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    Samstag, 19. April 2014
    Blogging November - 809

    Ganz viele Ostereier gefärbt, ganz viel verschiedenartigste (Glitzerlack, Glibberstäbchen, Kaltfarben, Warmfarben, Farbkonzentrate) Farben an den Fingern, die sich auch mit viel Waschen und der Nagelbürste nicht entfernen lassen.
    Und nun sitzte ich seit zwei Stunden auf der Couch, und die Farbe ist fast weg. Wo ist sie hin? Auf der Tastatur ist sie nicht. Von der Haut absorbiert? Oder abgestoßen? In Luft aufgelöst?

    Kann mir das wer erklären?

    Freitag, 18. April 2014
    Blogging November - 808

    In der vorletzten Nacht fiel ich aus dem Bett. Das lag nicht nur an mir, es lag auch an dem Bett, bzw. an dem Zimmer. Wir wohnten nämlich in einem Haus aus dem 16. Jahrhundert, dort war der Boden nicht ganz gerade. Er war genau gesagt so schief, dass das Bett mitten im Raum stand. Wir wunderten uns darüber, schoben es an die Wand. Als wir später wieder ins Zimmer kamen, stand es mittem im Raum. "Hast du das Bett wieder umgestellt?", fragte ich. "Hast du das Bett wieder umgestellt?", fragte sie. Irgendwann dämmerte es uns.

    Zusätzlich war das Zimmer aber auch nach links geneigt. Nicht so sehr, dass das Bett wandern würde, aber doch merkbar. "Ich werde da rausfallen, erschreck dich dann nicht", prophezeite ich am ersten Abend. Es geschah aber nichts. Erst in der zweiten Nacht fiel ich raus, wir mussten beide furchbar lachen.

    Als wir gerade wieder einschliefen, hörten wir Tapsfüße in der Küche. Aha, ein Kind muss aufs Klo, okay. Aber dann hörten wir "buuuäääääärrrghhhhh" aus der Küche, ein Geräusch, bei dem Eltern gleich senkrecht stehen. Es war Mademoiselle, der Küchenboden war voll mit einer tomatensoßeartigen Substanz und es folgte bis ins Morgengrauen in halbstündigem Abstand neues "buuuäääärrrrgh". Dann kam der Durchfall, dann leichtes Fieber. Wir schliefen bis gegen Mittag, dann war Mademoiselle kreislaufig, aber okay und wir hatten einen netten und ruhigen Tag, aber immer mit der Sorge im Hinterkopf, von wem wohl das nächste "buuuäääääärrrghhh" kommen würde. Ein bisschen wie Russisches Roulette.

    Deshalb gingen wir abends vorsichthalber einfach alle ganz früh schlafen.

    Ich wachte im Morgengrauen auf. Mademoiselle schlief ruhig und fieberfrei. Mir ging es auch gut. Ich schlich aus dem Zimmer - keine Spuren nächtlichen Unwohlseins der übringen Reisenden. Alle wohlauf, Rückflug ohne Probleme möglich.

    Die kleinen Sachen sind es, die so unglaublich glücklich machen.

    Mittwoch, 16. April 2014
    Blogging November - 807



    Die Vasa - große Empfehlung, falls Sie einmal in der Nähe von Stockholm sein sollten. Sehr gut gemachtes Museum und nicht nur Bau und Untergang des Schiffes sondern auch der Restauration und Konservation eine absolut faszinierende Geschichte. Erst kommt man hinein und denkt "ahja, großer dunkler Raum und altes Schiff aus Holz", und dann sind vier Stunden um und man möchte noch immer nicht weg. Muss man aber. Schade.

    Mittwoch, 16. April 2014
    Blogging November - 806

    Der gemeine schwedische Bananenbaum in voller Pracht.

    Dienstag, 15. April 2014
    Blogging November - 805



    Voll funktionsfähig, aber Achtung: hinter der oberen Tür versteckt die Familie tafelweise Schokolade vor dem Kind.

    Sonntag, 13. April 2014
    Blogging November - 894

    Morgen ist es so weit, Mademoiselle und Frau ACME und ihr Kind und ich reisen nach: Stockholm! Ja, es ist tatsächlich die Reise zum fremden Baby Otto Sigurd geworden.

    Durch diverse Umstände unterschiedlichster Art - ich hatte diese Prüfung und danach wahnsinnige Wochen im Büro, Frau ACME ist schwanger und hat die letzten Wochen nur gekotzt - treten wir diese Reise gänzlich unvorbereitet an. So unvorbereitet, dass sich beim Versuch des Online-Check-in heute morgen ein bisschen Panik breit machte: die Tickets konnten nämlich nicht gefunden werden. Was aber daran lag, dass wir vergessen hatten, mit welcher Fluggesellschaft wir fliegen.

    Immerhin ließ sich relativ schnell ergoogeln, ob man Steckdosenadapter benötigt, wie das Wetter sein wird und wie so ungefähr der Wechselkurs ist. Ansonsten hat eine von uns (Frau ACME) aus der Bücherei einen Reiseführer ausgeliehen und die andere (ich) hektisch ein paar Internetseiten ausgedruckt und in eine Klarsichthülle gestopft.

    Ich denke, im Flugzeug werden wir dann ausreichend Muße haben, um uns eine ungefähre Orientierung zu verschaffen und zu überlegen, was wir in der nächsten Woche eigentlich machen wollen.

