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    Montag, 22. Januar 2024
    22. Januar 2024

    Dieser Bahnhof in Stuttgart, meine Güte, was für ein riesiges Fuck-up das ist. Ich war das letzte Mal vor ca. 2, vielleicht auch 3 Jahren da und es ist seitdem original gar nichts besser geworden, total verrückt, ich kam aus dem Lachen nicht mehr heraus.

    Ab Mittwoch und bis Montag wird die Bahn dann wieder bestreikt, ich habe ein Ticket für Samstag, in den Infos zum Streik steht, dass ich das Ticket zu einem „späteren Zeitpunkt“ nutzen kann. Was bedeutet das genau? Kann ich jetzt noch 20 Supersparpreistickets für Streiktage kaufen und die dann das Jahr über entspannt als Flextickets abfahren? Das wäre für mich sehr schön. Ich rufe morgen mal bei der Bahn an und frage nach.

    Sowieso mache ich morgen ganz viele Dinge. Ich habe ja Urlaub. Und bis heute früh dachte ich noch, ich muss mich um eine Autoreparatur kümmern, mir wurde von einem roten leuchtenden Lämpchen berichtet. Es leuchtet aber in Wirklichkeit gelb, sagen wir orange, jedenfalls nicht rot und es berichtet nur, dass eine Wartung überfällig ist. Das ist ja kein Defekt. Bei mir sind auch so einige Wartungen überfällig, ich sage nur „Milchzahn“, „Fingernägel“, „Friseur“ und trotzdem funktioniere ich reibungslos und erwarte dasselbe vom Familienfahrzeug. Diesen ganzen Zeitblock, der jetzt durch die imaginierte und dann weggefallene Autoreparatur freigeworden ist, kann ich anderweitig füllen. Jetzt kann man sagen, dass es Quatsch ist, sich wegen einer Autoreparatur zu grämen, bevor überhaupt klar ist, dass sie notwendig ist. Andererseits hätte ich sonst jetzt aber nicht das Gefühl eines Zeitgeschenks. Die Lehre, die wir aus dieser Anekdote ziehen, kann vielleicht sein, dass beides ein gedankliches Konstrukt ist, das wir uns selbst schaffen und so ist es vermutlich am besten, wenn wir einüben, uns das so zu schaffen, wie es uns gut tut. Amen.

    Frage in der täglichen Contentvorschlagliste heute:

    „Wenn jemand aus Ihrem privatem Umfeld, mit dem Sie freiwillig Kontakt haben, Ihnen auf Geist fällt mit jahrelang dem gleichem Gejammer, die Person aber nichts an dem ändert, was sie stört: Hören Sie sich das ewig an oder sagen Sie irgendwann sowas wie Stopp, ich höre mir das nicht länger an, solange Du nicht bereit bist, daran zu arbeiten? Ein Beispiel wäre, dass jemand über sein geringes Gehalt und die Arbeitsbedingungen jammert, aber seit 20 Jahren aus Bequemlichkeit denselben Job macht und keine Bewerbungen schreibt, obwohl die Person einen Job macht, in dem es grundsätzlich freie Stellen in erreichbarer Entfernung gibt.“

    Ja, selbstverständlich, ich habe alle meine Beziehungen so durchsortiert, dass sie Sinn ergeben und glatt verlaufen und wenn eine Person sich irrational verhält und mich belastet, sortiere ich sie umgehend aus – ja nein, natürlich nicht!

    Ich weiß auch nicht, was ich dann mache. Es kam bisher zweimal vor, dass ich eine Person, mit der ich befreundet bin, gebeten habe, ein Thema zukünftig mit mir auszuklammern. Das funktioniert(e) relativ gut. Ansonsten weiß ich es auch nicht. Ich habe keine Freund:innen, die sowas absichtlich machen würden, etwa weil sie zu bequem sind oder gerne jammern. Wenn sie nichts ändern, geht es für sie einfach gerade nicht, diese Situation in den Griff zu kriegen, das ist also nichts, wo irgendwelche Forderungen oder Bedingungen weiterhelfen würden.

    Ich halte generell nichts davon, Freundschaft an Bedingungen zu knüpfen und finde, es gehört zu Freundschaft dazu, das zu bieten, was eben geht, jede Person, was sie kann, egal ob das jetzt gerade ausgewogen ist oder nicht. Ich höre mir „jahrelang gleiches Gejammer“ also so lange an, wie ich es aushalten kann (und so lange die andere Person meine Antworten aushalten kann) und ja, vielleicht kommt der Punkt (wie in diesen zwei Fällen) an dem ich sage: ich kann nicht mehr. Und ab da müssen wir dann gemeinsam weitersehen.

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