Fast hätte ich einhändig tippen müssen, weil ich eine Hand auf dem Hund liegen hatte, das war so gewünscht. Sie grunzt dieses Jahr immer, wenn ihr etwas gefällt. Nachdem ich das (und einiges andere) erst einmal verstanden hatte, lief es sehr gut mit uns. Ich kann Hundesprache ja nicht gut deuten, kenne nur Katzensprache und als ich Fiene bürstete, bewegte sie sich so, wie die Katzen es tun, wenn ihnen etwas nicht gefällt. Dann höre ich natürlich sofort auf. Das war aber genau falsch, beim Hund war es eine Wohlfühlbewegung. Nach einer Woche sind wir eingegroovt.
Heute war noch einmal ein sehr ereignisreicher Tag, wir fuhren auf die Insel, auf die wir sonst immer schauen, das war ja schon geplant, die Insel halt, zu der wir nicht wie deppige unvorbereitete Touristinnen zu Fuß durchs Watt spazieren wollten. Die Fahrt geschah mit einem Amphibienfahrzeug, auf dem Hinweg waren wir noch sehr unterwältigt, es war ein 20-Minuten-Fahrt angekündigt, in Wirklichkeit fuhren wir ca. 5 Minuten, nunja. Dafür war die Insel dann interessanter als gedacht und vor allen Dingen gemütlich: schattige Sitzplätze, angenehmer Wind, ein schön kleines Museum, dessen Einritt durch die Amphibienbootfahrkarte abgedeckt war und dann war die Insel auch noch kleiner als erwartet und wir wanderten auf eine schlimm sonnigen – aber immer hin viel kürzer als befürchteten – weg zu einer alten Festung. Außer mir hatte sich niemand mit Sonnenschutz eingecremt. Sie werden alle vorzeitige Hautalterung bekommen, alle außer mir, ich werde faltenfrei sein bis ins hohe Alter.
Die Rückfahrt mit dem Amphibienfahrzeug machte die kurze Hinfahrt weg, nicht nur fuhren wir einen großen Bogen durchs Watt und an der Austernfarm vorbei (wir wollten alle sofort ergoogeln, wie das funktioniert mit der Austernzucht (ostréiculture) mit den Austerntischen (tables à caire-voie) und den Säcken (poches), es gibt aber auf dieser gesamten Cotentin-Halbinsel keinerlei Mobilfunknetz, also musste das bis im Ferienhaus warten. Egal, als Sahnehäubchen setzte das Amphibienfahrzeug uns nicht am Ausgangspunkt ab, von dort hätten wir nämlich nochmal eine Viertelstunde durch pralle Sonne laufend leiden müssen, sondern am anderen Ende des Hafens direkt am Parkplatz. Das war toll!
Später schafften wir es auch noch, in einem Restaurant Fisch zu essen und zwar am Nachmittag, das ist ja hier eigentlich eher ein Ding der Unmöglichkeit, also zwischen 14 und 19 Uhr etwas zu Essen zu bekommen, dann auch noch das Gewünschte und ohne Reservierung. Und der Fisch war gut. Damit hatten wir alle Pläne abgehakt. Eine letzte Postkarte wurde eingeworfen und ein letztes Baguette gekauft, dabei traten Herr H und ich direkt vor der Boulangerie in einen riesigen Hundehaufen. Ich zog unmittelbar meine Schuhe aus und warf sie in den Mülleimer vor dem Laden, direkt neben zwei Hundebesitzern, ob sie die verursachenden waren, weiß ich nicht. Herr H reinigte seine Schuhe im Meer.
Am Abend weiteres Reste-Essen und Doppelkopf, ich darf Ihnen verkünden, dass Sie bei der Siegerin der diesjährigen Doppelkopfwoche lesen, mit 137 Punkten lag ich vorn, der Zweitplatzierte hat 106 Punkte. Ich muss mich nicht verstecken mit meinem Regelzettel, der immer vor mir liegt, weil ich mir nicht merken kann, ob nun der König oder 10/As mehr zählen.
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