Heute gesehen: Flut, Ebbe, Regen, Sonne
Heute gegessen: Rhabarberstreuselkuchen, Mohn-Marzipan-Torte, Spaghetti Bolognese
Heute gelesen: Victor Klemperer "Tagebuecher 1935-1936"
Urlaubsfoto: So am Meer
Special: Kater
Gesehen: Strand, Meer, Watt, Babykaetzchen
Gegessen: Scholle, Seelachs, Lachs
Gelesen: Victor Klemperer "Tagebuecher 1933-1934"
Urlaubsfoto: Strandausruestung
Heute gesehen: Autobahn und Meer
Heute gegessen: Krabbenbroetchen und Nordseebutt
Heute gelesen: Victor Klemperer - "Tagebuecher 1933-1934"
Urlaubsfoto: Selbstbild als Katzensessel
Geschafft :-)
Noch ein Tag. Den kriege ich auch noch rum.
Heute vor zig Jahren:
Nichts besonderes.
Da ich den Friseurbesuch spontan auf gestern vorverlegt hatte, bin ich nun in der glücklichen Lage, der Leserschaft ein Update zur Lage der Nation angedeihen zu lassen.
Auch heute läuft alles wie am Schnürchen, sieht man von kleineren Ausfällen ab. Z.B. trug ich auf dem Weg durch die Betreuung einen Arm voll mit Mademoiselles Kleidungsstücken mit dem Ziel, diese im Kofferraum des Leihwagens zu verstauen. Ich verlor ein paar grüne, schmutzige Socken an der Garderobe, ein rosa Bolerojäckchen im Garten, ein lila T-Shirt im Bastelzimmer und als ich schließlich mit der verbleibenden Glitzerjeans vor dem Wagen stand, wusste ich nicht, wo der Autoschlüssel ist. Aber wen wundert das, ich habe mittlerweile sogar großes Verständnis für Leute, die das Baby im Bus oder die Omma an der Autobahnraststätte vergessen und selbst David Cameron hat ja neulich seine Tochter versehentlich im Pub zurückgelassen, verständlich, der Mann hat sicher fast so viel um die Ohren wie ich. Ich denke auch, mein kurzer Ausfall lag nur daran, dass ich nebenher mit Herrn N. telefoniert und diesem Instruktionen zur Eilstornierung einer Internetbestellung gegeben hatte - Mademoiselles (aka Hermine Grangers) Zauberstäbe waren nämlich letzte Woche in der Betreuung entwendet worden und wurden von den weichherzigen Eltern nachbestellt, sind aber heute nach Verhör eines designierten Kackbratzenkindes in einen Vorhangzipfel gewickelt hinter der Heizung wieder aufgefunden worden. Ich hab dieses Kind noch nie gemocht.
Ansonsten gibt es nur drei Dinge zum Nachdenken:
Erstens, die Technikerin hat mir zwei Ratgeber zur Kaninchenzucht mitgebracht und dabei absolut schadenfroh geguckt.
Zweitens, warum eine Ferienbetreuung eine Abschiedsfeier mit gewünschter Elternbeteiligung in die Betreuungszeit (am frühen Nachmittag) legt - gut, das kann man noch verstehen, das liegt daran, dass es während der Arbeitszeit abgewickelt werden soll. Aber warum schaut man als Betreuer (m/w) dann pikiert/enttäuscht, wenn 14 von 15 Eltern mit "leider nein" antworten und Nr. 15 - ich - mit "vielleicht"? Man fragt sich, welchem der denkbaren Mythen die Betreuung aufsitzt: a) dass die Eltern, die ihre Kinder zur Ferienbetreuung bringen, derweil meist Privatfreizeit haben, b) dass die gesamtdeutsche Arbeitnehmerschaft freitags um Mittag die Arbeit niederlegt oder c) dass man am Tag vor Betreuungsende, also Urlaubsbeginn, sowieso nicht mehr viel zu tun hat und dann einfach früher abhaut? Viel Zeit, sich darüber zu wundern, ist aber zum Glück nicht, zumal gleich mit der Einladung die Aufforderung, Kuchen mitzubringen erging, natürlich unter Beachtung der "Selbstgemachtes Only!" Policy der Einrichtung. Mein hysterisches Lachen schallte mehrere Straßenzüge weit.