    Sonntag, 13. April 2014
    Blogging November - 893

    Keine Zeit heute, ich muss Sachen aufmalen und keiner erraet, was es ist. Sehr frustrierend!

    Samstag, 12. April 2014
    Blogging November - 892

    Anruf bei meinem Carsharing-Anbieter.

    Frau N: Hallo, mein Name ist Novemberregen. Ich hole gerade ein Auto in der B-Straße ab und hier ist dieses Pollerdings, das den Parkplatz sichert, abgebrochen. Das wollte ich Ihnen nur sagen.

    Carsharing: Sie haben die Parkplatzsperre abgefahren?

    Frau N: Nein. Ich bin noch gar nicht losgefahren. Die Parkplatzsperre liegt hier neben dem Auto.

    Carsharing: Und jetzt können Sie nicht losfahren?

    Frau N: Doch. Für mich ist das total egal. Ich dachte, es könnte Sie interessieren, weil das doch Ihr Parkplatz ist.

    Carsharing: Ich verstehe Ihr Problem nicht.

    Frau N: Ich habe kein Problem. Alles ist gut. Lassen Sie uns auflegen.

    Carsharing: Können Sie mir den Grund Ihres Anrufes bitte noch einmal genau erklären?

    Frau N: (seufzt) Ja. Ich habe für 17:30 Uhr einen Wagen in der B-Straße reserviert. Als ich mich gegen 17:25 zu Fuß dem Wagen nähere, sehe ich bereits von der anderen Straßenseite aus, dass neben dem Wagen eine rot-weiß-gestreifte Metallstange liegt. Als ich näherkomme wird mir klar, dass es sich um die Parkplatzsperre handeln muss. Ich entdecke, dass die Metallstange eine Bruchstelle aufweist. Ein Blick unter das Auto bestätigt mir: die Parkplatzsperre wurde von ihrem üblichen Platz gewaltsam entfernt! Aufgeregt rufe ich bei Ihnen an, um Ihnen dies mitzuteilen und Ihnen dadurch Handlungsspielraum zu eröffnen!

    Carsharing: Haben Sie beobachtet, wer das war?

    Frau N: Nein.

    Carsharing: Ich rufe jetzt die Polizei, bitte bleiben Sie vor Ort.

    Frau N: Nein!

    Carsharing: Dann kann ich Ihnen nicht weiterhelfen!

    Frau N: Das ist auch völlig unnötig. Für mich ist ja alles gut. Kommen Sie, wir beenden das Gespräch.

    Carsharing: Gute Fahrt!

    Frau N: Danke.

    (legt auf)


    Mannmannmann.

    Freitag, 11. April 2014
    Blogging November - 891

    Es klang in der Theorie sehr gut, anderthalb Monate lang immer abwechselnd eine Woche frei zu haben und eine Woche zu arbeiten. Aus der Praxis gesprochen möchte ich Ihnen jedoch mitteilen: das Konzept ist ziemlich schlecht.

    Der Grund: Wenn man eine Woche weg ist, wird nichts so dringlich, dass andere es erledigen würden. Sämtliche Aufgaben erwarteten also mehr oder weniger geduldig meine Rückkehr, auf dass ich mich ihnen in der nächsten Arbeitswoche widme. Diese ist dann sehr hektisch und aufreibend, und ist man dann mit allem gerade so irgendwie auf einem Bein fertig geworden, kommt die nächste freie Woche und das Spielchen geht von vorne los.

    Es handelt sich also gar nicht um "Urlaub" bei diesem Modell. Vielmehr werde dieselben Tätigkeiten einfach nur in einen kürzeren (aber nicht viel kürzeren, weil: längere tägliche Arbeitszeit, um fertig zu werden) Zeitraum gequetscht.

    Das war von mir wirklich selten schlecht nachgedacht.

    Donnerstag, 10. April 2014
    Blogging November - 890

    Ich bin in einer Kneipe und dort wird Livemusik gespielt, die ganz gut ist. Besonders hervor sticht ein Herrn, der die Rassel spielt. Das Modell, das er nutzt, ist simpler Bauart. Ich möchte fast sagen, ich habe ein ähnliches zu Hause, in der Krabbelgruppe fuer und mit Mademoiselle gefertigt, aus Klorolle, Butterbrotpapier, Schnur und Erbsen. Oder Linsen. Oder vielleicht auch Reis, nageln Sie mich nicht fest, es ist ja schon ein paar Jahre her. Sicher sind schon Viecher drin, in meiner Rassel. Aber in der des Herrn sicher nicht, und wenn doch, dann sind sie tot, denn er schwingt sie mit Verve. Vermutlich nennt man das eigentlich "Percussion".

    Das alles soll keinerlei Kritik darstellen. Ich bin nur - wie Sie wissen - derzeit vorsorglich antizipativ traumatisiert, weshalb ich sämtliche Situationen im Kopf in ein Vorstellungsgespräch umwandele:

    Frau N: Was machen Sie gern - beruflich, oder auch so. Was begeistert Sie?

    Mann: Ich spiele in einer Band, wir treten jeden zweiten Mittwoch im Monat in einer Kneipe auf.

    Frau N: Das ist ja toll!! Welches Instrument spielen Sie? Schlagzeug *fuchtelt*? Bass *spielt Luftgitarre*?

    Mann: Rassel. 

    (...)


    Naja. Es muss halt auch wer die Rassel spielen, und es ist gut, wenn er es enthusiastisch tut.

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    Letzter Regen: 20. April 2024, 00:23 Uhr