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    Sonntag, 19. November 2023
    19. November 2023

    Ha! Ich wachte heute morgen zu 80 % wieder fit (körperlich und geistig) auf und konnte mich über den Tag auf 95 % steigern. Vorhin habe ich mich auch getraut, die Abbuchungen von Mittwochnacht auf der Kreditkarte durchzuschauen und außer der von einem Bubble-Tea-Laden, an dessen Besuch ich mich nicht erinnern kann, war nichts weiter Überraschendes dabei. Was ein wunderbares q.e.d. ist, war doch das Ziel der ganzen Aktion, den Beweis zu führen, dass ich rotzbesoffen derselbe Mensch bin wie nüchtern, ohne Kontrolle derselbe Mensch wie mit. Bubble Tea, pah, das ist nun wirklich kein dunkles Geheimnis.

    Heute war viel zu tun. Wenn so ein Privathaushalt 1,5 Wochen brach liegt wegen Urlaub, dann Krankheit, dann kurz Selbstzerstörung und dann wieder zwei Reisen bleibt viel liegen. Zunächst mal Wäsche und mit Wäsche ging einher: Kleiderschrank sortieren. 2 Umzugskartons voll Zeug sind seit eben weg (bzw. nicht weg, sie stehen bereit, damit Violinista sie durchschauen kann aber für mich sind sie weg). Ich war etwas unsicher, ob die Entscheidungsfreude am Wetter liegt oder ob ich möglicherweise doch noch leicht unzurechnungsfähig bin. Es wird sich zeigen.

    Weitere Kleidungsangelegenheiten: Erste Einlaufversuche der neuen Docs (irgendwer sagte neulich, das wäre heutzutage nicht mehr so, nunja, ich denke, das ist gelogen) und Umräumen des Schuhregals von Halbschuhen auf Stiefeletten.

    Darüber hinaus gibt es so viel zu tun, das ich es erst einmal sortieren musste. Davon ausgehend stimmte ich CucinaCasalinga zu, dass wir uns wieder regelmäßig zu „Stapel des Grauens“-Terminen treffen sollten. Es ist zwar bislang wirklich nur ein Stapel und nicht, wie beim letzten Mal, zwei übervolle Wäschekörbe mit teilweise ungeöffneter Post unter dem Bett, aber da möchte ich ja auch nicht mehr hin.

    M buk mit Besuch Cookies, ich erfrug routiniert ob „mit“ oder „ohne“, die jungen Erwachsenen verstanden die Frage nicht. Jugend vergisst offenbar noch schneller als Alter. Später gab es gutes 3-Komponenten-Sonntagsessen (Wirsing, Kartoffeln, vegane Frikadellen). Der Wirsingkopf war irgendwie zu klein, ich bin noch hungrig.

    Die nächsten 2 Tage ist Launearlarm, ich muss von zu Hause arbeiten.

    (In der täglichen Contentvorschlagliste wird für heute kein Thema angereicht.)

    (Kommentare)

    18. November 2023


    Sehr lustig, die Frage in der unverbindlichen Contentvorschlagliste heute. Sie lautet: „Sekt oder Selters“. Ich habe keine Ahnung, ob das schon lange da steht oder eine kürzliche Ergänzung ist, meine Antwort ist hier ausnahmsweise einmal ganz eindeutig: Ich flehe Sie an, Selters bitte.

    Ich bin immer noch erledigt. Körperlich müde und im Kopf, in den Gedanken, irgendwie wund. Völlig unfassbar und auch irgendwie unverschämt. Liegt es am Alter oder an der Intensität, mit der ich mich Mittwochnacht zerlegt habe? Bitte nicht antworten.