Drittens ist Suff-Andy nicht mehr da. Suff-Andy ist ein Mann um die Mitte 30 mit hässlicher Jeans, Dreitagebart und Alkoholproblem, der den Kiosk neben unserem Haus frequentiert. Sowohl Physis wie auch Psyche wären mir egal, würde Suff-Andy nicht unverhältnismäßig stark zu Erbrechen von gleichermaßen Mageninhalt wie Worten neigen. Das stört mich ganz persönlich und zusätzlich stört es mich, Mademoiselle immer zu ermahnen, nicht in die Kotzepfützen zu treten und Besucher vorzuwarnen, sich nicht in ein Gespräch verwickeln zu lassen, weshalb ich mir am Montag die Freiheit genommen habe, Suff-Andy einen Platzverweis zu erteilen und hilfsweise gleich noch im Kiosk (rhetorisch) nachgefragt habe, ob man wohl über eine Schankerlaubnis verfüge. Man wusste nicht, was eine Schankerlaubnis ist, also hat man wohl keine, egal, Suff-Andy blieb Montagabend weg und auch Dienstag war von ihm keine Spur. Heute ist ihm unsere Absprache wohl kurzfristig entfallen, aber als ich vor wenigen Minuten heimkehrte, half ich ihm mit der neulich von Frau Herzbruch in ähnlichem Zusammenhang in derselben Straße erfolgreich verwendeten "I'm watching you"-Geste auf die Sprünge und er trollte sich um die Ecke. Das läuft.
Soviel zum Stand der Dinge. Bleiben Sie dran um zu erfahren, ob ich tatsächlich am Donnerstag noch einen Kuchen backen werde (bestimmt), an diesem Elterndingenskirchen am Freitag teilnehme (vermutlich, wenn der Oberchef nicht austickt) und ob Suff-Andy die Zeit meiner Abwesenheit nutzen wird, um sich wieder am Kiosk nebenan einzuzecken (100 pro).
[Bonusfrage: Haben Sie noch den Überblick, wo Mademoiselles Fahrrad gerade steht?!]
Heute vor zig Jahren:
Pes Eltern sind auf dem Dorf. Wir treffen uns bei ihr und essen Pommes.
Ich bin gut im Plan. Auf dem Weg ins Büro heute früh bin ich nämlich einfach an einer falschen Stelle links abgebogen, in einen Friseursalon hinein. Es war der einzige, der um 8:30 Uhr schon geöffnet hatte, mit Dekor aus den 70er Jahren und einer einzelnen Friseurin, die die Chefin war und selbst eine Frisur hatte, die mir gefiel. Die Gunst der Stunde muss man nutzen, und ich bin hochzufrieden. Am Ende des Friseurbesuchs gab es einen verwirrenden Moment, in dem ich feststellte, dass ich kein Bargeld bei mir trug und man in dem Salon nicht mit Karte zahlen konnte. Ein paar Straßen weiter war aber ein Geldautomat, so konnte auch dieses Problem gelöst werden, und die Friseurin wollte noch nichtmals meinen Ausweis als Pfand hinterlegt haben. Auf dem Weg zum Geldautomaten kam ich sogar noch an einem Buchladen vorbei, in dem ich das Buch für den Geburtstag morgen bestellte, und in der Wartezeit an der S-Bahn kaufte ich eine Karte zu diesem Geschenk. Alles paletti.
