Vorgestern habe ich zum ersten Mal in meinem Leben eine Autoscheibe freigekratzt. Nichts, das mir bisher gefehlt hätte, möchte ich sagen. Schuld ist natürlich die Bahn, weil sie schon wieder nicht fuhr, weil sie mal wieder bestreikt wird. Am nächsten Tag musste ich die Scheibe gleich wieder freikratzen, hatte dieses Mal Erfahrungswerte gesammelt (nämlich: a) Handschuhe, b) es gibt im Auto eine Lenkradheizung).
Heute musste ich zum zweiten Mal Signal in einer Linux-Emulation auf dem Chromebook updaten. Sowas interessiert mich ganz genauso wenig wie das Handlung von Autos. Ich habe früher Linux genutzt, jetzt bin ich in einem Alter, in dem ich möchte, dass Dinge intuitiv funktionieren und mit möglichst wenig Beitrag von meiner Seite. Wegen des starken Desinteresses (und der nicht allzu hohen Updatefrequenz) hatte ich zwischenzeitlich schon wieder vergessen, mit welchen Befehlen man das Update macht und woran es beim letzten Mal (und auch bei diesem Mal) erst hakte, musste mir also alles neu erarbeiten.
Ich wickele solche Situationen mit stoischer Gelassenheit ab. Meine Emotionen bringe ich an einem anderen Ort in Sicherheit und die Finger tippen oder kratzen halt.
Ansonsten bin ich unfassbar müde. Die letzte Woche sitzt mir in den Knochen, darauf habe ich nun in der letzten Nacht ganze 3,5 Stunden geschlafen, bin dann 2,5 Stunden Auto gefahren, um bei ca. 30 Grad Raumtemperatur von 9 Uhr bis 17 Uhr Bäckermeister Papa N. als Gehilfin zur Hand zu gehen, dann setzte ich mich wieder ins Auto und fuhr diesmal 3 Stunden wegen Regen wie aus Eimern zurück und jetzt bin ich müde. Ein bisschen auch antizipativ müde, Montag wird der heftigste Tag von allen momentan sein. Aber davor kommt ja noch Sonntag, das ist morgen, da schlafe ich aus, wasche Wäsche, räume ein wenig auf und gehe bei Freunden Kaffeetrinken, abends vielleicht Gesangsstunde. Für Montagabend erwarte ich also völlige Wiederherstellung der Resilienz.
Thema in der täglichen Contentvorschlagliste heute: Männerfreundschaften. Darüber weiß ich nichts. Ich dachte spontan an Super Mario und Luigi, die ja viele Abenteuer gemeinsam erleben, aber die sind glaube ich Cousins oder Brüder oder so. Weiter fällt mir dazu nichts ein, vielleicht weil ich so müde bin, vielleicht auch, weil ich die bei dem Thema keine Relevanz für mich wahrnehme, warum sollten mich Freundschaften unter Männern (so interpretiere ich das Wort) interessieren, warum sollte ich darüber nachdenken? Mir fällt kein Grund ein. Geben Sie mir einen, dann überlege ich (vielleicht) nochmal.
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