    Jedenfalls wachte ich nach weiteren 8 Stunden tiefem Schlaf auf, dieses Mal mit wilden Träumen, in die Fetzen der besagten Nacht eingeflochten waren: wir haben viele Menschen kennengelernt. Länger mit einem Dealer gesprochen (kein Verkaufsgespräch), mit einem Mann, der eigentlich nach Puerto Rico ausgewandert war aber an diesem Abend zurückkam, um am nächsten Tag nach Ostdeutschland weiterzureisen zu seinem besten Schulfreund, der im Sterben liegt (haben uns zu dritt umarmt und alle geweint), aus Gründen, die ich nicht mehr nachvollziehen kann, waren wir auch mit zwei jüngeren Frauen in einem Taxi unterwegs und haben später in einem Imbiss versehentlich die Bestellung von ein paar Jungs in Jogginganzügen aufgegessen, also kamen wir mit denen auch noch ins Gespräch. All das kam im Traum wieder hoch, es gibt für mich wohl noch eine Menge zu verarbeiten.

    Der Wecker klingelte um 7 Uhr, denn ich fuhr Papa N. besuchen. Er ist ganz hervorragender Stimmung. Seit einiger Zeit hat er mittags keinen Appetit mehr auf „richtiges Essen“, auf Dessert aber schon, habe ich schon länger beobachtet und heute hat ihn das Thema Mittagessen deutlich gestresst. So haben wir nun besprochen, dass man mit 86 absolut essen kann, was man will, zu jeder Tages- und Nachtzeit und dass es überhaupt keinen Grund gibt, die Hauptmahlzeit zu essen, wenn man lieber zwei Teller Dessert möchte. Papa N. liebt Rotweincreme, Quarkspeise und Grießbrei. Davon wird man ja auch gut satt.

    Später versuchte ich, ein Geburtstagsgeschenk für meine Schwester einzukaufen. Sie hat einen runden Geburtstag, möchte nichts Gegenständliches, mag aber Thai-Massage, also fand ich es eine gute Idee, in dem Salon in ihrer Nähe einen Gutschein zu kaufen. Das war viel schwieriger, als ich es mir vorgestellt hatte. Sie geht da ja häufiger hin, also dachte ich, ich kann ihren Namen nennen oder ein Foto von ihr zeigen, dann wissen die Leute im Salon, um wen es geht und was diese Person gerne bucht. Das hat aber nicht funktioniert, vielleicht geht sie doch nicht so oft hin, wie ich dachte. Also wollte ich einfach einen Gutschein, der das teuerste Produkt abdeckt, dann ist man ja auf der sicheren Seite. Das teuerste Produkt war „2 Stunden 4-Hand-Massage“. Ganz ehrlich, direkt nach Sekt das letzte, was ich wollen würde, ist ja, zwei Stunden lang von zwei Personen massiert zu werden. Ich fragte also nach, ob das ein gängiger Wunsch sei, ob viele Personen diese Massage buchen. „Nein, nie!“, sagte die Dame im Salon. Am zweitteuersten war „Hot Stone 120 Minuten“. Hot Stone mag aber auch „fast niemand“, wie mir gesagt wurde. Nicht besonders geschäftstüchtig, dieser Salon, scheint mir. Ich habe mir jetzt beholfen und einen Prospekt mitgenommen, dazu schreibe ich dann „such dir was aus, das dir gefällt“ und dann rufe ich vor dem Termin den Salon an, die haben es sowieso am Liebsten, wenn man mit Paypal zahlt und das geht ja von überall.

    Ansonsten war ich viel in Zügen und an Bahnhöfen unterwegs und machte mich nützlich: ich wischte einem Geschäftsreisenden den umgeschütteten Kaffee von Koffer und Schuhen, mit den Feuchttüchern, die Joriste mir empfohlen hatte, als ich selbst Kaffee auf der Handtasche hatte, also mit den Resten davon, dann kaufte ich mehreren hungrigen Personen Frühstück und erklärte der Kassiererin bei Starbucks, wie man Gutscheine in die Kasse eingibt.

    Und jetzt bin ich schon wieder müde und gedankenwund, es ist wirklich sehr nervig.

    (Kommentare)

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