Sogar auch an das gestern unerwähnte Umpacken dreier Autositze habe ich gedacht, die ja für die Kinderabholung benötigt werden. Jedoch machen die anderen Mütter Verwirrungen, so dass nun zwar geklärt ist, wo sich alle Kinder befinden, dafür jetzt unsicher ist, welche davon wer mitnimmt. Das ist mir jetzt aber auch egal, ich nehme mein Kind mit und alles andere wird sich zeigen.
Vergessen hatte ich allerdings, dass man, bevor die Putzfreu putzen kann, die Wohnung aufräumen muss. Das mache ich dann jetzt mal...
Heute vor zig Jahren:
Mamas Feier. Das ganze Haus ist voll mit lauten Erwachsenen.
Der Plan ist so:
Morgen bringe ich das Kind morgens per Bus in die Betreuung, denn das Rad vom Kind ist schon dort, weil die heute im Kino waren und es von dort von einer anderen Mutter heimgefahren wurde. Wir nehmen Übernachtungssachen und, wichtig, den Fahrradschlüssel mit, denn das Kind wird um 16 Uhr von der Betreuung in den Kindergarten im selben Haus geschickt und dort um 16:30 von einer anderen Mutter per Rad mitgenommen, wo es auch schläft. Ich selbst muss unbedingt in der Betreuung erfragen, wo das Kind und ein weiteres Kind sich am Mittwoch um 13.30 Uhr befinden werden und wie ich sie dort abholen kann, verbringe ansonsten den Tag im Büro, versuche von dort aus, für Mittwoch exakt 15:15 Uhr einen Friseurtermin zu bekommen und reise gegen 17:30 zu Herrn N., mit dem ich dann sozusagen Geschäftsessen gehe. Zwischendurch muss ich daran denken, das Geld für den Urlaub auf ein abhebfähiges Konto zu verschieben, das ist wichtig, und einen Rattenurlaubskäfig zu meinen Eltern bestellen, das ist fast noch wichtiger.
Am Mittwoch stehe ich außerordentlich früh auf, lege der Putzfreu Geld hin und einen Zettel, auf dem steht, dass sie mir einen Zettel hinlegen soll wann sie kommt, während wir verreist sind, damit ich wiederum den Wohnungshütern einen Zettel machen kann, damit diese die Putzfrau nicht als Einbrecherin betrachten. Zusätzlich nehme ich Mademoiselles Schwimmsachen und das Kindergeburtstagsgeschenk mit. Dann gehe ich ins Büro, breche dort gegen 12:30 Uhr auf, hole ein Mietauto, hole die zwei Betreuungskinder an dem am Dienstag erfragten Ort ab, hole ein weiteres Kind aus dem Kindergarten und fahre diese alle zu einer Geburtstags-Schwimmbad-Feier im Nachbarort, die um 14 Uhr beginnt. Von dort aus fahre ich den Mietwagen zurück. Wenn ich gut bin, habe ich dann einen Friseurtermin und hebe das Geld für den Urlaub ab. Dann kaufe ich ein Geschenk für eine Geburtstagsfeier, zu der ich heute eingeladen wurde, und begebe mich ohne weitere Umwege sofort zu dieser Feier, die um 16:30 Uhr anfängt. Gegen 19:30 Uhr breche ich von dort mit Herrn N. und dem eigenen Wagen auf, wir holen die drei Kindergeburtstagskinder ab und verteilen sie auf ihre Zielhaushalte und erfragen dabei, wo sich Mademoiselles Fahrrad befindet und holen ihre Übernachtungssachen wieder ab. Alles an Wäsche, was mit in den Urlaub soll, ist dringend an diesem Abend zu waschen.
