Wie bequem die eigene Couch ist. Wie groß die Wohnung. Und, nicht zu vergessen: wie schnell das Wlan!
Heute vor zig Jahren:
Nichts besonderes. Im Fernsehen laufen komische Drogenfilme und wir trinken Martini-Cola.
Heute gesehen: Viel Wasser, viel Pferd, viel Gepaeck
Heute gegessen: Kalbsschnitzel vom Deichlamm mit Spiegelei, Bratkartoffeln und hausgemachter Kraeuterbutter
Heute gelesen: China Miéville "Perdido Street Station"
Urlaubsfoto: Suesser Abschluss
Heute gesehen: wilde Pferde, Sonne, Supermarktparkplatz
Heute gegessen: Spaghetti in Schinken-Sahne-Sauce
Heute gelesen: China Miéville "Perdido Street Station"
Urlaubsfoto: was man so braucht
Heute gesehen: 8km Meeresboden und viel Pferd
Heute gegessen: Schollenfilet in Kartoffelpanade auf Blattspinat mit Beurre blanc und Rosmarinkartoffeln, Stockbrot
Heute gelesen: Speisekarte
Urlaubsfoto: Lagerfeuerromantik
Heute gesehen: Strand, Trecker mit Sofabestuhlung, Riesenrad
Heute gegessen: Kartoffelpueree, Erbsen und Moehrchen, Fleischkaes
Heute gelesen: nix
Urlaubsfoto: anderer Strand
Heute gesehen: Sonne und Meer
Heute gegessen: Krabbenbroetchen und Gegrilltes
Heute gelesen: China Miéville "Perdido Street Station"
Urlaubsfoto: Leben im Strandkorb
Heute gesehen: Stachelbeeren, Johannisbeeren, Sonnenbrand
Heute gegessen: Reste
Heute gelesen: China Miéville "Perdido Street Station"
Urlaubsfoto: Faul wie Sau
Heute gesehen: Die Welt vom Pferderuecken aus (auch kein Unterschied...), Wellen, Sonne
Heute gegessen: Kutterscholle
Heute gelesen: China Miéville "Perdido Street Station"
Urlaubsfoto: Blick vom Sofa
Heute gesehen: Supermarkt, Tiere, Leute
Heute gegessen: Rhabarber-Sahne-Baiser-Torte, Pflaumenstreuselkuchen, Spaghetti Bolognese
Heute gelesen: Neal Stephenson "The Diamond Age"
Urlaubsfoto: Ich wollt ich wär ein Huh