• Privatbloggen an: novemberregen @ gmail.com
  • | Twitter: @novemberregen
    Sonntag, 15. Juni 2025
    15. Juni 2025 - Eine Erkenntnis jagt die nächste!

    Gestern hatte ich den Geistesblitz, dass ein Teil meiner Kreislaufbeschwerden bei Hitze sehr gut mit einem Mangel an Elektrolyten zusammenhängen könnte. Denn wenn es heiß wird, trinke ich besonders viel, eben um keine Kreislaufprobleme zu bekommen. Ich trinke am liebsten Wasser und am häufigsten aufgesprudeltes Leitungswasser. Wenn ich nun viel trinke, dabei wenige Mineralstoffe aufnehme, verdünne ich vermutlich meine körpereigenen Elektrolyte, vor allem Natrium. Und kommt dann noch der Schweißverlust hinzu, ist es nicht unwahrscheinlich, dass ein Defizit entsteht, das mein Körper durchaus registriert.

    Auf diesen Gedanken kam ich, durch viele kleine Hinweise, die sich über den letzten Sommer angesammelt haben: manchmal hatte ich das Gefühl, dass Wasser mir „über“ ist, nicht im Sinne von zu viel, sondern eher so, als würde es einfach nur durch mich hindurchlaufen. Beschwerden wie Übelkeit und Schwindel wurden – völlig untypisch für mich – nach z.B. ein paar Kartoffelchips besser. All das nehme ich schon länger wahr, es dauerte bis gestern, dass alles in meinem Gehirn an den richtigen Platz fiel.

    Nun teste ich, ob meine Theorie zutreffend ist und ob sich ein Teil der Beschwerden – ein Sommer-Fan werde ich sicherlich nie – durch etwas mehr Beachtung dieser Zusammenhänge lindern lässt.

    Heute fiel mir etwas anderes auf, und zwar: ich hasse es wirklich unglaublich, zu Hause am Schreibtisch zu sitzen. Gar nicht so sehr, weil ich die damit verbundenen Tätigkeiten hasse. Ich hasse den Ort. CucinaCasalinga diagnostizierte mir ein Corona-Homeoffice-Trauma. Ich bin unsicher. Es kann damit zusammenhängen, ich habe wirklich viel zu viel Zeit meines Lebens unfreiwillig an diesem Schreibtisch verbracht. Das ist aber vorbei ich sitze da jetzt nur noch freiwillig.

    Allerdings gefiel mir die Farbe der Tischplatte noch nie und die Farbe der Wand auch noch nie besonders, hinzu kommt, dass ich auf die Wand schaue, Herr N hat da Memorabilia aufgehängt, die ihm etwas bedeuten, mir allerdings nicht. Auf dem Schreibtisch selbst stehen ein paar Dinge, nicht unfassbar viele, der meiste Platz wird von zwei Bildschirmen eingenommen, die ich gar nicht mehr benutze und die Tischplatte ist sowieso nicht sonderlich groß. Wenn ich z.B. einen aufgeschlagenen Ordner habe, einen Notizblock, einen Laptop, eine Tasse Tee und ein Glas Wasser, dann wird es schon eng.

    Was vermutlich das Zweitschlimmste von allem ist: Der Platz am Schreibtisch ist neben der Balkontür, Südseite. Das heißt, im Sommer ist es dort immer zu warm und häufig zu hell. Und im Winter ist dieser Raum der kälteste in der ganzen Wohnung.

    Was vermutlich das Schlimmste ist: Der Schreibtisch steht im Arbeits-/Gästezimmer, dort befinden sich im wesentlichen zwei Dinge. Einmal die, denen noch kein anderer passender ständiger Aufenthaltsort in der Wohnung zugewiesen werden konnte. Und dann Dinge, die erledigt werden müssten. Heißt: in diesem Raum sind nur Sachen um die sich mal wer kümmern muss. Nichts irgendwie freudvolles. Naja gut, eine Gitarre, aber selbst die muss zwei Saiten ersestzt bekommen. Ich glaube, der Raum muss grundlegend umgestaltet werdenn.

    Da ich dazu momentan weder Zeit noch Lust habe, habe ich beschlossen, ab sofort für notwendige Papiertätigkeiten (im Weitesten Sinne) zu Hause am Küchentisch zu sitzen. In der Küche fühle ich mich wohl, es ist eine Wohnküche. Der Küchentisch ist viel größer als der Schreibtisch, ich kann da auf der Bank sitzen und in den Raum schauen oder auf einem Stuhl sitzen und aus dem Fenster schauen – oder sogar auf einem anderen Stuhl sitzen und gegen die Wand schauen, falls ich wirklich gegen eine Wand schauen möchte, da hängt immerhin ein Bild, das ich gerade neu gekauft habe. Auf dem Tisch stehen, seit der Kater gestorben ist, immer Blumen und generell bin ich gerne in der Küche, sie ist das Herzstück der Wohnung, hat viel Laufverkehr, viele gute Gerüche und Geräusche.

    Auch diese Erkenntnis kam, wie gesagt, erst heute. Und dann in voller Klarheit: als ich mir einmal bewusst gemacht hatte, dass ich ab sofort nicht mehr am Schreibtisch sitzen werden, vielleicht nie mehr, sondern am Küchentisch, hatte ich sofort Lust, eine Milliarde Papierkramdinge zu erledigen!

    Statt dessen räumte ich spontan den Schrank unter der Spüle auf und fand dabei ein paar (niedrige zweistellige Anzahl) Gläser mit Marmelade, die nicht mehr farbstabil und vermutlich nicht mehr so aromatisch ist wie auch schonmal, ganz sicher aber auch noch nicht verdorben ist. Was kann ich damit denn noch Schönes machen?



    (Kommentare)

    November seit 7023 Tagen

    Letzter Regen: 15. Juni 2025, 22:21 Uhr