Meine Güte, ein aufregender Tag reiht sich an den nächsten. Heute war ich bei Die Hanf Profis und mein eines Ohr ploppte wieder auf! Und noch ein Debakel, aber von vorn.
Zuerst einmal wachte ich auf und begann unmittelbar, in der Küche ein wenig umzuräumen und auf den Badezimmerschränken durchzusortieren sowie feste Kartonagen zu zerkleinen. Manchmal passiert mir sowas, also dass ich vom Bett aus falsch abbiege und mich erst ein paar Stunden später erinnere, das sich noch barfuß bin und üblicherweise zuerst Kaffee und Dusche auf dem Programm steht. Als ich mich besann, etwa zwei Stunden später, stellte ich fest, dass - wohl besonders durch die Sache mit den Kartonagen - nicht nur mein Nagellack teilweise abgesplittert war sondern auch ein Nagel abgebrochen und einer eingerissen, ich entfernte also den Restlack und naja, alles war ein wenig schlecht. Ich hatte im Sommer schon einmal festgestellt, dass meine Fingernägel das ständige Lackieren nicht so sehr goutieren. Ich lackiere ja seit zwei Jahren immer, zum einen, weil ich das schön finde, das sind aber nur 40 % des Grundes, die übrigen 60 % sind, dass ich schon mein ganzes Leben lang an den Fingernägeln kaue und bislang nichts half außer eben: Lackieren. Ich kaue ja nicht absichtlich sondern versehentlich und bemerke es nicht. Wenn ich Lack im Mund habe, bemerke ich es aber und höre sofort auf.
Nun ist es aktuell wohl so, dass ich mir aussuchen kann, ob ich kaputte Nägel durch Dauerlackieren habe oder kaputte Nägel durch Kauen, aber vielleicht kann ich mir auch jetzt, nach zwei Jahren Abgewöhnung, aussuchen, dass ich einfach auch lackierte Nägel nicht mehr abknabbere? Sozusagen Levelaufstieg, erhöhter Schwierigkeitsgrad. Ich werde in regelmäßigen Fingercount-Accountability-Posts berichten. Stand heute: Linke Hand 2 gesplittert, . Rechte Hand 1 gesplittert, 1 abgerissen und gesplittert, 1 ganz kurz angenagt.
Frage aus der täglichen Contentvorschlagliste heute: Kinnhare.
Kinnhaare, wirklich das absolute Grauen, eine Zumutung! Überlegen Sie mal. Sie sitzen da, in Denkerinnenpose, hochwichtige weltrelevante Gedanken wie immer, fast haben Sie eine brillante Erkenntnis, ganz nah dran, Sie fahren mit dem Rücken das Zeigefingers über Ihr Kinn - und dann. Ein Haar. Wie eine kleine Borste. Es stört die Haptik, es unterbricht den Gedankenfluss, mit den Fingernägeln kriegen sie es nicht zu packen, Sie können mit diesem Haar aber auch nicht weiterdenken, noch nicht einmal weiterexistieren, Sie müssen sofort ins Bad, eine Pinzette, ein gut ausgeleuchteter Badezimmerspiegel. Deshalb ist das alles mit der Welt so, würde ich sagen. Wegen Kinnhaaren.
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Meine Stimme ist zurück, noch nicht ganz in der gewohnten Pracht aber in einem Umfang der für Konversation ausreicht. „Oh, es spricht!“, sagte die Finanzperson, als ich sie morgens im Gang grüßte, und als ich dem nOC freudig „Ich kann heute wieder richtig mit Ihnen sprechen!“ durch die offene Tür rief antwortete er „Ich weine fast vor Freude.“
Weniger erfolgreich war die geplante Abholung eines Pakets, das eine Paillettenhose enthielt. Als ich mit Frau Herzbruch in der Bristol Bar den besten Cocktail der Welt trank, kam eine Frau mit Pailettenhose herein, ich war völlig verzückt und sagte, dass ich mich auch sehr in einer Pailettenhose sehe. Frau Herzbruch war zögerlich, sagte dezent etwas in der Art „Diese Person ist ja nur halb so groß wie wir, also nicht in der Höhe, ihr steht die Hose sehr gut, möglicherweise liegt das an ihrer Statur“ aber meine Begeisterung war entfacht, ähnlich wie die für Jan Marsalek und diese Begeisterung reißt alle mit. Schon einen Tag später bekam ich von Frau Herzbruch geeignete Links zum Kauf einer Pailettenhose und ich soll sie sogar Silvester schon tragen.
Nunja, die Hose ist bestellt und geliefert aber per UPS (ich wusste gar nicht, dass es die noch gibt) und die fanden es eine gute Idee, sie bei „Die Hanf Profis“ abzugeben. Die Hanf Profis haben immer nur von 14 bis 18 Uhr geöffnet, ich war heute um 18:30 Uhr pro forma mal da (es liegt auf dem Arbeitsweg, der findet aber eben nie nach 14 Uhr oder vor 18 Uhr statt bei mir), da waren sie aber schon weg. Ich bin noch nicht sicher, wie ich an diese Hose komme. Morgen haben sie zwar auch ab 14 Uhr geöffnet, aber ich habe um 14:30 Chor-Generalprobe und möglicherweise sind Die Hanf Profis eher gechillt und sperren den Laden nicht a punto auf. Wir werden es sehen.
Eigentlich wollte ich etwas komplett anderes schreiben. Habe aber vergessen was. Wenden wir uns der täglichen Contentvorschlagliste zu, mein Plan ist ja weiterhin, sie komplett leer zu beantworten, schneller als Sie was reinschreiben können. Frage heute: „Warum Offenbach und nicht Frankfurt? Oder eine noch schönere Stadt im Umkreis?“
Das ist sehr einfach. Ich bin für meinen ersten Job nach dem Studium hierher gezogen, zusammen mit Herrn N (der in einer anderen Stadt lebte, wir trafen uns hier auf neutralem Boden). In Frankfurt hätten wir uns keine zwei separaten Zimmer plus Wohnzimmer leisten können, die nicht völlig absurd entfernt von jedem ÖPNV liegen, in Offenbach ging das. Als wir dann vier oder fünf Jahre später die jetzige Wohnung gekauft haben, hatten wir uns an Offenbach gewöhnt. Ich lebe gerne hier, ich finde es super, mitten in der Innenstadt zu sein und alles fußläufig zu haben. Ich mag auch die vielen Nationalitäten, das schätze ich sowohl kulinarisch als auch kulturell und es macht das Straßenbild weniger eintönig – wenn ich richtig informiert bin, haben rund 45 % der Offenbacher*innen keine deutsche Staatsangehörigkeit, einen Migrationshintergrund haben rund 65 %. Ob eine Stadt optisch schön ist, spielt für mich bei der Wohnentscheidung keine Rolle. Mir ist es wichtiger, dass die Stadt für mich praktisch ist, dass ich dort alles einfach erreichen kann, was ich erreichen möchte und dass ich nach außerhalb gut angebunden bin und dass das Straßenbild vielfältig ist. Ich war ja neulich in Flonheim und in Dänemark, da war alles irgendwie beschaulich und gleich, da fühle ich mich nicht so wohl.
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