Am Donnerstag bringe ich das Kind wieder selbst in die Betreuung, ob mit Fahrrad oder per Bus richtet sich danach, wo sich das Rad zu diesem Zeitpunkt befindet, das weiß ich jetzt noch nicht. Gegen 17 Uhr kehren wir von Büro/Betreuung nach Hause zurück, bzw. das Kind hat vielleicht eine Einladung und geht dann direkt dorthin und wird später mit Fahrrad oder Bus abgeholt - wie gesagt je nach Fahrradsituation am Mittwochabend. Zu mir kommt derweil die Wohnungshüterin und wird eingewiesen und ich lasse mich von der Nachbarin in der Kaninchenpflege instruieren, die sich unmittbar und ohne weitere Übergabemöglichkeit an meinen Urlaub anschließen wird. Und ja, die Kaninchendame ist ausgezählt, exakt am ersten oder zweiten Tag unter meiner Obhut unzählige Junge zu bekommen.
Am Freitag ist morgens alles wie Donnerstag, nur dass wir am besten mit einem LKW zur Betreuung fahren, um all die Gegenstände (evtl. Fahrrad, Schwimmsachen, Regensachen, Wechselsachen, Bilder, Bastelarbeiten), die sich in den letzten zwei Wochen dort angesammelt haben, zurückzubringen. Sollten darunter noch Kleidungsstücke / Badesachen sein, die das Kind dringend im Urlaub braucht, müssen diese notfallgewaschen werden, also bei der Rückkehr so gegen 17 Uhr, und bei der geplanten Abfahrt so gegen 20 Uhr eingeklemmt in die Seitenfenster im Fahrtwind flatternd getrocknet werden. Wurde früher ja auch so gemacht. Vorher muss man aber noch rasch alte Ratte und das sonstige Gepäck eingepacken und verladen.
Und das drucke ich mir jetzt aus und trage es immer bei mir, dann muss ich mir gar keine Gedanken mehr machen.
Heute vor zig Jahren:
Ich backe zwei Kuchen für Mamas Feier.
Es ist mir gelungen, die Wohnung den ganzen Tag nicht zu verlassen. War ja auch genug zu tun mit Jalousien runter wegen Sonne, Jalousien rauf wegen Regen, Fenster zu und nasse Sachen vom Balkon räumen wegen Sturm, plötzlich wieder Sonne und Balkon schnell neu bestücken, damit die Sachen trocknen, neuerlicher Regen und alles von vorn. Damit kann man sich schon mal einen Tag lang beschäftigen.
Mademoiselle hat derweil sämtliche Haarspangen aus ihrem Fußballhut in die Häuser (Hogwarts, Sie verstehen) einsortiert und dazu Glitzerschilder mit den Namen (der Haarspangen, logisch) angefertigt.
Und zum guten Schluss haben wir uns gegenseitig die Nägel mit Crinkle-Lack lackiert, was ich jetzt nicht zeigen kann, denn fotografiert sieht es aus wie mit Edding vollgekritzelt. In echt ist es megacool.
Heute vor zig Jahren:
Abends waren wir auf der Rheinkirmes. Es war entsetzlich voll und wir drängelten uns einfach herum. ich habe mir eine leckere (!) Zuckerstange gekauft.
Urlaubsreif.
Heute vor zig Jahren:
Am nächsten Morgen wurden wir mit dem Ruf „Im Garten liegt eine tote Taube“ geweckt. Als wir oben waren, sagte man uns: „Sie lebt noch!“ und das hieß, dass wir sie in einen Karton legen und zum Tierarzt bringen durften. Ich musste sie in den Karton tun und dann gingen Pe und ich los. Aber der Tierarzt hatte geschlossen, deshalb meinte Pes Mutter wir sollten mit dem Rad zum Tierarzt ein paar km weiter weg fahren. Wir versuchten es, aber die Taube zappelte so in dem Karton herum, dass es unmöglich war. Auf dem Weg zurück zu Pe trafen wir eine Frau die meinte, wir sollten die Taube in ein Tierheim bringen. Pes Mutter rief dort an und wir mussten mit Pes kleinem Bruder und Cousin hinfahren. Es war am anderen Ende der Stadt!!! Als wir nach langen Strapazen endlich angekommen waren, gaben wir die Taube ab und sahen uns die Tiere an. Ich fand die Katzen einfach genial, die Hunde taten mir leid.