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    Donnerstag, 4. Januar 2007
    Regenballade

    Angeregt durch ein Bild bei Herrn Mark793 geht mir nun die Regenballade von Ina Seidel nicht mehr aus dem Kopf. Diese wird bei den Novemberregens in allen auch nur annähernd passenden Situationen auszugsweise zitiert. Ha, das gibt eine feine Gutenachtgeschichte für das Kind heute!

    Regenballade

    Ich kam von meinem Wege ab, weil es so nebeldunstig war.
    Der Wald war feuchtkalt wie ein Grab und Finger griffen in mein Haar.
    Ein Vogel rief so hoch und hohl, wie wenn ein Kind im Schlummer klagt
    und mir war kalt, ich wußte wohl, was man von diesem Walde sagt!

    Dann setzt' ich wieder Bein vor Bein und komme so gemach vom Fleck
    und quutsch' im letzen Abendschein schwer vorwärts durch Morast und Dreck.
    Es nebelte, es nieselte, es roch nach Schlamm, verfault und naß,
    es raschelte und rieselte und kroch und sprang im hohen Gras.

    Auf einmal, eh ich's mich versehn, bin ich am Strom, im Wasser schier.
    Am Rand bleib ich erschrocken stehn, fast netzt die Flut die Sohle mir.
    Das Röhricht zieht sich bis zum Tann und wiegt und wogt soweit man blickt
    und flüstert böse ab und an, wenn es im feuchten Windhauch nickt.

    Das saß ein Kerl! Weiß Gott, mein Herz stand still, als ich ihn sitzen sah!
    Ich sah ihn nur von hinterwärts, und er saß klein und ruhig da.
    Saß in der Abenddämmerung, die Angelrute ausgestreckt,
    als ob ein toter Weidenstrunk den dürren Ast gespenstisch reckt.

    "He, Alter!" ruf ich, "beißt es gut?" Und sieh, der Baumstamm dreht sich um
    und wackelt mit dem runden Hut und grinst mit spitzen Zähnen stumm.
    Und spricht, doch nicht nach Landesart, wie Entenschnattern, schnell und breit,
    kommt's aus dem algengrünen Bart: "Wenn's regnet, hab' ich gute Zeit"!

    "So scheint es", sag ich und ich schau in seinen Bottich neben ihn.
    Da wimmelts blank und silbergrau und müht sich mit zerfetzem Kiem´,
    Aale, die Flossen zart wie Flaum, glotzäugig Karpfen. Mittendrin,
    ich traue meinen Augen kaum, wälzt eine Natter sich darin!

    "Ein selt'nes Fischlein, Alter, traun!" Da springt er froschbehend empor.
    "Die Knorpel sind so gut zu kaun" schnattert listig er hervor.
    "Gewiß seid ihr zur Nacht mein Gast! Wo wollt ihr heute auch noch hin?
    Nur zu, den Bottich angefaßt! Genug ist für uns beide drin!"

    Und richtig watschelt er voraus, patsch, patsch am Uferrand entlang.
    Und wie im Traume heb ich auf und schleppe hinterdrein den Fang.
    Und krieche durch den Weidenhag, der eng den Rasenhang umschmiegt,
    wo, tief verborgen selbst am Tag, die schilfgebaute Hütte liegt.

    Da drinnen ist nicht Stuhl, nicht Tisch, der Alte sitzt am Boden platt,
    es riecht nach Aas und totem Fisch, mir wird vom bloßem Atmen satt.
    Er aber greift frisch in den Topf und frißt die Fische kalt und roh,
    packt sie beim Schwanz, beißt ab den Kopf und knirscht und schmatzt im Dunkeln froh.

    "Ihr eßt ja nicht! Das ist nicht recht!" Die Schwimmhand klatscht mich fett aufs Knie.
    "Ihr seid vom trockenen Geschlecht, ich weiß, die Kerle essen nie!
    Ihr seid bekümmert? Sprecht doch aus, womit ich Euch erfreuen kann!"
    "Ja", klappre ich: "Ich will nach Haus, aus dem verfluchten Schnatermann."

    Da hebt der Kerl ein Lachen an, es klang nicht gut, mir wurde kalt.
    "Was wißt denn Ihr vom Schnatermann?" "Ja", sag ich stur," so heißt der Wald."
    "So heißt der Wald?" Nun geht es los, er grinst mich grün und phosphorn an:
    "Du dürrer Narr, was weißt du bloß vom Schnater-Schnater-Schnatermann?!"

    Und schnater-schnater, klitsch und klatsch, der Regen peitscht mir ins Gesicht.
    Quatsch´ durch den Sumpf, hoch spritzt der Matsch, ein Stiefel fehlt - ich acht es nicht.
    Und schnater-schnater um mich her, und Enten- ,Unken-, Froschgetöhn.
    Möwengelächter irr und leer und tief ein hohles Windgestöhn...

