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    Mittwoch, 9. April 2025
    9. April 2025

    Um 16:30 Uhr wollte ich das Büro verlassen und zum Schwimmen gehen und um 18:30 Uhr saß ich immer noch da, um zu besprechen, ob es andere Möglichkeiten gibt als eine Mail, deren Inhalt einen überfordert, schlicht zu löschen und ob unter diesen anderen Möglichkeiten vielleicht eine insgesamt tauglichere ist. Und auch zu besprechen, dass wenn einen eine Bemerkung „unfassbar triggert“ es sich lohnt, mal hinzuschauen, warum das so ist und welche alternativen Reaktionsmöglichkeiten vielleicht zur Verfügung stehen. Weil es natürlich schöner wäre, wenn so eine Mail gar nicht kommt und weil es schöner wäre, wenn so eine Bemerkung nicht fällt aber diese Realität, in der das nicht passiert, uns nicht zur Verfügung steht und wir sie auch nicht verlässlich hebeiführen können. So dass es nachhaltiger ist, einen Umgang damit zu finden. Und ja, wir waren an der Stelle schonmal, gefühlt auch schon ungefähr eine Million mal, ist aber egal, denn ich habe über die Jahre in diesem Job eine unglaubliche Frustrationstoleranz in Bezug auf Menschen aufgebaut.

    Schwimmen gegangen bin ich dann trotzdem noch. Um 19:30 war ich im Wasser, es war erst unangenehm voll, ab 20 Uhr dann aber nicht mehr so sehr. Auf der Heimfahrt Telefonat mit Frau Herzbruch, also so weit es möglich war, denn sobald ich die Stadt verließ für irgendeine Landstraße war auch der Empfang weg, dann wieder da aber das Navi weg, ich fuhr ein paar Mal falsch, macht nichts, ich wurde ja gut unterhalten.

    Zu Hause dann der erhoffte Spicy Sticky Tofu mit Brokkoli und Kokosreis und es war ja noch etwas tolles, nämlich Mittwoch, da kommt die Putzhilfe!

    Morgen ist Friseurtermin, hurra, kurz bekam ich heute einen kleinen Schreck, als der Friseur anrief, um zu sagen, dass die Friseurin, bei der ich den Termin habe, krank ist. Er kann aber selbst übernehmen. Ein Glück, das Ganze findet nämlich statt, weil ich Dienstag einen Fototermin habe und da muss vorher nochmal nachgeschnitten werden, wäre sehr blöd gewesen, wenn das ausfällt, ich glaube, dann hätte ich den Fototermin abgesagt. Ob der Friseur oder die Friseurin schneiden, ist mir hingegen komplett egal. Die Friseurin schneidet etwas besser, finde ich, der Friseur macht etwas bessere Strähnchen, finde ich, das habe ich beiden auch schonmal gesagt und seitdem machen sie das immer, wenn es sich ergibt, das finden sie lustig und ich finde es gut. Aber wenn eine oder einer alles macht, ist es mir auch recht. Frisch geschnittene Haare sind ja erst einmal immer gut, auch als M mir während des Lockdowns die Haare schnitt, war das erst einmal gut, es zeigt sich erst nach ca. zwei Wochen, ob der Schnitt auch mit ein paar Millimeter mehr gut funktioniert oder nicht und wenn nicht ist es halt scheiße. Darüber muss ich mir aber morgen keine Sorgen machen.

    Dann habe ich heute noch den Vorschlag für die Stellenausschreibung vom Team entgegengenommen und mich geweigert, den vorgeschlagenen Satz zu übernehmen, dass es kalte und warme Getränke gibt. Ich finde das in jeder Hinsicht kleinlich, zum einen finde ich es in einem Umfeld wie dem unseren absolut selbstverständlich, dass es kalte und warme Getränke gibt und zum anderen möchte ich auf keinen Fall, dass irgendjemand wegen der Getränke kommt, wegen Getränken geht man in eine Bar und nicht an einen Arbeitsplatz. Mir ist das zu platt. Der Großteil des Teams findet es aber relevant. Vielleicht muss ich nochmal überlegen, wer meine Zielgruppe ist, eher Personen wie ich oder eher Personen wie die Teammitglieder (eher rhetorische Frage, ich stelle ja keinen Ersatz für mich ein), aber meine Güte, Getränke! Am Ende soll ich auch noch „pünktliche Gehaltszahlung“ aufnehmen?

    Letztendlich ist es natürlich völlig egal, ob da etwas von Getränken steht oder nicht. Es ist nur so eine unfassbar langweilige Formulierung, ähnlich wie „den Rücken freihalten“ und „proaktiv“ und „Organisationstalent“, mein Gehirn schaltet bei solchen Begriffen immer gleich komplett ab, alle schon zu oft gelesen, der Speicher für diese Begriffe ist voll, TILT.

    Themenwechsel! Die unverbindliche tägliche Contentvorschlagliste fragt: „Was würde es bei Ihnen wegen Allergie oder absoluter Abneigung nie zu Essen geben?“

    Allergien haben wir in diesem Haushalt nicht, absolute Abneigungen wenige. Ich selbst bereite kein Fleisch zu (auch nicht für Feiern oder wenn Besuch kommt), esse es aber, wenn andere es zubereiten, wobei in diesem Haushalt nur Herr N dafür in Frage käme, denn M ist ja Vegetarierin. Und ich mag keine rohen Zwiebeln und keinen Koriander und keinen Bärlauch, das kann man aber ja raufischen/runternehmen, insofern passiert nichts, wenn das hier verwendet wird.

    Bei Getränken bin ich viel eingeschränkter, ich mag keinen Gin, keinen Wein, also auch keinen Martini, keinerlei Bitter und eigentlich generell nur Getränke, die entweder Kohlensäure haben oder heiß sind.

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