Ich war heute im Büro, hurra, Normalität, ich meine nicht Normalität im Vergleich zu den letzten paar Tagen aber im Vergleich zu den letzten paar Jahren. Ich war mehrere Jahre „zwischen den Jahren“ nicht im Büro, wegen Pflege und/oder wegen Corona nicht. Davor ein paar Jahre ja, davor wiederum wegen jüngerem Kind und Schulferien nicht. Ich gehe nach wie vor gerne „zwischen den Jahren“ zum arbeiten aus dem Haus, zum Ausgleich zu hardcore Familienzeugs an den Tagen davor. So war es auch heute sehr entspannt. Fast niemand da, ich konnte Dinge erledigen, mit denen ich eigentlich nichts zu tun habe aber die nun einmal notwendig waren, das war unterhaltsam. Außerdem habe ich Kisten gepackt, so ca. 1/3 meiner Sachen ist jetzt eingepackt und ich habe die Unterlagen aus dem Aktenarchiv, die nächstes Jahr vernichtet werden können, vernichtet, jetzt schon, haha, soll mal wer kommen an den zwei verbleibenden Arbeitstagen. Alle Bilder, Kalender, Whiteboard habe ich von den Wänden gerissen, da wird ja bald gestrichen und es schien mir auch alles passend zum Jahresende. So gründlich wie dieses Mal habe ich lange kein Jahr beendet, ich habe schon 3 große silberne Schreddertonnen mit Material gefüllt und zwei große blaue Müllsäcke.
Heute ist auch der 1. Jahrestag seit Mama N. gestorben ist. Ich habe im Vorfeld überlegt, ob mir irgendwas einfällt, wie ich mich an diesem Tag verhalten möchte. Irgendeine Haltung dazu. Vielleicht ist das ein eigenartiger Gedanke, das weiß ich nicht, ich habe keine Erfahrung damit. Aus dem Kreis der Freundinnen wurde mir Nachmittagskaffee oder gemeinsames Schnäpschen angeboten. Jedenfalls kam ich zu keinem Ergebnis bei meinen Überlegungen und ließ den Tag deshalb einfach auf mich zukommen. Es geschah nichts besonderes. Papa N. rief ich am Nachmittag an, er hat gerade eine meiner Schwestern zu Besuch und sie schauten Bares für Rares, er war nicht in Plauderlaune, klang aber auch nicht niedergeschlagen. Meine andere Schwester besuchte das Grab und schickte mir ein Bild. Am Nachmittag hatte ich einen kleinen Hänger im Tag und machte mich auf, um zu schauen, was andere Leute so tun und mit ihnen zu plaudern. So war das. So ist das dann also.
Die tägliche unverbindliche Contentvorschlagliste fragt heute: Woran merkt man, dass man unbedingt den Job wechseln sollte?
Es gibt natürlich eine Milliarde Gründe, den Job zu wechseln, wenn man Bock darauf hat – da ist gar nichts dabei, es ist ja einfach nur ein Vertragsverhältnis, das man entsprechend kündigen kann. Ebenso eine Milliarde Gründe gibt es, in der Gesamtbetrachtung dann halt trotzdem dazubleiben. Unbedingt den Job wechseln sollte man, finde ich, wenn er unglücklich macht. Ich meine nicht, wenn er ärgert oder nervt oder irgendwer da doof ist oder Entscheidungen nicht so fallen, wie ich will oder zu viel oder zu wenig Arbeit ist und zu langweilige oder zu schwierige – all das kann man ändern, verhandeln, hinbiegen. Ich meine, wenn der Job Lebensfreude nimmt. Dann sollte man unbedingt gehen.
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