    Des andern Tags saß ich allein, nicht weit vom prasslenden Kamin
    und ließ mein schwer gekränkt´ Gebein wohlig von heißem Grog durchziehn.
    Wie golden war der Trank, wie klar, wie edel war sein starker Duft!
    Ich blickte nach dem Wald - es war noch sehr viel Regen in der Luft...

    Ina Seidel (1885-1974)

    Donnerstag, 5. Oktober 2006
    Who's gonna stop the rain (Anastacia)

    There is no rose without a thorn
    No rain without a storm
    There is no laughter without tears
    No wisdom without years
    In a world gone crazy
    Torn between the roads that we must choose
    Win or lose
    If every soul should lose its way
    If every face should lose its name
    Tell me - who's gonna stop the rain?

    Each day another boy and girl
    Set foot into this world
    One reaches out to touch the sky
    One never learns to fly
    Where is it written in the stone
    That any child should walk alone
    Out on their own?
    If no one tries to end this game
    Or find a way to ease the pain
    Tell me - who's gonna stop the rain?

    How many rivers must we cross before we learn
    That the flood is rising higher and our bridges all have burnt
    Each time another dream is washed out to the sea
    It's another piece of you, it's another piece of me

    Sure as the blood runs through your veins
    Sure as the falling rain
    We'll taste the tears of each defeat
    The bitter and the sweet
    As the days grow colder
    Wondering if we'll ever see the sun
    When winter comes
    If no one stands to take the weight
    If no one answers to the blame
    Tell me who's gonna stop the rain

    If every soul should lose its way
    If every face should lose its name
    If no one tries to end this game
    Or find a way to ease the pain
    Who's gonna stop the rain
    If no one stands to take the weight
    If no one answers to the blame
    Tell me who's gonna stop the rain

    Dienstag, 22. August 2006

    Seit einer Woche habe ich diesen Ohrwurm. Er muss jetzt weg!

    (*schnips* *schnips*
    1-2 1-2-3-4 1-2 )

    Es ist die kleine Ente hier
    ein schnatterhaftes Schnabeltier
    passt ihr was nicht das sag ich euch
    dann meldet sie sich gleich.

    Sie drängt sich vor, sie drängt sich auf
    und stört es wen sie pfeift darauf
    sie macht nicht Platz, sie ist nicht still
    sie macht nur was sie will.

    Refrain:
    (du-dumdidumdi-dudum
    du du dudidudidu
    du-du-du du-du-du)
    Doch die Ente gehört dazu.
    Und gibt's auch mal Theater
    Geflatter und Geschnatter
    so mögen Maus und Elefant
    die Ente doch das ist bekannt
    von hier bis Helgoland

    (dada dada dubi dubi
    dada dada dubi dubi)

    Sie springt gern mitten in den Matsch
    am liebsten macht sie Entenquatsch
    und ist es auch der größte Mist
    egal weil sie die Größte ist!

    Sie gibt nicht nach, sie gibt nicht Ruh'
    gibt immer ihren Senf dazu
    sie strengt sich an, sie legt sich quer
    so ist sie - bitte sehr!

    (Refrain)

    Und lustig ist sie auch, und wie!
    Die Freunde denken über sie
    sobald sie ankommt ganz vergnügt
    wie schön dass es sie gibt!

    (Refrain)

    Samstag, 5. August 2006
    ...

    You tell me I'm drunk
    then you sit back and smug a while
    convinced that you're right
    that your're still in command
    of your senses. I laugh at
    your superior attitude
    your insincere platitudes
    make me throw up.

    (Fish - The Company)

    Montag, 3. Juli 2006
    Dag Hammarskjöld

    "Sich binden lassen von einer Pflicht von dem Augenblick an, da man sie ahnt, ist Teil jener Integrität, die allein zur Verantwortung berechtigt."

    Samstag, 20. Mai 2006
    Das ist hübsch :-)

    http://news.bbc.co.uk/1/hi/scotland/highlands_and_islands/4998440.stm

    Mittwoch, 12. April 2006
    Schnell noch zwei Liedtexte notieren...

    die ich ergoogelt habe und die mir sonst verloren gehen, bevor ich die Gitarrengriffe gefunden hab.

    Zum ersten "Dainty Davie"

    It was in and through the window broads
    And a' the tirlie wirlies o't
    The sweetest kiss that e'er I got
    Was from my Dainty Davie.

    Chorus
    Oh, leeze me on your curly pow
    Dainty Davie, Dainty Davie
    Leeze me on your curly pow
    My ain dear Dainty Davie.

    It was doon amang my Daddy's pease
    And underneath the cherry trees
    Oh, there he kissed me as he pleased
    For he was my ain dear Davie.

