Alles zu WmdedgT wie immer bei Frau Brüllen.
Wie man sich abends immer noch an morgens erinnern soll, meine Güte, 15 oder 16 Stunden liegen dazwischen mit tausend spannenden Dingen.
Der Wecker klingelte um 7 Uhr. Ich hatte keine Nachricht, wann das Kind zu wecken sei, also kümmerte ich mich nur um mich und ein bisschen um die Katzen, hatte also ausreichend Zeit, mich unfassbar über die Bahn aufzuregen. Dass ich mich am Freitag nach München transportiere ist klar, wie ich mich transportiere allerdings noch nicht. Einen Platz im Flixbus lehnte ich ab, ich weiß nicht genau warum, vermutlich aus Bockigkeit, ich habe ja ein Bahnticket und ich wollte mir eine Runde einbilden, dass ich aus Bockigkeit fliegen würde, wenn es denn ginge, es ist für alle Beteiligten besser, wenn ich mit meiner Laune nicht als Fahrzeugführerin auf der Autobahn bin, lieber sitze ich verängstigt (ich habe ja Flugangst) in einem Linienflug und ich könnte Fingerzeigen, nach unten aus dem Flugzeug heraus und sagen „Hier, ihr seid Schuld, dass ich fliege und das Klima zu Grunde geht!“, das waren schöne Gedanken mit keiner Gefahr der Verwirklichung, denn der Flughafen wird ja auch bestreikt. Ich spiralisierte mich in rechtschaffender Empörung bist ganz nach oben und kündigte dann mit einem fulminanten „Klick“ mit dem rechten Mittelfinger meine Bahncard.
Wir wissen alle: ich fahre im Jahr über 10.000 km Bahn. Natürlich werde ich die BahnCard, wenn die aktuelle abläuft, gleich für die nächste Fahrt wieder kaufen, da müssen wir uns nichts vormachen. Ist aber egal, das ist irgendwann im November, das ist nicht heute. Heute habe ich es ihnen so richtig gezeigt!
Mit quasi bereits vollendetem Tagwerk ging ich ins Büro, um dies und das zu tun. Den Vormittag über gelang es gut, weiter Krempel wegzuarbeiten. Mittags war ich mit Fragmente verabredet, wir aßen Pasta und ich berichtete ihr alle Neuigkeiten, zeitweise war sie etwas überwältigt. Der Nachmittag entglitt mir dann, das Telefon hörte nicht mehr auf zu klingeln und (externe) Personen schickten mir Quatsch statt Informationen, kurz vor Feierabend suchte ich noch dringend einen bestimmten Mitarbeiter, er schien verschwunden, ich fand ihn schließlich in der neuen (noch leerstehenden Etage) mit einer Flasche Bier, was soll man da machen, ich nahm mir auch eine und setzte mich dazu.
Später Bahngedöns, statt einer halben Stunde dauerte der Heimweg 90 Minuten, in denen ich den lustigen Artikel las in dem Weselsky sagt, Ziel der Wellenstreiks sei, dass die Bahn kein zuverlässiges Verkehrsmittel mehr ist – nunja, da müsste er sich gar nicht erst bemühen denke ich. Aber egal.
Pünktlich zum Event mit Frau Herzbruch war ich zu Hause. Wir trugen beide Streifen, das war schön. Vor lauter Erzählen vergaß ich, den kaltgelegten Crémant zu öffnen, immerhin schien Frau Herzbruch gut unterhalten zu sein durch meine Ausführungen und von Herrn N wurde zwischendrin Gemüsecurry serviert.
Jetzt noch ein Ründchen Sessel.
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