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    Sonntag, 21. Dezember 2014
    Blogging November - 1145

    Musik und ich ist ja sowas. Ich komme aus einer singenden Familie - ich kenne es nicht anders, als dass auf Autofahrten, unter der Dusche, beim Spülen, beim Plätzchen backen, beim Tapezieren und sowieso eigentlich immer gesungen wird. Es ist so: wenn man aufgewachsen ist wie ich, wundert man sich nicht, wenn jemand mit La Traviata die Kellertreppe hochkommt oder mit dem Weihnachtsoratorium auf den Lippen hinter dem Badezimmerschrank fegt. Mama N. ist dabei eher der Operntyp, Papa N. für Schlager und Kirchenlieder zuständig, mit den Schwestern N. habe ich mir mehrere Urlaube auf Familienfesten und Fußgängerzonen (auch, wenn es damals noch gar nicht so viele Fußgängerzonen gab), mit Pop- und Volksliedern zusammengesungen.

    Musik ist für mich vielleicht deshalb etwas, das passiert. Nichts, das ich plane. Und vielleicht deshalb habe ich, soweit ich mich erinnere, in meinem Leben genau 1 CD und 2 LPs an Musik gekauft, mehr nicht. Musik passiert immer und überall, dazu kaufe ich kein Dings und lege es in ein Gerät. Noch heute ernähre ich mich musikalisch sozusagen von Mix-Tapes, nur stecken mir die keine Jungs mehr in die Schultasche, sondern ich gebe meinen MP3-Player an Personen meines Vertrauens und erhalten ihn mit neuer Musik zurück.

    Für den Aufbau dieses Postings wäre es nun ideal, wenn ich sagen könnte, dass eine der LPs, die ich kaufte, von Queen war. Allerdings lesen Personen mit, die dem exakt widersprechen könnten.

    Queen ist mir hauptsächlich aus drei Zusammenhängen in Erinnerung: erstens, in der Schule im Musikunterricht - der Musiklehrer war großer Fan, nebenberuflich spielte und sang er in Kneipen, was aus dem Unterricht in Erinnerung geblieben ist, ist, dass wir ständig irgendwas singen sollten. Mir war das relativ egal, bei uns zu Hause wurde ja, wie gesagt, ständig gesungen, aber viele andere in meiner Klasse hassten das Singen wie die Pest, versuchten, sich davor zu drücken oder die entsprechenden Stunden zu schwänzen. Ab und an machten wir auch Quizzes - der Lehrer spielte veschiedenste Stücke auf dem Klavier an und wir mussten aufschreiben, worum es sich handelte. Dabei kam auch viel Queen vor.

    Zweitens - manchmal ist es merkwürdig, wie eigentlich kleine Ereignisse sich einbrenen - hörte Schwester N-2 Queen, als eine Freundin meiner Mutter zu Besuch war. Das muss so grob 1991 gewesen sein, diese Freundin kam dann nämlich am Kaffeetisch auf das Thema Aids zu sprechen. Das war damals noch ein relativ neues Thema und diese Frau wusste nicht wirklich gut Bescheid, ie erzählte von der Schwulenkrankheit und dass wir alle aufpassen müssten, wenn wir amerikanische Kleidung kaufen, denn man könne sich anstecken, wenn amn die anprobiert. Schwester N ging damals ziemlich in die Luft und betrieb Aufklärung, diese Szene ist mir sehr im Gedächtnis geblieben.

    Drittens haben Schwester N-1 und ich ab 1992 lange Zeit, wenn wir mit ausreichend Personen im Auto unterwegs waren, natürlich Bohemian Rhapsody angestimmt. Ich sitze dann hinten rechts, Schwester N-1 am Steuer, bzw. Sie müssen das wegen Linksverkehr seitenverkehrt betrachten, was auch der Grund ist, warum wir nicht so richtig gut sind, denn aufgrund der geographischne Entfernung fuhren wir zu selten zusammen Auto.

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