    Chorus

    When he was chased by a dragoon
    Into my bed he was laid doon
    I thought him worthy o' his room
    For he's my Dainty Davie.

    Chorus (Twice)






    Und dann noch:


    Chorus
    Hush, hush, time to be sleeping
    Hush, hush, dreams come a-creeping
    Dreams of peace and of freedom
    So smile in your sleep, bonny baby

    Once our valleys were ringing
    With songs of our children singing
    But now sheep bleat till the evening
    And shielings lie empty and broken

    Chorus
    Hush, hush, time to be sleeping
    Hush, hush, dreams come a-creeping
    Dreams of peace and of freedom
    So smile in your sleep, bonny baby

    Where is our proud highland mettle
    Our troops once so fierce in battle
    Now stand, cowed, huddled like cattle
    And wait to be shipped o'er the ocean

    Chorus
    Hush, hush, time to be sleeping
    Hush, hush, dreams come a-creeping
    Dreams of peace and of freedom
    So smile in your sleep, bonny baby

    No use pleading or praying
    For gone, gone is all hope of staying
    Hush, hush, the anchor's a-weighing
    Don't cry in your sleep, bonny baby

    Sonntag, 2. April 2006
    My land is too green

    My land is bogged down in religious tradition.
    We nod our heads in humble submission,
    One foot in the door a hand in your pocket.
    We export our problems for foreign solutions.

    My land is naïve, too scared of the devil,
    Holier than thou with eyes up to heaven,
    And when nobody looks, we tear strips off our neighbour,
    Have a good laugh at it all in the end.

    Shrouded in mist, the outlook's appalling.
    Pressure is rising and temperature's falling.
    Sunny spells and scattered showers
    And still it rains for hours and hours.

    And as the floods rise, we'll drown our sorrows
    Tossing them back like there is no tomorrow,
    And in the end we'll sit or stand
    And piss it back into the bogholes of Ireland.

    My land is too fond of incurable scheming
    The promises given are nothing but dreaming
    We all love a rogue. We'll make him our leader,
    But every three years it's right back to zero.

    My land is still poor and underdeveloped.
    We talk round our problems for hours on end,
    And then we decide there's two sides to the story,
    And have a good laugh at it all in the end.

    (Erik Visser, A. Hensey)

    Mittwoch, 29. März 2006
    Notizen

    Standing for what you believe in,
    Regardless of the odds against you,
    and the pressure that tears at your resistanc
    ...means courage
    Keeping a smile on your face,
    When inside you feel like dying,
    For the sake of supporting others,
    ...means strength
    Stopping at nothing,
    And doing what's in your heart,
    You know is right,
    ...means determination
    Doing more than is expected,
    To make another's life a little more bearable,
    Without uttering a single complaint,
    ...means compassion
    Helping a friend in need,
    No matter the time or effort,
    To the best of your ability,
    ...means loyalty
    (...)
    Holding your head high,
    And being the best you know you can be
    When life seems to fall apart at your feet,
    Facing each difficulty with the confidence
    That time will bring you better tomorrows,
    And never giving up,
    ...means confidence


    Ich würde ja gern den Autor dazu setzen, weiß aber leider nicht, woher das kommt.

    Freitag, 24. März 2006
    Rilke - Der Schauende

    Ich sehe den Bäumen die Stürme an,
    die aus laugewordenen Tagen
    an meine ängstlichen Fenster schlagen,
    und höre die Fernen Dinge sagen,
    die ich nicht ohne Freund ertragen,
    nicht ohne Schwester lieben kann.

    Da geht der Sturm, ein Umgestalter,
    geht durch den Wald und durch die Zeit,
    und alles ist wie ohne Alter:
    die Landschaft, wie ein Vers im Psalter,
    ist Ernst und Wucht und Ewigkeit.

    Wie ist das klein, womit wir ringen,
    was mit uns ringt, wie ist das groß;
    ließen wir, ähnlicher den Dingen,
    uns so vom großen Sturm bezwingen, -
    wir würden weit und namenlos.

    Was wir besiegen, ist das Kleine,
    und der Erfolg selbst macht uns klein.
    Das Ewige und Ungemeine
    will nicht von uns gebogen sein.
    Das ist der Engel, der den Ringern
    des Alten Testaments erschien:
    wenn seiner Widersacher Sehnen
    im Kampfe sich metallen dehnen,
    fühlt er sie unter seinen Fingern
    wie Saiten tiefer Melodien.

    Wen dieser Engel überwand,
    welcher so oft auf Kampf verzichtet,
    der geht gerecht und aufgerichtet
    und groß aus jener harten Hand,
    die sich, wie formend, an ihn schmiegte.
    Die Siege laden ihn nicht ein.
    Sein Wachstum ist: der Tiefbesiegte
    von immer Größerem zu sein.

    November seit 6599 Tagen

    Letzter Regen: 17. April 2024, 22:25 Uhr